19.10.2021

Führungstrikot für Gwenda Rüsing bei ihrem ersten Cyclocross-Rennen

Schlammig, nass und kalt, aber kurz – das ist das Format der klassischen Cyclocross-Rennen, die traditionell in der kalten Jahreszeit stattfinden. Bei ihrer ersten Teilnahme überhaupt an diesem Rennformat gelang Gwenda Rüsing vom Lindauer Mountainbike-Rennstall toMotion Racing by black tusk beim ersten Lauf des Cyclocross-Cup Südwest ein Auftakt nach Maß: sie nahm den Sieg in der Damen-Hobby-Klasse und das Führungstrikot mit nach Hause. Schlammig und kalt war das Rennen jedoch nicht, fand es doch bei schönstem Oktobersonnenschein statt. In Riva del Garda bestritt Jürgen Langhans sein letztes Saisonrennen. Auf der 30-Kilometer-Strecke des SCOTT Bikemarathon brachte er ordentlich Druck auf die Pedale und erkämpfte sich in der 55-köpfigen Grand Master Kategorie den vierten Platz. toMotion-Neuzugang Arno Rottler hatte sich beim „Mountainbike-Ride for Pride“ in Sülzhayn für die 40-Kilometer-Strecke entschieden. Er freute sich am Ende über Rang fünf seiner Altersklasse und den sechsten Platz im Gesamtklassement.

Aufgeregt war Gwenda Rüsing bei ihrem ersten Cyclocross-Start nicht. Nachdem sie die Strecke zuvor einmal abgefahren war und von einem jungen Racer wertvolle Tipps bekommen hatte, ging sie auf ihrem Cyclocross-Rad gut vorbereitet auf die kurze Runde von 1,7 Kilometer Länge. Die ausgeschriebene Renndauer für die Hobbyklasse betrug 30 Minuten, so dass in diesem Rennen fünf Runden zu bewältigen waren. Die toMotion-Racerin ging wie üblich von einer der hinteren Startpositionen ins Rennen, schaute sich die Damen-Konkurrenz zunächst in Ruhe an und überholte dann. Am Ende verbuchte sie einen ungefährdeten Sieg bei den Hobby-Damen und nahm das Führungstrikot der Rennserie mit nach Hause. „Schrecklich ist jetzt nur, dass ich mich mit dem grellen, gelben Trikot beim nächsten Rennen nicht wie sonst hinten verstecken kann“, bekennt sie wehmütig. „Da werde ich dann wohl doch aufgeregt sein, außerdem habe ich schon Angst vor dem ersten Matsch-/Schlammrennen und echter Kälte. In Baiersbronn war es schön sonnig, also gar nicht crosserlike.“ Das nächste Rennen des Cyclocross-Cup findet am 27. November in Rheinzabern statt.

  

Jürgen Langhans war für das letzte Rennen seiner Saison nochmals über die Alpen gesprungen. In Riva del Garda hatte er sich beim SCOTT Bikemarathon die Ronda Piccola mit 30 Kilometern und gut 1000 Höhenmetern ausgesucht. Die Strecken waren vom Veranstalter komplett überarbeitet worden und versprachen maximalen Fahrspaß. „Das Höhenprofil des Rennens war einfach: Hoch, runter, Ziel“, beschreibt Langhans den Streckenverlauf. 136 Männer standen am Start, darunter 55 Grand Masters, zu denen auch der toMotion-Racer zählte. „Zunächst ging´s  hoch zum Tennosee, und ich freute mich über gute Beine mit ordentlich Druck. Die kompletten Höhenmeter mussten  quasi am Stück erklommen werden, erst auf Asphalt, dann auf Schotter- und Waldwegen. An manchen steilen Rampen brauchte man das kleinste Ritzel, der Puls drehte nicht nur einmal in den roten Bereich.“. Oben angekommen, wartete eine steile, verblockte Abfahrt auf die ausgepowerten Biker. Was bergauf die Waden leisten mussten, übernahmen jetzt die Unterarme: viel Bremspower war gefragt.  Weiter unten wurde der Untergrund angenehmer und man konnte mit ordentlich Speed dem Ziel am Lago-Ufer in Riva entgegen rasen. Nach 1:40 Stunden fuhr Jürgen Langhans als Gesamt-35. und Vierter seiner Alterskategorie über die Ziellinie. „Das Podium habe ich zwar diesmal um eine gute Minute verpasst, aber angesichts der starken Konkurrenz freute ich mich über diesen Rang fast wie über einen Sieg. Eine TopTen-Platzierung hatte ich mir vorgenommen -  Ziel erreicht! Jetzt kann die Saisonpause kommen“, freute er sich. 

Eine ähnlich weite Anfahrt zu seinem Rennen hatte toMotion-Neuzugang Arno Rottler, der für den „Mountainbike-Ride for Pride“, einem Einzelzeitfahren, bis nach Sülzhayn in Thüringen fuhr. Er hatte sich bei diesem Rennen für die längere Strecke mit vier Runden à zehn Kilometer und 340 Höhenmeter entschieden. „Bei kühlen, aber trockenen Bedingungen ging es für mich mit "LOS" von der Startrampe. "Gut in die Gänge kommen" hatte ich mir vorgenommen. In manchen Kurven noch herantastend, beendete ich die ersten zehn Kilometer in 33:39 Minuten.“. Nach sehr konstanten Rundenzeiten gab Rottler in der Schlussrunde noch einmal richtig Gas und beendete das Rennen nach 2:13:39 Stunden auf Platz fünf der Ü35-Herren und Rang sechs der Gesamtwertung.

 

Ergebnisübersicht:

Cyclocross-Cup Südwest, Baiersbronn (8,5 km / 145 hm)

1. Platz Damen Hobby    Gwenda Rüsing (0:37)

 

SCOTT Bikemarathon, Riva del Garda (30 km, 1065 hm)

4. Platz Grand Master     Jürgen Langhans (1:40)

 

„MTB-Ride for Pride“, Sülzhayn (40 km, 1360 hm)

5. Platz Ü35                       Arno Rottler (2:13:39)

 

Original-Rennberichte:

Jürgen Langhans, 4. Platz Grand Master beim SCOTT Bikemarathon in Riva del Garda:

„Ein paar sonnige Oktobertage am Gardasee sind schon was Feines.  Noch dazu, wenn das BIKE-Festival mit dem legendären Marathon stattfindet. Neue, etwas entschärfte Strecken gab es heuer am Lago – aber immer noch hart genug, um sich ordentlich die Kante zu geben. Ich nahm die 30 Kilometer Distanz mit gut 1000 Höhenmetern in Angriff. Das Höhenprofil des Rennens war einfach: Hoch, runter, Ziel. 136 Männer, darunter 55 Grand Master (über 50 Jahre) starteten in der Früh um acht bei erfrischenden neun Grad. Zunächst ging´s  hoch zum Tennosee, und ich freute mich über gute Beine mit ordentlich Druck. Ich hielt mich in etwa um die Gesamtposition 30. Die kompletten Höhenmeter mussten  quasi am Stück erklommen werden, erst auf Asphalt, dann auf Schotter- und Waldwegen. An manchen steilen Rampen brauchte man das kleinste Ritzel, der Puls drehte nicht nur einmal in den roten Bereich. Endlich oben, wartete eine steile und verblockte Abfahrt auf die ausgepowerten Biker. Was bergauf die Waden leisten mussten, übernahmen jetzt die Unterarme: viel Bremspower war gefragt. Weiter unten wurde der Untergrund angenehmer und man konnte mit ordentlich Speed dem Ziel am Lagoufer in Riva entgegen rasen. Überragend waren übrigens die Panoramaausblicke auf den See! Am Schluss wurde es flacher und ich fuhr als Solist mit Kette rechts die letzten Meter über die Ziellinie. Nach 1:40 Stunden war ich Gesamt-35. und Vierter meiner Kategorie. Das Podium habe ich zwar diesmal um eine gute Minute verpasst, aber angesichts der starken Konkurrenz freute ich mich über diesen Rang fast wie über einen Sieg. Eine TopTen-Platzierung hatte ich mir vorgenommen, Ziel erreicht! Jetzt kann die Saisonpause kommen.“ 

Arno Rottler, 5. Platz Ü35 / 6. Platz Gesamt beim „MTB-Ride for Pride“ in Sülzhayn:

„Da ich am Vortag bereits angereist bin, habe ich den Abend genutzt, den Südharz und auch die 10 km Strecke mit 340 hm auszukundschaften. Und die hat so einiges an MTB-Schmankerln zu bieten! Aber auch eine ca. 1 km lange, nur leicht ansteigende Asphaltstrecke zum "Aero-Bolzen".

Am Renntag ging es für mich dann nach etwas Verzögerung endlich gegen 10:30 Uhr bei kühlen, aber trockenen Bedingungen mit "LOS" von der Startrampe. "Gut in die Gänge kommen" hatte ich mir vorgenommen. In manchen Kurven noch herantastend, beendete ich die ersten 10 km in 33:39 Minuten. In Runde 2 fühlte ich mich anfangs noch gut genug, um diese Zeit zu unterbieten. Am langen Schotteranstieg nach dem Asphalt-Bolzer hat dann allerdings meine rechte Wade gezwickt. Ich entschied, etwas rausnehmen, um keinen Krampf (wie in Sokolovska) zu riskieren. So vergingen 34:05 Minuten. Hatte ich womöglich etwas zu sehr gebummelt? Mit "Das muss besser werden" ging ich in Runde 3. Den Asphalt-Bolzer etwas langsamer angegangen, fand ich zum Glück in einen guten Rhythmus am Schotter-Steilstück. Zusammen mit der besseren Streckenkenntnis vor allem in einigen "Mutkurven" kam ich bereits nach 33:04 Minuten wieder an der Startrampe vorbei. Na, geht doch! In der Schlussrunde wollte ich unbedingt noch meine persönlich beste Runde fahren. Mit "Junge, mach dein Zeug!" legte ich die letzten 10 km dann tatsächlich in 32:51 Minuten zurück. Fazit: Meine Beine waren heute zwar nur für 2:13:39 Stunden gut, aber ich fühlte mich hinten raus speziell auch mental stabil. Ergebnismäßig stand Gesamt-Platz 6/ AK Herren ab 36 Platz 5 zu Buche.“