28.09.2021

Intensives Rennprogramm und schöne Erfolge für toMotion-Teammitglieder

Beim Trail Hype in Titisee Neustadt standen am vergangenen Wochenende acht Teammitglieder des Lindauer Mountainbike-Rennstalls toMotion Racing by black tusk am Start. Eine Woche nach seinem ersten Straßen-Etappenrennen gelang Mark Jagenow im Südschwarzwald ein weiterer Altersklassen-Sieg. Danièle Troesch, die am vorangegangenen Wochenende ein Ultra-Rennen über 117 Kilometer in den französischen Westalpen gefahren war und als einzige Dame das Ziel erreicht hatte, wurde in Titisee-Neustadt Zweite ihrer Alterskategorie. Marcel Scheu erreichte nach einem 19. Platz am Samstag beim Bundesliga-Rennen in Titisee-Neustadt Rang 15 in der Gesamtwertung des Schwarzwälder MTB-Cups 2021 und fuhr am folgenden Tag beim Trail Hype bei den U19-Lizenzfahrern auf Platz neun. Außerdem freute sich das Team über zwei weitere Top-Ten-Platzierungen. Ein für ihn neues Rennformat entdeckte Carsten Gundlach, der beim zweitägigen Gravel Epic in der Schweiz auf Anhieb den Gesamtsieg bei den Herren davontrug. In der Vorwoche war der Allround-Sportler bei der Deutschen Berglauf-Meisterschaft Achter seiner Altersklasse geworden und hatte mit seiner dreiköpfigen Männerstaffel vom LC Tölzer Land in der Kategorie M40/M45 den dritten Platz errungen.

Der Ultra Raid de la Meije ist höchst anspruchsvoll und er gehört mit seinen 117 Kilometern und 5300 Höhenmetern seit 2011 zu den Lieblingsrennen von Danièle Troesch. „Die Strecke bietet alles, was man sich als Mountainbiker wünschen kann: Trails ohne Ende, kaum Asphalt, ein bisschen Schotter, Steine, Wurzeln, Kurven, enge Kurven und noch engere Kurven, Tragepassage, Schiebepassage und wunderschöne Aussichten, besonders wenn die Sonne über dem Gletscher aufgeht“, schwärmt die Elsässerin. In diesem Jahr hatte sie die ersten vier Stunden mit Magenkrämpfen zu kämpfen, die sich dann jedoch legten. So konnte sie wie geplant die lange Version des Ultra Raid de la Meije zu Ende fahren und kam nach 13 Stunden und 15 Minuten als einzige Dame erschöpft, aber glücklich ins Ziel.

 

Eine Woche später stand die rennfreudige toMotion-Racerin beim Trail Hype in Titisee-Neustadt am Start, wo sie sich Platz zwei ihrer Alterskategorie M2w erkämpfte. Die Strecke verläuft bei diesem Rennen zu 60 % auf Trails und acht Teammitglieder von toMotion Racing by black tusk hatten sich von dieser Aussicht in den Südschwarzwald locken lassen. Ein Gewitterschauer kurz vor dem Start und eine unsichere Wetterlage bewogen den Veranstalter dazu, den Start etwas nach hinten zu verschieben, die Langdistanz zu streichen und allen Teilnehmern nur noch die kürzere Strecke mit 34 Kilometern und 1280 Höhenmetern anzubieten. Auf den ersten Kilometern, die noch auf breiten Forstwegen verliefen, investierte Mark Jagenow viel Energie, um sich weit nach vorne zu kämpfen. Eine Strategie, die aufging: auf den dann folgenden Trails konnte der Racer aus Bad Säckingen sein schnelles Tempo halten und wurde nicht von langsameren Fahrern ausgebremst. So feierte Jagenow nach 1:52:08 Stunden einen überlegenen Sieg in seiner Altersklasse M2m sowie den fünften Gesamtplatz der 132-köpfigen Männerkonkurrenz. Knapp sechs Minuten später fuhr Marcel Scheu auf Platz neun der U19-Lizenz-Kategorie über die Ziellinie. Er hatte am Vortag bereits das U19-Bundesligarennen bestritten, bei dem er auf Rang 19 gewertet wurde. In der U19-Gesamtwertung des Schwarzwälder MTB-Cups 2021 erkämpfte sich der junge Fahrer aus dem toMotion Nachwuchs Team den 15. Platz von 37 gewerteten Teilnehmern. Evgeny Sidorenko mit Platz sechs in der M1m-Kategorie (16. Platz Gesamtwertung) und Gabi Scheu als Sechste der M2w-Damen rundeten die Top-Ten-Erfolge des toMotion-Racing-Teams ab in Titisee-Neustadt ab. Jens Herbstreit war mit seinem 14. Platz bei den M1m-Herren ebenfalls sehr zufrieden. Mike Woland und Christian Ludewig erkämpften sich in der stark besetzten Männer-Lizenz-Kategorie die Plätze 32 und 37.

 

   

Eine völlig neue Erfahrung machte Carsten Gundlach beim zweitägigen Gravel Epic in der Schweiz, bei dem er sich für die etwas kürzere Discovery-Runde entschied. Auf seinem Gravel Bike, einem Offroad- Rennrad, hatte er am ersten Tag 65 Kilometer und 2200 Höhenmeter, auf der zweiten Etappe dann 45 Kilometer mit 1560 Höhenmetern zu bewältigen. „Am ersten Tag standen bei Sonnenschein und sechs Grad insgesamt 125 Fahrer aus 18 Nationen für beide Strecken am Start. Davon fuhr etwa die Hälfte die lange und die andere Hälfte die kürzere Variante. Die Zeit wurde jeweils nur an den zwei Anstiegen genommen und somit konnte an den Verpflegungstationen die Aussicht genossen und ausgiebig Plausch mit den anderen Fahrern betrieben werden“, beschreibt Gundlach das Rennformat. Bereits nach der ersten Etappe führte er die Männer-Konkurrenz mit gut zwei Minuten Vorsprung an. Diesen Vorsprung konnte der toMotion-Racer am zweiten Tag noch ausbauen, so dass er sich am Ende über den Männer-Gesamtsieg auf der Discovery-Strecke freuen konnte.

 

Auch Gregor Hösler wagte sich am vergangenen Wochenende auf Neuland. Im niederbayerischen Sandharlanden nahm er beim Stoabruchrace erstmals an einem Eliminator-Rennen teil, bei dem ein nur 900 Meter langer Hindernis-Parcours in möglichst kurzer Zeit bewältigt werden musste. Ein Rennformat, mit dem sich der Münchner erst noch vertraut machen muss, so dass für ihn bereits nach dem zweiten Lauf Schluss war. „Fahrtechnik und Punch haben mir eindeutig gefehlt, um gegen die lokalen Dampfwalzen zu bestehen. Hut ab - krasse Sprinter und faire Sportler“, berichtet er augenzwinkernd.

 

Ergebnisübersicht:

Ultra Raid de la Meije (117 km, 5300 hm)

1. Platz Damen                 Danièle Troesch (13:15:01)

 

Wäldercup Bundesliga-Rennen, Titisee-Neustadt (9 Runden à 1,1 km und 40 hm)

19. Platz U19                    Marcel Scheu (nach 4 Runden)

Schwarzwälder MTB-Cup 2021, Gesamtwertung

15. Platz U19                    Marcel Scheu

 

Trail Hype, Titisee-Neustadt (34 km, 1280 hm)

1. Platz M2m                     Mark Jagenow (1:52:08)
9. Platz U19 Liz                 Marcel Scheu (1:57:48)
6. Platz M1m                     Evgeny Sidorenko (1:59:03)
32. Platz ME                      Mike Woland (2:00:11)
37. Platz ME                      Christian Ludewig (2:05:11)
14. Platz M1m                   Jens Herbstreit (2:10:45)
2. Platz M2w                     Danièle Troesch (2:18:20)
6. Platz M2w                     Gabi Scheu (3:17:27)

 

Gravel Epic Switzerland, Discovery-Strecke

1. Etappe (65 km, 2200 hm)

1. Platz Men                      Carsten Gundlach (2:21:02)

2. Etappe (45 km, 1560 hm)

1. Platz Men                      Carsten Gundlach (1:27:23)

Gesamtwertung

1. Platz Men                      Carsten Gundlach (3:48:26)

 

Deutsche Berglaufmeisterschaft, Bad Kohlgrub (7 km, 640 hm)

8. Platz M45                      Carsten Gundlach (0:41:17)
3. Platz Männerstaffel M40/M45              LC Tölzer Land (Carsten Gundlach mit zwei Laufkollegen)

 

Stoabruchrace Eliminator 2021, Sandharlanden (0,89 km, 10 hm)

11. Platz Elite                    Gregor Hösler

 

Original-Rennberichte:

Danièle Troesch, 1. Platz Gesamt Damen beim Ultra Raid de la Meije:

„Am Samstag, den 18. September hat der Ultra Raid de la Meije in Villar d'Arêne stattgefunden. Wie jedes Jahr seit 2011 stand ich kurz vor 6 Uhr am Start. Ich kann mir den September einfach nicht ohne das Rennen vorstellen. Die Strecke bietet alles, was man sich als Mountainbiker wünschen kann: Trails ohne Ende, kaum Asphalt, ein bisschen Schotter, Steine, Wurzeln, Kurven, enge Kurven und noch engere Kurven, Tragepassage, Schiebepassage, wunderschöne Aussichten, besonders wenn die Sonne über dem Gletscher aufgeht.

Die Strecke kann man entweder in einem Tag fahren (Elite Ultra und Elite Ultra +), oder in zwei Tagen (Raid Ultra 2 jours). Die Strecke bleibt dieselbe. In einem Tag gibt es aber Zeitlimits an manchen Verpflegungsstellen. Wenn man vor die Zeitlimit nicht vorbeigefahren ist, ist man aus der Wertung und dann muss man abbiegen. Die Zeitlimits sind streng. Da darf nichts passieren, sonst schafft man es nicht. Auf der ganzen Strecke gibt es viele steile und lange Anstiege. Manche Fahrer sind sogar schneller unterwegs, wenn sie ihr Fahrrad schieben. Zeit kann man gewinnen, wenn man richtig schnell und sauber runter fahren kann. Da die Strecke meistens technisch ist, muss man so schnell wie möglich die richtige Linie finden und die Daumen drücken, dass es unterwegs keine technischen Defekte gibt.

Einen Bericht über dieses Rennen zu schreiben ist schwierig - man muss es erleben. Die Stimmung, wenn man in der Nacht startet, ist etwas ganz Besonderes. Die Fahrer sind alle mit Stirnlampen unterwegs. Auf dem ersten Trail bis zum Col du Lautaret fahren alle hintereinander. Auf den Bildern sieht das aus wie eine leuchtende Schlange. Ein Stunde später: Sonnenaufgang auf dem Gletscher. Wunderschöne Aussichten. Da wir berghoch fahren, hat man auch Zeit zum genießen. Dieses Jahr musste ich besonders die Zähne zusammenbeißen. Vier Stunden lang konnte ich fast nichts essen. Magenkrämpfe, wie vor drei Jahren. Keine Ahnung warum. Am zweiten Berg dachte ich sogar, dass ich auf der kürzere Strecke abbiegen werde. Irgendwann ging's dann wieder besser. Weil ich mich in den Abfahrten auf die Ideallinie konzentrieren musste, konnte ich auch meine Bauchschmerzen ein bisschen vergessen. Cola an allen Verpflegungsstellen hat sehr viel geholfen. An der Abzweigung habe ich mich entschieden, weiter zu fahren solange mich mein Magen in Ruhe lässt... Die Trails auf dem zweiten Teil der Strecke waren eher flowig und auch trocken, im Gegensatz zum ersten Teil. Da konnte man es richtig laufen lassen. Trail bergrunter, Schotter berghoch, eine letzte Schiebepassage und dann nur noch eine lange Abfahrt mit zwei Gegenanstiegen. Nach 13 Stunden und 15 Minuten bin ich als einzige Dame ins Ziel gekommen.“

Marcel Scheu, 19. Platz U19 beim Bundesliga-Rennen in Titisee-Neustadt:

„Start beim Singer Wäldercup am Samstagmittag, welcher gleichzeitig Bundesliga-Rennen in Titisee-Neustadt an der Hochfirstschanze und das letzte Rennen des Schwarzwälder MTB-Cup war und in Form eines Short Track Rennens ausgetragen wurde. Das Teilnehmerfeld war sehr stark besetzt, u.a. mit dem Deutschen Meister und Nationalkaderfahrer, so ging es vom Start weg gleich sehr hart und schnell zur Sache. Bis zum ersten Trailanstieg konnte ich gut mithalten, dann der erste Stau, also erst mal warten und schieben. Danach folgte eine technische Abfahrt und direkt im Gegenanstieg über Wurzeln steil hoch, dabei konnte ich wieder einen Platz gutmachen. Es folgte ein Dualslalom im Auslauf der Schanze und zum Start/Ziel wieder auf der Wiese hoch. In den kommenden Runden musste ich dann schon mit der Atmung kämpfen und wurde langsamer. Dabei ging es vielen so wie mir und einer nach dem anderen wurde wegen der 80 %-Regelung herausgenommen. Dann noch ein Sturz in der letzten Runde, bevor ich herausgenommen wurde. Die ersten beiden Fahrer machten solchen Druck, dass am Ende nur ca. 10 Fahrer überhaupt die volle Rundenzahl durchfahren konnten. Es war meine erste Teilnahme an einem Short Track-Rennen, so war ich am Ende mit meiner Leistung zufrieden und konnte sogar ein paar Bundesliga-Punkte sammeln. Gleichzeitig zählte dieses Rennen zur Serie des Schwarzwälder MTC-Cups, bei dem ich nach 3 gefahrenen Rennen (von 5) auf dem 15. Gesamtplatz landete (von 37 Fahrern).

Mark Jagenow, 1. Platz M2m beim Trail Hype in Titisee-Neustadt:

„Die Rennsaison neigt sich dem Ende zu. Am vorletzten Rennen in dieser Saison sollte es nach Titisee-Neustadt an die Weltcup Schanze am Hochfirst gehen. Gemeldet war ich auf der nächstjährigen Deutschen Marathon Meisterschaftsstrecke mit 78 Kilometern und 3000 Höhenmetern, um ein Gefühl für die Distanz und die Taktik zu bekommen.

Es sollte aber alles anders kommen, denn schon auf der Anfahrt von Bad Säckingen an den Titisee zog ein richtig heftiges Gewitter auf mit sehr vielen Blitzen und Starkregen. Bei der Akkreditierung dann die Nachricht direkt vom Initiator der Veranstaltung und Top-Mountainbiker Simon Stiebjahn, dass der Start um eine Stunde verschoben wird. Und dass es für alle nur eine Runde zu fahren gibt! Also nur 34 km und 1300 hm (die kurze Runde ist kürzer als eine Runde der langen Distanz).

Somit hieß es für mich, mich mental auf ein kurzes Rennen vorzubereiten. Erst mal war es mir wichtig, am Start eine strategisch gute Position zu bekommen. Und das ist in der Regel eigentlich immer so weit vorne wie möglich. Gedacht -getan. Ich habe sehr viel investiert am ersten Berg, um so weit wie möglich nach vorne zu kommen. Denn bei dem Kurs, der aus ca. 80 % Trails besteht, war es schwer zu überholen. Und die ersten Kilometer waren noch breit auf einen klassischen Waldweg.

Ich konnte mich in einer starken Gruppe einsortieren. Nach und nach flogen Fahrer zwar hinten raus, aber das war gut für mich. Schlussendlich waren wir zu dritt. Meine zwei Mitstreiter waren bärenstark in der Abfahrt.  Somit ließ ich sie vor mir fahren. Ich schaute, dass ich safe fuhr, aber trotzdem hinterherkam. Die Trails waren durch das Gewitter sehr rutschig und schwierig geworden. An den Anstiegen war ich stärker und die Kollegen ließen mich vorbei. Somit konnte ich meine kleine Schwäche wieder ausgleichen. Wir hatten eine allgemein gute Stimmung in der Gruppe.

So ab der Hälfte des Rennens lief es bei mir immer besser! Meine Beine gaben unglaublich viel Energie frei und ich konnte meine Mitstreiter schlussendlich am Berg abschütteln. Als ich dann auf die 1. Dame, Ronja Eibl auffuhr, wusste ich, dass es sehr gut für mich lief. Nur ein Kettenklemmer auf einer Abfahrt verwehrte es mir, das Hinterrad von Ronja zu halten. Somit bestritt ich die letzten Kilometer, die bis zum Schluss wahnsinnig technisch blieben, alleine. Der Moderator verriet mir schon bei der Zielankunft den Sieg in der Altersklasse.“

Marcel Scheu, 9. Platz MJ beim Trail Hype in Titisee-Neustadt:

„Nach dem Bundesligarennen am Tag zuvor startete ich Sonntag dann an gleicher Stelle mit vielen anderen Team-Mitgliedern beim Trail Hype. Doch leider machte uns frühmorgens ein heftiges Gewitter erst mal einen Strich durch die Rechnung und der Start wurde auf 11 Uhr verschoben und dann alle Teilnehmer auf die kurze Runde, also keine lange Runde wegen weiterer Gewittergefahr. Nach dem Platzregen waren dann die Trails erwartungsgemäß rutschig... Meine Beine waren am Start ganz gut trotz des Rennens am Tag zuvor. Die ersten KM konnte ich gut mit den Führenden mithalten, in der ersten Abfahrt wurde ich von ein paar überholt, aber im zweiten langen Anstieg konnte ich meine Position halten. In der folgenden sehr langen Trail-Abfahrt wurde ich von einem langsameren Fahrer etwas aufgehalten, den ich leider nicht überholen konnte und dann rutschte auch noch meine Sattelstütze komplett runter. Dadurch verlor ich etwas Zeit und ein paar Plätze. Zum Glück konnte ich die Sattelstütze wieder festklemmen und sie hielt dann noch bis zum Ziel. Ich kam dann als 9. meiner AK U19 Lizenz ins Ziel und war ganz zufrieden, da ich ja am Vortag auch schon das CC-Rennen in den Beinen hatte.  Jetzt erst mal kurz erholen und dann Samstag Start beim Bike the Rock in Heubach!“

Evgeny Sidorenko, 6. Platz M1m beim Trail Hype in Titisee-Neustadt:

„Das Warten auf den Start war geprägt von einem Gewitter: zwei Stunden vor dem Start begann es zu nieseln, gefolgt von einem Gewitter. Wir bereiteten uns im Regen auf das Rennen vor, aber eine Stunde vor dem Start wurde angekündigt, dass sich der Start aufgrund der Wetterbedingungen um eine Stunde verschieben und nur noch die Kurzdistanz angeboten würde. Eine Stunde vor der neuen Startzeit hörte der Regen auf, alle wagten sich wieder aus ihren Autos und begannen ihre Sachen zusammen zu suchen und ich schloss mich ihnen an. Obwohl es gerade geregnet hatte, war es nicht kalt. Die Strecke war matschig (Überraschung!), fühlte sich aber trotzdem recht trocken an.

Ich hatte einen guten Start und blieb in einer der Führungsgruppen. Verglichen mit dem vorherigen Rennen war es dieses Mal nicht ich, der überholt wurde, sondern ich war der Überholende. Nach dem Anstieg zum höchsten Punkt des Rennens ging es wieder bergab, wo ich meine Verfolger abschüttelte, und ab diesem Punkt legte ich die zweite Hälfte des Rennens fast alleine zurück.

Das Rennen wird mit „60 % Trails“ beworben und das ist wahr. Andererseits gibt es unterschiedliche Arten von Trails und alles, was Downhill war, waren einfach „flache“ Pfade ohne Drops, Kurven oder Ähnliches. Die Bremsen braucht man praktisch nicht. Da meine Brille bereits kurz nach dem Start voller Schlamm war, musste ich trotzdem ab und zu eine Pause einlegen, weil mir der Matsch in die Augen flog.

Mit derselben guten Geschwindigkeit kam ich ins Ziel, wo man an der „Wheelie Challenge“ teilnehmen konnte – man musste die letzten zehn Meter ins Ziel auf dem Hinterrad zurücklegen. Aber auf den letzten paar Kilometern des Rennens kam mir eine lustige Idee. Wheelie Challenge, auf dem Hinterrad fahren? Kein Problem! Einfach absteigen, das Rad hochnehmen und dann auf dem Hinterrad über die Ziellinie schieben. Die Zuschauer fanden meine Idee lustig und lachten. Im Ziel war ich 15. aller Fahrer ohne Lizenz und 6. meiner Alterskategorie.

The pre-start wait was greeted by a thunderstorm. Two hours before the start it started to drizzle and then a thunderstorm started. People prepared for the race under rain, but an hour before the start it was announced that due to the weather conditions the start was postponed by 1 hour, and everyone was going a shorter distance. An hour before the start it stopped raining, people got out of their cars and started to pack up and I joined them as well. Although it had just rained, it was warm enough outside. It was muddy on the course (surprise-surprise), but rode like it was dry.

Started well enough and stayed in one of the leading groups. Compared to the previous race, this time it wasn't me who was overtaking, it was me who was overtaking everyone. After the uphill to the highest point of the race went downhill where I got away from my pursuers, and from this point on the second part of the distance I rode almost alone.

The race is stated as consisting of 60% trails, and it's true. But on the other hand, trails are different, and everything that was downhill was just "flat" paths, without drops, curves, all of that. Can just drop brakes and ride without them. As the goggles were covered in mud shortly after the start, sometimes need to break anyway as the mud flew into eyes.

At the same good pace I reached the finish, where it was possible to take part in the "willie challenge" - on the back wheel need to ride the last 10 meters to the finish. But as I was riding the last kilometres of the course and meditating, a funny idea came to my mind - willie challenge, ride on the back wheel? No problem! Just get off the bike, stay it on the back wheel and go to the finish line :D People appreciated and laughed.

At the finish line I was 15th among the unlicensed riders, and 6th in the age group.

Mike Woland, 32. Platz Männer Elite Lizenz beim Trail Hype in Titisee-Neustadt:

„Am vergangenen Sonntag bin ich beim Mesa Parts Trails Hype die 34 km und 1280 Höhenmeter gefahren. Bei der Startnummernausgabe wurde bekannt gegeben, dass heute die Startzeit wegen Gewitter und Starkregen auf 11 Uhr verschoben wurde. Als dann pünktlich um 11 Uhr der Startschuss fiel, konnte ich mich anfangs sehr weit vorne halten, bis ich merkte, das ich ein leichtes Seitenstechen in der rechten Seite bekam. Danach konnte ich für mich einen guten Rhythmus finden. In den ersten Trails merkte ich auch schnell, dass ich heute nicht besonders schnell bin, da ich dieses Jahr bisher noch kein Techniktraining gemacht hatte. Darum habe ich wertvolle Zeit verloren und dann kam noch ein Sturz dazu, wobei ich mich zum Glück nicht verletzt habe und sofort weiterfahren konnte. Mit meinem Endergebnis auf Platz 42 Gesamt in der Lizenzklasse bin ich daher zufrieden.“

Christian Ludewig, 37. Platz Männer Elite Lizenz beim Trail Hype in Titisee-Neustadt:

„Neue Erfahrung in Titisee-Neustadt. Dort angekommen, hat es ca. 9 Uhr angefangen zu gewittern und der Start wurde auf 11 Uhr verschoben. Auch beide Distanzen, Lang und Kurz, wurden zusammengelegt. Defintiv die richtige Entscheidung der Orga und toll, dass wir dennoch Rennen fahren konnten. Das Zeitfenster ab 11 Uhr war sehr gut und es ging rein ins Rennen. Der Start war etwas durcheinander durch die vielen Fahrer beider Distanzen. Ich wurde mit Marcel anfangs etwas aufgehalten. Am ersten Anstieg habe ich jedoch auch bemerkt, dass die Leistung nicht so gut ist wie in Furtwangen. So bin ich mein Tempo gefahren und habe alles versucht, was ging. Im Downhill war ich schnell unterwegs und wurde dann oft aufgehalten durch langsame Fahrer, die man nicht überholen konnte. Zufrieden bin ich mit meiner Leistung im Downhill gewesen. Trotz defekter Federgabel am Fully und nur 75mm Federweg ging es doch recht gut. Am Ende war es Rang 51 bei den Männern. Ich bin gespannt, was in den letzten beiden Rennen noch geht. Nächste Woche Heubach und die Woche drauf noch Singen. Zwei unterschiedliche Rennen von der Charakteristik und ein gutes Maß, wie ich mich dann im Winter neu ausrichte.“

Jens Herbstreit, 14. Platz M1m beim Trail Hype in Titisee-Neustadt:

„Nach fast drei Jahren Pause war ich sehr motiviert, endlich wieder in ein Rennen zu gehen. Obwohl mir eigentlich längere Strecken besser liegen, hatte ich mich für die kürzere Strecke angemeldet um erst mal wieder rein zu kommen. Ein paar Streckenabschnitte kannte ich noch vom Rothaus Bike Giro, das meiste war aber neu für mich. Dementsprechend war ich sehr gespannt und auch etwas nervös, was mich erwarten würde.

Am Morgen machte uns leider gleich das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Der Wetterbericht hatte schon für den Vormittag Regen und Gewitter angekündigt und so kam es dann auch. 90 Minuten vor dem Start fing es kräftig an zu regnen und es waren auch immer wieder mal Blitze dabei. Die Startzeit rückte immer näher und es wurde kaum besser. Die Rennleitung entschied sich daher für eine Verschiebung des Starts von 10.20 Uhr auf 11 Uhr. Die Entscheidung erwies sich als goldrichtig. 30 Minuten vor dem Start hörte der Regen auf und es blieb entgegen der Vorhersage das ganze Rennen über trocken.

Nach dem Teamfoto blieb noch etwas Zeit zum Einfahren, was nach der Wartezeit auch bitter nötig war. Der Start erfolgte im Gegenhang der Sprungschanze, was auf den ersten Metern zu ein paar Schwierigkeiten führte. Vor mir kamen einige Fahrer schlecht weg und ich musste schließlich kurz absteigen. Ich stand ohnehin schon recht weit hinten und verlor damit noch ein paar weitere Plätze. Das erwies sich aber als gar nicht so schlecht, da ich so im gesamten Rennverlauf viel überholen konnte.

Die Beine fühlten sich vom Start weg sehr gut an, auch wenn ich mir nicht sicher war, ob ich die hohe Leistung über die gesamte Zeit halten kann. Die ersten Kilometer fuhren wir noch auf Forststraße, bis es dann in den ersten Trail ging. Nach dem Regenschauer hatte ich mich auf sehr rutschige Trails eingestellt und fuhr etwas defensiver. Die Trails waren zwar schon anspruchsvoll, aber die meisten Abschnitte hatten doch mehr Grip als befürchtet. Mit Fully wäre das ganze wahrscheinlich einfacher gewesen, es ging aber auch mit dem Hardtail ganz gut.

So wechselten sich Anstiege und Abfahrten immer wieder ab, was es schwierig machte den Rhythmus zu finden. Ich fühlte mich aber echt gut und hatte bis zum Ende noch Druck auf dem Pedal. Daher konnte ich auch auf dem letzten Anstieg im Wiegetritt noch mal ein paar Plätze gut machen. So kam ich nach einem schönen und abwechslungsreichen Rennen sehr zufrieden ins Ziel.“

Gabi Scheu, 6. Platz M2w beim Trail Hype in Titisee-Neustadt:

„Nach dem wegen Gewitter verzögerten Start war bei mir irgendwie die Spannung raus und ich hoffte, dass die Trails nach dem vielen Regen für mich einigermaßen fahrbar waren… Zudem waren aufgrund der Wetteränderung auch kaum noch Frauen ohne Lizenz am Start. Nach dem ersten langen Anstieg schloss ich auf eine 20-jährige Fahrerin auf, mit der ich, wie sich nach kurzer Unterhaltung herausstellte, schon letztes Jahr eine längere Zeit gemeinsam gefahren war. Wir haben uns dann abgewechselt und fuhren den langen Trail-Anstieg zum Hochfirst gemeinsam hintereinander hoch in einem für mich etwas gemächlicheren Tempo und haben uns etwas unterhalten. In der Abfahrt verlor ich kurz den Anschluss, konnte sie aber dann im nächsten Anstieg wieder einholen. Bis KM 28 fuhren wir noch zusammen, allerdings wurde sie dann immer langsamer. Dann hat mich doch noch der Ehrgeiz gepackt und ich fuhr im Renntempo bis ins Ziel und konnte sogar noch ein paar Männer einholen. Überraschenderweise waren die Trails trotz des Regens gut fahrbar und machten richtig Spaß. Da außer mir nur noch 1 Fahrerin meiner AK vertreten war, wurden wir mit der AK Ü40 (Master II) gewertet, so wurde ich 9. Mit großem Abstand gewann Ronja Eibl in der Lizenzklasse.“

Carsten Gundlach, 1. Platz M45 beim Gravel Epic Switzerland:

„Meine erste Teilnahme an einem Gravelrennen: dem Gravel Epic Switzerland. Ein Zwei-Tages-Etappenrennen mit Start und Ziel in Champex-Lac im Wallis. Von dort ging es am Samstag und Sonntag entweder auf die Epic oder die Discovery Runde. Ich entschied mich  - vor allem auch wegen meiner nicht 100 %-ig alpenoptimierten Übersetzung von 40-36 - für die kürzere Discovery Runde. An Tag1 standen bei Sonnenschein und 6 Grad insgesamt 125 Fahrer aus 18 Nationen für beide Strecken am Start. Davon fuhr etwa die Hälfte die lange und die andere Hälfte die kürzere Variante. Die Zeit wurde jeweils nur an den zwei Anstiegen genommen und somit konnte an den Verpflegungstationen die Aussicht genossen werden und ausgiebig Plausch mit den anderen Fahrern betrieben werden. Tag 1 beinhaltete 65 km und ca. 2200 hm. Am Ende des Tages lag ich mit gut 2 1/2 Minuten an der Spitze. Leider schlug am Abend das Wetter um und der zweite Tag begann mit Regen bei warmen 10 Grad. Die zweite Etappe war mit 45 km und 1560 hm kürzer als Tag1, aber aufgrund des nassen Bodens kraftraubender als der erste Tag. Da ich nicht wusste, wo sich mein direkter Konkurrent im Rennen befindet, hieß es an den Anstiegen Vollgas. Nass, platt und dreckig im Ziel hat sich der anstrengende Spaß gelohnt: Sieg auf der Discovery Runde und Vorsprung auf 43 Minuten ausgebaut :-) Tolle Veranstaltung, tolles Format und sehr entspannte Atmosphäre - dies war nicht mein letztes Gravel Rennen!“

Gregor Hösler, 11. Platz beim Stoabruchrace Eliminator:

„Brutal, aber witzig. Erster Eliminator, hat Spaß gemacht! Auch wenn der Zeitplan und die nicht kommunizierten Statuten des Veranstalters für etwas Verwirrung und für Master- und Elite-Klassen eine sehr lange Pause zwischen Quali und Rennen verursachten. Besonders für die Damen Elite ärgerlich, die zu viert 3 Stunden auf genau eine Finalrunde gewartet haben. Mehr als eine weitere Wertungsrunde wurde es bei mir leider auch nicht. Den Start konnte ich noch mitgehen, bin aber viel zu zaghaft in die ersten Kurven gegangen und weg waren die zwei. Ich wäre gerne mehr Heats gefahren und hätte gerne noch ein bisschen mehr auf der Strecke geübt. Fahrtechnik und Punch haben mir eindeutig gefehlt, um gegen die lokalen Dampfwalzen zu bestehen. Hut ab, krasse Sprinter und faire Sportler.“