08.09.2020

Furiose toMotion-Aufholjagden bei Etappenrennen

Endlich wieder im Rennmodus! Im August standen Teammitglieder des Lindauer Mountainbike-Rennstalls bei mehreren Etappenrennen am Start und konnten ihre jeweiligen Platzierungen von Tag zu Tag verbessern. Danièle Troesch und Olivier Guth rückten bei der Swiss Epic vom achten auf den fünften Platz der Mixed-Kategorie vor. Beim Rothaus Bike Giro musste sich Mark Jagenow anfänglich mit Platz 23 seiner Alterskategorie begnügen, freute sich nach vier Tagen dann jedoch über Rang 12. Evgeny Sidorenko zeigte beim Mouflon Tracks Etappenrennen in Polen eine sehr konstante Leistung und fuhr mit Platz drei seiner Altersklasse täglich aufs Podium. In der Gesamtwertung arbeitet er sich im Verlauf des dreitägigen Rennens von Platz acht bis auf Platz vier vor. Auch Niklas Gathof hatte Grund zur Freude: bei der aus fünf Rennen bestehenden virtuellen GCA Nachwuchsliga fuhr er mit zwei Siegen und drei zweiten Plätzen auf Rang zwei der Gesamtwertung.

Danièle Troesch und ihr Lebenspartner Olivier Guth stellten sich vom 18. bis 22. August 2020 zum wiederholten Male einem der legendären Etappenrennen in Europa: dem Swiss Epic im Schweizer Kanton Graubünden. Troesch ging gesundheitlich leicht angeschlagen ins Rennen und tat sich vor allem in den Anstiegen schwer. Umso mehr Spaß hatte das Duo jedoch in den Abfahrten. Durch eine Reifenpanne mit Schlauchwechsel verloren sie gegen Ende der ersten Etappe wertvolle Zeit und mussten sich an diesem Tag mit Platz acht der Mixed-Kategorie begnügen. An den folgenden Tagen konnten sie sich jedoch konstant steigern und belegten mit zwei sechsten und zwei fünften Plätzen in den Tageswertungen am Ende Rang fünf der Mixed-Gesamtwertung. „Ich glaube, dieses Jahr hatte ich noch mehr Spaß als im Vorjahr“, erinnert sich die toMotion-Racerin. „Wir waren noch mehr im hochalpinen Gelände unterwegs, und das gefällt mir. Die Ausblicke waren wunderschön!“. Bereits eine Woche später hatte sich die Elsässerin mit dem unbändigen Bewegungsdrang wieder soweit erholt, dass sie in ihrer Heimatregion beim Straßen-Bergrennen CLM de la Charbonnière den Damen-Gesamtsieg davontrug.

 

Ihr Teamkollege Mark Jagenow nahm fast zeitgleich am viertägigen Rothaus Bike Giro im Hochschwarzwald teil. Angesichts dreier weiterer schwerer Etappen hielt er sich beim Prolog etwas zurück und begann das Rennen mit einem 23. Platz seiner Alterskategorie. Unzufrieden mit diesem Ergebnis, gab er an Tag zwei mehr Gas und verbesserte sich auf Rang 16 von 77 Teilnehmern. Auf der dritten Etappe fuhr er über geraume Zeit mit einer der führenden Damen, Irina Lützelschwab, und begleitete sie bis ins Ziel. Während sie sich bei den Elite-Damen Platz vier erkämpfte, wurde Jagenow an diesem Tag 13. Auf der Schlussetappe musste der toMotion-Fahrer zunächst leiden, fand dann jedoch immer besser ins Rennen. An diesem Tag überholte er die Führungsgruppe der Damen und fuhr schließlich gemeinsam mit zwei weiteren Fahrern seiner Altersgruppe in den Schlussanstieg. Beim Zielsprint konnte Mark Jagenow einen der beiden noch hinter sich lassen. Mit seinem 12. Platz in der Tageswertung freute er sich am Ende über Rang 13 der Rothaus Bike Giro Gesamtwertung.

  

toMotion-Neuzugang Evgeny Sidorenko startete Ende August bei dem polnischen Etappenrennen Muflon Tracks. Er zeigte bei dem dreitägigen Rennen eine sehr konstante Leistung und fuhr mit Platz drei seiner Altersklasse jedes Mal aufs Tagespodium. Am ersten Tag war er über lange Zeit gemeinsam mit einem anderen Fahrer unterwegs, der gegen Ende der Etappe eine Reifenpanne hatte. Bei dem Versuch, seinem Mitstreiter zu helfen, verlor der toMotion-Fahrer aus Tettnang am Bodensee rund zwei Minuten, die ihn in der Gesamtwertung von Platz vier auf Platz acht zurückwarfen. Seine hervorragende Form bewies er jedoch an den folgenden zwei Tagen, an denen er sich zunächst auf Platz fünf und schließlich auf Rang vier der Gesamtwertung vorarbeitete. Mit seiner Performance und Gesamt-Rang drei seiner Altersklasse war der toMotion-Neuzugang sehr zufrieden.

  

Niklas Gathof aus Amtzell im Allgäu nahm im Verlauf des Monats August noch einmal an einer virtuellen Rennserie der GCA Nachwuchsliga teil. Mit zwei Siegen und drei zweiten Plätzen in seiner Alterskategorie freute sich der toMotion-Nachwuchsracer am Ende über einen hervorragenden zweiten Platz in der Gesamtwertung. Bei der Teilnahme an seinem ersten UCI-Rennen im österreichischen Dornbirn musste er bei miserablen Wetter- und Streckenbedingungen gegen eine sehr starke Konkurrenz aus sechs Nationen ankämpfen. Aufgrund der schlammigen Strecke waren seine Bremsbeläge bereits nach zwei Runden so stark aufgebraucht, dass die Bremsleistung deutlich nachließ und er auf Sicherheit fahren musste. Nach mehreren kleineren Stürzen entschied er sich gegen Ende, die verbliebenen Abfahrten zu schieben und rettete sich schließlich auf Platz 27 von 40 Teilnehmern ins Ziel.

 

Ergebnisübersicht:

Swiss Epic - 18. – 22.08.20

1. Etappe (60 km, 2500 hm)

8. Platz Mixed                   Danièle Troesch / Olivier Guth (4:57:21)

2. Etappe (75 km, 2600 hm)

6. Platz Mixed                   Danièle Troesch / Olivier Guth (5:06:55)

3. Etappe (50 km, 1900 hm)

6. Platz Mixed                   Danièle Troesch / Olivier Guth (3:47:17)

4. Etappe (74 km, 2700 hm)

5. Platz Mixed                   Danièle Troesch / Olivier Guth (5:22:19)

5. Etappe (61 km, 2550 hm)

5. Platz Mixed                   Danièle Troesch / Olivier Guth (4:41:03)

Gesamtwertung

5. Platz Mixed                   Danièle Troesch / Olivier Guth

 

Rothaus Bike Giro – 20. – 23.08.20

1. Etappe - Prolog (22 km, 600 hm)

9. Platz Herren Fun1         Thore Perske (0:54:25)
23. Platz Gesamt              Mark Jagenow (0:53:50)
66. Platz Herren Fun3       Maurice Perske (1:02:22)

2. Etappe (66 km, 2100 hm)

14. Platz Herren Fun2       Mark Jagenow (3:16:14)
16. Platz Herren Fun1       Thore Perske (3:42:19)
80. Platz Herren Fun3       Maurice Perske (4:41:00)

3. Etappe (76 km, 2100 hm)

13. Platz Herren Fun2       Mark Jagenow (3:32:19)
15. Platz Herren Fun1       Thore Perske (4:04:30)
76. Platz Herren Fun3       Maurice Perske (5:06:12)

4. Etappe (66 km, 1400 hm)

12. Platz Herren Fun2       Mark Jagenow (2:45:29)
12. Platz Herren Fun1       Thore Perske (3:06:21)
67. Platz Herren Fun3       Maurice Perske (3:31:57)

Gesamtwertung:

13. Platz Herren Fun1       Thore Perske
13. Platz Herren Fun2       Mark Jagenow
69. Platz Herren Fun3       Maurice Perske

 

Mouflon Tracks, Stronie Slaskie / Polen – 28. – 30.08.20

1. Etappe (46,1 km, 1340 hm)

3. Platz AK                        Evgeny Sidorenko (2:21:43) (8. Platz Gesamt)

2. Etappe (45 km, 1000 hm)

3. Platz AK                         Evgeny Sidorenko (2:08:41) (5. Platz Gesamt)

3. Etappe (46,4 km, 1180 hm)

3. Platz AK                         Evgeny Sidorenko (2:19:54) (4. Platz Gesamt)

 

GCA Nachwuchsliga (Zwift, 5 Rennen)

2. Platz U19 Gesamtwertung       Niklas Gathof (2 x 1. Platz, 3 x 2. Platz)

 

UCI C1 Dornbirn (12,8 km, 636 hm) – 30.08.2020

27. Platz Junioren            Niklas Gathof (1:25:10)

 

Original-Rennberichte:

Danièle Troesch und Olivier Guth, 8. Platz Mixed bei der 1. Etappe der Swiss Epic:

„Vom 18. bis 22. August habe ich an der Swiss Epic teilgenommen. Es ist ein Etappenrennen in der Schweiz. Dieses Jahr war der Start in Laax. Wegen Corona waren die Startblöcke ein bisschen kleiner, mit weniger Fahrern. Es gab auch verschiedene Startzeiten. Aus diesem Grund gab es auch keinen Stau in den verschiedenen Trails. Die erste Etappe sah einfach aus: ein Mal auf Schotter oder asphaltierter Straße bergauf bis auf 2456 m, und dann weiter auf Trail runter. Der erste Trail war rutschig und schlammig, teilweise musste man auch schieben. Aber der Ausblicke auf die Tektonik Arena Sardona waren schön. Dann ging es weiter auf einem schnellen Trail bis zum Stausee. Nach einem kurzen Anstieg kam der Nagens Trail (100 % elektrisch gebauter Mountainbike Trail). Er hat mega Spaß gemacht. Die 10 letzten km waren dann meistens auf Schotter oder Asphalt. Alles ging gut bis 5 km vor dem Ziel, wo ich einen Platten hatte. Da haben wir Zeit verloren: keine Milch kam aus dem Reifen raus und wir haben das Loch nicht gefunden. Wir haben Luft in den Reifen gepumpt,  aber die hielt nicht. Dann haben wir schnell den Schlauch gewechselt und sind als 8. Mixed Team ins Ziel gekommen.“

Danièle Troesch und Olivier Guth, 6. Platz Mixed bei der 2. Etappe der Swiss Epic:

„Die zweite Etappe der Swiss Epic war ein bisschen länger: 75 km mit 2600 Höhenmeter. Wir sind wieder aus Laax losgefahren. Auf den ersten 25 km gab es kurze Anstiege und mehrere Trails, die wegen der nassen Wurzeln nicht gerade einfach waren. Wir sind entlang der Rheinschlucht gefahren. Oberhalb von Chur kam der 20 km langen Anstieg, der uns nach Arosa gebracht hat. Wir sind zuerst auf der Straße gefahren, bis an der letzte Verpflegungsstelle, dann ging es weiter auf Schotter. Der letzte Teil des Anstiegs hat mir am meisten gefallen: die Ausblicke waren richtig schön. Wir sind ohne Defekte als 6. Mixed Team angekommen.“

Danièle Troesch und Olivier Guth, 6. Platz Mixed bei der 3. Etappe der Swiss Epic:

„Die dritte Etappe war die kürzeste Etappe mit 50 km und 1900 Höhenmetern. Es gab 2 verschiedene Runden. Zuerst ging es bis auf 2614 m bergauf. Oben gab es eine Aussicht auf Lenzerheide. Aber wir hatten kaum Zeit zum Genießen, denn es ging gleich in einem Trail runter zum Älplisee. Weiter ging es auf dem Hörnli-Trail. Nach 30 km fährt man in der Nähe des Ziels vorbei, aber dann folgt gleich die zweite Runde. Es geht zum zweiten Mal berghoch, bis zum Arosa Bear Sanctuary. Von dort geht es meistens auf Trails Richtung Ziel, wo wir als 6. Mixed Team angekommen sind.“

Danièle Troesch und Olivier Guth, 5. Platz Mixed bei der 4. Etappe der Swiss Epic:

„Die vierte Etappe war die Königsetappe. 74 kilometer und 2700 Höhenmeter von Arosa nach Davos. Gleich nach dem Start in Arosa ging es bergauf. Wir durften wieder auf dem Hörnli Trail runter fahren, dann ging es Richtung Duranna Pass. Beim Berghochfahren konnte man die schöne Ausblicke genießen. Bis in der Nähe von Kloster konnten wir auf verschiedenen Trails runter fahren. Es ging dann wieder bergauf zum Wolfgangpass. Später sind wir am Davosersee entlang gefahren und dann weiter bis Tschuggen. Von dort aus fuhren wir auf dem Flüela-Trail runter bis nach Davos, wo wir als 5. Mixed Team angekommen sind.“

Danièle Troesch und Olivier Guth, 5. Platz Mixed bei der 5. Etappe der Swiss Epic:

„Die letzte Etappe war nicht gerade die einfachste. Wie fast bei jeder Etappe ging es nach dem Start gleich berghoch. 8 km und 800 Höhenmeter. Aber es hat sich gelohnt. Der Panorama Trail hat mega Spaß gemacht. Die 10 Kilometer zwischen km 20 und 30 haben Körner gekostet - es ging immer runter und dann gleich wieder steil bergauf. Immer wieder mussten wir den Rhythmus wechseln. Ab Kilometer 45 ging es zum letzte Mal berghoch bis zur Ischalp. Dann fuhren wir einen flowigen Trail runter und kamen als 5. Mixed Team in Davos an.“

Mark Jagenow, 23. Platz Gesamt bei der 1. Etappe (Prolog) des Rothaus Bike Giro:

„Kurzer und knackiger Prolog des Rothaus Bike Giro, bei hochsommerlichen 32 Grad auf 1300 m.ü.M. Es war zu erwarten, dass es schnell werden würde, und so war es dann auch: es wurde sofort einer weggeballert. Ich habe mich trotz alledem ein wenig zurück gehalten. Der Blick auf dem Garmin zeigte zwar alles andere als Zurückhaltung an, trotzdem bin ich hier nicht All in! Am Ende zeigte sich allerdings ein enttäuschender 23. Platz, denn ich wurde am letzten Anstieg nur noch überholt. Ich  wollte aber nicht mitgehen, denn es standen ja noch 3 weitere harte Etappen an! Und wie heißt das Sprichwort: „Hinten raus scheißt die Ente!“.“

Mark Jagenow, 14. Platz Gesamt bei der 2. Etappe des Rothaus Bike Giro:

„Der Start der 2. Etappe verlief reibungslos. Die Temperaturen versprachen aber um 10 Uhr schon, dass es heute auch wieder heiß wird. Bis ca. Kilometer 15 konnte ich gut in einer Gruppe mitfahren. Dann habe ich mit mir gerungen: mehr investieren oder nicht. Plötzlich kam ein Master 2 Fahrer von hinten heran und fuhr an uns vorbei. Ich dachte mir, ein Stück weit kann er mich sicher im welligen Terrain im Windschatten mitnehmen. Das gute Hinterrad zeigte sich als sehr homogen und genau auf mich abgestimmt. So fuhren wir gemeinsam unsere Kilometer runter. Am langen Anstieg ließ der Kollege leicht Federn, aber die hat er auf den flachen Stücken wieder aufholen können. So fuhren wir gemeinsam in die 2. Runde und es ging weiter. Leider hatte er wohl zu viel investiert und war weg. Na ja, dachte ich mir, dann halt alleine. Es war aber schnell wieder eine Gruppe gefunden. Am finalen Anstieg merkte ich schon leichte Ermüdungserscheinungen und entschied mich, dass ich nur noch auf mich schaue. Gesagt, getan. Ich habe den Puls-Anschlag auf 168 gestellt und bin permanent mein Tempo gefahren. Zu meinem Erstaunen konnte ich so auch noch einige Fahrer aufholen. Ging wohl anderen auch so. Oder vielleicht zu schnell gefahren am Anfang - man weiß es nicht. Am Ende des 10 km Aufstiegs war so langsam aber sicher auch bei mir die Luft raus. Aber kein Problem! Die paar Singletrails zum Schluss konnte ich noch runter reißen. Schlussendlich war ich sehr zufrieden mit meiner Leistung.“

Mark Jagenow, 13. Platz Gesamt, 14. Platz AK bei der 3. Etappe des Rothaus Bike Giro:

„Heute fange ich mit meinem Bericht mal 2 Stunden vor dem Start an. Es regnete, was der Himmel her gab. Meine allgemeine Stimmung und Motivation waren ähnlich wie das Wetter (beschissen). Gott sei Dank hörte der Regen kurz vor dem Start auf und wir konnten uns trocken auf den Weg zur 3. Etappe machen. Der Start verlief ganz gut, ich bekam wieder eine gute Gruppe zu greifen. Das forderte zwar von Anfang an wieder viel Investition an Energie, sollte sich aber dennoch lohnen. Denn wie aus dem heiteren Himmel kam mein gutes Hinterrad vom Vortag (der Eugen mit der Nr. 27), und der ballerte noch mehr einen weg. Aber aus der Erfahrung vom Vortag wusste ich ja jetzt, wo seine Stärken und Schwächen waren. Stärke: auf der Ebene ballern. Also nix wie ran ans Hinterrad. Das ging echt sehr lange gut und wir fuhren mehrere Gruppen auf, unter anderen auch die Gruppe um die besten Damen. Rund um die Hochfirstschanze in Neustadt mit ihren ganzen Trails zerfiel zwar die große Gruppe, aber ich hatte meinen Eugen noch vor mir und im Schlepptau die Damen auf den Plätzen 3 und 4 (Chiara Buttaro und Irina Lützelschwab). Bei den technischen Trails bergauf ließ Eugen Federn und ich entschied mich, vorbei zu fahren, um mein eigenes Tempo, welches nach erstaunlichen 45 Kilometer wider Erwarten noch ziemlich gut war, fahren zu können. Ab jetzt war ich dann auch alleine mit Irina Lützelschwab unterwegs. Die Frau legte eine Mega Pace an den Tag und ich wollte mich nicht blamieren und hielt mit. So konnten wir zusammen bzw. immer unter der Vorgabe, dass sie nicht bei mir im Windschatten fährt, ins Ziel einrollen. Zu meiner Verwunderung war es eine unerwartet gute Platzierung.“

Mark Jagenow, 12. Platz Gesamt, 13. Platz AK bei der 4. Etappe des Rothaus Bike Giro:

„Letzter Tag beim Rothaus Bike Giro. Die Beine waren schon ziemlich platt und die Stimmung noch mehr im Keller als am Vortag. Ich wollte es nicht glauben, als mein Trainingskollege, Niklas Grobert, am Vortag sagte: Das sind die besten Tage zum Rennen fahren. Mal schauen? Die Strecke versprach schon vom Profil her schnell zu werden und meine einzige Taktik bestand darin, wieder eine gute Gruppe zu erwischen und das Tempo durchzustehen. Der Start war unspektakulär, aber die direkte Abfahrt darauf verlangte mir schon alles ab. Auf einer Kreisstraße ging es im Pulk mit 70 km/h den Berg runter. Ich fragte mich beim ersten Anstieg, was ich in der AK-Spitzengruppe verloren habe. In langen, welligen Waldpassagen wurden immer wieder Tempoverschärfungen gefahren.  Das bestätigten mir auch meine Beine, die so gar nicht funktionieren wollten, so dass ich am liebsten aufhören wollte. Schon am Tempo rausnehmen, dachte ich mir: „Komm, scheiß drauf. Jetzt bleib in der Gruppe, schlimmer kann es nicht mehr werden“. Gesagt, getan. Und ich kam immer besser rein. Die Beine wurden immer besser. Trotzdem blieb heute das Tempo an allen Anstiegen wahnsinnig hoch. Nach Höchenschwand hoch bin ich an unseren ehemaligen Teamkollegen Max Friedrich vorbei, der in der Gruppe auf dem Hinterrad mitfuhr. Am Ende des längsten Anstieges an dem Tag fuhren wir die Spitzengruppe der Damen auf. An dem darauffolgenden megaschönen Trail hatte ich Adelheit Morath am Hinterrad. Und ich dachte mir, oh scheiße Mark. Jetzt streng dich an und fahre ordentlich den Berg runter - was mir erstaunlich gut gelang. Dann ich bin den Damen irgendwie weggefahren. Ab dann ging es 35 Kilometer wellig bis ins Ziel und meine Beine wurden immer besser. Ich konnte jetzt auch die Führung in der Gruppe übernehmen. Wir wechselten schön ab und machten gutes Tempo. Nach ein paar Trails nach KM 50 war die Gruppe nach hinten weggefallen und ich war wieder alleine. Die Schreie der Zuschauer hinter mir verrieten mir, dass die Damen nicht mehr weit weg sein konnten. Das pushte mich noch mehr, ich hatte nix mehr zu verlieren. Alles all in! Und ich gab alles. Jetzt schmerzten die Beine. Noch 4 km, im Rücken aber jetzt zwei AK-Fahrer. Und weiter hinten die Frauen. Ein letzter richtig steiler Buckel. Meine Beine spürte ich nicht mehr und die AK-Fahrer waren dran an meinem Hinterrad. Ok, dann wird das halt ausgesprintet. Die letzten 2 km im Dreier-Pulk. Und es kam zum Zielsprint zwischen uns drei, welchen ich nur knapp auf den 2. Platz belegte. In der AK Wertung ging es hier um die Plätze 11, 12 und 13. und ich konnte ich mir den 12. Platz sichern.

Schlussendlich war die ganze Angelegenheit eine Mega-Erfahrung und dank den Trainingsplänen von Andrea Potratz hatte ich genügend Performance, um das durchzustehen.“

Evgeny Sidorenko, 3. Platz AK (8. Platz Gesamt) bei der 1. Etappe der Mouflon Tracks in Polen:

„Welch ein Tag, welch ein Rennen! Eine lange Geschichte kurz erzählt: 8. Platz Gesamt, 3. AK (dabei habe ich fast zwei Minuten verloren, als ich versuchte, einem Mitstreiter bei einem Platten zu helfen – sonst wäre ich auf den 4. Platz Gesamt fahren).

Heute sind wir um 14 Uhr gestartet und ich habe darauf hin gefiebert. Glücklicherweise hatten wir tolles Wetter, sonnig und warm (wie das normal ist bei den Etappenrennen in Polen J - den ersten Tag bekommt man immer geschenkt). Nach früheren Erfahrungen stand ich bereits um 13.30 im Startblock, aber ich war alleine dort und fragte ich, ob ich im falschen Bereich stehe. Normalerweise ist der Startblock kurz nach dem Öffnen voll. Aber zehn Minuten vor dem Start hatte er sich dann doch gefüllt. Ich stand in der ersten Reihe. Ein Teilnehmer aus der M2-Altersgruppe, der die Startnummer 1 trug, versuchte, sich vor den Block zu stellen, wurde von Grzegorz dann aber ganz ans Ende geschickt.

Startschuss, und los ging’s! Ich führte die Gruppe fast die ganze Strecke ins Dorf an (ein tolles Gefühl!), bis zum ersten Anstieg. Dann (Überraschung!) überholten mich vier Jungs vom JBG Racing Team und verschwanden auf Nimmerwiedersehen am Horizont. Zu dieser Zeit (die JBG-Fahrer nicht mitgerechnet) lag ich an Position 4 oder 5, aber am Ende des Anstiegs war ich alleine, auf Platz 3. Zwei Teilnehmer waren etwa 1 bis 2 Minuten vor mir, alle anderen 1 bis 2 Minuten hinter mir. Der Kerl mit Startnummer 1 führte die Gruppe hinter mir an, fing mich später ein und wir fuhren dann zusammen. Ab dieser Zeit fuhr ich alleine, manchmal sah ich Rücken vor mir, aber hinter mir sah ich niemanden (außer der Nummer 1, aber der war aus einer anderen AK und deshalb hatte ich keine Angst vor ihm). Ich orientierte mich an meiner Herzfrequenz und versuchte, unter meiner Anaeroben Schwelle zu bleiben, um heute noch nicht alle Körner aufzubrauchen. Morgen sehen wir dann, ob ich damit erfolgreich war oder nicht.

Dann kam der erste Trail mit dem schönen Namen „Milky Way – Milchstraße“, wo ich für etwa eine Minute schneller war als die Jungs vor mir (aber leider bekam ich trotzdem keinen von ihnen zu Gesicht). Nach dem Trail begann ein weiterer Anstieg, den ich nicht so schnell anging, um mir Körner für den nächsten Tag aufzusparen, und die Nummer 1 schloss schließlich zu mir auf. Ab dann sind wir zusammen gefahren. Keiner vor uns, einer hinter uns – Entspannung! Aber in der nächsten langen, schnellen Abfahrt hatte er eine Reifenpanne und ich hielt an, um ihm zu helfen (leider ohne Erfolg, und obendrein verlor ich dabei zwei Minuten), um anschließend allein weiterzufahren. Bald danach überholte mich jemand aus der AK M4, der 10 Minuten nach uns gestartet war, wie eine Rakete und verschwand.

Wieder fuhr ich alleine, und zwar bis ins Ziel. Der nächste Teilnehmer meiner AK, überquerte die Ziellinie ca. 3 Minuten nach mir. Nach dem Rennen gab es, wie das in Polen üblich ist, eine Massage.

Die morgige Etappe wird interessant. Sie hat deutlich weniger Höhenmeter und es gibt keine steilen Anstiege. Da werden wir sehen, wer sich heute übernommen hat. Außerdem soll es die ganze Nacht regnen, aber hoffentlich kurz vor dem Rennen wieder aufhören.

What a day, what a race! Long story short - 8th overall, 3d AG (to be honest, I lost almost 2 min while trying to help one person with empty tire, without this I would be 4th overall).

Today's start was at 14:00 and I suffered almost whole time with this pre-race state. Fortunately, today's weather was beautiful, sunny and warm (as usual on Poland's stage races, first day is for free (strikethrough)). Remembering my previous experience, I stayed in starting block already at 13:30, but I was alone.

I even started to think that I stay in wrong place, because usually starting block is full just after opening, but in 10 min before start it was filled. I stayed in the first row. One person from M2 group with number 1 tried to stay in front of block, but Grzegorz sent him to the end.

Shot from the starting pistol, and we rode! And I lead the group (it's so beatiful feeling!) almost the whole route in the village until first uphill. Than (surprise-surprise) 4 persons from JBG racing team rode in the horizon, and no one saw them again. In that time (without JBG riders) I was on 4-5 position, but to the end of uphill I was alone, on 3d place. Two persons, who took 1st and 2nd place, were in 1-2 min in front of me, all others were in 1-2 min behind me. Guy with number 1 lead that group, and later he took me, and we rode together. From this time I rode alone, sometimes I saw backs in front of me, but didn't see anyone behind (except that person with number 1, but he was from another AG, and I was not afraid of him). I rode based on my HR, tried to keep it below my FTP to not finish the race today. Let's see tomorrow, was I succeed in this or not.

Than was the first trail with a beatiful name "Milky Way", where I was faster for about 1 min than guys in front of me (but unfortunately I did'n see them anyway). After this trail new uphill began, where I rode not so fast to keep power for the next days, and 1st number finally took me. From this time we rode together. No one in front of us, no one behind, relax! But on the next long fast downhill he broke his tire, I stopped to help him (unfortunately, without success, and lost 2min here), and rode alone. Soon someone from M4 group, who started 10min after us, overtook me like I'm staying and disappeared.

And again, alone to the finish. The next person from my AG was in approx 3 min behind me.

After the race, as usually in Poland, massage.

Tomorrow will be an interesting day. Ascent will be much less than today, and there will be no steep uphills, let's see who over worked today. Also the whole night will be rain, but looks like it will end just before the race.“

Evgeny Sidorenko, 3. Platz AK (5. Platz Gesamt) bei der 2. Etappe des Mouflon Tracks in Polen:

Der zweite Tag des Mouflon Tracks ist geschafft. Heute bin ich 5. der Gesamtwertung geworden und 3. meiner Altersklasse mit einer Minute Rückstand auf die Führenden der AK.

Meine Befürchtungen bezüglich des Wetters waren umsonst. Gestern Nach hat es zwar geregnet, aber spätestens um 7 Uhr morgens hat es aufgehört und der Asphalt trocknete ab. Die Temperatur lag während des Rennens bei ca. 14 °C, und hat sich gut angefühlt. Die Strecke war nass, aber nicht matschig.

Heute hatte ich mir vorgenommen, so lange wie möglich an den Führenden meiner AK dran zu bleiben. Nach dem Start bildete sich eine große Gruppe, in der auch die JGB-Führungsgruppe befand.  Aber bald hatten sich die Führenden abgesetzt und ich fuhr zusammen mit dem Fahrer, der am Vortag Platz 4 belegt hatte. Zunächst waren noch ein paar andere Fahrer bei uns, aber schnell fuhren wir dann alleine. Der Fahrer mit der Nr. 1, mit dem ich gestern unterwegs war, war hinter uns. Die heutige Strecke war schneller als die erste Etappe und die Anstiege waren flach, so dass ich nie aufs größte Kettenblatt schalten musste.

Ich blieb beim gestrigen Viertplatzierten – er vorneweg, ich hinterher. Ich hatte nicht die Power, ihn zu überholen, konnte aber an ihm dran bleiben. Ich weiß, dass meine Stärke in den Trails liegt und mein Plan war, als Erster in den letzten Abfahrtstrail zu gehen (der 14 km lang war) und dort dann alles zu geben. Vor der Einfahrt in den Trail trugen wir einen kleinen „Kampf“ um die Führungsposition aus, den ich gewann.

Wie ich erwartet hatte, fiel er zurück und bald sah ich ihn nicht mehr. Irgendetwas muss ihm auf dem Trail zugestoßen sein, denn auf den letzten 14 Kilometern hat er 15 Minuten verloren. Ich hatte eine Menge Spaß auf dem Trail, bis ins Ziel. Heute hatte ich eine Minute Rückstand auf die Führenden und der nächste Fahrer meiner AK kam 3:30 min nach mir ins Ziel.

Second race day of @mouflontracks is over. Today I'm 5th in general classification, and 3d in my age group. I was in 1min behind my ag leaders.

My fears about weather were in vain. There was a rain in the night, but from at least 7 there was already no rain, and asphalt started to dry. Avg temperature was 14°C during the race, and that was comfortable! Route was wet, but without mud.

This day I wanted to ride as much as possible with my ag leaders, and after start there was a big group of riders, and JBG lead group. But soon leaders were in front of us, and I stayed with person who was 4th yesterday. There still was some kind of group, but soon we stayed alone. Guy with number 1 with whom I rode yesterday, was behind us, and we didn't see anyone. Today's route was faster than yesterday's, and all uphills were not steep, probably I even didn't enable the largest cog today.

So, we stayed together with a guy who was 4th yesterday. He was in front of me, and I followed him. I didn't have a power to overtake him, but it was ok to follow. I knew that I ride faster on trails, and that was my plan: be the first on the final downhill trail (which was 14km long!) and ride as fast as possible. Before the entry to the trail we had a small "fight" who will be the first, and it was me.

As I expected, he started to lag, and soon I even didn't see him. Honestly, something happen with him on a trail, because on the last 14 km he lost 15min.

And I just started to enjoy flow and trail until finish line. Today I was in 1 min behind of leaders, and the next person in my ag was in 3:30 behind me.“

Evgeny Sidorenko, 3. Platz AK (4. Platz Gesamt) bei der 3. Etappe des Mouflon Tracks in Polen:

„Die letzte Etappe der Mouflon Tracks ist geschafft und heute wurde ich 4. Gesamt und 3. in der AK – eine konstante Leistung! In der Gesamtwertung nach drei Etappen stand ich auf Platz 3 meiner Altersklasse.

Es hatte die ganze Nacht über geregnet, aber morgens hörte es auf und die Bedingungen waren in etwa gleich wie am Vortag.

Der Beginn des Rennens gestaltete sich ähnlich wie am Vortag – die Führenden waren wieder vorne, dann eine Gruppe mit mir und dem gleichen Fahrer, mit dem ich gestern unterwegs war. Das Rennen begann mit einem langen Anstieg hinauf zu einem Berggipfel, von wo aus es wieder in den Milky Way Trail ging. Ich dachte, dass ich am Ende des Trails auf die Führenden auffahren könnte (was mir - allerdings etwas später – auch gelang). Am dritten Tag fiel mir das Rennen sehr schwer und ich hatte das Gefühl, wie eine Schildkröte unterwegs zu sein. Aber später verriet mir Strava, dass ich für den Trail dieselbe Zeit gebraucht hatte wie am ersten Tag und dass ich im Anstieg nur wenige Sekunden langsamer war.

Nach dem Downhill begann ein schöner Trail und dort holten wir (mein Begleiter und ich) die Führungsgruppe ein! Keiner war uns gefolgt, einer der Führenden fiel zurück und wir waren nur noch zu dritt. Zusammen kamen wir am letzten Anstieg an und dann zog der Führenden einfach davon.

Heute duellierte ich mich auch mit meinem Begleiter, aber dieses Mal hatte er mehr Glück und Power, so dass er als Erster in den letzten Trail einfuhr. Ich hatte keine Power mehr, entspannte mich einfach und genoss den Trail bis ins Ziel.

The last stage of Mouflon Tracks is over, and today I'm 4th overall and 3d in AG - stability! In general classification after three stages I had 3d place in AG.

Whole night was a rain, but in the morging rain is over, and everything was approximately the same as yesterday.

Beginning of the race was also the same as yesterday - leaders from AG were in front, then was a group with me and the same guy with whom we rode yesterday. Start of the race was a long uphill to the top of mountain to the beginning of "Milky Way" trail. I'm thinking that in the end of trail I got my leaders (and yes, I did this, but a little bit later). On the third day was very difficult to ride, and I have a feeling that I'm riding today up and down like a turtle, but later strava shows me that I had the same time on the trail as in the first day, and uphill times were only few seconds slower.

After downhill began a beautiful trail, and there we (me and my companion) got our leaders! No one was around us, one of leaders stayed behind, and we were 3 persons. We rode to the last uphill together, and than leader just rode from us.

Today we also had a fight with my companion, but today he had more luck and power, and he was the first on the last trail.

I had no more power, and just started to relax and enjoyed track until finish!“

Niklas Gathof, 27. Platz U19 beim UCI-Rennen in Dornbirn:

„Erstes UCI C1 Rennen am Sonntag beendet. Bei schweren Bedingungen und einer anspruchsvollen Strecke konnte ich mich bei 7 Runden und einer Fahrzeit von 1:25 im internationalen stark besetzten Feld mit 44 Fahrer wacker schlagen und mich bei diesen Bedingungen über einen  27. Platz freuen. Wir fuhren im strömenden Regen. Die Strecke war  durch die Rennen der Vortage (Österreichische Meisterschaft am Freitag und U7 – U17 Jugendrennen am Samstag) sehr matschig. Ich musste aus der letzten Startreihe starten und machte gleich in der Startrunde ca. 20 Plätze gut. In Runde zwei und drei konnte ich mich einer Gruppe anschließen (Platz 15-20). Nach einem kleinen Sturz in einer Wiesenabfahrt verlor ich diese. Durch ein technisches Problem meiner Bremsen verlor ich Runde für Runde an Bremsleistung, wodurch ich einige Plätze verlor. In der letzten Runde ging die Sicherheit nach einigen kleinen stürzen vor und musste alle Abfahrten schieben. Dadurch verlor ich sehr viel Zeit und konnte mich am Ende noch auf Platz 27 retten. Die außergewöhnlichen Streckenbedingungen verlangten Material und Fahrern alles ab. Es waren Fahrer aus 6 Nationen am Start. Ein UCI C1 Rennen sind die wertigsten Rennen der UCI nach einem Weltcup, daher sind diese Rennen meist sehr stark und international besetzt.“