20.05.2021

David Klaiss im Interview

David lebt für seine Arbeit und den Sport. Der junge Racer vom Standort Nordschwarzwald, der zu den Leistungsträgern seines Teams toMotion Racing by black tusk gehört, arbeitet im Metallbau für Konstruktionstechnik und verbringt seine Freizeit überwiegend auf dem Rad oder im Winter auch auf Langlauf-Skiern. Was er an seinem Beruf schätzt und welche Rennen ihm besonders viel Freude machen, erfährst du in unserem Interview:

Hallo David, bitte stelle dich kurz vor.

Ich heiße David Klaiss, wohne in Egenhausen im Nordschwarzwald (15 km von Nagold entfernt) und bin 28 Jahre alt.

Wer gehört sonst noch zu deiner Familie?

Meine beiden Schwestern Salome (zwei Jahre älter) und Sofie (zwei Jahre jünger) und natürlich meine Eltern. Salome ist inzwischen verheiratet, Sofie und ich wohnen noch daheim.

Welchen Beruf übst du aus? Was gefällt dir daran?

Ich arbeite im Metallbau für Konstruktionstechnik. Die Bezeichnung „Bauschlosser“ gibt es offiziell seit 20 Jahren nicht mehr, aber mit dieser Berufsbezeichnung können die meisten Menschen immer noch mehr anfangen. Mein Schwerpunkt liegt in der Edelstahlbearbeitung, und das mache ich auch am liebsten – zusägen, verschweißen, polieren. Meistens bearbeiten wir Privataufträge, oft  Geländerbau. Wird es bei den Kollegen eng, helfe ich auch mal in anderen Bereichen aus und schweiße dann z.B. Stahlträgerkonstruktionen. Meine Firma hat ihren Sitz in Pfalzgrafenweiler.  Wir sind fünf Mitarbeiter, alle so jung wie ich. Ich habe zusammen mit meinem Chef gelernt und habe dann als Mitarbeiter der ersten Stunde gemeinsam mit ihm seine Firma aufgebaut. Das erklärt auch, warum ich mit viel Herzblut und Spaß dabei bin.

Was bedeuten dir Sport im Allgemeinen und das Mountainbiken im Besonderen?

Sport mache ich hauptsächlich aus Langeweile J. Aber im Ernst: mein Beruf ist körperlich anstrengend, manchmal gehen wir auch auf Montage. Wenn man dann abends radfahren geht, ist das entspannend und eine schöne Abwechslung. Man kann den Kopf abschalten. Das Mountainbiken habe ich mit 13 Jahren entdeckt, zusammen mit Freunden. Auch wenn ich gerne mal Rennrad fahre, ist mir das Mountainbike lieber – das ist nicht so wackelig J. Auch wenn es komisch klingt: ich finde es auch mal schön, im Nieselregen zu fahren und mich so richtig einzudrecken.

Im letzten Winter habe ich das Skaten entdeckt – da lag bei uns im Schwarzwald zum ersten Mal seit Jahren viel Schnee. Gerade in der Corona-Zeit hat man auf der Loipe immer irgend jemanden getroffen, den man kennt. Das war schön.

Fährst du Rennen und wenn ja, was sind deine Lieblingsrennen?

Mein absoluter Favorit ist der Frühjahrsmarathon in Münsingen. Mit diesem Rennen habe ich meine Rennkarriere gestartet und es ist auch jedes Jahr das erste Rennen, das ich fahre und bei dem ich meine Form teste. Es ist schön zu sehen, wie sich die Fitness von Jahr zu Jahr steigert. Ansonsten mag ich Rennen, die ein bisschen technisch sind, aber trotzdem schnell  - z.B. den Odenwald Marathon, wo 2020 ja die DM ausgetragen wurde, und der Marathon in Bad Wildbad. Außerdem nehme ich gerne an Bergzeitfahren teil (z.B. der Bergsprint in Langenbrand).

Gibt es für dich noch etwas anderes als Arbeit und Mountainbiken?

Klettern – früher mehr als heute. Hochtouren im Gebirge, inkl. Gletscherquerungen (auch eher früher). Wie schon gesagt, habe ich vor drei Jahren das Skaten entdeckt und im vergangenen Winter, als bei uns endlich mal richtig lange und viel Schnee lag, rund 600 km auf den Langlaufski zurückgelegt. Die Loipe in Kniebis ist bis 22 Uhr beleuchtet – das ist klasse, um nach der Arbeit noch trainieren zu gehen.

Manchmal treffe ich mich auch  mit meinen Freunden und ehemaligen Klassenkameraden. Christian Ludewig und Sven Rothfuß sind meine Radkumpels – mit ihnen trainiere ich gerne und wir fahren auch gemeinsam auf Rennen.

Kochen tue ich auch gerne, aber nicht so oft, z.B. Reispfanne oder Lachs. Ich bin mit Kochen dran, wenn „meine“ Gerichte (z.B. Rührei am Morgen) auf dem Familienplan stehen.

Wie schaffst du es, dein Training mit Beruf und Familie bzw. Freunden in Einklang zu bringen?

Das ist kein Problem. Ich passe das Training an meinen Alltag an.

Wie viele Stunden pro Woche arbeitest du und wie viele trainierst du?

Arbeit: 40 Stunden pro Woche. Training ca. 10 bis 20 Stunden pro Woche, je nach Saison.

Passt du deine Ernährung an deinen Sport an und worauf achtest du?

Meine große Schwester arbeitet in einer Gärtnerei, deshalb gibt es bei uns viel frisches Gemüse und Obst. Auch beim Fleisch kaufen wir gute Qualität, gerne auch mal Wild. 

Welche Begegnung (beim Mountainbiken oder außerhalb des MTB-Sports) bleibt dir in schöner Erinnerung?

Mein Kumpel Johannes, den ich auf einer MTB-Freizeit kennen gelernt habe. Früher hat er in Stuttgart gewohnt, inzwischen leider in der Schweiz. Wir sind schon gemeinsam Rennen gefahren. Er ist richtig gut und war in Singen bei der WM dabei – deshalb hat er auch ein Nationaltrikot. Seit er in der Schweiz wohnt, telefonieren wir immer mal wieder miteinander und er motiviert mich sehr.

Woran erinnerst du dich in der vergangenen (recht außergewöhnlichen) Saison besonders gern?

Cool fand ich die DM im Odenwald. Dort war auch Johannes dabei und ein weiterer Kumpel (Martin, auch von der Freizeit, aber etwas älter als wir), der zunächst keinen Startplatz bekommen hat. Zwei Wochen vor dem Start hat er sich eine Lizenz geholt und hat sich noch zur DM angemeldet. Wenn ich mich recht erinnere, hat er dann in seiner AK sogar den 8. Platz gemacht.

Außerdem erinnere ich  mich gerne an den schneereichen Winter, der mir so viel Skaten ermöglicht hat.

Welche Ziele hast du dir für die Saison 2021 gesetzt?

Wieder die DM zu fahren, dieses Mal in Singen. Allerdings mag ich die Strecke nicht besonders und bin daher nicht sicher, ob ich durchkomme. Bisher bin ich alle meine Rennen durchgefahren bis auf Singen – da bin ich zweimal vorzeitig ausgeschieden.

 

Außerdem möchte ich ein paar Bergrennen fahren. Und vielleicht ein oder zwei Rennen in der Schweiz, zusammen mit Johannes – zur Not auch Straße oder Bergzeitfahren, falls wir kein passendes MTB-Rennen finden.