30.03.2017

Jürgen Wenger im Interview

Heute wollen wir euch einen Teamfahrer vorstellen, der im Oktober 2016 zum Team toMotion Racing by black tusk gestoßen ist, zum Standort Rhein-Main gehört und (noch) im nordrhein-westfälischen Nettetal zuhause ist. Jürgen Wenger, der das Mountainbiken im Jahr 2013 für sich entdeckt hat, ist – wie er selbst formuliert – „trail- und downhillsüchtig“. Auch seine Freundin hat sich mittlerweile daran gewöhnt, dass er bei fast jedem Urlaub ein Bike im Gepäck hat. Was man als Kundendienstleiter für Kaltwassersätze tut, was Jürgen am Biken schätzt und wie er es schafft, sein Hobby mit der Arbeit und seinem sozialen Umfeld in Einklang zu bringen, erfährst du in unserem Interview.

Jürgen, bitte stelle dich kurz vor.

Mein Name ist Jürgen Wenger, ich bin 36 Jahre alt und wohne derzeit noch in Nettetal am Niederrhein. Ab Mai ziehe ich dann nach Köln.

Welchen Beruf übst du aus? Was gefällt dir daran?

Ich arbeite als Kundendienstleiter für einen italienischen Hersteller von Kaltwassersätzen. Wir produzieren Maschinen, die kaltes Wasser erzeugen. Diese werden überall da eingesetzt,  wo bei der Herstellung von Produkten ungewollt Wärme entsteht und unsere Kunden diese für die Produktion nicht brauchen können. Ein gutes Beispiel sind Flaschenhalter. Diese werden im Spritzgussverfahren hergestellt. Der Kunststoff wird dabei in flüssigem Zustand in eine Form gespritzt. Wenn die Form nach dem Spritzvorgang nicht schnell genug abgekühlt wird, verklebt sich der Rohling mit der Form und die Produktion steht. Unsere Produkte sorgen dafür, dass die Form während der Produktion gekühlt wird.

Im Kundendienst gefällt mir vor allem die Abwechslung: die Kunden, mit denen man tagtäglich zu tun hat, die Probleme und auch die Ergebnisse. Teils für Außenstehende chaotisch, aber kein Tag ist wie der andere und ohne Improvisationstalent bist du aufgeschmissen. Aber das Wichtigste ist, wie auch im Sport: ohne ein vernünftig eingespieltes Team kriegt man gar nichts hin.

Was bedeuten dir Sport im Allgemeinen und das Mountainbiken im Besonderen?

Der Sport ist für mich der Ausgleich zum Job und auch mein Ablassventil, wenn es einmal nicht so läuft, wie ich es mir vorstelle. Beim Biken kommen mir manchmal die besten Ideen.

Am Mountainbiken gefällt mir, dass es abwechslungsreich ist. Man kann einfach eine Tour fahren, die Natur dabei genießen, und trifft den ganzen Tag keine Menschenseele. Es ist schon etwas Schönes, sich stundenlang irgendwo hoch zu quälen, um dann die Aussicht zu genießen.  Oder einfach mal die Lieblingstrails runter zu heizen.

Gibt es für dich noch etwas anderes als Arbeit und Mountainbiken?

Klar, wenn auch nicht mehr viel Zeit bleibt. Die gemeinsame Wanderungen mit meiner Freundin zum Beispiel, oder die Spaziergänge und das Tüten schleppen in der City J

Wie schaffst du es, dein Training mit Beruf und Freunden in Einklang zu bringen?

Ja, das frag ich mich auch immer wieder. Klar nimmt das Training schon eine ganze Menge Zeit in Anspruch, und ohne die Toleranz in meinem Umfeld wären die ganzen Trainingseinheiten gar nicht möglich. Ein großer Dank gilt meiner Freundin -  ich weiß, dass es nicht normal ist, dass eines der Bikes bei fast allen Reisen mit dabei ist oder die vielen Trainingsstunden am Wochenende.

Mein Arbeitgeber hat es mir ermöglicht, dass ich in den Wintermonaten vor oder nach der Arbeit im Lager auf der Rolle trainieren kann oder das Lager in einen Fahrtechnik-Parcours umwandle.

Und die Freunde wissen, dass es im Sommer schwer ist, am Wochenende mal etwas spontan zu unternehmen.

Wie viele Stunden pro Woche arbeitest du und wie viele trainierst du?

Ich arbeite pro Woche 45 bis 55 Stunden. Das Training nimmt zwischen 10 und 12 h pro Woche in Anspruch, je nach Wetter und Freizeit können es auch etwas mehr oder weniger sein.

Passt du deine Ernährung an deinen Sport an und worauf achtest du?

Ich versuche, mich gesund und ausgewogen zu ernähren, achte darauf, frisches Gemüse zu verwenden und verzichte so gut es geht auf Weizen und Zucker. Wobei ich dem Süßen nicht immer ganz abschwören kann.

Wie sieht ein typischer Tag unter der Woche bei dir aus?

5:30 h     Aufstehen

6:00 h     Fahrt zur Arbeit und der erste Kaffee im Auto

6:45 h     Arbeitsanfang, erst mal ausgewogenes Frühstück am Schreibtisch zu mir nehmen und dabei die Mails in Ruhe sortieren.

16:30 h   Feierabend und Fahrt nach Hause

17:15 h   Ankunft zuhause und ab auf´s Rad. Fettstoffwechsel braucht Training, hat Andrea gesagt.

19:15 h oder später     Duschen und Abendessen

22:00 h     Schlafenszeit

Woran erinnerst du dich in der vergangenen Saison besonders gern?

An die Marathons in Singen, Schotten und in Wombach. Da lief es einfach gut und das Wetter war auch noch bombastisch.

Welche Ziele hast du dir für die Saison 2017 gesetzt?

Ein paar Top 10 Platzierungen auf der Kurz- und Mitteldistanz, und in der Altersklasse auf dem Podest stehen.