27.05.2019

Gabi Scheu im Interview

Von der Familie Scheu gibt es gleich zwei im Team toMotion Racing by black tusk: Gabi (55 Jahre jung) und ihr 15-jähriger Sohn Marcel, der seit der Saison 2019 ein gesponserter Nachwuchsfahrer unseres Teams ist. Gabi selbst fährt seit 30 Jahren mit großer Leidenschaft Mountainbike und liebt es, auf den Rennstrecken dieser Welt unterwegs zu sein. Am liebsten auf solchen mit hohem Trailanteil. Zum Glück teilt ihr Mann Holger, den sie übrigens beim Mountainbiken kennen gelernt hat (wo auch sonst?), ihre Begeisterung und begleitet seine Familie meist zu ihren Rennen. Oft erlebt er dort, dass seine Frau am Ende auf dem Podium steht und strahlt.

In der vergangenen Saison schaffte Gabi neun Mal den Sprung aufs Treppchen. Besonders stolz ist sie auf ihren Damen-Gesamtsieg auf der Lord-/Lady-Distanz der dreitägigen Zillertal Bike Challenge 2018. Auch in diesem Jahr stand Gabi bereits ganz oben auf dem Altersklassen-Podium, und zwar nach überstandener Schlammschlacht beim Bike the Rock in Heubach.

Ihre Freizeit verbringt die komplette Familie Scheu zumeist auf dem Bike. Sie lieben die Berge und sind im Winter auf Skiern in Österreich, im Sommer mit dem Mountainbike auf den Trails im Schwarzwald, im Vinschgau oder in Finale Ligure unterwegs.

Wie viel Gabi pro Woche trainiert und wie sie es schafft, ihr Trainingspensum mit Familie und Job in Einklang zu bringen, erfährst du in unserem Interview:

Hallo Gabi, bitte stelle dich kurz vor.

Hallo, ich bin die Gabi, 55 Jahre jung, und wohne im schwäbischen Schwaikheim bei Winnenden in einer ländlichen Umgebung mit vielen schönen Trails im Schwäbisch-Fränkischen Wald.

Wer gehört sonst noch zu deiner Familie?

Zu meiner Familie gehören mein Mann Holger, unser Sohn Marcel (auch Teammitglied) und unser Kater Felix.

Welchen Beruf übst du aus? Was gefällt dir daran?

Ich arbeite als Versicherungskauffrau in Teilzeit bei der Allianz-Versicherung in Stuttgart. Dabei betreue ich die Pensionäre und Außendienstangestellten der Allianz in Baden-Württemberg, d.h. ich berate sie meist telefonisch in ihren Fragen zu Versicherungen, z.B. zu Umstellungen, Neuabschlüssen und sonstigen organisatorischen Dingen und alles, was damit zusammenhängt. Daran gefällt mir besonders gut der Umgang mit anderen Menschen und die persönlichen Beziehungen.

Was bedeuten dir Sport im Allgemeinen und das Mountainbiken im Besonderen?

Sport bedeutet mir ALLES!!! Vor 31 Jahren habe ich mit dem Mountainbiken angefangen und bin noch genauso leidenschaftlich und motiviert dabei wie damals. Das heißt, wenn ich krank bin oder gesundheitlich keinen Sport machen kann, dann bin ich ziemlich unleidlich. Aber meine Familie kann zum Glück damit umgehen :-). Beim Mountainbiken gefällt mir außer dem Trainingsaspekt vor allem die Bewegung in der Natur und die frische Luft, weshalb ich auch den ganzen Winter über draußen trainiere und nur bei Dauerregen auch mal unsere Rolle benutze. Beim Biken kann ich sehr gut vom Alltag abschalten und auch mal einfach die Natur genießen.  Als Ausgleich zum Radfahren mache ich jede Woche auch Kraft-und Stabiübungen, außerdem nach dem Biken ausgiebig Dehnungsübungen, was mit zunehmendem Alter immer wichtiger wird. Außerdem fahren wir im Winter auch sehr gerne Ski, am liebsten etwas abseits der Pisten und im Tiefschnee, aber im gesicherten Gelände. Überhaupt lieben wir die Berge und verbringen dort auch am liebsten unsere Urlaube.

     

Fährst du Rennen und wenn ja, was sind deine Lieblingsrennen?

Ja, ich fahre sehr gerne Rennen, meistens 10 bis 14 Rennen pro Jahr. Am liebsten Kurz- oder Mittelstrecken, seit zwei Jahren auch einmal im Jahr Etappenrennen. Beispielsweise bin ich bisher zweimal die Zillertal Bike Challenge gefahren. Am liebsten fahre ich Rennen mit höherem Trail-Anteil, z.B. den Bike the Rock in Heubach, Lautertaler Bikemarathon in Spiegelberg, Blackforest Ultrabike in Kirchzarten und die World Games of Mountainbiking in Saalbach-Hinterglemm.

  

Gibt es für dich noch etwas anderes als Arbeit und Mountainbiken?

Natürlich meine Familie! Und Haushalt und Garten müssen ja auch gemacht werden. Wenn dann mal Zeit übrig bleibt, lese ich auch mal gerne ein Buch.

Wie schaffst du es, dein Training mit Beruf und Familie bzw. Freunden in Einklang zu bringen?

Meine Woche ist zweigeteilt. Da ich dienstags und freitags ganztägig arbeite, gelten diese Tage als meine „Ruhetage“, außer wenn ich mal mit dem Bike zur Arbeit fahre. An den arbeitsfreien Tagen fahre ich meistens zwei Stunden Mountainbike und bastele drum herum irgendwie meinen Haushalt, Arzttermine usw. Da wir innerhalb unserer Familie zum Glück alle so mountainbike-begeistert sind, machen wir an den Wochenenden, an denen mal keine Rennen sind, auch gerne mehrstündige Biketouren - entweder nur wir drei oder auch mit Freunden. Unsere Familienurlaube sind sowieso immer im Zusammenhang mit dem Biken geplant, am liebsten im Schwarzwald, Vinschgau und Finale Ligure. Zum Glück haben wir alle drei so viel Spaß am Biken, sonst wäre das mit den vielen Rennen gar nicht möglich. Mein Mann Holger unterstützt uns sehr, indem er meist mit zu unseren Rennen fährt und unsere Bikes in Schuss hält. Er fährt selbst meist nur ein bis zwei Rennen im Jahr und dann Langstrecken. Unser Sohn Marcel fährt auch schon Mountainbikerennen seit er fünf Jahre alt war.

Wie viele Stunden pro Woche arbeitest du und wie viele trainierst du?

Ich arbeite zwei Tage in der Woche, d.h. ungefähr 16 Stunden. Wenn ich meine Trainingszeit zusammenrechne, komme ich auf ca. 9 - 15 Stunden. Kann auch mal weniger sein, wenn wie in letzter Zeit gesundheitliche Probleme dazukommen.   

Passt du deine Ernährung an deinen Sport an und worauf achtest du?

Ja, schon ein bisschen. Ich versuche so gesund wie möglich zu kochen, d.h. ich koche alles selbst und kaufe Obst, Gemüse und Eier ortsnah beim Bauern und Fleisch aus unserer Region. Außerdem meide ich zu viel  Zucker. 

Wie sieht ein typischer Tag unter der Woche bei dir aus?

Ich stehe um 6.30 Uhr auf, frühstücke mit Marcel. Dann Haushalt machen und anschließend entweder arbeiten gehen oder an den arbeitsfreien Tagen ca. zwei Stunden biken. Danach Mittagessen kochen für Marcel und mich, Haushalt machen, einkaufen gehen usw. Manchmal noch Kraft-/Stabi-Übungen oder ab und zu mit Freunden treffen (eher selten). Abends auf jeden Fall gemeinsames Abendessen mit der Familie. 

Welche Begegnung (beim Mountainbiken oder außerhalb des MTB-Sports) bleibt dir in schöner Erinnerung?

Es macht immer Spaß, wenn ich viele Teammitglieder bei Rennen treffe, und vor allem das  Trainingslager in der Provence hat mir sehr viel Spaß gemacht!

  

Woran erinnerst du dich in der vergangenen Saison besonders gern?

Meine erfolgreicheTeilnahme an der Zillertal-Bike-Challenge: mich drei Tage lang einfach nur aufs Biken und Essen zu konzentrieren und vom Alltag völlig abzuschalten. Und dann noch der Härtsfeld Bike Marathon, bei dem ich bei den Ü40-Damen siegte, Marcel in seiner Altersklasse Zweiter wurde und wir außerdem mit Marcel, Louis und Heiko den 2. Platz in der Teamwertung gemacht haben.

  

Welche Ziele hast du dir für die Saison 2019 gesetzt?

Im August den Rothaus Bike Giro im Schwarzwald, sowie die üblichen kürzeren Rennen davor und danach. Dabei sind dieses Jahr auch mal Strecken, die ich noch nicht gefahren bin, wie z.B. der Mesa Parts Trail Hero in Titisee im September. Dabei hoffe ich natürlich wieder auf  einige Podiumsplätze :-).