10.09.2019

Daniel Bürgin triumphiert beim 24-Stunden-Rennen in Oschersleben

Eine starke Leistung zeigte Daniel Bürgin am vergangenen Wochenende beim 24-Stunden-Rennen im sachsen-anhaltinischen Oschersleben: er bewältigte als Einzelfahrer fast 460 Kilometer und wurde damit Sieger der Masters1-Kategorie und Gesamt-Zweiter. Ein weiterer toMotion-Sieg ging auf das Konto von Jos van Sterkenburg. Er setzte sich in der U17-Wertung des Vulkan Bike Marathons in Daun gegen eine starke Konkurrenz durch und holte sich den Sieg. Bei der Deutschen Meisterschaft im Mountainbike Marathon, die an diesem Wochenende ebenfalls in Daun stattfand, wurde der Lindauer Rennstall toMotion Racing by black tusk wegen etlicher krankheitsbedingter Ausfälle lediglich von Marla Krauss und David Klaiss vertreten. In Saalbach-Hinterglemm eroberte Gabi Scheu einen weiteren Podestplatz für ihr Team. Beim Schwarzwald Bike Marathon in Furtwangen erkämpften sich Christian Ludewig und Patrick Huber jeweils Platz vier ihrer Alterskategorie.

Zu seinem dritten 24-Stunden-Rennen in der Saison 2019 fuhr Daniel Bürgin am vergangenen Wochenende nach Sachsen-Anhalt. Dort war er auf einem 5,1 Kilometer langen Mountainbike-Kurs rund um die Motorsport Arena Oschersleben als Solo-Fahrer 24 Stunden lang auf seinem Bike unterwegs und setzte sich in der Masters1-Alterskategorie durch: 90 Runden, in denen er insgesamt 459 Kilometer und 2250 Höhenmeter zurücklegte, bescherten ihm den Altersklassensieg und Rang zwei der Gesamtwertung. „Mit meinem dritten 24h-Solo in diesem Jahr beende ich überglücklich meine Saison. Mein erster Sieg und Podestplatz fürs Team toMotion Racing by black tusk!".

  

Neun Fahrerinnen und Fahrer des Lindauer Rennstalls toMotion Racing by black tusk waren für den VulkanBike Eifel-Marathon in Daun gemeldet, in dessen Rahmen die Deutsche Meisterschaft 2019 im Mountainbike Marathon ausgetragen wurde. Am Start standen schließlich nur vier von ihnen – der Wetterumschwung der vorangegangenen Tage forderte seine Opfer und machte etlichen Teammitgliedern die Teilnahme unmöglich. Marla Krauss empfand das Rennen durch die vom Regen aufgeweichten, steilen Wiesenanstiege als sehr kräftezehrend, kämpfte sich bei der Deutschen Meisterschaft auf der Ultra-Strecke mit 100 Kilometers und 2300 Höhenmeters jedoch bis ins Ziel und erreichte bei den Damen einen respektablen 20. Platz. Ihr Teamkollege David Klaiss wurde 62. bei den Herren.

Das 15-jährige toMotion-Nachwuchstalent Jos van Sterkenburg zeigte in Daun einmal mehr seine Klasse. Nach einer krankheitsbedingt trainingsfreien Woche bewältigte er die 38 Kilometer und 900 Höhenmeter der Kurzstrecke in 1:28:28 Stunden und sicherte sich damit Platz sechs in einem fast 300-köpfigen Teilnehmerfeld sowie den Sieg in der Altersklasse U17.

Beim Schwarzwald Bike Marathon in Furtwagen reisten Christian Ludewig und Patrick Huber gemeinsam an, waren dann jedoch auf unterschiedlichen Distanzen unterwegs. Ludewig hatte sich für die Langstrecke entschieden und erlebte bei diesem Wettkampf sowohl gute, als auch schwierige Phasen. So verpasste er nach 90 Kilometern und 2350 Höhenmetern als Vierter nur knapp das Altersklassen-Podium, womit er sich im Vergleich zum Vorjahr um einige Positionen verbesserte. Ähnlich erging es Patrick Huber auf der 42 km-Kurzstrecke: er zeigte als Gesamt-17. einer über 400-köpfigen Konkurrenz eine starke Leistung, schrammte mit 12 Sekunden Rückstand auf Platz drei jedoch ebenfalls am „Treppchen“ der Senioren1-Kategorie vorbei.

Nasskaltes Wetter bei den World Games of Mountainbike in Saalbach Hinterglemm hinderte Gabi Scheu nicht daran, auf der Kurzstrecke als Dritte der Senior Master Women Kategorie aufs Podium zu fahren. Ihr Sohn Marcel wurde als einziger 15-Jähriger in der Youth Men Kategorie Sechster. Beim Drei-Stunden-Rennen in Neukirchen in der Oberpfalz kam Dennis Hussner erst gegen Ende so richtig in Fahrt und musste sich auf Rang vier der Masters-Kategorie mit der „Holzmedaille“ begnügen. Jan Finster holte auf der Mittelstrecke des Gruibinger Albtrauf Marathons den achten Platz Masters für sein Team.

 

Ergebnisübersicht:

Deutsche Meisterschaft 2019, Daun (100 km, 2300 hm)

21. Platz Damen                              Marla Krauss (5:05:22)
62. Platz Herren                               David Klaiss (4:21:10)

 

Vulkan Bike Eifel Marathon, Daun

Kurzstrecke (38 km, 900 hm)

1. Platz
U17                                     Jos van Sterkenburg (1:28:28)

 

Velofondo 24h, Oschersleben (Runden à 5,1 km, 25 hm)

1. Platz Master1                             
Daniel Bürgin (90 Runden) (2. Platz Gesamt)

 

Schwarzwald Bike Marathon, Furtwangen

Langstrecke (90 km, 2350 hm)

4. Platz Sen1                                   Christian Ludewig (3:50:17)

Kurzstrecke (42 km, 800 hm)

4. Platz Sen1                                   Patrick Huber (1:40:36)

 

Gruibinger Albtrauf Marathon, Gruibingen

Mittelstrecke (60 km, 1300 hm)

8. Platz Master                                Jan Finster (3:04:59)
25. Platz Männer                             Daniel Schmitt (3:55:16)

 

World Games of Mountainbike, Saalbach-Hinterglemm

Kurzstrecke (31 km, 1000 hm)

3. Platz Senior Master w                Gabi Scheu (2:19:14)
6. Platz Youth Men                         Marcel Scheu (1:40:05)

 

3h-Rennen Neukirchen (Runden à 2 km, 50 hm)

4. Platz Masters                            Dennis Hussner (39 Runden) (6. Platz Gesamt)

 

Original-Rennberichte:

Jos van Sterkenburg, 1. Platz U17 beim Vulkan Bike Eifel Marathon in Daun, Kurzstrecke:

„Nach einer krankheitsbedingten, trainingsfreien Woche ging es gestern nach Daun  zum Vulkanbike Marathon, der zugleich auf der Ultra Distanz die DM im Marathon war. Ich startete auf der 35 km Strecke mit 900 hm. Um 10.30 Uhr startete ich und konnte mich vom Start aus direkt im vorderen Bereich des Feldes einfinden. Nachdem ein Fahrer schon nach 10 km ausgerissen war und einem anderen der Reifen platzte, fuhr ich in einer 3er Gruppe weiter. Bis Kilometer 29 fuhren wir auch in dieser Konstellation weiter, bis einer unserer Gruppe davon fuhr und von hinten Fahrer auf einmal an uns vorbeigeschossen kamen. Dennoch konnte ich mich weiterhin um Platz 4, 5 und 6 aufhalten, wobei ich dann am letzten Berg Richtung Ziel ziehen lassen musste und so den ersten Platz meiner AK und den sechsten gesamt nach 1h28 min machen konnte. Trotz gemeinsamem Start wird die Altersklasse U17 leider nicht im Gesamtklassement aufgeführt. Jedoch würde ich anhand meiner Zeit auf einem sechsten Platz von fast 300 Startern liegen.“

Marla Krauss, 20. Platz bei der Deutschen Meisterschaft 2019 im MTB-Marathon in Daun:

„Nachdem zwar die trainingstechnische Vorbereitung gut klappte, musste natürlich 6 Tage vor dem Rennen noch mein Rahmen brechen. Nur dank der schnellen Ersatzlieferung von Müsing und Andrea, die am Freitag dann noch mein Rad zusammen gebaut hat, konnte ich Samstagmorgen an den Start gehen. Das Rennen war dann durch die vom Regen aufgeweichten, steilen Wiesenanstiege sehr kräftezehrend. Aber die tolle Betreuung von Runa, Sven und meiner Familie haben mich immer wieder motiviert, so dass die 100 km dann doch irgendwann geschafft waren.“

David Klaiss, 62. Platz bei der Deutschen Meisterschaft 2019 im MTB-Marathon in Daun:

„Es regnete leicht, als ich am Start stand. Ich stand im hinteren Bereich des Starterfelds. Gleich nach dem Start ging es erst mal bergab und dann leicht hoch. Ich konnte gut am Feld dranbleiben, bis ein Singletrail kam und es sich staute. Danach zog sich auch das Feld, und ich folgte einer kleinen Gruppe. Wir konnten uns gut vorarbeiten. So nach 20 km lief es sehr gut bei mir, ich konnte die Gruppe ein Stück vor ziehen und mich dann im Windschatten wieder ausruhen. Ab ca. 50 km bin ich fast nur noch im Windschatten gefahren, da ich sehr erschöpft war. Als ich dann an der Verpflegung vorbei kam und neue Flaschen hatte, ging es wieder sehr gut. Bei ca. 65 km rutschte mir das Vorderrad auf einer Wiesenabfahrt in einer Kurve weg und ich stürzte. Ich schlug mir den Kopf an und das rechte Knie. Ich musste kurz liegen bleiben und mich erst sammeln, nach einer Minute stand ich auf, überprüfte mein Rad und schaute, ob ich irgendwo blutete. Als ich nichts sah, fuhr ich weiter. Kaum wieder losgefahren, hatte ich starke Schmerzen im Knie und es blutete nun doch. Ich konnte es nicht mehr wie gewohnt belasten, kämpfte mich aber trotzdem vollends ins Ziel durch. Es war eine schöne Strecke zum fahren.“

Christian Ludewig, 4. Platz AK beim Schwarzwald Bike Marathon in Furtwangen, Langstrecke:

„Bei kaltem, regnerischem Wetter ging es nach Furtwangen. Gemeinsam mit Patrick Huber machten wir eine gemütliche Hinfahrt und trennten uns dann jedoch auf den Distanzen. Patrick ging auf die 42 km Strecke und ich war auf der 90er unterwegs. Mit dem Start 8:45 Uhr fing auch der Regen an. Schnell waren wir durchnässt und zu Beginn konnte ich in der Verfolgergruppe mitfahren. Musste jedoch dann doch reißen lassen, um nicht hinten raus zu leiden. So bin ich mit vier anderen Fahrer mein Tempo gefahren und sprengte nach rund 35 km die Gruppe. Mit einer guten Phase konnte ich Druck am technischen Anstieg aufbauen und davon ziehen. Es ging einige Kilometer allein dahin, bis die Schiebepassage kam und ich aufschloss zu einem Kona Fahrer. Mit diesem bin ich in den längsten Anstieg des Rennens gefahren und zwei weitere Fahrer konnten aufschließen. Nach rund 65 km der Strecke hatte ich dann jedoch einen kleinen Einbruch und musste leider die Gruppe ziehen lassen und im Wind selbst durchtreten. So habe ich die Zeit genutzt, mich zu verpflegen und den Hungerast zu unterbinden. Dann ging es in die Endphase, welche etwas turbulenter wurde aufgrund der langsameren Fahrer der anderen Distanzen. Einige Male kam es zu Komplikationen mit den langsamen Fahrern und am letzten Downhill musste ich sogar noch ausweichen. Durch die dumme Bewegung ist es mir im Innenschenkel reingefahren mit einem Krampf und ich hatte Mühe, diesen wieder rauszubekommen. Somit schloss ein anderer Fahrer nochmal auf mich auf und ich bin im Windschatten die letzten 5 km mitgerollt. Druck konnte ich keinen mehr aufbauen, da der Krampf sonst immer sofort zurück kam. Somit beendete ich das Rennen auf Rang 22 Gesamt und als 4. in der AK. Ein super Ergebnis finde ich, und um einige Positionen besser als 2018. Zeitlich war ich 1 min langsamer als im Vorjahr, was bei dem Wetter jedoch voll in Ordnung ist. Viele andere Fahrer hatten sich mehr als 5 min zum Vorjahr verschlechtert. Das bestätigt mir, dass meine Form zum Ende der Saison doch den richtigen Weg geht und ich langsam wieder an 2018 anschließen kann.“

Dennis Hussner, 4. Platz Masters beim 3-Stunden-Rennen in Neukirchen:

„Nach dem Sommerurlaub mit vielen Kilometern auf dem Bike startete ich beim 3h Rennen in Neukirchen in die Herbstsaison. Gleichzeitig wollte ich den guten zweiten Platz von Orsenhausen Anfang August bestätigen. Der enge kurvenreiche Cross Country Kurs war auf dem ersten Blick wenig spektakulär. Links, rechts, auf, ab, zwei kurze Anstiege, zwei Sprünge, harter Lehmboden, alles im Mix und nach etwas mehr als 4 Minuten alles von vorne. In der ersten Stunde versuchte ich nicht zu überhitzen, kontrolliert fahren und die Vorderleute auf Sicht, nach dem Motto, die werden schon langsamer. Leider wurde die Lücke nach vorne immer größer, nach hinten aber auch. Ich setzte mich auf P5 fest, zog ordentlich am Horn und hoffte. Wahrscheinlich auf schlechteres Wetter. Dunkle Wolken zogen auf und es drohte Regen. Der setzte eine halbe Stunde vor Ende auch ein, leider zu spät. Die Strecke wurde schwierig und nach vorne nagte ich die Sekunden schnell ab. Schließlich machte ich in der Klassenwertung noch einen Platz gut, letztendlich doch nur Holzmedaille. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!“

Gabi Scheu, 3. Platz Senior Master Women bei den World Games of MTB in Saalbach-Hinterglemm:

„Die Wettervorhersage für den Start der Worldgames in Saalbach war alles andere als gut und so kam es leider auch: die ganze Nacht hatte es schon durchgeregnet und so sollte es auch bleiben. Bei 6 Grad und Regen ging es mit dünnen Überschuhen und Winterhandschuhen an den Start. Bis zum ersten langen Anstieg Richtung Spielberghaus und Panorama-Alm auf 1700 Metern war ich schon ziemlich durchnässt. Aber durch die teilweise sehr steilen Rampen mit 20 % wurde mir doch einigermaßen warm und so kam ich oben an und dann die lange Abfahrt zuerst auf Schotter und dann auf die Milkaline (jetzt Monti-trail) hinab ins Tal. Dazwischen noch ein kurzer Anstieg, bei dem ich kein Gefühl mehr in den Füßen hatte. Alles kalt und das Wasser stand schon in den Schuhen... Anschließend noch ein ca. 8 km leicht ansteigender Weg entlang am Fluss zurück nach Hinterglemm, bei dem ich noch eine jüngere Fahrerin aufgabelte und wir zusammen in den letzten Anstieg fuhren. Auf der letzten Abfahrt ins Ziel auf einer nassen Wiese konnte ich sie noch überholen und so kam ich als 3. bei den Senior Master Women ins Ziel, immerhin mit Gesamtplatz 24 von 42 Frauen.“  

Marcel Scheu, 6. Platz Youth Men bei den World Games of MTB in Saalbach-Hinterglemm:

„Samstag - Start bei den Worldgames of MTB in Saalbach-Hinterglemm um 9 Uhr: 6 Grad im Tal bei Dauerregen… Eigentlich wollte ich auf die 42 km Strecke mit 2000 hm gehen, doch wegen des sehr schlechten Wetters und sehr kalten Temperaturen auf dem zu überquerenden Schattberggipfels auf 2100 Metern (1 Grad und Schneeregen) entschied ich mich für die zweitkürzeste Strecke mit 31 km und 1000 hm. Diese Idee hatten dann auch die meisten Fahrer, da man sich nicht bei Anmeldung für eine Streckenlänge entscheiden muss, sondern man kann dies während dem Rennen entscheiden, ob man weiterfährt oder nicht. Zudem war ich dieses Jahr auf dieser Distanz der jüngste in der AK Youth Men (U 19), alle anderen Platzierten waren schon 18 Jahre alt, wie sich später herausstellte. Nach dem Start ging es erst mal neutralisiert auf der völlig nassen Hauptstraße von Hinterglemm nach Saalbach, so dass man dann schon mal völlig durchnässt in den Hauptanstieg zur Panorama Alm auf 1700 Metern mit 600 hm am Stück. Bei diesem gab ich erst mal viel Gas, damit mir wieder warm wurde, so überholte ich sehr viele Fahrer. Oben angekommen, folgte dann eine lange Abfahrt zuerst auf Schotter, dann einen Trail bergab, bei dem es leider auch durch langsamere Fahrer Staus gab. Nach dieser Abfahrt war mir so kalt, dass ich kein Gefühl mehr in den Händen und Füßen hatte, deshalb freute ich mich schon auf den nächsten Anstieg. Aber so nass wurde mir selbst bei den Anstiegen nicht mehr warm und ich konnte meine Bestleistung nicht geben. So kam ich dann mit einer Zeit von 1 Stunde 40 Minuten als 6. der AK Youth Men ins Ziel und 30. Gesamt von 240 Platzierten.“

Jan Finster, 8. Platz Master beim Gruibinger Albtrauf Marathon, Mittelstrecke:

„Meine Vorbereitung für das letzte Saisondrittel lief gut an, die Form kommt langsam wieder und auch das Rad begann beim obligatorischen Bikecheck in der Woche vor dem Rennen wieder zu glänzen. Leider fiel mir dabei ein leichtes Rasseln am Hinterrad auf. Meine Befürchtungen bestätigten sich. Lagerschaden an der Nabe. Mist, aber kein Problem, Shimano-Lager hab ich beim Fully schon mal gewartet. Das war kein Ding, Zeit war genug. Es stellte sich aber relativ schnell heraus, dass in meiner Hinterradnabe Industrielager verbaut wurden. Auch kein Problem, Youtube an, und den klugen Ratschlägen der Netzgemeinde gelauscht: "... dann nehmen Sie einen Hammer und ...". "Ähm Moment mal, ich hau doch nicht mit nem Hammer auf mein Rad." Anderes Video, gleicher Text. "Nee nee, das mach ich nicht." Also ab zum Radhändler meines Vertrauens (Fahrrad Fischer in Remshalden-Grunbach, kann ich wirklich empfehlen). "Leider haben wir die Lager nicht bis Samstag da, aber kein Problem, damit kannst du noch fahren". Na gut,... alles wieder zusammengebaut und mit einem minimal unrund laufenden Rad und einem leicht unguten Gefühl am Samstagabend ab nach Gruibingen. Dort war schnell einen schöner Parkplatz für das Wohnmobil gefunden, der zu meinem Leidwesen allerdings ab 12 Uhr nachts der örtlichen Dorfjugend als Treffpunkt diente. Irgendwann wurden die Kids dann vom Regen verscheucht, oder ich bin eingeschlafen oder beides.

Morgens bestätigte ein Blick aus dem Fenster, dass auch in Gruibingen der Sommer definitiv rum ist. Also ging es bei nassen Bedingungen und Temperaturen um die 10 Grad für meinen Teamkollegen Daniel und mich auf die Mitteldistanz (60 km, 1.303 hm). Das Starterfeld war mit 67 Fahrern überschaubar. Hinzu kamen knapp 20 E-Biker, die berghoch ordentlich Dampf machten, auf den Trails aber leider ab und an im Weg waren.

Wir fuhren ganz hinten los und machten auf den ersten flachen Metern schon einiges an Boden gut. Das Anfangstempo war dennoch okay, sonst gehe ich ja gern mal zu schnell an und bereue das später. Das hatte ich heute jedenfalls gut im Griff. Allerdings zeigte sich sehr schnell, dass mein daheim auf der Couch definiertes Ziel, hier mindestens einen 20er-Schnitt zu fahren, aufgrund der äußeren Bedingungen und des Streckencharakters kaum zu schaffen sein würde.

Nach 10 km packte ich trotzdem zwei Schippen drauf und machte mich daran, das Feld von hinten aufzurollen. Klappte sehr gut und mit jedem überholten Fahrer stieg die Stimmung. Nach einiger Zeit hatte ich eine Gruppe von 6 bis 7 Fahrern in Sichtweite, die aber nicht sehr gut zusammenarbeitete, so dass nach und nach Fahrer herausfielen, die dann aber meist so alle waren, dass man auch nix mehr mit ihnen anfangen konnte. So war ich also meist allein unterwegs und genoss die schöne Landschaft und die mit einigen tollen Trails gespickte Strecke, welcher der Regen kaum zugesetzt hatte. Die Streckenplaner hatten aber auch einige happige Anstiege mit teils mehr als 25% Steigung eingebaut, die mich aufgrund des Untergrunds (nasse Wurzeln, bzw. grober Schotter) dann doch zweimal vom Rad zwangen. Kurz vor Schluss machte ich im Windschatten eines Lizenzfahrers der Langdistanz noch mal zwei Plätze gut und schaffte es so in der Ergebnisliste noch ins erste Drittel. Am Ende bin ich mit dem 22. Gesamtrang und Platz 8 meiner Altersklasse sehr zufrieden, zumal mir ja die Kurzdistanzen eher liegen. Fest steht natürlich, dass ich mit einer vollständig intakten Hinterradnabe locker eine Stunde schneller gewesen wäre ;-).

Mit Kritik an der Organisation halte ich mich ja meist zurück, da in der Regel nur freiwillige Helfer im Einsatz sind und ich es bewundernswert finde, wie viele Leute Energie in die Organisation eines solchen Events stecken. Ein paar Punkte waren heute aber schon enttäuschend. Für 48 € Startgeld hätte ich keinen fast leeren Startbeutel erwartet. Das gesponserte Trikot ist toll, war aber 25 Minuten nach Beginn der Startnummernausgabe nur noch in XL da. Im Vergleich zu anderen Rennen war das nix. Dazu wurden entgegen der Ausschreibung für die Mittelklasse einfach alle Masters-Klassen zusammen gewertet und die Siegerehrung fand mindestens 20 Minuten früher statt als angegeben. 30 Minuten nach der Siegerehrung wurden dann die Bänke hochgeklappt. Da sind wir dann gegangen. Trotz der Kritik, Hut ab vor allen freiwilligen Helfern, die ihr Wochenende opfern und sich bei diesen Bedingungen an die Strecke stellen oder anderweitig ihren Beitrag leisten.“