30.11.2021

Jens Herbstreit im Interview

Jens Herbstreit ist seit 2018 Teammitglied von toMotion Racing by black tusk am Standort Schwäbische Alb und wohnt in Neckarsulm. Er ist Allround-Sportler und hat neben dem Mountainbiken auch Freude am Laufen, Klettern und an Schneeschuhtouren. Den Mountainbikesport betreibt der 34-Jährige seit mittlerweile 14 Jahren. Was Jens beruflich macht und welches Rennen sein absolutes Lieblingsrennen ist, erfährst du in unserem Interview:

Hallo Jens, bitte stelle dich kurz vor.

Mein Name ist Jens Herbstreit, ich bin 34 Jahre alt und wohne in Neckarsulm.

Wer gehört sonst noch zu deiner Familie?

Wir waren nie eine große Familie und inzwischen bleibt leider nur noch meine Mutter. Dafür haben wir aber ein sehr gutes Verhältnis. Sie begleitet mich auch häufig zu Rennen und ist dabei eine großartige Unterstützung.

Welchen Beruf übst du aus? Was gefällt dir daran?

Ich bin als Ingenieur in der Systementwicklung eines Automobil-Zulieferers tätig. Dabei arbeite ich an verschiedenen Projekten, die immer wieder neue Herausforderungen stellen. Es wird also nie langweilig.

Was bedeuten dir Sport im Allgemeinen und das Mountainbiken im Besonderen?

In meinem Beruf sitze ich die meiste Zeit am Schreibtisch. Sport ist für mich ein wichtiger Ausgleich, um Stress abzubauen und mich auch mal richtig auszupowern.

Mountainbike fahre ich inzwischen schon seit etwa 14 Jahren. Neben der sportlichen Herausforderung mag ich daran besonders, dass man immer wieder etwas Neues entdecken kann. Ich fahre gerne in andere Regionen und probiere neue Strecken aus.

Fährst du Rennen und wenn ja, was sind deine Lieblingsrennen?

Seit 2014 fahre ich MTB Rennen. Dabei bin ich meist auf der Langstrecke unterwegs und fahre besonders gerne Etappenrennen. Mein Lieblingsrennen ist die Alpentour Trophy in Schladming. Dabei sind vier Etappen zu bewältigen, darunter ein abschließendes Bergzeitfahren. Die Strecke hat lange und knackige Anstiege, anspruchsvolle Trails und das Panorama ist einfach grandios. Dazu gibt es jeden Abend ein gemeinsames Buffet im Rahmen der Siegerehrung.

Gibt es für dich noch etwas anderes als Arbeit und Mountainbiken?

Neben dem MTB gehe ich gerne Laufen, Bouldern und bin im Winter mit den Schneeschuhen unterwegs. Abseits vom Sport lese ich sehr gerne, höre Podcasts oder unternehme etwas mit Freunden.

 

Wie schaffst du es, dein Training mit Beruf und Familie bzw. Freunden in Einklang zu bringen?

Das ist tatsächlich nicht immer einfach. Zum Glück kann ich mir die Arbeitszeit recht flexibel einteilen und so auch mal eine Trainingseinheit mittags dazwischen schieben. Wenn es zeitlich mal sehr knapp wird, versuche ich das Training etwas kürzer, aber dafür möglichst effizient zu gestalten.

Wie viele Stunden pro Woche arbeitest du und wie viele trainierst du?

Ich arbeite in der Regel 40 Stunden pro Woche, je nach Projektsituation kann das aber auch mal deutlich mehr werden. Das Training nimmt bei mir etwa 12 bis 15 Stunden ein.

Passt du deine Ernährung an deinen Sport an und worauf achtest du?

Ich versuche mich generell ausgewogen und gesund zu ernähren und vermeide Fertigprodukte und Zucker. Vor intensiven Trainingseinheiten achte ich darauf, dass die Kohlenhydratspeicher voll sind und nach der Einheit schnell wieder aufgefüllt werden.

Welche Begegnung (beim Mountainbiken oder außerhalb des MTB-Sports) bleibt dir in schöner Erinnerung?

Beim Mountainbiken hatte ich schon sehr viele schöne Begegnungen. Am meisten ist mir dabei folgendes Erlebnis in Erinnerung geblieben. Vor zwei Jahren war ich auf einer langen Tour im Tannheimer Tal unterwegs. Auf dem letzten Pass machte ich eine Pause und sah auch ein paar freilaufende Pferde in der Nähe. Sie waren sehr neugierig und belagerten einige Wanderer, die auf einer Bank etwas essen wollten. Ich stellte mein Rad ein paar Meter entfernt hin, holte mir einen Riegel aus dem Rucksack und genoss die Aussicht. Zwei der Pferde wurden auf mein Rad aufmerksam, kamen rüber und untersuchten das Rad eingehend. Kurz darauf verschwand ein Griff im Maul eines Pferds. Als es den Griff wieder frei gab, fehlte der Lenkerstopfen. Dieser schmeckte aber wohl nicht so gut und wurde kurze Zeit später wieder ausgespuckt. Als dann das andere Pferd noch die Sattelstrebe anbeißen wollte, habe ich mich dann doch entschieden, die Pause zu beenden und weiter zu fahren. Zum Glück war bis auf den Lenkerstopfen noch alles heil.

Woran erinnerst du dich in der vergangenen (recht außergewöhnlichen) Saison besonders gern?

Ich erinnere mich besonders gerne daran, endlich wieder ein Rennen zu fahren. Wegen Corona und diversen privaten Schwierigkeiten war ich drei Jahre nicht mehr am Start. Ende September hatte ich mich dann spontan für den Trail Hype in Titisee-Neustadt angemeldet. Am Vormittag vom Rennen drohte sogar noch kurzzeitig die Absage wegen Gewitter. Zum Glück konnten wir am Ende aber doch starten und es war ein sehr schönes Event.

Welche Ziele hast du dir für die Saison 2022 gesetzt?

Nächstes Jahr möchte ich endlich am Walser Ultra Trail teilnehmen. Das ist ein Ultra-Traillauf im Kleinwalsertal über 63 Kilometern und 3.900 Höhenmetern. Vor zwei Jahren war ich bereits mit ein paar Freunden auf der kürzeren Walser Trail Strecke über 29 Kilometer am Start. Im Folgejahr wollten wir dann die lange Strecke probieren, die Veranstaltung fiel aber genau wie in diesem Jahr wegen Corona aus. Für nächstes Jahr sieht es hoffentlich besser aus. Daneben möchte ich auch wieder regelmäßig MTB Rennen fahren. Ich freue mich auf jeden Fall auf nächstes Jahr.