10.08.2016

Sabine Loacker und Sabine Stampf bauen in Ischgl ihre Erfolgsserie weiter aus

Er gilt als eines der härtesten Mountainbikerennen Europas: der Ischgl Ironbike Marathon, der seine Teilnehmer am vergangenen Wochenende vom österreichischen Ischgl bis hinüber in die Schweiz führte. Auf 79 km standen insgesamt 3820 Höhenmeter auf dem Programm. Eine Strecke, die aufgrund der Witterungsverhältnisse etwas gekürzt werden musste, da einige Trails und Bachquerungen aufgrund von Regen und Schnee nicht fahrbar waren. Sabine Loacker kämpfte sich auf der Langstrecke durch und wurde am Ende mit Platz 2 bei den Damen Masters belohnt. Ihre Teamkollegin Sabine Stampf war Gesamt-Zweite auf der Kurzstrecke über 27,5 km, Esther Persch holte auf der gleichen Distanz Rang 3 bei den Damen Masters.

Nur eine Woche nach ihrem Sieg bei der 12h-MTB-EM in Dießen wagte sich Sabine Loacker auf die Langstrecke des Ischgl Ironbike Marathons. „Schon die ersten 600 hm bis nach Maton/Tschaffein, die manche als Aufwärmrunde sehen, waren für mich kräfteraubend“, berichtet die frischgebackene Europameisterin. Danach stand der Anstieg zur Idalpe und weiter zum Idjoch an. „Da hochzuklettern und dabei noch zu lächeln kann man wohl als Hassliebe bezeichnen. Ich liebe es, wenn die Beine brennen, die Leute dich anfeuern und das Joch schon von weitem sichtbar ist. Ein schönes Gefühl, oben zu sein“. Die Abfahrt bei 2 °C im Schnee und der anschließende Anstieg zum Zeblasjoch verlangten ihr dann jedoch alles ab. „Ich erwärmte mich kaum, sah aber das Zeblasjoch vor mir und holte alles heraus, was ich noch hatte.  Die Abfahrt im Nebel, meine Beine schlotterten, aber ich habe es geschafft“. Im Ziel wartete Teamkollege David Gerstmayer mit einer Daunenjacke auf sie. Lohn der Anstrengungen: Platz 2 der Kategorie Damen Masters und Rang 14 im Damen-Gesamtklassement der Langstrecke.

Auch Sabine Stampf stand in Ischgl am Start, hatte sich jedoch spontan für die Kurzstrecke mit 27,5 km und 755 Höhenmeter entschieden. Die erfolgreiche toMotion-Bikerin hatte sich in den Wochen zuvor eine Trainingspause gegönnt, „um Abstand zum Mountainbiken zu gewinnen und Körper und Geist Entspannung und Erholung zu gönnen“. Diese Pause hatte sie am Vorwochenende mit ihrer Teilnahme am M2-Marathon in Schruns beendet, plagte sich bei diesem Rennen jedoch noch mit den Nachwirkungen einer Erkältung und einer Zahnfleischentzündung herum. In Ischgl folgte Stampf dann der Strategie, das Rennen verhalten zu beginnen und in den beiden Anstiegen ihren Rhythmus zu finden. Ein Plan, der aufging: auf der gesamten Strecke konnte sie sich in der Damen-Führungsgruppe halten und gemeinsam mit einer Konkurrentin und zwei Herren auf die Zielgerade fahren. „Im Schlussspurt konnte ich leider nicht durchziehen, da mich meine Konkurrentin und spätere Siegerin fast ins Absperrgitter drängte, so dass am Ende Platz 2 auf dem Papier stand.“ Wichtig war der Freiburgerin, dass sie am Ende  ihrer Auszeit den Spaß am Biken wiedergefunden hat. Mit ihrem geplanten Start beim mehrtägigen Etappenrennen Cape Pioneer Trek in Südafrika im Oktober trainiert sie nun gezielt auf ein großes Projekt zum Abschluss ihrer diesjährigen Mountainbike-Saison hin.

Auch ihre Teamkollegin Esther Persch entschied sich in Ischgl für die kurze Runde. Sie profitierte bei diesem Rennen von ihrem intensiven Techniktraining der vergangenen Monate, das sich in der kurzen, aber steilen und relativ steinigen Abfahrt auszahlte. Hier konnte sie etliche, zum Teil schiebende Mitstreiter überholen und erreichte am Ende das Ziel auf Platz 3 der Frauen Masters-Konkurrenz.

Der erst 19-jährige David Gerstmayer musste sich in der Klasse Herren Elite mit zahlreichen hochkarätigen Stars der Mountainbike-Szene messen – unter anderem Urs Huber, Alban Lakata, Karl Platt und Markus Kaufmann. Eine Woche nachdem er den M3-Montafon Marathon bestritten hatte, lief der Ischgl Ironbike für den jungen toMotion-Racer nahezu perfekt. „Meine Regenjacke erwies sich als Lebensretter in den sehr kalten Abfahrten. Das Rennen führte auf bis zu 2800 m Höhe, wo noch ordentlich viel Schnee lag und die Luft dementsprechend kalt war“. Gerstmayer fuhr ein starkes Rennen und kam auf Platz 42 der Kategorie Herren Elite ins Ziel mit 55 Minuten Rückstand auf den Sieger Urs Huber. „Allein die Tatsache, dass in der AK-Ergebnisliste fast nur Profis vor mir stehen, lässt mich optimistisch auf die kommenden Rennen und Jahre mit dem toMotion Racing Team blicken. Ich werde zwar nicht mehr jünger, dafür aber umso stärker“, blickt das Nachwuchs-Talent optimistisch in die Zukunft.

 

Ergebnisübersicht Ischgl Ironbike:

79 km Marathon (79 km, 3820 hm – verkürzt auf 65 km, ca. 3000 hm)

2. Platz Frauen Masters                Sabine Loacker
42. Platz Herren Elite                     David Gerstmayer

27,5 km Marathon (27,5 km, 755 hm)

1. Platz Frauen Elite                       Sabine Stampf (2. Platz Gesamt)

3. Platz Frauen Masters                 Esther Persch

 

Original-Rennberichte:

Sabine Stampf, 1. Platz AK (2. Platz Gesamt) beim Ischgl Ironbike, Kurzstrecke:

„Eine Woche später in Ischgl entschied ich mich kurzfristig, von der mittleren Runde auf die kleine Runde umzumelden, da mich die Erkältung immer noch plagte und die Woche in Ischgl mir deutlich machte, dass aufgrund der Erkältung und meinen Problemen mit der Höhe ein Start über die mittlere oder gar lange Runde keinen Sinn macht. So stand ich am Samstag um 10 Uhr am Start der kleinen Runde, bei der immerhin auch 27,5 km und 755 Hm, verteilt auf 2 Anstiege, zu bewältigen waren. Ich versuchte abermals, das Rennen verhalten zu beginnen und in den beiden Anstiegen meinen Rhythmus zu finden. Da sich im Urlaub weder meine Form verbesserte noch mein Gewicht verringerte, musste ich am ersten Anstieg zwei Damen ziehen lassen. Ich konnte allerdings in einem guten Rhythmus hochfahren und behielt beide im Blick. Eine der beiden Damen konnte ich in der Abfahrt überholen und die Führende hatte ich am zweiten Anstieg wieder im Blick. Im zweiten Anstieg und der anschließenden Abfahrt (mit einem schönen Trail) konnte ich aufschließen und so fuhren wir beide zusammen mit 2 Herren zusammen ins Ziel. Im Schlussspurt konnte ich leider nicht durchziehen, da mich meine Konkurrentin und spätere Siegerin fast ins Absperrgitter fuhr, so dass am Ende Platz 2 auf dem Papier stand. Schade war, dass der Veranstalter des Ischgl Ironbike alle Lizenzfahrer/innen, die nicht die lange Runde gefahren sind, aus sämtlichen Gesamtwertungen und den AK-Wertungen rausgestrichen haben. So blieb mir eine Siegerehrung verwehrt, aber es  bleibt die Erkenntnis, dass Biken doch noch Spaß macht.

Wichtig war, dass ich während meiner Auszeit wieder Spaß am Biken fand und dann hoffentlich demnächst auch wieder an strukturiertem Training finde. Jetzt werde ich erst mal gesund, optimiere mein Gewicht und dann geht‘s in die Vorbereitung auf das Cape Pioneer im Oktober.“

Sabine Loacker, 2. Platz Frauen Masters beim Ischgl Ironbike, Langstrecke:

„Eine Woche nach der 12 Std. Marathon EM wagte ich mich an die Kletterlangstrecke der Ischgl Ironbike. Aufgrund des Wintereinbruchs wurde die Strecke entsprechend verkürzt, da einige Trails und Bachüberquerungen aufgrund des Wassers/Schnee nicht befahrbar waren. Schon bei der Vorbelastung am Freitag merkte ich, dass in meinen Beinen noch die 12 Std. steckten, aber was soll's. Ischgl gilt als eines der steilsten Rennen Europas, und das war es auch. Schon die ersten 600 hm bis nach Maton/Tschaffein, die manche als Aufwärmrunde sehen, waren für mich kräfteraubend. Retour nach Ischgl und dann gehts los - Idalpe und Idjoch. Da hochzuklettern und dabei noch zu lächeln kann man wohl als Hassliebe bezeichnen. Ich liebe es, wenn die Beine brennen, die Leute dich anfeuern und das Joch schon von weitem sichtbar ist. Ein schönes Gefühl, oben zu sein. Aber bei 2 Grad im Schnee wird die Abfahrt nicht ganz so einfach. Ich hatte leider meine Regenjacke vergessen, was mir hoch zum Palinkopf zum Verhängnis wurde. Ich erwärmte mich kaum, sah aber das Zeblasjoch vor mir und holte alles heraus, was ich noch hatte.  Die Abfahrt im Nebel, es schlottern die Beine, aber ich habe es geschafft. Ich freue mich über meinen 14. Platz Overall und 2. Platz AK. Viele wählten bei diesen Bedingungen die Mitteldistanz oder mussten aufgeben, Gratulation und Respekt an alle Fahrer, die erfolgreich ins Ziel gekommen sind. Vielen, vielen Dank an die Betreuer, insbesondere meinen Vater, der in der Kälte ausgeharrt hat, bis ich kam. Danke auch an Alex, dessen Trikot ich leihweise übergezogen habe, um bei der Abfahrt nicht noch mehr zu frieren und David für seine Daunenjacke im Ziel. Danke an unsere Trainerin, Andrea, du hattest wieder einmal recht, stabil zu fahren ist der Schlüssel zum Erfolg. Es war wieder ein super schöner Renntag mit sensationellen Teamkollegen!“

Esther Persch, 3. Platz Frauen Masters beim Ischgl Ironbike, Kurzstrecke:

„Trotz wenig Ausdauer- aber viel Techniktraining lief die Saison doch irgendwie ganz gut. Am Samstag hat es bei der kleinen Runde über ca. 27,5 km mit 1:34,34 des Iron Bike in Ischgl für AK Platz drei gereicht (gesamt 8.). Und so war's dieses Mal:

Ich stehe wie immer furchtbar aufgeregt und kurz vor der Ohnmacht am Start und warte, dass es endlich losgeht. Dieses Mal erwarten mich meine Eltern, mein Sohn, mein Freund und das tollste Team der Welt im Ziel, was genügend Ansporn ist, mich ordentlich zu beeilen. Am ersten Berg klemme ich mich an das Hinterrad der letztlich Zweitplatzierten und versuche zu treten und zu atmen. Letzteres fällt mir echt schwer (vielleicht sollte ich mich doch mal einradeln, bevor es losgeht). Mit fortscheitendem Rennen werden meine Beine und mein Luft immer besser, so dass ich sogar ein paar männliche Weggefährten am Berg knicken kann. Endlich kommt die lang ersehnte Abfahrt, auf die ich mich schon die ganze Zeit freue, weil ich weiß, dass ich sie fahren kann und viele Männer nicht *hihi*.

So ist es dann auch. In der kurzen aber recht steilen, etwas steinigen Abfahrt darf ich endlich wieder "Ich fahre!" oder "Ich komme links!" rufen und meine männlichen Mitstreiter springen anerkennend und schiebend zur Seite. Das ist der Punkt an dem sich die Bergaufquälerei wieder gelohnt hat und mein Ego sehr befriedigt ist. Die letzten km laufen wie geschmiert und fast von alleine. Dieses Mal bin ich weit entfernt von irgendwelchen Krämpfen und kann ordentlich in die Pedale treten. Im Ziel angekommen warten schon alle auf mich: "Wo bleibst du so lange :-)?". Ich freu mich riesig über das gut verlaufene Rennen. Hier bin ich  noch im Glauben, den dritten Platz um ein paar Sekunden verfehlt zu haben, was  meine Laune aber nicht trübt, da das Rennen letztlich richtig Spaß gemacht hat. Ich gehe zum Duschen ins Hotel und werfe erst später einen Blick auf die Ergebnisliste...und siehe da, es ist doch Platz drei *freu*...dazu noch ein Foto mit Alban Lakata geschossen und dem wundervollen Kommentar meines Sohnes abgerundet: "Mama, jetzt bin ich doch irgendwie stolz auf dich". Was will ich mehr?! Rennsaison beendet ;-)“

David Gerstmayer, 41. Platz Elite Herren beim Ischgl Ironbike, Langstrecke:

„Ursprünglich standen ja 79 km und 3800 hm auf dem Plan, allerdings musste die Strecke aufgrund starker Schnee- und Regenfälle am Vortag gekürzt werden. Somit wurde spontan aus einer Langstrecke eine klassische Mittelstrecke mit 65 km und 3000 hm und sie war immer noch hochkarätig mit vielen Stars aus der Radszene besetzt. Trotz vorhandener Lizenz musste ich aus dem zweiten Startblock mit ein paar Texpa Simplon, Zwillingscraft und Rocky-Mountain Fahrern starten. Der erste Block war eben nur für die Profis. Vor dem Start hieß es aber noch schnell ein paar Fotos mit Roel Paulissen, Karl Platt und Daniel Federspiel zu machen. Echt klasse Fahrer.
Nun zum Rennen selber. Es gibt eigentlich nicht viel zu erzählen, wenn das Rennen an sich perfekt gelaufen ist.
Der Start an sich erfolgte ziemlich schnell (kein Wunder, wenn der Pacemaker Albanator höchst persönlich auch am Start steht). Am ersten kleinen Berg (Hügel) fiel dann schon die erste prominente Fahrerin, Hielke Elferink von Rocky-Mountain, zurück, die ich dann auch noch dort überholte. Am zweiten Berg setzte sich dasselbe fort und ich konnte wieder sehr viele überholen, u.a. ein paar Frauenpros wie Roel Paulissens Teamkollegin, eine von Trek Racing und die Esther Süss und natürlich viele Männer. Kein Wunder, wenn man trotz des m3 von der Vorwoche noch ordentlich Druck aufm Pedal hat und Bombenzeiten aufstellen kann. Bspw. Ischgl-Idalpe 45 min und Ischgl-Spitze 1h 15 min für ca. 1300 hm. Wow.
Die Regenjacke bewies sich auch noch als Lebensretter in den sehr kalten Abfahrten. Das Rennen führte auf bis zu 2800 m Höhe, wo noch ordentlich viel Schnee lag und die Luft dementsprechend auch kalt war.
Unten in Samnaun angekommen, hieß es eigentlich Vollgas bis nach oben zum Palinkopf. Ich dachte mir aber, dass ich zuerst mal weiter an der Schwelle fahre, da weiter oben enorm steile Rampen auf mich warten und ich sie schließlich auch fahren will. Der Samnaun-Anstieg hoch zum Zeblasjoch ist ja auch kein Zuckerschlecken mit durchgehenden Steigungen von 10-15 %. Ab der zweiten Hälfte des Anstiegs ging mir dann so langsam die Luft aus, die Höhe machte mir zu schaffen, die Beine wurden schwerer und schwerer und ich hatte ja noch den m3 in den Beinen. Das alles zusammen machte es mir dann unmöglich, die sacksteilen Rampen kurz vorm Zeblasjoch zu fahren. Ich war einfach nicht mehr in der Lage, die 350-450 w auf die Pedale zu drücken.
Zeblasjoch-Palinkopf war dann nur noch ein purer Kampf gegen die Beine, die nimmer fahren wollten. Die Wattzahlen sanken und sanken und sanken, bis ich Zahlen sah, die ich normalerweise bei Grundlagenfahrten trete. Aufm Palinkopf angekommen, hieß es dann schnell die Regenjacke anziehen und ab in die Antarktisabfahrt. Kalt ist ja dafür eigentlich kein Ausrduck mehr. Und dann kam er... der letzte 100 hm Anstieg. Am Anfang fuhr ich noch relativ gemütlich an der Schwelle, aber als sich mir dann einer von hinten näherte, musste ich die Beine sprechen lassen. 2 sec im Wiegetritt und 2 sec im Sitzen und das abwechselnd, bis ich oben war. Der Puls schoss dann gleich noch mal in den 180er Bereich und die Wattzahlen in den anaeroben Bereich bei um die 450 w....
Und dann war er auf einmal nicht mehr zu sehen... Dann setzte sich die Abfahrt fort und ich fuhr nach genau 4 h ins Ziel ein.

Wenn man dann sieht, dass man vom Sieger Urs Huber nur 55 min bekommen hat und das obwohl er nicht den m3 gefahren ist, und ich schon, kann man sehr zufrieden sein.
In der U30-Kategorie ohne Lizenz wäre ich 5. geworden, aber da ich ja ne Lizenz habe, war ich in der Elite-Kategorie mit den ganzen Stars und Profis zusammen. Deshalb sprang auch nicht mehr als der 42. Platz in der AK und der Gesamt 58. Platz heraus. Aber allein die Tatsache, dass in der AK so gut wie nur Profis vor mir stehen, lässt mich schon optimistisch auf die kommenden Rennen und Jahre mit dem toMotion Racing Team blicken.
Ich werd zwar nicht mehr jünger, aber umso stärker.“

Sabine Stampf, 9. Platz Gesamt beim m2 Montafon am 30./31. Juli 2016:

„Nach dem enttäuschenden Abschneiden beim Engadion Bike Giro Anfang Juli legte ich eine längere Trainingspause ein, um Abstand zum Mtb zu gewinnen und Körper und Geist Entspannung und Erholung zu gönnen. Nichtsdestotrotz entschied ich mich, sowohl in Schruns beim Montafon Marathon und eine Woche später in Ischgl beim Ironbike an den Start zu gehen. Ich hatte mich bereits vor meiner Auszeit angemeldet und war vor Ort im Urlaub, so dass ich mir sagte, wenn das Wetter passt und ich Lust habe, dann starte ich auch. Dummerweise erwischte mich in der Woche vor Schruns eine zwar nicht allzu schwere, aber doch sehr anhängliche Erkältung und eine Zahnfleischentzündung kam auch noch dazu. Ich stand somit beim M2 in Schruns mehrfach geschwächt am Start, da sich auch die 5 Wochen Pause mit einer abnehmenden Form und steigendem Gewicht deutlich bemerkbar machte. So entschied ich mich, den Marathon in Schruns mit seinen 65 km und 2.400 Hm verhalten zu beginnen und zu versuchen, Tempo und Leistung bis zum Schluss zu halten. Dies klappte ganz gut bis zum letzten Anstieg, der bei 30 Grad Hitze dafür sorgte, dass ich mich dann doch sehr schwer tat. Aufgrund der Erkältung hatte ich auch unerwartete Probleme mit der Höhe und so schleppte ich mich mehr oder weniger die letzten steilen Rampen hinauf. Auf der Abfahrt und den letzten flachen Kilometern konnte ich zwar noch eine Konkurrentin überholen und eine Konkurrentin einholen, aber für einen Schlussspurt hatte ich keine Kraft mehr und so stand am Ende Platz 9 in der Gesamtwertung zu Buche.“

David Gerstmayer, 28. Platz AK beim m3 Montafon am 30./31. Juli 2016:

„UCI MTB Marathon World Series m3 Montafon
 
Gesamt 58.; AK 28. und youngest Rider auf den 130km und 4.500hm in knapp 7.5h

Das Ziel vor dem Rennen war ursprünglich die WM-Quali zu sichern, aber als ich dann als Lizenzfahrer in der 2. Box aufgestellt wurde und sich vor mir in der ersten Box ca. 40 Fahrer mit mind. einem UCI-Punkt aufgestellt haben, war mir schon da klar, dass es doch keine einfache Aufgabe sein wird.
Das Wetter hat super gut mitgespielt, auch wenn es am Nachmittag deutlich zu heiß war.
Die ersten zwei Berge konnte ich in einem sehr guten Tempo an der Schwelle hochfahren. Im ersten Trail konnte ich auch gleich die Gesamterste der Damen überholen und schön distanzieren. Im zweiten Anstieg konnte ich dann noch mehr Fahrer distanzieren und bin ständig in Begleitung eines Rocky-Mountain Fahrers gefahren, bis er kurz vor der Kuppe das Tempo forcierte und ich daraufhin rausnahm.
Tja und dann kam es wie es kommen musste. Ein klassischer, dummer Verfahrer, kurz nach Erreichen der Bergkuppe. Zu dieser Zeit lag ich wahrscheinlich auf dem 30.-35. Gesamtplatz.
Trotz Streckenkenntnis habe ich es geschafft, eine Rechtskurve und zwei Schilder zu übersehen und bin geradeaus den breiten Schotterweg bergab gefahren. Nach ca. 150 Tiefenmeter und 1.5 km hatte ich plötzlich ein merkwürdiges Gefühl, da auf der sehr langen Gerade niemand vor mir war. Daraufhin bin ich dann auch kurz stehen geblieben und hab überlegt, was ich jetzt machen sollte. Picknick, Aufgeben oder wieder den sehr steilen Anstieg hochfahren.
Ich entschied mich dann doch für die Rückfahrt zu dem Punkt, an dem ich mich verfahren hatte. Vor lauter Stress und Panik hab ich mich dann im roten Bereich (180 Hf und ca. 330 w) diesen Anstieg hochgehetzt und dabei gefühlte tausendmal vor lauter Wut auf den Lenker geschlagen. Denn da war mir klar, dass ich alles verbockt hatte. Die gute Platzierung, die gute Zeit und die Distanzierung der anderen Fahren waren alle futsch.... Ab diesem Punkt (km 40 und 2000 hm) war ich schon eigentlich fast K.O. Dieser Verfahrer hat mir so viel Energie geraubt, dass ich danach einfach keine Kraft mehr hatte. Ich konnte am Berg die Schwellenleistung nicht mehr aufrecht halten und selbst der sonst so leichte Tempobereich fiel mir auf einmal schwer.
So hieß es dann die restlichen Kilometer (und das waren einige) und Höhenmeter schön langsam im Grundlagentempo zu Ende zu fahren. Selbst so konnte ich noch ein paar Fahrer überholen... Zeitweise habe ich mir auch überlegt aufzugeben, aber wer mich kennt, der weiß, dass das nie eine Option sein wird. Genauso wenig wie das Schieben bergauf.
Nichtsdestotrotz möchte ich mich auch bei meinen zwei hervorragend Betreuern, Noemi und Sabines Papa, bedanken. Ihr wart super! Schade nur, dass das Rennen nicht wie geplant verlaufen ist....