10.05.2022

Hochzufriedene toMotion-Racer nach gelungenem Saisoneinstand

Am vergangenen Wochenende standen beim ersten Teamrennen des Lindauer Mountainbike-Rennstalls toMotion Racing by black tusk zehn Mitglieder im schwarz-cyanfarbenen Teamtrikot in Herrenberg am Start. Die meisten von ihnen bestritten bei der Schönbuch Trophy ihr erstes Rennen der Saison 2022. Am Ende konnte sich das Lindauer Team über drei Altersklassen-Podestplätze und ein weiteres Top-Ten-Ergebnis freuen. Besonders erfolgreich auf der Langstrecke waren Xaver Bochtler mit einem Sieg in der U23-Kategorie sowie Mark Jagenow mit Platz zwei bei den Masters Men2. Evgeny Sidorenko verfehlte mit Rang vier nur knapp das Podium. Auf der Kurzstrecke kam Daniel Bürgin auf Gesamt-Platz neun von 161 gestarteten Teilnehmern ins Ziel und sicherte sich bei den Masters Men2 den zweiten Rang.

Für Xaver Bochtler war es das erste Rennen im schwarz-cyanfarbenen Outfit seines neuen Teams toMotion Racing by black tusk. Der 21-Jährige nutzte in Herrenberg ein Rad seines Teamkameraden Evgeny Sidorenko, welches er vor dem Rennen noch mit einer längeren Sattelstütze ausstattete. Ein klarer Vorteil in puncto Gewicht, jedoch hatte Bochtler im Verlauf des Rennens mit einem sich lockernden Sattel zu kämpfen, dessen Reparatur ihn unterwegs wertvolle Zeit kostete. Abgesehen von dieser Panne fuhr der toMotion-Neuzugang auf der Langstrecke mit 48 Kilometern und 788 Höhenmetern ein bärenstarkes Rennen und nahm nach 1:54:41 Stunden den Sieg in der U23-Kategorie mit nach Hause. Sein Teamkamerad Evgeny Sidorenko, mit dem gemeinsam Bochtler nach Herrenberg angereist war, verpasste mit Platz vier der Master Men1-Kategorie nur knapp einen Podestplatz. Ihm steckte die Ronda Grande des Scott Bike Marathon in Riva del Garda vom Wochenende zuvor noch in den Beinen, bei welcher er 59 Kilometer und 2400 Höhenmeter bestritten und Platz 10 seiner Altersklasse errungen hatte.

 

Schnellster toMotion-Racer auf der Langstrecke der Schönbuch Trophy war Mark Jagenow. Nach einem schnellen Start aus dem zweiten Startblock heraus schloss der 41-Jährige zur Spitzengruppe auf und ließ zehn der aus dem ersten Block gestarteten Teilnehmer schließlich hinter sich. „Den Rest der ersten Runde konnte ich die Trails alleine genießen“, erinnert er sich. „Erst zu Beginn der zweiten Runde kam ein weiterer Fahrer von hinten vor.“. Gemeinsam konnten die beiden Fahrer für Fahrer einholen und abhängen. „Summa summarum lief die zweite Runde echt gut - taktisch wie konditionell. Ich hatte bis zum Schluss Druck auf dem Pedal“, freute sich der toMotion-Racer, der sich mit einer Zeit von 1:51:07 Platz zwei seiner Alterskategorie sowie Rang 16 des 280-köpfigen Teilnehmerfeldes sicherte. Mitte März war Mark Jagenow mit dem Bike Race Wittnau in der Schweiz bereits ein erstes Vorbereitungsrennen über 16 Kilometer und 500 Höhenmeter gefahren, welches er nach 45 Minuten ebenfalls auf Platz zwei seiner Alterskategorie beendete.

In der Elite-Kategorie der Schönbuch Trophy nahm der 18-jährige Marcel Scheu mit einer schnellen Zeit von 1:56:49 Platz 27 mit nach Hause, sein Teamkollege Christian Ludewig wurde 36. In der Master Men3-Kategorie belegte Michael Morgenroth Rang 20.

 

Jens Herbstreit hatte für Herrenberg besondere Pläne: „Die Saison ging für mich an diesem Wochenende mit einem Doppelevent bei der Schönbuch Trophy los. Für den Samstag hatte ich mir die 48 km MTB Strecke vorgenommen, einen Tag später kam dann noch der Traillauf über 24 km dazu.“. Beim Mountainbike-Rennen am Samstag kam der Neckarsulmer gut zurecht, erst gegen Ende wurden ihm die Beine etwas schwer. Mit Platz 18 seiner Alterskategorie Master Men1 in der Tasche ging er am Sonntag optimistisch in den Trailrun, den er angesichts der Belastung vom Vortag eher vorsichtig anging. Es lief jedoch gut: „Meine Beine wurden mit jedem Kilometer lockerer und ich konnte mich langsam aber sicher vorarbeiten. Im letzten Drittel wurde es dann nochmal etwas zäh und ich merkte so langsam die Belastung der beiden Tage. Das hat sich aber kaum auf die Zeiten ausgewirkt und ich kam am Ende auf Platz 10 meiner AK zufrieden, aber sehr geschafft ins Ziel.“

Auf der Kurzstrecke über 24 Kilometer und 388 Höhenmeter war das Team toMotion Racing by black tusk mit drei Startern vertreten. Daniel Bürgin erlebte bei seinem Saisoneinstand in Herrenberg ein „hoch intensives Rennen“, bei dem er sich Rang neun des 161-köpfigen Teilnehmerfeldes sicherte und mit Platz zwei seiner Altersgruppe Master Men 2 auch gleich auf dem Podium stand. Jan Finster startete in derselben Alterskategorie wie sein Teamkollege und wurde Elfter. „Mir fehlten in einem top-besetzten Feld acht Sekunden auf die Top Ten meiner Altersklasse“, berichtet er. „Aber dafür, dass es mit meinem Hardtail heute bei hoher Traillast phasenweise recht schwierig war, bin ich mit Gesamt-Platz 38 von 161 sehr zufrieden und die Strecke hat mir trotzdem super gefallen. Besonders die Zieleinfahrt durch die engen Gassen von Herrenberg und quer über den Marktplatz mit ordentlich Publikum brachten extrem Spaß. Ebenso war's toll, die ganzen Teammates mal wieder zu treffen.“. Auch Finster hatte mit dem Mountainbike-Event in Veringendorf sein erstes Saisonrennen bereits im April bestritten. Bei nass-kalten sieben Grad Celsius war er dort mit Platz fünf seiner Alterskategorie, vor allem aber mit seiner Zeit zufrieden, die nur vier Sekunden langsamer war als seine Bestzeit auf dieser Strecke aus dem Jahr 2018. Daniel Schmitt rundete in Herrenberg auf der Kurzstrecke das gute toMotion-Ergebnis mit Platz 19 bei den Masters Men1 ab.

toMotion-Neuzugang Matthias Pelk, der im Herbst 2021 zum Lindauer Rennstall gestoßen war, erlebte beim SKS Kellerwald Bike Marathon in Gilserberg ein echtes April-Rennen mit Temperaturen um den Gefrierpunkt, Schneeschauern, Hagel, aber auch sonnigen Abschnitten. Als persönliches Ziel hatte sich Pelk eine Top-Ten-Platzierung gesetzt, verlor im Schlamm jedoch etwas zu viel Zeit, so dass er nach 20 Kilometern und 350 Höhenmetern am Ende Rang elf mit nach Hause nahm. „Im Großen und Ganzen macht der Marathon dort bestimmt sehr viel Spaß. Unter den Bedingungen war es jedoch eher eine reine kraftraubende Quälerei für Mensch und Maschine“, fasst er das Rennen zusammen.

 

Ergebnisübersicht:

Bike Race Wittnau, Schweiz (20.03.2022, 16 km, 500 hm)

2. Platz AK          Mark Jagenow (0:45:49)

SKS Kellerwald Bike Marathon, Gilserberg (10.04.2022, 45 km, 1130 hm)

11. Platz AK        Matthias Pelk (2:23:32)

MTB Event Veringendorf (24.04.2022, 20 km, 350 hm)

5. Platz AK           Jan Finster (0:46:17)

Scott Bike Marathon, Riva del Garda, Italien (30.04.2022, 59 km, 2400 hm – Ronda Grande Hobby)

10. Platz AK        Evgeny Sidorenko (3:28:41) (17. Platz Gesamt)

 

Schönbuch Trophy (07.05.2022)

Langstrecke (48 km, 800 hm)

2. Platz Master Men2      Mark Jagenow (1:51:07) (16. Platz Gesamt)
1. Platz U23                   Xaver Bochtler (1:54:41)
4. Platz Master Men1      Evgeny Sidorenko (1:55:14)
27. Platz Elite                 Marcel Scheu (1:56:49)
36. Platz Elite                 Christian Ludewig (2:05:06)
18. Platz Master Men1   Jens Herbstreit (2:10:16) (plus Trail-Run: 10. Platz AK nach 24 km/540 hm in 2:01:13 am Folgetag)
20. Platz Master Men3   Michael Morgenroth (2:24:25)

Kurzstrecke (24 km, 450 hm)

2. Platz Master Men2      Daniel Bürgin (0:57:49) (9. Platz Gesamt)
11. Platz Master Men2    Jan Finster (1:04:56)
19. Platz Master Men1    Daniel Schmitt (1:13:21)

 

Original-Rennberichte:

Mark Jagenow, 2. Platz AK beim Bike Race Wittnau in der Schweiz:

„Als kleines Vorbereitungsrennen gedacht, ging ich an den Start des CC Rennen im schweizerischen Wittnau. Bei bestem Wetter, jedoch sehr kühlen 4 Grad am Morgen um neun Uhr ging es an den Start. Wir wurden aufgerufen, und schon hier fühlte ich mich von den Eidgenossen diskriminiert. Alle Deutschen wurden als letztes aufgerufen. :-)

Egal, dachte ich mir, und hab die meisten Fahrer bereits auf der ersten von sechs Runden eingeholt. Aber die ersten 3-4 waren schon weg. Der Stau am Start hatte mich ein bisschen aufgehalten.

Der Kurs, der die meiste Zeit auf Wiesen und kleinen Trails verlief, war sehr nervös, die meisten Anstiege waren steil. Die Abfahrten schnell und teils technisch.

Ich konnte mich aber sukzessive vorarbeiten. Es war allerdings schwer abzuschätzen, welche Position man hatte. Die Junioren, die ebenfalls mit uns gestartet waren, waren ja auch noch auf der Strecke.

Am Schluss war die Überraschung doch groß, den 2. Platz eingefahren zu haben.“

Matthias Pelk, 11. Platz AK beim SKS Kellerwald Bike Marathon in Gilserberg:

„Der April macht was er will

Bei angenehmen Temperaturen um den Gefrierpunkt machte ich mich auf den Weg zum ersten Marathon des Jahres nach Gilserberg im Kellerwald. Auch wenn es recht kalt war, stimmte mich die Sonne fürs Erste optimistisch - immerhin hatte es die ganze Woche geregnet. Zu früh gefreut – Frau Holle schüttelte kurz vor Ankunft nochmal kräftig die Betten aus. Naja, dachte ich, die Hoffnung stirbt zuletzt.

Startnummer abgeholt, Rad fertig gemacht, Jürgen Wenger getroffen, zusammen eingefahren und schon mal den Hintern abgefroren. Verdammt! - war das selbst im langen Trikot mit Windjacke kalt! An der Startlinie aufgestellt, gefroren, nochmal kurz gefahren mit der Hoffnung, warm zu werden, und wieder im Start angestellt. Kurz zuvor hatte ich schon die Nachricht vernommen, dass einige Trails wegen der Wetterlage gesperrt waren und die Strecke umgeplant wurde.

Dann der Start, beginnend mit einer 3 km Einführungsrunde durch den Ort, wieder über die Startlinie und direkt mit Volldampf über den Asphalt in den Nachbarort. Jürgen hatte mich schon einmal vorgewarnt, dass man hier am besten in der Gruppe weit vorne bleibt zwecks Windschatten. Runter vom Asphalt ging es auch direkt auf die erste Wiesenabfahrt. Hier erhielt man einen Einblick davon, was einem für den Rest der Abfahrten blühte: jede Menge Batsch! Nach einigen km kam einer der zwei längeren Anstiege. Schön mit der Wattvorgabe von Andrea konstant hoch getreten, um im Anschluss direkt eine üble Matschbahn mit Seelandschaften in Form von gigantischen Pfützen runterzufahren. Dann das gleiche nochmal. Zwischendurch hat mir der einsetzende Hagel auch ein schönes Peeling im Gesicht verpasst, gefolgt von der Frage „was mache ich hier?“. Kurz mal wieder Sonne, dann mal wieder Regen. Nach der zweiten Matschabfahrt kamen noch ein paar schöne kürzerer Anstiege, gefolgt von matschigen Trails, die durch Waldautobahnen verbunden waren. Der Matsch wurde auch dem einen oder anderen zum Verhängnis.

Im Ziel konnte man nach einer warmen Dusche die 10 kg Matsch vom Bike waschen und wirklich guten Kuchen essen. Im Großen und Ganzen macht der Marathon dort bestimmt sehr viel Spaß. Unter den Bedingungen war es jedoch eher eine reine kraftraubende Quälerei für Mensch und Maschine. Hut ab für die, die die Runde 2- bzw. 3-mal gefahren sind.

Als persönliches Ziel hatte ich mir einen Top Ten Platz in meiner Altersklasse gesteckt. Im Matsch habe ich jedoch zu viel Zeit verloren. So habe ich mein Ziel mit dem 11. Platz in der AK knapp verfehlt. Ich freue mich schon auf nächstes Jahr.“

Jan Finster, 5. Platz AK beim MTB-Event in Veringendorf, Kurzstrecke:

„Bei 7 Grad und recht feuchten Bedingungen stand ich auf der Kurzstrecke in Veringendorf dieses Jahr zum ersten Mal in 2022 am Start.

Auch wenn ich im Getümmel zu Beginn knapp nicht an die Gruppe mit den späteren Top-Platzierten meiner Altersklasse heran kam, konnte ich im weiteren Verlauf gut mithalten und bin mit Platz 5 der AK, aber vor allem mit der Zeit zufrieden. Am Ende war ich deutlich mehr als 2 Minuten schneller als im Jahr 2019, wo ich hier zuletzt am Start stand, und nur 4 Sekunden langsamer als bei meiner Bestzeit auf dieser Strecke aus dem Jahr 2018, trotz deutlich schlechterer äußerer Bedingungen. Das heißt, die Form passt.“

Xaver Bochtler, 1. Platz AK bei der Schönbuch Trophy in Herrenberg, Langstrecke:

„Im November/Dezember letzten Jahres bin ich auf der Suche nach einem Mountainbike-Team und einer Leistungsdiagnostik bei Andrea in Lindau gelandet. Nun war es also Zeit für mein erstes Rennen - die Schönbuch Trophy als erstes Teamrennen hatte sich da angeboten. Nachdem Evgeny dort ebenso starten wollte, konnten wir vom Bodensee aus zusammen anreisen und ich mir auf der Hinfahrt noch ein paar Tipps abholen. Außerdem durfte ich für das Rennen Evgenys Zweitrad ausleihen - ein S-Works Epic von 2012. Das war eine deutliche Steigerung (u.a. Gewichtsreduktion von ca. 4,5 kg) zu meinem eigenen (bockschweren) Mountainbike. Nur noch eine längere Sattelstütze montieren und fertig war das Racebike. An dieser Stelle nochmals ein dickes Dankeschön an Evgeny!     

Angekommen in Herrenberg wurde dann noch etwas gegessen, die Startnummern abgeholt, ins Trikot gehüpft und los ging es mit dem Warm-up... – Warm-up? Nie gehört, einfach Evgeny hinterherfahren, dann wird das schon passen (: Bis mir einfiel, dass der Vorderreifen noch aufgepumpt werden musste. Also kurz Mark zum Auto hinterher, Reifen aufpumpen und danach nochmal den Starthügel hochfahren. Dabei natürlich die ganze Zeit so tun, also ob ich wüsste, was ich hier mache ;) Im Startblock 2 wurde dann noch ein Stück Bananenbrot verspeist und das Warten auf den Start begann. Ca. 30 Starter vor mir stand Evgeny, aber vordrängeln wollte ich mich auch nicht - es war mein erstes Rennen mit mittelmäßigen Ambitionen und ich wollte niemanden aufhalten. Das Ziel war vielmehr, Rennerfahrung zu sammeln, Spaß zu haben und mit anderen schnellen Menschen gut zwei Stunden schnell Rad zu fahren.   

 Nach dem Startschuss hat sich erst einmal wenig getan - der erwartete Stau vor der ersten Kurve hatte das Feld ordentlich auseinander gezogen. Als wir dann endlich losrollen konnten, bin ich gleich mal an einem Bordstein entlang geschrammt und beinahe auf den ersten Metern hingeflogen. Aber macht nix - Kette rechts und ordentlich reintreten - die Startposition war wohl doch eher suboptimal und ich musste mich im Slalom durch das Feld nach vorne kämpfen. Auf den Schotterwegen und breiteren Sektionen ging das ganz gut, aber sobald wir auf Trails unterwegs waren, war das Tempo für meinen Geschmack doch etwas niedrig. Deswegen wurde auf den breiteren Wegen weiterhin angegriffen und irgendwann kamen auch erst Christian und dann Evgeny in Sichtweite. Nach knapp 40 Minuten begann schließlich irgendetwas fürchterlich zu klappern und zu scheppern, gerade als eine Gruppe um Marcel in Sichtweite gekommen war... Die Schaltung war es nicht und sonst hat sich eigentlich auch noch alles gut angefühlt, bis ich mich hingesetzt habe - oder besser gesagt - hinsetzen wollte. Der Sattel hatte wohl entschieden, dass die neue (schwere Alu-) Sattelstütze dem Rest vom Carbon-Hobel nicht angemessen war und Protest eingelegt. Nach ein paar Minuten Hin- und Herschieben des Sattels musste ich schließlich gegen Enden der ersten Runde links ranfahren. Just in dem Moment hatte sich dann auch der Sattel endgültig verabschiedet. Schöner Mist, aber was soll´s... Sattel aufsammeln, Multitool aus dem Trikot kramen, Sattel wieder einfädeln, die Schraube möglichst fest anziehen und das Multitool wieder verstauen. Währenddessen flitzten die Radler, die ich in der letzten Viertelstunde überholt hatte, an mir vorbei, ich durfte also ein zweites Mal die Verfolgung angehen. 

Auf dem ersten Anstieg der zweiten Runde kam dann eine erste Gruppe in Sichtweite und bis zur Hälfte der zweiten Runde war auch die Gruppe um Evgeny wieder eingeholt. Drei Viertel waren nun geschafft und die Strecke nach der ersten Runde auch schon halbwegs bekannt. Als dann endlich die Gruppe um Marcel wieder in Sicht kam, war das zusätzliche Motivation, nochmals alles zu geben. Zu Beginn der abschließenden Abfahrt wollte ich möglichst freie Fahrt haben, zumal die letzten paar Minuten der Runde aus schönen Trails bestanden. Also Kette rechts und ab die Post. Nach einem kurzen Tiefpunkt bei Stunde 1:50 waren die letzten Höhenmeter bewältigt und es ging auf die letzte Abfahrt herunter nach Herrenberg. Quasi in der letzten Kurve habe ich dann nochmals eine Bodenprobe der erstaunlich rutschigen Pflastersteine genommen, ehe nach knapp 1:55 h das Ziel erreicht war.   

Insgesamt ist das Rennen besser gelaufen als erwartet und der Trailanteil war erfreulich hoch. Durchaus möglich, dass ich nächstes Jahr wieder am Start bin - dann aber in der Startaufstellung weiter vorne und mit fest montiertem Sattel!“

Mark Jagenow, 2. Platz AK bei der Schönbuch Trophy in Herrenberg, Langstrecke:

„Bei bestem Wetter ging es in Herrenberg bei der Schönbuch Trophy an den Start. Wie gewohnt ging es direkt vom Start an den längsten Anstieg im ansonsten sehr schnellen Rennen. Dieses ist gespickt mit schönen Trails, knackigen Anstiegen, schnellen Antritten und sehr schönem Panorama.

Ich kam gut aus dem 2. Startblock heraus und konnte mich mit letzter Kraft an die Spitzengruppe schleppen. Mit Blutgeschmack im Mund hing ich wie am seidenen Faden der ca. 30 Mann starken Führungsgruppe hinterher. Leider hing ich hinter Fahrern, die an den steilen Trails den ersten 20 Fahrern nicht folgen konnten. Ich spürte, es waren noch Kräfte da. Aber im Trail kann man eben schlecht überholen. Das wurde mir zu bunt und ich bin der 10-köpfigen Gruppe im anschließenden Feldweg einfach vorne weggefahren, wohl wissend, dass ich jetzt wohl alleine im Wind drücken musste. Was schlussendlich auch nicht schlecht war. Wäre ich nicht im Stau gestanden, wäre sicher die eine oder andere Sekunde nach vorne möglich gewesen.

Den Rest der 1. Runde konnte ich alleine die Trails genießen. Erst zu Beginn der 2. Runde kam ein Fahrer von hinten vor. Es kristallisierte sich ein homogenes Umfeld. Wie konnten gut zusammen Pace machen und holten Fahrer für Fahrer von vorne ein. Die konnte wir überholen und abhängen. Summa summarum lief die 2. Runde echt gut - taktisch wie konditionell. Ich hatte bis zum Schluss Druck auf dem Pedal.

Am Ende reichte es auf den 2. Platz bei den Mastern und einen 16. Platz gesamt. Hätten wir uns in der ersten Runde nicht zweimal kurz verfahren, wäre ich „Schönbuch Trophy 2022“.“

Jens Herbstreit, 18. Platz AK bei der Schönbuch Trophy in Herrenberg, Langstrecke:

„Die Saison ging für mich an diesem Wochenende gleich mit einem Doppelevent bei der Schönbuch Trophy los. Für den Samstag hatte ich mir die 48 km MTB Strecke vorgenommen, einen Tag später kam dann noch der Traillauf über 24 km dazu.

Das MTB Rennen am Samstag war gleichzeitig auch das erste Teamrennen in dieser Saison und damit gab es endlich wieder Gelegenheit, einige Teammitglieder zu treffen und sich auszutauschen. Beim Einfahren traf ich dann noch Daniel, der gerade die kürzere Strecke beendet hatte, und bekam so noch ein paar Infos zum Zustand der Strecke. Nach dem Start fand ich auf einem längeren Anstieg schnell meinen Rhythmus. Danach wechselten sich viele kurze und zum Teil recht steile Anstiege mit schnellen Bergab-Passagen, kurzen Trails und Schlammlöchern ab. Nach der ersten Runde fühlte ich mich immer noch recht fit und ging optimistisch in die zweite Runde. Hier kam ich lange Zeit auch gut zurecht. Auf den letzten Kilometern wurden die Beine immer schwerer, die Höhenmeter waren aber weitgehend geschafft. So kam ich am Ende auf Gesamt-Platz 86 ins Ziel und für das erste Saisonrennen bin ich damit ganz zufrieden.

Am Sonntag war dann der Traillauf über 24 km an der Reihe. Ich hatte zu Beginn noch Sorgen, wie fit meine Beine nach der Belastung vom Vortag sein würden, und war daher am Anfang noch etwas vorsichtig. Kurz nach dem Start ging es erst mal eine schmale Treppe rauf und es blieb kaum Platz zum Überholen. Dadurch konnte ich mich erst mal langsam an die Belastung herantasten. Oben angekommen konnten wir dann endlich vom Gehen ins Laufen wechseln. Meine Beine wurden mit jedem Kilometer lockerer und ich konnte mich langsam aber sicher vorarbeiten. Die Strecke verlief fast identisch zur MTB Runde und das hat mir an manchen Schlammlöchern bei der Linienwahl etwas geholfen. Bei einigen steilen Anstiegen war ich mir aber nicht ganz sicher, ob es gut war, dass ich genau wusste, was da kommt. Im letzten Drittel wurde es dann nochmal etwas zäh und ich merkte so langsam die Belastung der beiden Tage. Das hat sich aber kaum auf die Zeiten ausgewirkt und ich kam am Ende auf Platz 24 zufrieden, aber sehr geschafft ins Ziel.“

Daniel Bürgin, 2. Platz AK bei der Schönbuch Trophy in Herrenberg, Kurzstrecke:

„Erstes Rennen der Saison und dank der kurzen Distanz gleich vom Start weg hoch intensiv. Glücklicherweise konnte ich mich vom Start weg in der ersten  Verfolgergruppe platzieren und somit gleich im ersten Rennen einen Top10-Platzierung und sogar ein AK-Podest einfahren. Den ausführlichen Rennbericht gibt es demnächst auf becomeapro.one.“

Jan Finster, 11. Platz AK bei der Schönbuch Trophy in Herrenberg, Kurzstecke:

„Bei besten Bedingungen stand ich am Samstag bei meiner ersten Schönbuch-Trophy am Start. Ich wählte die Kurzdistanz, da am Nachmittag noch ein Heimspiel meiner Fußballkids anstand.

Da ich ohne Lizenz fahre und hier noch nie am Start war, musste ich aus dem mittleren der 3 Startblöcke starten. Somit ging's gleich mal mit Maximalpuls los. Doch Überholmöglichkeiten gab's genug. Ich machte in den ersten Anstiegen viel Boden gut und hangelte mich so von Gruppe zu Gruppe, bis ich mich gegen Rennmitte in einer 5er-Combo wiederfand, wo's dann weder vor noch zurück ging. Das Tempo blieb hoch und die Kollegen setzten immer wieder Attacken, von denen ca. 5 KM vor Schluss an einem steilen Wurzeltrail eine dann die Gruppe zerbröselte. Ich konnte leider nicht ganz mitgehen, ließ aber auch Kollegen hinter mir. In einem extrem matschigen Streckenteil tauchte kurz danach ein Fahrer meiner AK vor mir auf, der offensichtlich die falsche Reifenwahl getroffen hatte. Ich kam aufgrund der Enge zunächst nicht vorbei und ein weiterer Fahrer meiner AK konnte wieder aufschließen. Irgendwann kam ich schließlich vorbei, doch die Kollegen blieben jetzt dran. Im Finish ging's noch mal ordentlich zur Sache. Am Ende rettete ich 2 Sekunden Vorsprung auf meinen nächsten Verfolger. Dennoch fehlten mir in einem top-besetzten Feld 8 Sekunden auf die Top 10 meiner AK. Aber dafür, dass es mit meinem Hardtail heute bei hoher Traillast phasenweise recht schwierig war, bin ich mit Platz 38 von 161 sehr zufrieden und die Strecke hat mir trotzdem super gefallen. Besonders die Zieleinfahrt durch die engen Gassen von Herrenberg und quer über den Marktplatz mit ordentlich Publikum brachten extrem Spaß. Ebenso war's toll, die ganzen Teammates mal wieder zu treffen.

Und nachdem meine Fußballkids am Nachmittag ihr Spiel auch noch gewinnen konnten, war's ein rundum gelungener Tag.“