02.07.2019

Debut-Erfolg für David Gerstmayer beim KitzAlpBike Marathon

Erstmalig nahm David Gerstmayer vom Lindauer MTB-Rennstall toMotion Racing by black tusk am vergangenen Samstag die steilen Rampen des KitzAlpBike Marathons unter die Stollenreifen. Auf der Ultra-Distanz gelang dem 22-Jährigen bei seinem Debut mit Platz drei der Hauptklasse Herren der Sprung aufs Podium. Ähnlich erfolgreich war sein Teamkollege Carsten Gundlach auf der Light-Strecke mit Rang zwei seiner Alterskategorie. Auf der Kurzstrecke des Mountainbike-Marathons in Pfronten zeigte Jos van Sterkenburg wieder einmal seine Klasse: souverän siegte er in der Junioren-Kategorie und wurde Gesamt-Siebter des 134-köpfigen Starterfelds. Heiko Röhrig eroberte sich nach hartem Kampf beim 12-Stunden-Marathon in Schnaittach mit Rang drei der Masters-Kategorie ebenfalls einen Platz auf dem Treppchen.

David Gerstmayer vom toMotion Nachwuchs Team TNT hatte in diesem Jahr erstmalig den KitzAlpBike Marathon in seinem Rennkalender stehen und entschied sich gleich für die mit 100 Kilometern und 4300 Höhenmetern längste und härteste der fünf angebotenen Strecken: die Ultra-Distanz. „Gespickt mit technischen Trails, speedigen Downhills und Uphills hart am Limit verdient die Ultra-Strecke zu recht das Prädikat: 'ultra-hart'!“, so der Veranstalter. Unter anderem ist von den Mountainbikern die unter Skifahrern bekannte Hahnenkamm-Abfahrt zu bewältigen – in umgekehrter Richtung. Bei diesem Rennen erntete Gerstmayer die Früchte seiner intensiven Saisonvorbereitung und erkämpfte sich mit Rang drei der Hauptklasse Herren einen Platz auf dem Podium. „Ich bin wahnsinnig glücklich über so eine tolle Platzierung. Erste Teilnahme und dann gleich auf der Ultra aufs Podest gefahren. Wow! Das sind die Momente, für die ich so hart trainiere und vieles aufgebe“, freute sich der junge toMotion-Racer.

  

Sein Teamkollege Carsten Gundlach hatte sich für die Light-Distanz mit 29 Kilometern und 1100 Höhenmetern entschieden. Bei seinem zweiten Saisonrennen fuhr er in der Spitzengruppe mit, von der sich im ersten langen Anstieg der spätere Sieger absetzen konnte. Gundlach, der es nach einer Verletzung im Frühjahr in der Abfahrt ruhig angehen ließ, konnte zwei Kontrahenten im folgenden Flachstück wieder einholen. An der letzten steilen Rampe warf ihn ein Schaltfehler dann jedoch erneut zurück, so dass er als Gesamt-Fünfter von 55 Startern und Zweiter der M40-Kategorie ins Ziel kam. „Die Veranstaltung war wieder ein Riesenspaß und hat mit der neuen Light Strecke sicherlich an Attraktivität gewonnen“, fasst er das Rennen zusammen.

Am selben Tag stand der 15-jährige Jos van Sterkenburg erstmalig beim MTB-Marathon in Pfronten am Start, bei dem er den Kurzmarathon mit 26 Kilometern und 840 Höhenmetern gewählt hatte. In einem extrem heißen Rennen, das etliche Teilnehmer mit Kreislaufproblemen vorzeitig abbrachen, hatte der toMotion-Nachwuchsfahrer wenig Freude an den Schotter- und Geröllwegen, kämpfte sich jedoch durch. „Ich bin mir nicht sicher, was das größere Übel war: das physisch überaus anstrengende Bergauf-Radeln oder das psychisch anspruchsvolle Bergab-Rollen“, kommentierte er nach dem Rennen. Nach 1:18 Stunden überquerte er als souveräner Sieger der U17/U19-Alterskategorie und Gesamt-Siebter von 134 Teilnehmern die Ziellinie. Auf der Mitteldistanz über 51 Kilometer und 1900 Höhenmeter erreichten seine Teamkollegen Mark Jagenow und Dennis Hussner in ihrer jeweiligen Alterskategorie beide den 12. Platz.

Beim Zwölf-Stunden-Rennen in Schnaittach wurde der Lindauer Rennstall von Heiko Röhrig vertreten, der sich über seinen dritten Platz nicht so recht freuen konnte. „Zum einen ist es extrem enttäuschend, wenn man die gesamte zweite Hälfte über auf Platz zwei liegt und in der letzten Runde dann noch abgefangen wird. Außerdem muss ich lange zurückdenken, wann ich zuletzt so viele dunkle Phasen überstehen musste.“ So quälte sich der toMotion-Fahrer über mehrere Stunden mit Rückenschmerzen, wurde zwischendurch von einem Platten zurückgeworfen und litt in den letzten Stunden unter Krämpfen. Trotzdem stand er nach insgesamt 224 Kilometern und rund 3200 Höhenmetern am Ende mit Rang drei auf dem Masters-Podium. „Es bleibt die Freude über die Mentalität, diese ganzen Widrigkeiten durchgestanden zu haben“, fasst er sein Rennen zusammen. „Nächsten Sonntag steht das 6h-Rennen beim Skiclub VS am Breitbrunnen an.“

Auch Simon Hahn lernte am vergangenen Sonntag mit dem Rursee-Marathon in Einruhr ein neues Rennen kennen. Sein gutes Gefühl beim Warmfahren bestätigte sich zu Beginn des Rennens. Aufgrund der extrem hohen Temperaturen ordnete sich der toMotion-Racer zunächst in der Verfolgergruppe ein, die dann jedoch eine falsche Abzweigung nahm und viel Zeit verlor, bis sie den Irrtum bemerkte und zurück auf der Strecke war. Damit waren alle Chancen auf ein gutes Ergebnis dahin und Hahn nutzte das Rennen als „intensive Trainingseinheit“. Mit Platz 8 der Hauptklasse Herren und dem 20. Gesamtrang von über 200 Startern war er angesichts der widrigen Umstände jedoch recht zufrieden und lobte außerdem die „super Organisation vor dem Rennen und eine richtig coole Strecke“.

 

Ergebnisübersicht:

KitzAlpBike Marathon

Ultra-Distanz (100 km, 4300 hm)

3. Platz Herren                  David Gerstmayer (6:01:53)

Light-Distanz (29 km, 1100 hm)

2. Platz M40                      Carsten Gundlach (1:34:29)

 

Pfronten MTB Marathon

Marathonstrecke (51 km, 1900 hm)

12. Platz Masters1            Mark Jagenow (2:50:04)
12. Platz Masters2            Dennis Hussner (2:55:14)

Kurzstrecke (26 km, 840 hm)

1. Platz Junioren              
Jos van Sterkenburg (1:18:06)

 

12h-Rennen, Schnaittach (Runden à 7 km und ca. 100 hm)

3. Platz Masters                Heiko Röhrig (32 Runden in 11:51:16)

 

MTB am Rursee, Einruhr

Langstrecke (70 km, 1700 hm)

8. Platz HKL Herren          Simon Hahn (3:09:40)

 

Original-Rennberichte:

David Gerstmayer, 3. Platz Herren beim KitzAlpBike Marathon, Ultra-Distanz:

„Ich bin wahnsinnig glücklich über so eine tolle Platzierung. Erste Teilnahme und dann gleich auf der Ultra aufs Podest gefahren. Wow! Das sind die Momente, für die ich so hart trainiere und vieles aufgebe. 

Das lässt mich jetzt noch optimistischer auf die kommenden Rennen blicken, denn die Form zeigt in die richtige Richtung :)“

Carsten Gundlach, 2. Platz M40 (5. Platz Gesamt) beim KitzAlpBike Marathon, Light-Distanz:

„Zweites Rennen der Saison beim Kitzalp Bike Festival und diesmal mit abgeänderter Strecke aufgrund der Bauarbeiten am gewohnten Start/Ziel Bereich. Statt einer flachen Aufwärmphase ging es diesmal direkt nach dem Start in den ersten Anstieg rein. Hier bildete sich schnell eine Spitzengruppe mit sechs Fahrern, die bis zum langen Anstieg zusammen blieb. Dort verschärfte der spätere Sieger das Tempo, dem ich und die anderen nicht mehr folgen konnten. Ich fuhr hier meinen Rhythmus weiter und als 3. über die "Bergwertung". In der Abfahrt habe ich dann zwei Positionen verloren, da ich es nach meiner Verletzung im Frühjahr eher ruhig angegangen bin. Im Flachen konnte ich aber die beiden "Donwhiller" wieder einholen. Leider kostete mich ein Schaltfehler an der letzten Rampe meine Position, so dass die beiden davonziehen konnten und ich dahinter alleine ins Ziel bin. Die Veranstaltung war wieder ein Riesenspaß und hat mit der neuen Light Strecke sicherlich an Attraktivität gewonnen. Fazit: rundum gelungener Samstag.“

Mark Jagenow, 12. Platz Masters1 beim Pfronten Bike Marathon, Marathonstrecke:

„Zum ersten Mal am Start in Pfronten. Bestes Wetter und extrem heiß. Ich mach‘s kurz: schöne Strecke, schwierige Abfahrten, heiße Bedingungen. Dafür gut gelaufen.“

Jos van Sterkenburg, 1. Platz Junioren (7. Platz Gesamt) beim Pfronten MTB Marathon, Kurzstrecke:

„Dieses Wochenende ging es in Form eines Kurztrips nach Pfronten zum MTB Marathon. Entschieden hatten wir uns dazu aufgrund der groß erwähnten Ausschreibung "schönster MTB Marathon Deutschlands". Ob dies der Fall war, werdet ihr in Kürze erfahren. Freitags direkt nach der Schule und dem Einläuten der Sommerferien hieß es Autobahn genießen. Nach ca. 7 h Autofahren inklusive mehrerer Staus waren wir angekommen. Nach einer wirklich deftigen Portion Kässpätzle ging es ab ins Bett, um nach einer aufgrund abartiger Temperaturen nicht wirklich aktiven Woche wieder halbwegs in Form zu sein. Am Morgen fuhren wir vom Hotel aus rüber nach Pfronten, um dort den Start wahrzunehmen. Nach dem Start für Runa und Papa hieß es für mich eine weitere Stunde an einem schattigen Plätzchen zu verweilen. Vereinzelt kamen schon wieder die ersten Fahrer der Mittelstrecke zurück, jedoch nicht als Finisher, sondern als Abbrecher, die meisten aufgrund Kreislaufprobleme. So auch erst Papa, dann Runa. Mit einem recht mulmigen Gefühl und kleiner Angst vor dem DNF ging ich dann nach Warmfahren etc an den Start. Wie das Höhenprofil auch darstellte, bestand die Strecke nicht aus vielen Abschnitten. Um genau zu sein, aus zwei. Einmal gute 800 hm bergauf, dann auf der anderen Seite des Breitenbergs wieder runter. Nun zum eigentlichen Rennen. Die ersten 4-5 km ging es über eine Teerstraße leicht ansteigend in mäßigem Tempo Richtung Breitenberg. Anschließend folgte das Grauen. 800 hm über einen typischen Weg in den Alpen bzw. im Allgäu hoch. Das hieß Schotterwege mit und ohne größere Steinobjekte. Nach knapp 55 min war ich oben angekommen. Ohne eine kurze Verschnaufpause ging es wieder bergab. Allerdings war hier nicht mehr von einem Schotterweg zu sprechen, sondern eher von einem Geröllweg. Bis jetzt bin ich mir immer noch nicht sicher, was jetzt das größere Übel war. Das überaus physisch anstrengende bergauf-radeln oder das psychisch anspruchsvolle bergab-rollen. Als kleine Abkühlung nach den zwei "Highlights" der Strecke waren dann noch 3 km flacher Radweg zu fahren. Nach 1h18min war ich als 8. Gesamt und 1. der Altersklasse (Junioren U17+U19) im Ziel und konnte erleichtert unter die kalte Dusche gehen. Vom Panorama her mit Sicherheit eine ganz schöne und wirklich reizvolle Strecke, aber streckentechnisch (vielleicht auch noch ein wenig durch die Temperaturen beeinflusst) hat mir die Veranstaltung leider gar nicht zugesagt. Also eine neue Erfahrung gemacht, um zu wissen, dass ich dort wahrscheinlich nicht wieder fahren werde.“

Heiko Röhrig, 3. Platz Masters beim 12h-Rennen in Schnaittach:

„"12h Schnaittach, was soll ich sagen... erst einmal ist es natürlich sauenttäuschend, wenn man die gesamte zweite Rennhälfte auf Platz zwei liegt und in der letzten Runde noch abgefangen wird. Aber erstens war dann halt der andere Fahrer in Summe einfach besser und zweitens muss ich lange zurück denken, wann ich letztmals so viele ganz dunkle Phasen überstehen musste. Von der 2. bis zur 5. Runde Rückenschmerzen aus der Hölle. Sowas wird ja normalerweise immer schlechter, irgendwie hab ich das aber dann in den Griff bekommen und es war erträglich. Kaum war das überstanden, hatte ich platt, natürlich am weitest entfernten Punkt von der Wechselzone. Aber Dichtmilch und die Pepis haben zumindest ein langsames Fahren in die Wechselzone erlaubt.  Dann kam die beste Phase, die leider nur einen kleineren Teil des Rennens dauerte, die 6., 7. und 8. Stunde. Da ging‘s gut und von Platz 4 auf Platz 2. Und dann begannen die letzten drei Stunden, die geprägt waren von abwechselnden Krämpfen in allen vorhandenen Beinmuskeln. Und das Ende ist bereits erzählt: bis zur letzten Runde konnte ich Platz 2 verteidigen, dann war er weg. Aber so bleibt ein 3. Platz und damit Podium bei den Masters - wäre bei den Jungen Platz2 gewesen...
Weiterhin bleibt die Freude über die Mentalität, diese ganzen Widrigkeiten durchgestanden zu haben, obwohl ich dafür  in den letzte drei Stunden gaaaanz, gaaanz tief gehen musste. Also voll happy über #alterMannaufPodium und nächsten Sonntag steht 6h beim Skiclub VS am Breitbrunnen an.
Und last but not least gaaanz, gaaanz vielen Dank an meinen Sohn Benedikt, der mich den ganzen Tag betreut und bei Laune gehalten hat und dabei auch alles gegeben hat.“

Simon Hahn, 8. Platz HKL Herren beim Rursee-Marathon in Einruhr, Mitteldistanz:

„Mit viel Vorfreude und etwas Respekt vor dem Rennen bei den Wetterbedingungen machte ich mich am Sonntag um 6:30 Uhr auf zur Mitteldistanz des Rursee Marathons in Einruhr.  Nachdem ich schon viel Gutes von der Veranstaltung und der Strecke gehört hatte, wollte ich dieses Jahr auf jeden Fall mal dort starten. Das hat sich auf jeden Fall schon einmal gelohnt; super Organisation vor dem Rennen, ein Lizenzblock und die richtig coole Strecke haben viel Spaß gemacht.        

Das gute Gefühl beim Warmfahren hat sich auch schon auf den ersten Metern des Rennens  bestätigt, trotzdem wollte ich es erst mal etwas lockerer angehen lassen, weil ich mir nicht so sicher war, wie ich die Temperaturen, die schon beim Start weit über 30 Grad waren, überstehe. Ich ordnete mich erst einmal auf Platz 15-20 in der Verfolgergruppe ein und dachte mir zunächst, dass es ja noch genug Zeit gibt, nach vorne zu fahren.  Bei Kilometer 9 hat dann jedoch die gesamte Gruppe eine  falsche Abfahrt genommen und wir haben erst am Ende eines Trails gemerkt, dass wir falsch waren. Zuerst dauerte es ein paar Minuten bis wir wussten, wo es weiter geht und dass wir wieder zurück müssen. Da jedoch das gesamte Fahrerfeld falsch war und dann später diesen Trail runter kam, war es gar nicht so einfach, wieder hoch zu fahren/gehen und letztendlich war ich mit am letzten Ende des Fahrerfelds. Nachdem die Strecke daraufhin noch über ca. 5 Kilometer Singletrails bergauf führte, waren dann eigentlich alle Ambitionen verflogen.  Die Spitzengruppe war weg und nachdem ich ohnehin schon relativ viel Zeit verloren hatte, war es in den nächsten Trails fast unmöglich, zu überholen und wieder nach vorne zu kommen.

Zuerst ziemlich frustriert, versuchte ich dann, noch das Beste daraus zu machen und als "intensives Training"  noch einigermaßen nach vorne zu fahren und die Trails sowie das gute Wetter :) zu genießen.  Dafür, dass  noch einiges mehr drin gewesen wäre, bin ich mit Platz 8 in der Elite doch noch ganz zufrieden und auch der Rückstand zur Spitze (die sich nicht verfahren hat) ist gar nicht sooo schlecht.“