27.07.2021

Das Mountainbike-Renngeschehen nimmt Fahrt auf

Endlich finden Mountainbike-Hobby-Racer auch in Deutschland wieder Rennangebote. So hatten die Teammitglieder des Lindauer Rennstalls toMotion Racing by black tusk Ende Juli die Wahl zwischen sehr unterschiedlichen Rennformaten. Daniel Bürgin erreichte beim 6-Stunden-Rennen am Breitbrunnen den 6. Platz. Tobias Häffner belegte nach 5:41 Minuten Vollgas beim Bergzeitfahren „Württemberg König“ in Stuttgart Rang sieben seiner Altersklasse. Dennis Szudlek hatte sich für das viertägige Etappenrennen „Treibjagd im Dunkelwald“ entschieden und erkämpfte sich in der Gesamtwertung seiner Alterskategorie am Ende Platz elf.

Knapp zwei Wochen nach seinem Erfolg beim 24-stündigen Stöffel Race im Westerwald wollte es Daniel Bürgin gleich noch einmal wissen. Im Vergleich zum Stöffel Race, bei dem die Teilnehmer drei zum Teil mehrstündige Rennunterbrechungen zu verkraften hatten, war das 6-Stunden-Rennen am Breitbrunnen nahe Villingen eher unspektakulär, dafür jedoch bei aufgeweichter Strecke eine Schlammschlacht. Bürgin tat sich an diesem Tag zeitweise schwer und wurde mehrfach von Krämpfen behindert, die ihn auch auf der letzten Runde in seinem Kampf mit einem weiteren Solo-Fahrer ausbremsten. Nach einem kurzzeitigen Ausfall der Zeitmessung wurde erst zehn Minuten nach Rennende klar, dass der toMotion-Racer statt dem vermuteten siebten Rang dann doch Platz sechs mit nach Hause nehmen durfte. Wie sich im Nachhinein herausstellte, gehörte der Teilnehmer, gegen den er das direkte Duell in der letzten Runde verloren hatte, doch einer anderen Alterskategorie an…

  

 

Tobias Häffner hatte das Bergzeitfahren „Württemberg König“ in Stuttgart schon seit längerem auf der Agenda stehen, doch terminlich hatte es nie gepasst. In diesem Jahr stand der toMotion-Neuzugang nun erstmals am Start der 1,94 Kilometer langen, mit 147 Höhenmetern gespickten Bergzeitfahr-Strecke, die von Untertürkheim nach Rotenberg führt. Nach 5:41 Minuten Vollgas sicherte sich Häffner bei seiner Premiere Platz sieben im mehr als 50-köpfigen Teilnehmerfeld der Masters1-Alterskategorie.

Ultracycling-Spezialist Dennis Sczudlek, der ebenfalls seine erste Saison in den Farben des Lindauer Rennstalls bestreitet, war rund vier Wochen vor dem geplanten 24-Stunden-Rennen heavy24 auf seiner Suche nach einem Vorbereitungsrennen auf die viertägige „Treibjagd im Erzgebirge“ gestoßen. Aus dem Bauch heraus entschied er sich für die längere „60-Kilometer-Version“. Der Prolog am vergangenen Donnerstagabend war als Bergzeitfahren eine schwere Aufgabe für den Langstreckenspezialisten. Nach 5,5 Kilometer und 320 Höhenmeter den Rabenberg hinauf war Sczudlek mit seiner Leistung jedoch durchaus zufrieden. Die restlichen drei Etappen umfassten jeweils rund 60 Kilometer und zwischen 1700 und 2000 Höhenmeter. Die Strecken im Dunkelwald des Erzgebirges stellten sehr unterschiedliche Anforderungen an die Teilnehmer: die technisch anspruchsvolle „Stage 1“  führte über die schönen Trails des Trailcenters Rabenberg. Ganz anders die „Stage 2“,  die den Teilnehmern weniger Technik abverlangte, dafür jedoch viel schneller war. Die letzte Etappe führte die Mountainbiker den Fichtelberg hinauf und dann in rasanter Abfahrt dem Ziel entgegen. Am Ende freute sich der toMotion-Racer über Rang elf in der Gesamtwertung seiner Altersklasse sowie einen Platz im vorderen Mittelfeld des 113-köpfigen Gesamt-Teilnehmerfeldes.

 

 

Ergebnisübersicht:

6h am Breitbrunnen (Runden à 7,5 km / 140 hm)

6. Platz Solo Sen               Daniel Bürgin (18 Runden)

 

Württemberg-König Bergzeitfahren (1,94 km, 147 hm)

7. Platz Master1               Tobias Häffner (0:05:41)

 

Treibjagd im Dunkelwald, 4 Tage, Erzgebirge (22. – 25.07.2021)

Prolog (Bergzeitfahren, 5,5 km / 320 hm)

28. Platz Masters1           Dennis Sczudlek (00:18:10)

Etappe 1 (Marathon Rabenberg, 60 km / 2000 hm)

17. Platz Masters1           Dennis Sczudlek (3:52:05)

Etappe 2 (Kamm-Bike-Cross, 60 km / 1680 hm)

18. Platz Masters1           Dennis Sczudlek (3:13:13)

Etappe 3 (Erzgebirgsmarathon, 57 km / 1850 hm)

22. Platz Masters1           Dennis Sczudlek (2:34:44)

Gesamtwertung

11. Platz Masters1           Dennis Sczudlek (9:58:10)

 

Original-Rennberichte:

Daniel Bürgin, 6. Platz Masters1 beim 6h-Rennen in Breitenbrunn: http://www.becomeapro.one/2021/07/19/6h-breitbrunnen/

Tobias Häffner, 7. Platz Masters1 beim Bergzeitfahren „Württemberg König“ in Stuttgart:

„Das Bergzeitfahren von Untertürkheim nach Rotenberg war mir in vergangenen Jahren auf Plakaten aufgefallen, doch leider hatte der Termin nie gepasst. Am 18.7. war ich dann dabei: Startzeit 11:36:20 Uhr. Ganz so genau war es dank Transponder-Zeitmessung dann nicht. Ab 9:30 Uhr starteten die Fahrer in Blöcken. Der Startbereich war durch die sich warm fahrenden Teilnehmer gut belebt. Nach knapp 6 Minuten Vollgas den Berg hoch hat es für Platz 7 in der AK Masters 1 gereicht.“

Dennis Sczudlek, 11. Platz der Masters-Gesamtwertung, nach dem Prolog (Bergzeitfahren „Dunkelwald Climb“) der 4-tägigen Treibjagd im Dunkelwald:

„Nach der Absage von @radamring wollte ich mir einen Ersatz suchen, um wenigsten etwas Rennhärte vor dem heavy24 zu bekommen. Da sprach mich jemand auf die Treibjagd im Dunkelwald an - ein 4-tägiges MTB-Etappenrennen im Erzgebirge. Ohne groß zu überlegen sagte ich zu. Es standen 30 KM und 60 KM zu Auswahl. Warum auch immer, ohne das Streckenprofil wirklich anzuschauen, meldete ich mich für die 60 KM Strecke an. Noch nie etwas in dieser Art gefahren, ging es also mit dem Prolog los.

Dunkelwald Climb - Bergzeitfahren

Als Schwergewicht ging es am Donnerstagabend 5,5 KM und 320 HM den Rabenberg hinauf. Am Ende war ich mit meiner Leistung selber sehr zufrieden und passierte das Ziel nach 18:10 Minuten.“

 

Dennis Szudlek nach der 1. Etappe (MTB-Marathon Rabenberg) der Treibjagd im Dunkelwald:

 „Freitagmittag war der Start zum ersten Marathon. 60 KM und 2000 HM standen ausgeschrieben. Auf einer technisch sehr anspruchsvollen Strecke ging es über diverse Singletrails, Schotter-, Wald- und Wiesenwege sowie anspruchsvolle Wurzeltrails durch das Trailcenter Rabenberg hinab, um dann wieder den Rabenberg hinauf zu fahren. Die Strecke lag mir nicht wirklich, dennoch galt es, im Zeitlimit zu bleiben. 2 Runden à 30 KM mussten gefahren werden. Ich selber hatte mir zum Ziel gesetzt, unter 4 Stunden zu bleiben. Am Ende war ich nach ca. 3:52 h durch mit der Geschichte.

Ein Blick in die Gesamtwertung zeigte danach einen 13. Platz in der AK. Für mich ein absolut akzeptables Ergebnis. Als nächstes geht's zum Kamm - Bike - Cross.“

 

Dennis Szudlek nach der 2. Etappe (KammBikeCross) der Treibjagd im Dunkelwald:

„Samstag ging es nach Johanngeorgenstadt zum Kamm-Bike-Cross. Eine Runde bestand aus 15 Km. 4 Runden mussten gefahren werden, um am Ende rund 60 Km und 1680 HM auf der Uhr stehen zu haben. Dieser Marathon war ganz anders wie der erste. Weniger technisch, dafür viel schneller. Nach zwei ordentlichen Runden musste ich ab der dritten etwas raus nehmen. Die Verletzung vom Sturz am vorherigen Freitag machte sich arg bemerkbar. Nach knapp 3:13 Stunden überfuhr ich die Ziellinie. In der Gesamtwertung konnte ich einen Platz gut machen. In der Gesamtwertung auf Platz 12 AK liegend, geht es dann weiter mit dem Erzgebirgsmarathon, der vierten und letzten Etappe.“

 

Dennis Szudlek nach der 3. Etappe (Erzgebirgsmarathon) der Treibjagd im Dunkelwald:

„Vierte und letzte Etappe der "Treibjagd im Dunkelwald". Die 60 Km Runde führte uns den Fichtelberg hinauf. Die Ausschreibung gab 57 Km und 1850 HM vor. Die erste Hälfte des Rennens ging es quasi nur bergauf zum Fichtelberg, bevor es danach in rasanten Abfahrten wieder dem Ziel entgegen ging. An diesem Tag hatte ich etwas schwere Beine, auf den Ultra-Strecken fühle ich mich definitiv wohler, doch galt es noch mal, alles Mögliche zu geben, um in Richtung TOP 10 noch was erreichen zu können. Nach knapp 2:30 Stunden war das Ziel in Sicht. In einem wirklich sehr stark besetzten Starterfeld über 4 Etappen erreichte ich am Ende von 113 Starten einen 32. Platz Altersklassenübergreifend. Auch an diesem Tag verbesserte ich mich noch mal um einen Platz in meiner AK und beendete das 4-tägige Etappenrennen auf Platz 11 AK liegend. Eine tolle und andere Erfahrung, die auf jeden Fall nach Wiederholung schreit.“