06.10.2020

Schnelles Mountainbike-Rennen auf der Schwäbischen Alb

Jedes Mountainbike-Rennen hat seinen ganz eigenen Charakter – manche fordern mit einem hohen Trailanteil eher das technische Können der Teilnehmer, andere ihre Ausdauer. Die Albgold Trophy, die am vergangenen Sonntag in Trochtelfingen auf der Schwäbischen Alb stattfand, gehört zu den schnellen Mountainbike-Marathons. Bei diesem Rennen mit äußerst geringem Trailanteil, legten drei der acht gestarteten Teammitglieder des Lindauer Mountainbike-Rennstalls toMotion Racing by black tusk die 46 Kilometer lange Strecke trotz starkem Wind mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 30 Kilometern pro Stunde zurück. Mark Jagenow fuhr mit nur siebenminütigem Rückstand auf den Sieger der Lizenz-Kategorie über die Ziellinie, Gabi Scheu wurde in ihrer Alterskategorie Master2 Fünfte. Evgeny Sidorenko aus Tettnang erkämpfte sich Gesamt-Rang 13 in einem 469-köpfigen Feld von Hobbyfahrern.

Die Albgold Trophy war laut Veranstalter in diesem Jahr das einzige Mountainbike-Marathon-Rennen, das auf der Schwäbischen Alb ausgetragen wurde. Gleichzeitig war es das letzte Teamrennen im Veranstaltungskalender von toMotion Racing by black tusk und motivierte acht Mitglieder des Lindauer Teams zu einer Teilnahme. Die Schwäbische Alb empfing sie mit sonnigem, aber kühlem und sehr windigem Herbstwetter. Für einige von ihnen war es das einzige Rennen in der außergewöhnlichen Corona-Saison 2020, die von vielen abgesagten Mountainbike-Rennen geprägt war. Andere fuhren in Trochtelfingen ihr letztes Saisonrennen, um sich anschließend in die Saisonpause zu verabschieden.

Über 46 Kilometern und 810 Höhenmeter verlief die Strecke der Albgold Trophy größtenteils auf Asphalt und Schotter, mit welligem Profil. Der starke Wind stellte eine große Herausforderung für die Teilnehmer dar, so dass eine gut funktionierende Gruppe, in der die Fahrer abwechselnd den Windschatten nutzen konnten, von großem Vorteil war. Der eigentliche Knackpunkt der Strecke lag im einzigen größeren Anstieg, dem Dachenstein. Dort wartete eine kurze, sehr steile und schlammige Schiebepassage auf die Teilnehmer, die dem Rennen bei vielen eine entscheidende Wendung geben sollte. Mark Jagenow, der die ersten 34 Kilometer in einer sehr schnellen Gruppe zurückgelegt hatte, wurde im Schiebeanstieg von langsameren Teilnehmern ausgebremst und verlor drei seiner vier Begleiter. Nachdem sie vergeblich versucht hatten, den Anschluss wieder zu finden, legten Jagenow und sein verbliebender Begleiter die letzten Kilometer zu zweit zurück. „Im Ziel hatten wir 45 Sekunden auf die Gruppe verloren und ich war extrem überrascht über meine Zeit! Noch mehr über den Abstand zum Sieger – nur sieben Minuten“, berichtet der toMotion-Racer stolz. „Die Datenauswertung zeigte einen fast 32er Schnitt auf dem Tacho. Also trotzdem ein schnelles und versöhnliches Ende der Saison.“ Mit seiner Zeit von 1:34:04 Stunden hatte sich Jagenow Rang 31 der Lizenz-Kategorie erkämpft.

Evgeny Sidorenko aus Tettnang am Bodensee, der erst im Frühjahr zum Team toMotion Racing by black tusk gestoßen war, lernte in Trochtelfingen eine ganze Reihe von Teamkollegen erstmals persönlich kennen. Er ging hochmotiviert ins Rennen und hatte sich das Ziel gesetzt, „anfangs so schnell wie möglich fahren, um in der Gruppe zu bleiben, und später versuchen, den Anschluss zu halten“. Auch er verlor seine Gruppe zwanzig Minuten vor dem Ziel und legte die letzten Kilometer alleine zurück. Mit seiner Zeit von 1:36:42 Stunden und einem Durchschnittstempo von 31 km/h verpasste er mit 13. Gesamtrang unter 469 Hobby-Fahrern nur knapp einen Platz unter den Top Ten. Sein Teamkollege David Klaiss war der Dritte im Bunde, der die 30 km/h-Marke knackte. Er kam nach 1:37:59 Stunden ins Ziel und wurde damit 44. der Lizenz-Kategorie.

 

Christian Schaaf, der sein letztes Rennen in der Master1-Altersklasse bestritt, entschied sich in der Schiebepassage für die falsche Linie und verlor dadurch seinen Rennpartner. Die letzten Kilometer ins Ziel tat er sich mit einem Master2-Fahrer zusammen. „So konnte ich dann auch gleich mal an meiner neuen Altersklasse für das nächste Jahr schnuppern. Letztendlich bin ich auf dem 25. Platz von 125 Startern gelandet. In der nächstjährigen Alterskategorie wäre ich elf Plätze weiter vorne gewesen. Na, das sind doch mal gute Aussichten für die nächste Saison!“ Jürgen Langhans, der seinem Teamkollegen altersmäßig einen Schritt voraus ist, erkämpfte sich den 18. Platz der Master2-Kategorie, Michael Morgenroth wurde in derselben Altersklasse 37. Gregor Hösler vom toMotion-Standort München benötigte in der Hobby-Hauptklasse als viertschnellster toMotion-Racer 1:41:55 Stunden für die 46 Kilometer und erkämpfte sich damit Rang 30 seiner Alterskategorie.

 

 

Gabi Scheu war an diesem Tag die älteste Teilnehmerin auf der Kurzstrecke der Albgold Trophy. Für ihr Rennen war nicht die Schiebepassage entscheidend, sondern ein geschlossener Bahnübergang, der es einer zuvor abgehängten Altersklassenkonkurrentin ermöglichte, wieder zu ihr aufzuschließen. So musste sie sich einem Zielsprint mit zwei Fahrerinnen aus derselben Altersklasse stellen und hatte das Nachsehen: mit neun Sekunden Rückstand auf einen Podiumsplatz wurde die toMotion-Racerin Fünfte ihrer Kategorie Master2. „Schade eigentlich, aber Spaß hat es trotzdem gemacht“, lautet ihr Resümee. „Es war toll, dass wieder so viele vom Team beisammen waren, ein schöner Abschluss! Und nun hoffen wir, dass es nächstes Jahr wieder mehr Rennen gibt, und sich viele andere Veranstalter ein Beispiel nehmen und auch solche gut organisierten Rennen mit Hygienekonzept umsetzen können!“

Ergebnisübersicht:

Albgold Trophy (46 km, 810 hm)

31. Platz Liz m                   Mark Jagenow (1:34:04)
13. Platz HKm                    Evgeny Sidorenko (1:36:42) (13. Platz Gesamt Hobby)
44. Platz Liz m                   David Klaiss (1:37:59)
30. Platz HKm                    Gregor Hösler (1:41:55)
25. Platz Master1               Christian Schaaf (1:51:18)
18. Platz Master2               Jürgen Langhans (1:53:03)
37. Platz Master2               Michael Morgenroth (2:00:33)
5. Platz Master2                 Gabi Scheu (2:20:43)

 

Original-Rennberichte:

Mark Jagenow, 31. Platz Liz m bei der Albgold Trophy in Trochtelfingen:

„Das letzte Rennen sollte in diesem Jahr auf der Schwäbischen Alb stattfinden. Hier zeigte sich das Schwabenländle wettertechnisch von seiner schönsten Seite. Zwar pfiff ein eisiger, kräftiger Wind über die Alb. Aber die Sonne zeigte sich in voller Pracht.

Nun zum Rennen: leider körperlich ein wenig angeschlagen hat sich die Vorfreude aufs Leiden in Grenzen gehalten. Auch an den ersten Wellen merkte ich noch keine große Lust. Gott sei Dank wurde mir vorher eingeredet, dass man hier unbedingt eine gute Gruppe benötigt, wegen dem starken Wind und dem sehr schnellen Kurs. Deshalb bin ich über meinen Schatten gesprungen und habe mich wirklich sehr bemüht, in meiner Startgruppe zu bleiben, auch wenn es sehr viel Hadern verursacht hat. Es sollte sich dennoch lohnen. Ich merkte gleich, dass die ca. 15 Mann starke Gruppe eine sehr schnelle war. In der ersten Rennhälfte habe ich mich erst mal im Windschatten der Gruppe versteckt, was trotzdem sehr fordernd war. Es hat ziemlich alles gebraucht, um hier die Hinterräder halten zu können. Nach der Hälfte des Rennens wurde ein bisschen mehr durchgewechselt. Somit war ich auch mal vorne. Zu meinem Glück bei Rückenwind! Und kaum im Wind, kam ein Angriff aus der Gruppe. Da ich ganz vorne war und eigentlich nicht im Wind fahren wollte, schnappte ich den Ausreißer. Ein Blick nach hinten ergab eine Lücke von 50 m. Irgendwie wollte ich nicht in diese Situation, dachte mir aber, wenn ich schon da bin, dann Vollgas. Der Ausreißer blieb auch schön im Wind. Und im Windschatten musste ich 450 Watt bringen, um dran zu bleiben! Einige Fahrer schafften wieder den Anschluss, was ich positiv fand. Das Tempo wurde wieder ruhiger und pendelte sich ein. Dann kam die Verpflegung und ich wusste, dass danach eine steile Laufpassage kommt. Leider waren dort viele Fahrer vom Mini-Marathon, die unser Feld durcheinanderbrachten und auch die Ideallinie bei der Laufpassage besetzten. Oben angekommen, waren drei Topfahrer aus meiner Gruppe schon 50 m weiter vorne. Ein weiterer bei mir. Das haben die bemerkt und haben Vollgas gegeben. Wir zwei haben alles versucht, um wieder ran zu kommen, leider vergeblich. 3 km vor dem Ziel und schon ziemlich blau, haben wir das Unterfangen aufgegeben und sind zusammen gefahren, um noch einigermaßen gut voran zu kommen. Im Ziel hatten wir 45 Sek. auf die Gruppe verloren und ich war extrem überrascht über meine Zeit! Noch mehr über den Abstand zum Sieger ( nur 7 min). Das attestiert mir, dass wir sehr schnell unterwegs waren.“

Evgeny Sidorenko, 13. Platz Gesamt Hobby bei der Albgold Trophy in Trochtelfingen:

„Der Renntag begrüßte uns mit sonnigem Fast-Sommer-Wetter. Und zum ersten Mal habe ich viele Mitglieder meines Teams kennen gelernt.

Das Rennen war zweigeteilt, mein Start war am Nachmittag. Ich startete in der Hauptklasse, aus dem zweiten Startblock. Gel, fertig, los! Mein Ziel für dieses Rennen war simpel: anfangs so schnell wie möglich fahren, um in der Gruppe zu bleiben, und später versuchen, den Anschluss zu halten. Da dies mein letztes Saisonrennen war und die geschätzte Renndauer bei nur 1:40 Std lag, konnte ich Vollgas geben. Ich war bereit für solch ein kurzes Rennen.

Im ersten Anstieg kurz nach dem Start tat ich mein Bestes und am Ende war ich schon weit über meiner anaeroben Schwelle – so einen Geschmack im Mund vergisst man nicht so schnell. Trotzdem waren einige Fahrer zu schnell und die habe ich nicht mehr gesehen. Es gab aber noch einige andere, mit denen zusammen ich mein Rennen fortsetzte. Der Rest des Rennens verlief nach dem gleichen Schema: so schnell wie möglich fahren und versuchen, an den Fahrern vor mir dran zu bleiben. Manchmal blieb ich dran, manchmal verlor ich sie und fing sie dann wieder ein, manchmal fuhr jemand von hinten auf uns auf, um dann wieder zurückzufallen. In diesem Tempo ging es bis zum Schluss. Die letzten 20 Minuten fuhr ich fast alleine und überquerte auch alleine die Ziellinie. Die Strecke war sehr schnell und sehr einfach. Keine steilen Anstiege oder Abfahrten, nur Asphalt, Schotter und Wind.

Im Vergleich zum Rennen des vergangenen Jahres (welches ich zum Glück verpasste, weil ich keine Lust auf ein Vollbad im Schlamm hatte) war es dieses Mal ein schönes Saisonabschlussrennen! Nun folgt ein Monat komplette Ruhe und dann neue Herausforderungen, hoffentlich ohne Einschränkungen.“

„Race day met us with sunny-almost-summer weather. And it was the first time where I finally met my team.

The race was split into two parts, and my start was in the afternoon. I started in Hauptklasse in the second block. Gel, shot, start! My target for the race was very simple: try to ride as fast as possible in the beginning to stay in the group, and then try to not lose it. Also this was the last start in the season, and it was only ~1h 40min estimated race time, so I could ride as fast as possible, I was ready for such a short race.

In the first uphill which was just after start I did all my best, and in the end I was far away from my anaerobic threshold, such taste in mouth is not forgotten. But anyway, some people were too fast, and I didn't see them again, but there were another few people with whom I continued my race. The rest of the race was the same: try to ride as fast as can, and try to not lose guys in front. Sometimes I caught up with them, sometimes I lost them and caught up again, sometimes someone caught up with us from behind, and then fell behind again. And at such tempo we came to finish. The last 20 minutes I rode almost alone, and finished the same way.

The route was very fast and very simple. No steep uphills and downhills, just gravel roads and wind.

Remembering last year's race (which I fortunately missed because I didn't want to have a dirty bath) this time it was a beautiful season end! And now full rest for a month, and then new challenges again, hopefully without any restrictions.“

David Klaiss, 44. Platz Liz m bei der Albgold Trophy in Trochtelfingen:

„Gleich nach dem Start kam ich gut voran und konnte am ersten Anstieg aufholen. Hier gab es auch schon die erste Spaltung und ich kam nicht zur vorderen Gruppe vor, weil ich eingekeilt war. Nach einer halben Stunde schaffte ich es endlich, zur nächste Gruppe ranzufahren, die die ganze Zeit nur einige Meter vor uns war. Als ich an der Gruppe war, ruhte ich mich kurz aus, fuhr dann an die Spitze der Gruppe und zog sie ein Stück. Als wieder ein etwas steilerer Anstieg kam, versuchte ich mit einem anderer Fahrer, die Gruppe ab zu hängen, da wir den Anstieg sehr schnell hochfahren konnten. Wir wechselten uns oft ab beim Vorne-fahren, weil es sehr windig war. Die Gruppe holte uns aber doch wieder ein und so fuhren wir dann zusammen vollends ins Ziel.“

Gregor Hösler, 30. Platz HKm bei der Albgold Trophy in Trochtelfingen:

„Es war eine echt komisch zerfahrene Saison. Als klar war, dass die Trophy stattfindet und ich fahren kann und darf, war die Erleichterung schon groß, mit einem echten Rennen einen Strich unter die Saison 2020 ziehen zu können. Einfach mitfahren, einfach mal probieren. Keine Ahnung, wo man steht, keine Ahnung, wie fit die anderen sind. Keine Taktik und keinen Plan von der Strecke. Da tut es sehr gut, auf sein Team zu treffen, ein paar Tipps abzustauben (danke Micha) und sich ein bisschen Motivation zurückholen zu können. Mit den letzten Trainingsergebnissen im Hinterkopf wusste ich zumindest einigermaßen, was ich auf die Strecke bringen konnte. Einfahren, Sachen abgeben, Startblock. „Hatte ich mir nicht für dieses Jahr vorgenommen, weiter vorne im Startblock zu stehen?“ - Start! Mist! Die fünf vor mir sehen das wohl etwas entspannter als ich und lassen gleich mal reißen. Als Evgeny in den Wald abbiegt, fahre ich noch Slalom auf dem Teer. „Gut, dann halt die ersten zwei Hügel mit Vollgas!“ - Keine Chance. Als es runter Richtung Bahngleise geht, ist die Gruppe für mich nicht mehr erreichbar, einfach zu stark für mich. Plan B wird angeschlagen: Radln nach Zahlen und hoffen, dass man in den Flachstücken und Gegenwindpassagen Hilfe findet. Gruppen finden sich oder dich. Kurz ist man dankbar für die Erholung und dann angefressen, weil keiner mehr Führungsarbeit macht. „Meidelstetten? - Da war was!“ Flucht nach vorn, um in der Tragepassage nicht im Stau zu stehen. Kurve, Anstieg, Vollgas, Kiesweg, Matsch, Abspringen, Bike schultern und möglichst demoralisierend, links (danke Micha) an den anderen vorbei zu rennen. „Gut gemacht! Jetzt stehst ganz allein im Gegenwind!“ Der letzte Abschnitt über die Teerwege nach Trochtelfingen wird mental ganz schön hart und der Zwischensprint wohl zu hart für meine Form. Zwei/drei Fahrer muss ich mit leichten Krämpfen leider ziehen lassen. „Geile Attacke! Das war‘s mir wert!“ Am Ende zeigt der Garmin ganz gute Leistungsdaten, ich kann mit der Leistung mehr als zufrieden sein und der Support war wieder super, vielen Dank! Ein schöner, versöhnlicher, sonniger Sonntag als Saisonabschluss, weit mehr als zu erwarten war.“

Christian Schaaf, 25. Platz Master1 bei der Albgold Trophy in Trochtelfingen:

„Abschiedsrennen auf der Alb

Nach einem Kurzurlaub am Gardasee machte ich am Sonntag auf der Heimreise einen Zwischenstopp in Trochtelfingen auf der Schwäbischen Alb, um an der ALB-GOLD Trophy teilzunehmen.

Dieses Rennen ist verschrien als Schottergeballer, welches wohl kaum den Namen "Mountainbikerennen" verdient. Und dennoch treten dort Jahr für Jahr namhafte Athleten die Hatz gegeneinander an. Also irgendeinen Reiz muss das Event wohl haben. Für mich war es die erste Teilnahme dort. Und ja, es ist ein gnadenloses Geballer, bei dem die schnellsten Fahrer eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 34 km/h über die knapp 50 Kilometer fahren. Und ja, mit Mountainbiken hat das tatsächlich nicht sooo viel zu tun. Aber auch ja, das Rennen hat seinen besonderen Reiz. Gerade diese permanent hohe Geschwindigkeit durch das wellige, aber keinesfall bergige Profil erfordern mal ganz andere Fähigkeiten als bisher gewohnt.

Ich hatte bereits sehr früh im Rennen einen Partner gefunden, mit dem ich mich auf den Weg über die stürmische Alb machte. Wir haben uns mit der Führungsarbeit abgewechselt und konnten so ganz gut Boden gut machen und immer wieder Fahrer aus früheren Startgruppen einsammeln. Das hat echt Spaß gemacht, so durch den Schotter zu fräsen. Doch 10 km vor dem Ziel kam dann tatsächlich ein kurzer, aber sehr steiler Anstieg, der das Bike schiebend hochgelaufen werden musste. Ich entschied mich, am rechten Wegesrand hochzugehen, mein ortskundiger Partner für den wesentlich trockeneren und damit weniger rutschigen linken Rand. Da ich immer wieder zurück rutschte, kam ich deutlich langsamer den Anstieg hoch, hatte dann auch noch Schwierigkeiten beim einklicken. Mein Partner war weg und schnappte sich dann auch noch einen anderen Mitfahrer. Verräter! Also musste ich erst mal alleine weiter auf die restlichen Kilometer, die leider auch noch die mit dem heftigsten Gegenwind waren. Zum Glück kam dann der weiße Reiter aus der Master 2 Kategorie von hinten angerauscht und ich hatte wenigsten für das Finish wieder einen Partner. So konnte ich dann auch gleich mal an meiner neuen Altersklasse für das nächste Jahr schnuppern, denn mit der ALB-GOLD Trophy habe ich mich nun aus der aktuellen Altersklasse verabschiedet. Letztendlich bin ich auf dem 25. Platz von 125 Startern gelandet. In der nächstjährigen AK wäre ich 11 Plätze weiter vorne gelandet. Na, das sind doch mal gute Aussichten für die nächste Saison!“

Gabi Scheu, 5. Platz Master2 bei der Albgold Trophy in Trochtelfingen:

„Letztes Rennen und letztes Teamrennen dieses Jahr, da der Lautertaler Bike Marathon und der Engel Cup abgesagt wurden: die Albgold Trophy in Trochtelfingen. Pünktlich Anfang Oktober erwischte Marcel eine Erkältung und ich einen Tag vorher Bauchkrämpfe, aber ich konnte starten und für die Lizenzfahrer nachmittags auch den Helferdienst leisten. 8.59 Uhr war mein Start in Block 8 mit den Ü50-Teilnehmerinnen, bei schönem Wetter aber starkem Wind, was die Sache bei diesem Vollgasmarathon nicht einfacher macht... Da war der Blockstart mit meinesgleichen gar nicht so schlecht und so fand ich dann auch gleich eine Fahrerin mit gleich schneller Geschwindigkeit. Wir wechselten uns ständig ab, so dass wir die Geschwindigkeit schön hochgehalten haben und sogar jüngere Fahrerinnen, die ein paar Minuten früher gestartet waren, sogar einholen konnten.  Ein paar Mal habe ich in der Abfahrt und auf der Ebene Gas gegeben und meine Begleiterin verloren, aber immer am nächsten Anstieg wurde ich wieder eingeholt. So ging das Spielchen bis 10 km vor Schluss, als plötzlich noch eine Fahrerin aus unserer AK zu uns aufschloss und etwas schneller war. Doch an dem Matschanstieg, als wir hochschieben mussten, haben wir sie wieder eingeholt und überholt. Danach kam dann in der Ebene ein Bahnübergang... Zug im Anmarsch und Schranke geschlossen. Da standen wir nun in einer Gruppe mit ca. 15 Fahrerinnen und Fahrern, gestoppt mit Laktat in den Beinen. Oh Graus oh Schreck, sowas ist mir nun auch noch nie passiert. Alle Ausreißversuche umsonst, alles wieder auf Anfang und Vollgas im Gegenwind den Berg hoch... So waren wir nun zu dritt Richtung Ziel unterwegs. Leider kannte ich die Strecke nicht mehr genau, da ich hier vor 4 Jahren das letzte Mal gefahren bin.  So kam der letzte Anstieg und lt. meinem Garmin hätte die Strecke 2 km länger sein müssen. Ich wusste das nicht, sonst wäre ich sicherlich nochmal mit Vollgas hochgefahren, da die Abfahrt ins Ziel nicht mehr zum Überholen reicht. So fuhren wir drei aufgereiht innerhalb von zehn Sekunden ins Ziel mit den Plätzen 3, 4 und ich 5.  Schade eigentlich, aber Spaß hat es trotzdem gemacht und lieben Dank an Frija und Familie für die Verpflegung und das Fotoshooting! Es war toll, dass wir wieder so viele vom Team beisammen waren, ein schöner Abschluss! Und nun hoffen wir, dass es nächstes Jahr wieder einige Rennen mehr gibt, und sich viele andere Veranstalter ein Beispiel nehmen und auch solche gut organisierten Rennen mit den Hygienekonzepten umsetzen können!“