28.08.2019

Jos van Sterkenburg im Interview

Drahtig, muskulös und technisch versiert – Jos van Sterkenburg hat beste Voraussetzungen, um in Rennen ganz vorne mitzumischen. Und das tut der 15-Jährige vom toMotion-Standort Rhein-Main auch regelmäßig. So stand er in dieser Saison bereits neun Mal auf dem Podium. Keine schlechte Ausbeute bei den dreizehn Renneinsätzen, die der rennhungrige Gymnasiast 2019 bereits hatte. Viele davon bestreitet er zusammen mit seiner Schwester Runa, die Mitglied des toMotion Nachwuchs Teams ist. Seine Eltern Peter und Petra sind im Team ebenfalls sehr präsent, da sie bei Teamrennen immer mal wieder als Betreuer an der Strecke stehen. Gerne wagt sich Jos auch an längere Strecken, doch bei vielen Rennen muss er sich altersbedingt mit der Kurzstrecke begnügen. So kommt es, dass der starke Nachwuchsracer oftmals auch im Gesamtklassement in die Top Ten fährt. Welchen Stellenwert die Schule bei Jos einnimmt und was er zum Thema Gummibärchen zu sagen hat, erfährst du in unserem Interview:

Hallo Jos, bitte stelle dich kurz vor.

Ich bin Jos van Sterkenburg, 15 Jahre und wohne in Mannebach, einem kleinen Dorf in Rheinland-Pfalz nahe Trier. Hier wohne ich mit meiner Schwester Runa, Mama Petra und Papa Peter.

 

Du gehst noch in die Schule - was gefällt dir dort, was machst du nicht so gern?

Mit Eintritt in die 11. Klasse habe ich mich für die drei Leistungsfächer Physik, Französisch und Sport entschieden. Besonders interessant sind gerade die Sporttheorie und das Lösen von physikalischen Problemen. Unter all meinen gewählten Fächern missfällt mir aktuell Deutsch am meisten, da Wortarten, Fälle etc. nicht so wirklich meins sind.

Was bedeuten dir Sport im Allgemeinen und das Mountainbiken im Besonderen?

Sport oder speziell Mountainbiken sind für mich das perfekte Gegengewicht nach einem harten Schultag. Leider kann ich aktuell nur drei Mal die Woche Rad fahren und einmal die Woche laufen gehen, da mein Stundenplan mit 37 Wochenstunden (davon dreimal Nachmittagsunterricht) nicht mehr zulässt.

 

Gibt es für dich noch etwas anderes als Schule und Mountainbiken?

Neben Schule und Sport treffe ich mich gerne mal mit Freunden oder verbringe Zeit am Computer in Form von Programme schreiben, Webseiten gestalten oder auch mal spielen.

Wie schaffst du es, dein Training mit Schule und Familie bzw. Freunden in Einklang zu bringen?

Für mich hat ganz klar die Schule Priorität. Wenn die Hausaufgaben oder das Lernen zu viel Zeit beanspruchen, muss ich auch mal das Radtraining sausen lassen oder aufschieben. Am Wochenende bleibt meist keine Zeit für Freunde oder Familie, aufgrund der vielen Rennen im Sommer bzw. dem Grundlagentraining im Winter. Oft versuche ich mir für Familie und Freunde an Feiertagen oder verlängerten Wochenenden Zeit zu nehmen, sodass diese nicht zu kurz kommen.

Wie viele Stunden pro Woche arbeitest du für die Schule und wie viele trainierst du?

In einer normalen Schulwoche (Mo-Fr) habe ich 37 Wochenstunden, davon drei Mal Nachmittagsunterricht zuzüglich 1 bis 2 Stunden für Hausaufgaben und Lernen täglich. Dem Trainieren widme ich meist zwischen 10 und 15 Stunden pro Woche, aufgeteilt auf 4 bis 5 Trainingseinheiten.

Passt du deine Ernährung an deinen Sport an und worauf achtest du?

Ernährungstechnisch bin ich mit Sicherheit nicht das Vorbild für Radsportler, ich esse leidenschaftlich gerne Gummibärchen :P. Mit Hilfe von Mama versuche ich aber, weitgehend eine gesunde Ernährung hinzubekommen. Ebenso versuche ich ein wenig fleischreduziert zu leben, so dass ich dennoch alles zu mir nehme, was mein Körper braucht.

Wie sieht ein typischer Tag unter der Woche bei dir aus?

Ein typischer Wochentag für mich startet mit dem Aufstehen gegen halb sieben und morgendlicher Hygiene. Anschließend fahre ich mit dem Mofa eine Viertelstunde zur Schule und steige dann in einen langen Schultag ein. Gegen 13 Uhr habe ich Mittagspause, in der ich entweder etwas von zuhause zu mir nehme oder eben auf den naheliegenden Rewe-Markt zurückgreife. Dann geht es weiter mit Unterricht bis 16.10 Uhr, der den Schultag lange noch nicht beendet. Gegen halb fünf komme ich zuhause an und setze mich direkt an den Schreibtisch, um Hausaufgaben zu erledigen. Dann schalte ich für den Rest des Tages auf gemütlich und gehe zwischen 22 und 23 Uhr schlafen.

Welches Erlebnis  (beim Mountainbiken oder außerhalb des MTB-Sports) bleibt dir in besonders schöner Erinnerung?

Besonders schön bleibt mir ein Rennen in der U13 in Erinnerung. Damals war es mein zweites Rennen der Bundesnachwuchssichtungen in Waibstadt auf nationalem Niveau. Dennoch konnte ich dort auf einen achten Platz fahren, mit dem ich haarscharf an einem Platz in der Nationalmannschaft vorbeirauschte.

Woran erinnerst du dich in der vergangenen Saison oder auch in den ersten Monaten dieses Jahres besonders gern?

Dieses Jahr hatte ich schon eine Menge schöne Erlebnisse, gerade auf den Kurzmarathon-Distanzen. So zum Beispiel der dritte Platz im Gesamtklassement sowie in der Altersklasse bei der Salzkammergut-Trophy auf der G-Strecke. Ebenso waren der zweite Gesamtplatz und der Sieg in meiner Altersklasse beim Laacher-See-Marathon für mich ein besonders schönes Ereignis.

 

Welche Ziele hast du dir für die Saison 2019 gesetzt?

Meine Ziele für dieses Jahr habe ich mit meinen Platzierungen bei so einigen Kurzmarathons weitgehend erfüllt, abgesehen vom Gesamtsieg bei einem Marathon, den ich mir noch fest vornehme, aber auch nicht traurig bin, sollte dies nicht klappen. Dann vielleicht in der nächsten Saison :-).