22.10.2018

Souveräner Gesamtsieg für Friedrich/Keller beim Cape Pioneer Trek

Es hätte nicht besser laufen können für die beiden deutschen Racer. Max Friedrich vom Lindauer Mountainbike-Team toMotion Racing by black tusk und sein Partner Thorsten Keller (Maloja-Rocky Mountain) dominierten beim südafrikanischen Etappenrennen Cape Pioneer Trek die Vets Men Kategorie vom Anfang bis zum Ende. Nach sieben harten Renntagen, bei denen sie Temperaturen zwischen plus 35 Grad und dem Gefrierpunkt erlebten, hatten sie den Gesamtsieg in der Tasche. Doch auf dem Weg dorthin lagen eine Menge Schmerzen und Anstrengung.

Vor allem die Etappen vier und fünf hatten es in sich. So warteten am Donnerstag auf dem Weg von George nach Oudtshoorn 115 Kilometer und 2100 Höhenmeter auf die Teilnehmer. Bei über 30 Grad Celsius und praller Sonne quälten sich die Mountainbiker durch die Hitze. Nach 50 Kilometern zwang sie ein Defekt an der Schaltung von Kellers Bike zu einem Stopp. Kurz nach der dritten Verpflegungsstelle rutschte der Rocky-Mountain-Fahrer dann auch noch weg und verletzte sich am Knie. „Unter starken Schmerzen konnte ich ihn ins Ziel geleiten“, berichtete Max Friedrich nach dem Rennen. Ihr Vorsprung war jedoch groß und so kamen sie gut 20 Minuten vor dem zweitplatzierten Team ihrer Kategorie Vets Men ins Ziel. Damit hatten die beiden Deutschen den nächsten Etappensieg in der Tasche und bauten ihre Führung weiter aus.

  

  

Die folgende Etappe war mit 97 Kilometern zwar kürzer, endete nach 2650 Höhenmetern jedoch mit einer Bergankunft auf dem Swartberg Mountain. Sie brachte den Cape-Pioneer-Teilnehmern einen krassen Temperatursturz und Regen. Nach knapp 35 Grad am Vortag endete die fünfte Etappe auf dem Gipfel bei Temperaturen um die Null Grad und wurde – allerdings erst nach der Zielankunft von Max Friedrich und Thorsten Keller – vom Veranstalter später sogar abgebrochen. „Oben im Ziel bei Temperaturen um den Gefrierpunkt wurden wir mit Plastiksäcken notdürftig gegen die Kälte geschützt und hinab ging es wieder zur letzten Tech Zone“, erinnert sich der toMotion-Racer. Dort wurden dann alle Fahrer bestens versorgt und konnten sich am offenen Feuer im Innenraum eines Restaurants aufwärmen. Glücklicherweise hinterließ die abenteuerlich Etappe bei Max Friedrich und Thorsten Keller keine bleibenden Spuren.

   

Für die Schlussetappe hatten sich die beiden Deutschen vorgenommen, zunächst noch einmal Gas zu geben, die Etappe dann aber gemütlich zu Ende zu fahren. Als sie unterwegs von einem befreundeten Mixed-Team überholt wurden, die spöttisch fragten, ob sie „Sightseeing machten“, beschlossen Friedrich und Keller, doch noch einmal kräftig in die Pedale zu treten. „Das brauchten wir als Motivation“, lachte Max nach dem Rennen. „Wir waren schon etwas im Urlaubsmodus.“ So fuhr das gut harmonierende Duo seinen Start-Ziel-Sieg beim diesjährigen Cape Pioneer Trek powered by Biogen sicher nach Hause. „Damit endet die Saison für mich“, so Max Friedrich. „Ich habe gerade realisiert, dass dies meine fünfundzwanzigste Rennsaison war. Aufhören? Damit würde ich meinen Lifestyle verlieren. Daher stelle ich mein Bike für ein paar Wochen in die Ecke und dann geht’s weiter!“

Auch für David Klaiss stand am vergangenen Wochenende noch ein Rennen auf dem Programm. Beim Bike Cup des SC Kandel, der über 11,5 Kilometer und 800 Höhenmeter ausgetragen wurde, fand der toMotion-Racer gut ins Rennen. Einen Großteil der Strecke war er gemeinsam mit einem zweiten Fahrer unterwegs, dem er schließlich im Schlusssprint noch davonziehen konnte. Es gelang Klaiss zwar nicht mehr, zur Spitzengruppe aufzuschließen, doch am Ende freute er sich über Rang vier seiner Alterskategorie.

 

Ergebnisübersicht:

Cape Pioneer Trek, Südafrika

Prolog (11,5 km, 300 hm)

1. Platz Vets Men             Max Friedrich / Thorsten Keller (0:29:22)

Etappe 1 (96 km, 1650 hm)

1. Platz Vets Men             Max Friedrich / Thorsten Keller (4:24:37)

Etappe 2 (114 km, 2220 hm)

1. Platz Vets Men             Max Friedrich / Thorsten Keller (5:15:19)

Etappe 3 (31 km, 710 hm)

1. Platz Vets Men             Max Friedrich / Thorsten Keller (1:27:44)

Etappe 4 (115 km, 2100 hm)

1. Platz Vets Men             Max Friedrich / Thorsten Keller (5:09:03)

Etappe 5 (97 km, 2650 hm)

1. Platz Vets Men             Max Friedrich / Thorsten Keller (4:53:03)

Etappe 6 (64 km, 1150 hm)

1. Platz Vets Men             Max Friedrich / Thorsten Keller (2:52:05)

Gesamtwertung (496 km, 10780 hm)

1. Platz Vets Men             Max Friedrich / Thorsten Keller (24:31:17, mit 3:17:02 Vorsprung auf Platz 2)

 

SC Kandel Bike Cup, Waldkirch (11,5 km, 800 hm)

4. Platz AK                         David Klaiss (0:50:06)

 

Original-Rennberichte:

Max Friedrich, 1. Platz in der Vets Men Gesamtwertung des Cape Pioneer Trek in Südafrika, zusammen mit Thorsten Keller:

„YES! WE'VE DONE IT!
Brought the vets leader jersey to the finish line of Momentum Health Cape Pioneer Trek, presented by Biogen.
Had lots of fun, and awesome views, met and made friends.
That really compensates for all that pain and suffering during the last week!
Thank you all!
Thank you Thorsten Keller, for being my suffering partner!
Thank you to Giant Bicycles South Africa. That Anthem Fully was really great. No mechanicals during this hard race! Awesome!
Thank you to the Maxalami Team for the support and care.
Thank you to PTN Pepi's Tire Noodle for making smooth riding with air pressures below 1 bar, without getting punctures.
Now the season is over. I realize that this was now my 25th season of racing. Quit? That would mean to lose my lifestyle. So... put the bike in the corner for a few weeks and repeat.“

David Klaiss, 4. Platz AK beim SC Kandel Bike Cup in Waldkirch:

„Es war ein richtig gutes Wetter. Ich stand ziemlich weit vorne am Start. Kurz vor dem Start gab es noch ein paar Infos, dass es frisch eingeschotterte Stellen gibt. Gleich nach dem Start konnte ich gut an der Spitze bleiben. Aber dann übersäuerte ich etwas und fiel zurück. Konnte aber sehr schnell wieder aufholen und bin mit einem anderen Fahrer zusammen hochgefahren. Wir waren von der Leistung gleich und haben uns abgewechselt beim Windschattenfahren. In den neu eingeschotterten Stellen rutschte man schon etwas und man musste sich immer eine gute Linie suchen. Wir hatten einen guten Vorsprung, der immer größer wurde, und zur nächst Gruppe war es nicht weit. Trotz Zielsprint schaffte ich es nicht mehr, diese einzuholen. Das letzte Stück war auch das steilste, aber ich kam sehr gut hoch und konnte den anderen Fahrer noch abhängen. Durch den Zielsprint konnte ich sogar noch einen Vorsprung herausfahren. Es machte viel Spaß, vor allem bei dem guten Wetter.“