03.08.2017

Glanzleistungen von toMotion Racing im Montafon und in der Lombardei

Am vergangenen Wochenende waren Teammitglieder des Lindauer MTB-Teams toMotion Racing by black tusk nicht nur auf deutschen, sondern auch auf Rennstrecken im Ausland erfolgreich. Beim M³ Montafon Mountainbike Marathon belegten Sabine Stampf und Sabine Loacker auf der Extremstrecke (130 Kilometer / 4500 Höhenmeter) bei den Damen die Gesamtplätze sechs und acht. Auf der 45 Kilometer langen M1-Runde wurde Runa van Sterkenburg Zweite der U19-Kategorie. Ein ähnlich schweres Rennen bewältigte Danièle Troesch in der italienischen Lombardei: beim Alta Valtellina erkämpfte sie sich über 93 Kilometer und 3497 Höhenmeter Rang 3 bei den W1-Damen. Martin Schätzl entschied gemeinsam mit seinem Partner Christian Schmid die Zweier- Herren-Team-Wertung des Bad Griesbacher Sechs-Stunden-Rennens für sich. Zwei weitere Podiumsplatzierungen für toMotion Racing errangen Johannes Kramer und Thomas Schrank bei der Murgtal Trophy im baden-württembergischen Niederhof.

„Hart, härter, am härtesten“ – so lautet die M3-Bewertung von Sabine Loacker. Ebenso wie Sabine Stampf nahm sie die Extremstrecke des Montafon Mountainbike Marathons zum ersten Mal unter die  Stollenreifen. Die beiden Teamkolleginnen waren einen Großteil der Strecke, in der drei „normale“ Tagesetappen zu einem Eintagesrennen zusammengefasst worden waren, zwei Wochen zuvor abgefahren. „Dass es da noch einen kleinen Unterschied zwischen einer lockeren Kaffee-Kuchen-Fahrt und einem Rennen gibt, war mir bewusst, aber dass es so hart werden würde...“, so Stampf.

Beide ließen den ersten der vier größeren Anstiege verhalten angehen, um gut ins Rennen zu finden und noch genügend Reserven zu haben für die anstehenden Strapazen. Zwischen Kilometer 60 und 80 beging Sabine Stampf einen strategischen Fehler, indem sie nicht mehr regelmäßig genug Nahrung und Flüssigkeit zu sich nahm. Damit „zog sie sich selbst den Stecker“ und musste sich mühsam durch die zweite Hälfte des Rennens bis ins Ziel kämpfen, das sie nach 8:34:13 Stunden erreichte. „Platz 6 Gesamt, defekt- und sturzfreie Fahrt und mein Zeitziel um nur 4 Minuten verpasst lassen mich eigentlich ganz zufrieden sein, obwohl ich mich doch ein wenig über meinen Hungerast ärgere. Schlussendlich bleibt aber ein positives Fazit: tolle Strecke, super Rennorganisation und dank der hervorragenden Betreuung durch Sabines Papa und Freundin, bin ich trotz aller Schwierigkeiten und Mühen ins Ziel gekommen. Dennoch werde ich wohl wiederkommen  müssen, um aus meinen Fehlern zu lernen und den M3 doch nochmal schneller zu fahren.“

Auch Sabine Loacker, die im Damenfeld die einzige Amateurin war, hatte unterwegs zu kämpfen – zum einen mit Übelkeit, zum anderen mit ihren neuen Schuhen, die Krämpfe in Zehen und Fußsohlen verursachten. Trotzdem wollte sie das Rennen nicht abbrechen: „Aufgeben kann man einen Brief, aber nicht den M3.“. Für ihr Durchhaltevermögen wurde sie nach 9:13:23 Stunden mit Rang drei der Ladies-Kategorie und dem achten Gesamtrang belohnt.

  

Runa van Sterkenburg, die derzeit mit ihrer Familie Urlaub im Montafon macht, meldete sich spontan zum MTB-Marathon an und wählte die kürzere Streckenvarinate M1. Das erst 16-jährige Nachwuchstalent meisterte die 45 Kilometer und 1250 Höhenmeter in 2:43:06 Stunden und wurde damit Zweite der U19-Kategorie.

Ein weiteres hochalpines Rennen fand am gleichen Wochenende in der italienischen Lombardei statt: der Alta Valtellina Bike Marathon. Danièle Troesch, Teammitglied von toMotion Racing und französische Spezialistin für lange Strecken, hatte sich für die Marathon-Distanz mit 92 Kilometern und 3497 Höhenmetern entschieden. Obwohl sie aus dem letzten Startblock starten musste, konnte sie im Verlauf des Rennens eine Mitstreiterin nach der anderen überholen und erreichte nach 6:12:44 Stunden als Dritte der Kategorie „W1“ und viertschnellste Dame der Gesamtwertung das Ziel.  

  

Martin Schätzl gelang zusammen mit seinem Freund Christian Schmid die Titelverteidigung beim Bad Griesbacher Sechs-Stunden-Rennen in der Kategorie Zweier-Herren-Team. Die Strecke hatte sich im Vergleich zum Vorjahr komplett verändert – der 2,5 km-Rundkurs wies Cross-Country-Charakter auf und war gespickt mit Wurzelwerk und losem Untergrund. Nachdem sich Schätzl und Schmid in den ersten zwei Stunden ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Team „Landshuter Bikewuiderer“ geliefert hatte, bewiesen sie später das größere Stehvermögen und konnten im Verlauf von insgesamt 74 Runden einen Vorsprung von rund drei Minuten herausfahren, mit denen sie sich den erneuten Sieg sicherten. Johannes Kramer (Herren) und Thomas Schrank (Senioren1) konnten sich bei der Murgtal Trophy beide über Platz zwei ihrer jeweiligen Alterskategorie freuen. Beim Saarschleifen Bike Marathon wählte Andreas Schaible wie immer die Kurzstrecke über 30 km und erkämpfte sich auf einer „sehr coolen Strecke mit hohem Singletail-Anteil“ Rang sechs seiner Altersklasse. Bei der Trace Vosgienne wurde Daniel Bürgin nach 55 Kilometern quer durch die französischen Vogesen Sechzehnter der 90-köpfigen Ma1-Kategorie.

 

Ergebnisübersicht:

M³ Montafon MTB Marathon

M3 (130 km / 4500 hm)

3. Platz Ladies    Sabine Loacker (9:13:23) (8. Platz Gesamt)
4. Platz Damen  Sabine Stampf (8:34:13)  (6. Platz Gesamt)

M1 (45 km / 1250 hm)

2. Platz U19        Runa van Sterkenburg (2:43:06)

 

Alta Valtellina Bike Marathon (93 km / 3497 hm)

3. Platz W1         Danièle Troesch (6:12:44)

 

Bad Griesbacher 6h-Rennen

1. Platz 2er-Team Herren              Martin Schätzl / Christian Schmid (5:56:00 – 74 Runden à 2,5 km / 30 hm)

 

Saarschleifen Bike Marathon (30 km / 650 hm)

6. Platz AK           Andreas Schaible (1:22:35)

 

Murgtal Trophy, Niederhof (26 km / 590 hm)

2. Platz Herren                  Johannes Kramer (0:58:26)
2. Platz Senioren1            Thomas Schrank (1:10:20)

VTT Trace Vogienne, Frankreich (55 km / 1500 hm)

16. Platz AK                       Daniel Bürgin (5:58:02)

 

Original-Rennberichte:

Danièle Troesch, 3. Platz W1 beim Alta Valtellina Bike Marathon in Italien:

„Letztes Jahr hat mir ein Fahrer aus Belgien erzählt, dass es im Sommer ein tolles Rennen gibt, in der Nähe von Bormio. Die Gegend ist mir nicht unbekannt, da ich zwischen 2007 und 2014 schon mehrmals an der Transalp teilgenommen hatte. Dieses Jahr wollte ich wieder in dieser Gegend Rad fahren. Ich wusste, dass es für meinen Freund schwierig ist, im Sommer Urlaub zu bekommen. Deswegen habe ich mir dieses Rennen ausgesucht und habe mich angemeldet."Alta Valtellina Bike Marathon" - ich glaube, dass es eine der schönsten Strecken ist, die ich diese Saison bis jetzt gefahren bin.

Am Samstagmorgen stand ich im Startblock, etwas nervös: 93 km und 3497 Höhenmeter und ich wusste nicht, wie gut ich mich von der Salzkammergut Trophy vor 2 Wochen erholt hatte. Noch dazu stand ich ganz hinten, im allerletzten Startblock. Keine Ahnung warum - als ich mich angemeldet habe, hat mir der Veranstalter gesagt, dass ich nicht mit der Elite starten darf, obwohl ich eine Lizenz habe. Die Fahrer sind in den verschiedenen Startblöcke verteilt nach Anmeldedatum, außer im ersten Startblock, der für Elitefahrer ist. Ich hatte die Startnummer 1006, das bedeutete den letzten Startblock. Aufholjagd, niemand, an den man sich anpassen kann, kein Übersicht über das Rennen. Naja, einfach Gas geben und dann schauen, was dabei rauskommt.

Nach dem Start ging es gleich auf der Straße berghoch und dann auf Schotter bis Torri di Fraele (1930 m). Wir sind dann entlang der Stauseen von Cancano gefahren. Der nächste Anstieg war etwas steiler bis Alpe Trela (2200 m). Von da ab ging es weitere 2 km auf einem Trail bergaufh bis zum Passo Trela (2300 m) und dann bergab auf einem wunderschönen und flowigen Trail bis zum Lago di Livigno (1800 m). Nächste Steigung, wieder auf Schotter bis zum Passo Alpisella (2350 m), bergab auf Schotter und ein zweites flaches Stück wieder an einem Staudamm entlang. Das war die erste Runde, landschaftlich der schönste Teil der gesamten Strecke. Ich habe versucht, mit einem guten Tempo zu fahren, obwohl es nicht immer einfach war. Es ist nicht immer möglich, Fahrer zu überholen wenn es steil ist oder wenn man auf einem Trail ist. Und es gab schon einige, die vor mir gestartet sind und die langsamer waren. Die erste Runde war ungefähr 40 km lang, die zweite ungefähr 65 km. Für die zweite Runde sind wir wieder bis Alpe Trela hoch gefahren und dann weiter auf einem Trail, aber diesmal Richtung Bocchette die Trela (2350 m). Von da ab sieht es auf dem Höhenprofil eher einfach aus, meistens bergab mit ein paar Gegenanstiegen. Aber dieser zweite Teil der Strecke ist nicht zu unterschätzen. Die Gegenanstiege sind meistens richtig steil und ich habe mich gefreut, dass ich vorne ein 28er Kettenblatt hatte. Wie auf der ersten Runde gab es auch schöne, flowige Trails, wo ich nicht immer mit die gewünschte Geschwindigkeit fahren konnte. Auf dieser zweiten Runde musste ich meinen Weg finden zwischen Fahrern die schnell losgefahren sind und zum Schluss weniger Kraft hatten, und schnellen Fahrern, die die kürzere Strecke gefahren sind und die etwas schneller waren und vorbei fahren wollten. Aber es hat trotzdem riesig Spaß gemacht und als ich im Ziel war, habe ich erfahren, dass ich 8. Dame war und 3. meiner Altersklasse. Es hätte schlimmer sein können.“

Sabine Loacker, 3. Platz Ladies beim Montafon Marathon M3:

„M3 hhh - hart, härter, am härtesten. Mein Heimrennen in der extremsten Form (130 km, 4.500 hm), einfach drei Tagesetappen in einer zusammen gefasst. Endlich wollte ich diese Strecke einmal fahren, da ich im vergangenen Jahr die 12h EM am selben Wochenende als Höhepunkt gewählt hatte. Ich hatte bereits in 2014 einen Startplatz gewonnen und mich sehr frühzeitig angemeldet. 14 Tage zuvor sind David, Sabine Stampf und ich zwei der drei Berge gefahren, um die Strecke kennen zu lernen. Schon dort kam mir das etwas viel für einen Tag vor. :-) Wer mich aber kennt... ich lasse mich nicht beirren. Neben Arbeit und intensiven Vorbereitungen für die Masterthesis, an der ich arbeit,e finde ich noch etwas Zeit, mich abends aufs Rad zu setzen und mich vorzubereiten.

4.45 Uhr, der Wecker klingelt, Sabine Stampf ist schon wach und am frühstücken, ich bringe kaum einen Bissen runter. Egal, Sabine hatte wunderbaren Reiskuchen und ich den legendären Schoggikuchen gebacken. Papa begleitet uns bereits an den Start. Er und Noemi werden uns an diesem Tag betreuen. Ich verabschiede mich telefonisch von David, der mit dem TNT Team in der 6‑er Staffel bei der EM am Start ist (die sie letztlich auch gewinnen). Am Start viele bekannte Gesichter, ich versuche, den Anspruch, den ich an mich stelle, etwas zu lindern. Einfach nur fahren und Spaß haben. Der Startschuss fällt um 7.30 Uhr und schon rasen die 130 Starter davon, unter den weiblichen Fahrerinnen bin ich die einzige Amateurin.

Kristberg und Bartholomäberg zusammen mit meinem Arbeitskollegen Peter Mugg ein Genuss, wir machen Späße, reden über Urlaub. Überraschend ein neuer, steiler Anstieg über die Wiese hoch, die Zuschauer brüllen mich an und jubeln, dass ich fahre, während Mitstreiter absteigen. Ich kann eine Dame überholen, die danach nicht mehr in der Wertung erscheint. Der DH leider sehr rutschig, daher nur zeitweise fahrbar. Im zweiten Teil überhole ich eine zweite Fahrerin. Es macht ungeheuer Spaß bis ... ja bis... rein in den nächsten Berg und plötzlich beginnt mir elend zu werden. Übelkeit kommt auf, mein Puls nicht mehr zu kontrollieren. Ich verlangsame das Tempo, will durchkommen. Es melden sich meine Zehen und Fußsohlen mit Krämpfen wegen neuer Schuhe. Die Krämpfe sind nur auszuhalten, wenn ich jede Gelegenheit nutze, in eine Pfütze zu fahren und die Schuhe zu kühlen. Die Abfahrt Matschitz ist einfach und bringt etwas Erholung, die ich brauche - ich weiß, was noch kommt. Den Gedanken, bei der Streckenteilung in die "falsche" Richtung abzubiegen, verwerfe ich. Aufgeben kann man einen Brief, nicht aber den M3. Die Strecke hinein zur Mautstation angenehm, da ich nur noch Halbmast fahre. Bei der Mautstation treffe ich auf Uli und Nani und meinen Papa, der als Betreuer auch alles gibt. Somit wieder kein Aufhören und in Schlangenlinien hoch zum Kopsstausee. Durchhalten bis ins Ziel! Ich sehe viele Bekannte, die mich ein Stück am Weg begleiten. Kops Stausee, ein kurzes Aufatmen, bevor die letzten 400 hm hoch zum Silvretta Stausee zu fahren sind. Ich treffe wieder auf Peter, der das Tempo vorgibt. Die Abfahrt sehr anspruchsvoll, vorsichtig fahren, nichts riskieren. Dennoch nehme ich Peter 10 Minuten ab. Nach 9.13 Std. müde aber glücklich im Ziel. Eine brutal(e) (und) schöne Strecke! Vielen herzlichen Danke vorallem meinem Papa und Noemi für die unermüdliche Motivation an den Verpflegungsstationen, vielen Dank Uli und Nani, dass ihr da wart! Danke der Organisation und den vielen netten Helfern! Ich konnte trotz allem genießen! Am Ende gesund im Ziel und AK 3. 2018 Teamrennen? I würd mi freuen!“

Sabine Stampf, 4. Platz Damen beim Montafon Marathon M3:

„Am 29.07.2017 stand ich pünktlich um 7:30 Uhr an der Startlinie beim M3 mit seinen 130 km und 4.500 hm als meine bisher größte Herausforderung auf dem Bike. Bisher war ich nur ein einziges Mal bei der Transalp vor einigen Jahren eine fast ebenso lange Strecke gefahren, jedoch mit mehr als 1.000 hm weniger. Zwei Wochen zuvor durfte ich das Angebot von Sabine und David wahrnehmen, mit den beiden einen Großteil der Strecke und hierbei insbesondere den zweiten Teil der Strecke abzufahren. So wusste ich, was auf mich zukam. Dass es da noch einen kleinen Unterschied zwischen einer lockeren Kaffee&Kuchen-Fahrt und einem Rennen gibt, war mir bewusst, aber dass es so hart werden würde... .

Auf die 130 Kilometern verteilen sich vier längere Anstiege - der Kristberg, Mattschwitz, der Anstieg zum Kopssee und der Schlussanstieg zur Bieler Höhe auf 2.000 m Höhe. Zwischen km 60 und km 80 gibt es ein vermeintliches "Flachstück" mit einem "kurzen" Skipistenanstieg. Als Schmankerl wartet zum Schluss noch die anspruchsvolle Abfahrt vom Vermuntsee über Geröllfelder hinunter nach Partenen, von wo es dann überwiegend auf Asphalt und zwei Trails entlang der Ill ins Ziel geht. Hört sich ja gar nicht so schlimm an...

Den ersten Anstieg auf den Kristberg ging ich bewusst langsam an, um gut ins Rennen rein zu finden und nicht zu schnell "dicke Beine" zu bekommen. Das gelang sehr gut und ich konnte tatsächlich locker hoch pedalieren, wie lange nicht mehr in einem Rennen. Mit fast exakt derselben Zwischenzeit wie aus dem Vorjahr, als ich den M2 gefahren bin, war ich oben. Über Schotter, Wiesenwanderpfade und einen etwas verblockten und anspruchsvolleren Trail ging es wieder ins Tal hinunter. Auch hier fuhr ich eher defensiv und riskierte nichts. Vor dem zweiten Anstieg des Tages hängte ich mich an eine Zweiermännerkombo und schonte wiederum meine Kräfte in deren Windschatten. Im überwiegend geteerten Anstieg fand ich recht schnell meinen Rhythmus und fuhr mein Tempo. Motivierend war, dass ich auf dem ca. 8 km langen Anstieg wieder einige Männer einsammelte und keinen Einbruch erlitt, wie noch im Vorjahr. Nach ein, zwei Trails oben am Berg ging es auf Asphalt und Schotterwegen wieder runter ins Tal nach Schruns. Der erste Teil der Strecke war geschafft und mein Garmin zeigte mir an, dass ich gut in der Zeit lag. Spätestens 16 Uhr wollte ich zurück sein, also nach 8:30 h im Ziel sein. Aber da hatte ich die Rechnung nicht mit dem zweiten Teil des M3 gemacht, denn jetzt fing das Rennen "erst richtig an".

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte mich fast sklavisch an meinen Ess- und Trinkplan gehalten. Spätestens alle 4 5min ein Gel und immer alle Flaschen (800 ml) austrinken bis zu den Verpflegungsstellen. Hier wurden Sabine und ich perfekt von Sabines Papa und Noemi versorgt. Warum ich in der zwischen km 60 und km 80 anstehenden, vermeintlichen "Flachpassage" bis nach Partenen aufhörte zu essen, bleibt mir ein kleines Rätsel. Erschwerend kam hinzu, dass ich aufgrund der Internetinfo des Veranstalters davon ausging, dass bei km 68 die Verpflegungsstelle kommt, diese aber bis km 73 und einem kleinen Skihang-Anstieg auf sich warten ließ, so dass ich zwischendrin mal 40 min ohne Trinken auskommen musste. So kam ich kurz vor einem Hungerast an der Verpflegungsstelle an und das hat mir wahrscheinlich für den Rest des Rennens mehr oder weniger den Stecker gezogen. Endlich an der TAZ 4 angekommen, befreite ich mein Bike vom gröbsten Dreck, ölte die Kette und nahm von Noemi Iso, Gels und Reiskuchen auf. Zusätzlich nahm ich von der offiziellen Verpflegung noch eine halbe Flasche Wasser zu mir. Aber leider war das Kind zu dem Zeitpunkt schon in den Brunnen gefallen...

Ich versuchte jetzt erst mal, mit Reiskuchen, Banane und Gels so viele Kohlehydrate wie möglich zu mir zu nehmen und das Tempo bis Partenen etwas rauszunehmen. An der Mautstation Partenen am Beginn des Anstiegs zum Kopssee merkte ich aber, dass die Beine schwer waren und jeder Tritt an Schwerstarbeit grenzte. Da half auch die neue Iso-Flasche von Sabines Papa und die motivierenden Anfeuerungsrufe von Uli & Nani, die an dem Tag überraschend ins Montafon gekommen waren, nur bedingt. Kurbelte ich zwei Wochen zuvor noch locker den bis zu 20 % steilen Anstieg hinauf, war ich heute fast 15 Minuten langsamer und stand zwischenzeitlich kurz davor, in Schlangenlinien hochzufahren. Hinzu kamen schier unerträgliche Rückenschmerzen, die ich bis dato noch nie hatte. An der einen oder anderen steilen Stelle im Anstieg hätte wahrscheinlich ein etwas stärkerer Windstoß ausgereicht und ich wäre umgekippt, aber Aufgeben war keine Option. Dennoch habe ich lange nicht mehr so gelitten... und das war ja noch nicht der letzte Anstieg.

Entlang des Kopssees ging es im Touristen- und Wandererslalom über die Zeinisjochstraße hinunter nach Wirl. Dort begann der letzte lange Anstieg  hinauf zur Bieler Höhe auf 2.000 m. Zu den Beschwerden und der allgemeinen Quälerei kam ab dem Zeitpunkt nun der Gegenwind hinzu, der mir bis ins Ziel entgegen blies. Weder der furchtbar unrhythmische und rumpelige Weg zur Bielerhöhe noch die Erkenntnis, dass ich vor zwei Woche die Strecke noch wesentlich schneller und lockerer hochgefahren war, verbesserten zu diesem Zeitpunkt meine Motivation oder erhöhten meine Geschwindigkeit. In einem gefühlten Bummelmodus machte ich stereotyp eine Kurbelumdrehung nach der anderen und mühte ich mich hinauf auf den höchsten Punkt der Strecke. Einzig die Aussicht auf die folgende Abfahrt schien mich voranzutreiben. Blöderweise wusste ich, dass es keine schöne 30 km lange Asphaltabfahrt ins Ziel geben würde, sondern einen Mix aus Schotterpiste, Asphalt, Radweg, Trail und Geröllfeld.

Dank des Abfahrens der Strecke zwei Wochen zuvor konnte ich sowohl die Geröllabfahrt wieder hinunter zur Mautstation nach Partenen als auch die Wortelpassage gut und wie ich hinterher bei Strava ablesen konnte, auch relativ schnell meistern. Jetzt mussten nur noch die 20 km ins Ziel gefahren werden... Auf dem scheinbar nicht enden wollenden Radweg nach Schruns galt es nun, sich gegen den Wind durchzusetzen. Die reingeschobenen Trailpassagen entlang der Ill waren da eine willkommene Abwechslung, auch wenn sich langsam mein Hintern meldete und signalisierte, dass ich mich nun mal langsam sputen sollte. Das gelang mir mehr oder weniger gut und ich kam nach 8:34 h ins Ziel. Platz 6 overall, defekt- und sturzfreie Fahrt und mein Zeitziel um nur 4 Minuten verpasst ließen mich eigentlich ganz zufrieden sein, obwohl ich mich doch ein wenig über meinen Hungerast ärgerte. Schlussendlich bleibt aber ein positives Fazit: tolle Strecke, super Rennorganisation und dank der hervorragenden Betreuung im Hotel Loacker sowie durch Sabines Papa und Noemi, einer Freundin von Sabine, bin ich trotz aller Schwierigkeiten und Mühen ins Ziel gekommen. Auch an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön! Dennoch werde ich wohl wiederkommen  müssen, um aus meinen Fehlern zu lernen und den M3 doch nochmal schneller zu fahren ;-)“

Runa van Sterkenburg, 2. Platz U19 beim Montafon Marathon M1:

„Meine Teilnahme am Montafon Marathon heute war eher zufällig. Wir sind seit Montag bis nächsten Freitag im Bregenzerwald in Urlaub. Durch Zufall haben wir mitbekommen, dass heute der Montafon Marathon stattfand. Die Entscheidung, dort fahren zu wollen, fiel dann recht schnell. Da das Wetter hier recht unsicher gemeldet war, haben wir mit der Anmeldung trotzdem noch etwas gewartet und mich erst vorgestern für die M1-Strecke mit 45 km und 1250 hm angemeldet.

Heute Morgen ging es dann nach Schruns. Der Wetterbericht hatte sich Gott sei Dank nach vier Regentagen für heute deutlich verbessert. Die Bedingungen waren also nahezu perfekt.

Zu Beginn ging es 900 hm am Stück hoch, was für mich totales Neuland war. Auf Rat von Andrea ließ ich es am Anfang erst mal ruhig angehen, der Berg war schließlich lang. Mich überholten zwar viele Leute, aber da ich noch nie einen Berg mit 900 hm am Stück gefahren bin, hielt ich mich anfangs an den Rat, im unteren Schwellenbereich zu fahren. Ab ca. der Mitte des Berges habe ich dann das Tempo etwas erhöht und es hat sich tatsächlich ausgezahlt, am Anfang etwas gemäßigter gefahren zu sein. Ich hatte keinerlei Probleme mit dem Berg und konnte einige der Fahrer, die mich am Anfang überholt hatten, wieder hinter mir lassen :)

Die zwei Anstiege von jeweils ca. 150 hm, die dann kamen, sahen auf dem Höhenprofil bei weitem nicht so steil aus, wie sie wirklich waren. Aber dank der Gels war auch das machbar.

Dann ging es in die letzte Abfahrt, bestehend aus Teer, Schotter und Trails. Letzteres war wegen dem Regen der letzten Tage für mich und einige andere Fahrer zum Teil zur Schiebepassage geworden. Die Steine und Wurzeln waren durch den Matsch echt schmierig geworden und das machte es schon auf den ersten Metern zu einer Rutschpartie. Ich wollte keinen Sturz mehr riskieren und entschied mich deswegen, einfach ein Stück zu laufen.

Die letzten 10 km gingen mehr oder weniger flach durchs Tal. Jetzt hieß es nur noch alles geben und ab ins Ziel. Dort kam ich nach 2:43 h zufrieden und fix und fertig an. In Sachen Platzierung heißt das für mich: 2. Platz AK und 10. Platz Frauen gesamt.“

Martin Schätzl, 1. Platz 2er Team Herren beim Bad Griesbacher 6h-Rennen:

„Sieg und somit Titelverteidigung beim Bad Griesbacher 6h Rennen im 2er Team. Zusammen mit meinem Freund Christian Schmid startete ich im Namen von "Zweirad Würdinger". Die Bedingungen waren ähnlich zu dem letztjährigen Rennen - es war sauheiß. Der Standort bzw. der Kurs hatte sich jedoch komplett geändert. Im Vorjahr noch von Asphalt und Schotter geprägt, gab es dieses Jahr das volle XC-Programm. Ein enger 2,5 km-Rundkurs verlief größtenteils im Wald und war somit mit viel Wurzelwerk und losem Untergrund gespickt.

Der Le Mans-Start ist mir gut geglückt und ich konnte an Position 6 in den Trail gehen und hatte keine Probleme mit stockendem Verkehr. Mein Vordermann war so fix unterwegs, dass er gleich mal über den Lenker gegangen ist. Nach knackigen 2 Runden übergab ich an Christian. Währenddessen hatte ich ca. 9 Minuten Pause - danach ging‘s wieder weiter. In Summe also keine große Verschnaufpause - der Schweiß floss in Strömen.

Die ersten 2h lieferten wir uns einen harten Schlagabtausch mit dem Team der Landshuter Bikewuiderer, welches immer zeitgleich wechselte. Die Versuche, ein Loch zu reißen, waren sehr kraftaufwändig, da man mit etwas Pech die gewonnene Zeit in den technischen Passagen mit Wartezeiten einbüßte. Da war ein kleiner Vorsprung gleich wieder weg. Dies galt für beide Teams. Letztendlich haben sich aber unser beständig hohes Tempo und die Ausdauer ausgezahlt und die anderen beiden Jungs mussten reißen lassen. Meine 2-3 Ausrutscher verpufften dabei im weichen Waldboden.

Am Ende feierten wir unseren Sieg mit fast 3 Minuten Vorsprung und 74 absolvierten Runden.“

Andreas Schaible, 6. Platz AK beim Saarschleifen Bike Marathon, Kurzstrecke:

„Nach dem Rennrad-Kriterium letzten Sonntag ging es dieses Wochenende wieder mit dem MTB an den Start: beim Saarschleifen Bike Marathon. Wie immer Kurzstrecke, was hier 30 km bei 650 hm sind. Auf die Strecke war ich gespannt, da die Beschreibung schon etwas erwarten ließ. Also los geht`s: vom Start perfekt weggekommen, ab in die Spitzengruppe mit ca. zehn Fahrern. Die ersten sechs Kilometer sehr unruhig, schnell und keine Gruppenbildung, viel Drückerei an den Wellen. Dann als Dritter in die erste, lange Singletrail-Abfahrt rein. Im ersten längeren Anstieg musste ich dann die Spitzengruppe fahren lassen. Weiter meinen Speed gefahren, gutes Gefühl heute und gutes Tempo. Die Strecke sehr cool, mit hohem Singletrail-Anteil, einige Abfahrten mit XC-Charakter, eine heftige Tragepassage und zwei Drücker-Rampen. Alles in allem eine der besten Strecken nach Neustadt in DE. Zum Schluss ging‘s dann nochmal via Holzstege über den See am Cloef-Atrium und als 6. AK / 13. Overall nach 1:22:35 ins Ziel. Starke Konkurrenz heute, u.a. aus Luxemburg. Hat Laune gemacht!“

Daniel Bürgin, 16. Platz AK beim VTT Trace Vogienne in Frankreich:

„Nach langer Pause und mit einer kurzen Vorbereitung startete ich mit der Trace Vosgienne in die 2. Saisonhälfte. Aufgrund der geringen Vorbereitung nahm ich bei schönstem Wetter die 55 km Runde unter die Stollen, statt wie gewohnt die 70 km Strecke. Der schroffe Kurs mit seinen steilen, teils technischen Rampen kostete einige Körner. Viele Fahrer mussten die Anstiege aufgrund der Steilheit und den technischen, teils nassen Bedingungen laufen.  Gut 10 Fahrer mit Defekt konnte ich in meinem Rennen zählen. Ich selbst musste nicht vom Rad und kam glücklicherweise ohne Defekt durch. Das Ergebnis zeigt, dass nach der Pause noch viel Arbeit auf mich wartet, bin aber mit dem soliden Ergebnis zufrieden.“