02.03.2021

Neue Erfahrung für Anja Knaub: die Tour de Zwift

Anja Knaub ist langjähriges Teammitglied von toMotion Racing by black tusk und blickt zurück auf viele spektakuläre Rennerfolge – unter anderem ihre WM- und EM-Titel im 12-Stunden MTB-Marathon sowie zahlreiche Podiumsplatzierungen bei Langstreckenrennen auf der Straße und im Gelände. Jahrzehntelang trainierte sie im Winterhalbjahr fast ausschließlich auf der Rolle und erarbeitete sich in langen Trainingseinheiten die Grundlagen für ihre Rennerfolge. Im Corona-Winter 2020/2021 jedoch versuchte sie sich erstmals an der „Tour de Zwift“, einer mehrteiligen Serie von Zwift-Rennen, und wurde damit schnell zu einer leidenschaftlichen Zwift-Nutzerin.

Die Tour de Zwift besteht aus acht virtuellen Etappen, die zwischen Anfang Januar und Mitte Februar bewältigt werden mussten. Das Etappenprofil reichte von flachem, hügeligem Gelände bis hin zu einer richtigen Bergankunft, der Alpe de Zwift. Die Etappenanforderungen waren dabei eher kurz und knackig, mit einer Renndauer von 40 Minuten bis zu 1 ¼ h. Ein Anforderungsprofil, das Anja – einer ausgewiesenen Spezialistin für Langstreckenrennen – eigentlich überhaupt nicht lag. Trotzdem wollte sie an der Tour de Zwift „mal schnuppern“ und nach dem ersten Rennen stand für sie fest: „Da beiße ich mich jetzt durch“.

„Die Rennen sind als Gruppenausfahrten deklariert und das Ergebnis war zunächst eher zweitrangig für mich“, berichtet sie. Da die Rennen mehrmals täglich angeboten wurden, konnte man sie gut in den persönlichen Tagesablauf einpassen, bei ständig wechselnder Konkurrenz. Anja hatte sich dafür entschieden, alle Rennen in der Frauen-Kategorie zu fahren. „Da ich gelesen hatte, dass man sich gut aufwärmen soll, weil es immer schnell los geht, habe ich das gemacht und war auch bereit, als nach dem Startschuss tatsächlich „die Post abging“. Der erste Laktatschock ließ grüßen, aber ich blieb dran. Den Zielspint habe ich dann, wie nicht anders zu erwarten, verloren und bin Vierte geworden. Das konnte ich so aber nicht stehen lassen und deshalb nahm ich mir bei der zweiten Etappe vor, das Ergebnis zu verbessern.“.

 

Hochmotiviert ging Anja in die sieben weiteren Rennen, von denen sie wöchentlich ein bis zwei absolvierte. In jeder Etappe kam Rennfeeling auf, vor allem auch beim dritten Rennen, das einer Alpenetappe nachgestellt und mit 1100 hm durchaus anspruchsvoll war. Anjas Ergebnisse können sich sehen lassen:

Etappe 1: Volcano Flat Ride                                    Platz 4
Etappe 2: Innsbruck IBU Worlds Course                  Platz 2
Etappe 3: Bergankunft: Alpe de Zwift                      Platz 2
Etappe 4: Frankreich Casse-Pattes ride                   Platz 4
Etappe 5: New York KOM: After Party                     Platz 2
Etappe 6: Watopia: Flat Route                                Platz 2
Etappe 7: Watopia Dschungel und Gravel                 Platz 3
Etappe 8: New York: Central Park                           Platz 1

„Am meisten hat mich die letzte Etappe gefreut“, erinnert sie sich. „Hier gelang mir der Sieg im Zielsprint – wer hätte das gedacht! Die eingefahrenen Ergebnisse lassen sich als Tour zwar nur schwer bewerten, da es viele verschiedene Rennen gab, die Rennen unterschiedlich stark besetzt waren und es keine Gesamtwertung gab. Dennoch hat es Spaß gemacht, die eigenen Zeiten mit den Bestzeiten aus anderen Rennen zu vergleichen. Am Ende der acht Rennen kann ich sagen, dass die Tour de Zwift viel Spaß gemacht hat und ich dankbar war für diese neue Herausforderung, denn man überwindet sich bei solch „Spielereien“ einfach besser. Jetzt freue ich mich auf lange Einheiten auf der Rolle und viele Ausfahrten in meiner neuen Heimat Lindau.“