24.08.2021

Spannendes Duell um Platz zwei beim Mouflon Tracks in Polen

Nach seinem letztjährigen Debut beim dreitägigen, polnischen Etappenrennen Mouflon Tracks, bei dem Evgeny Sidorenko vom Lindauer Mountainbike-Rennstall toMotion Racing by black tusk eine sehr konstante Leistung gezeigt und jede Etappe auf Platz drei seiner Alterskategorie beendet hatte, erlebte der gebürtige Russe in diesem Jahr ein stärker umkämpftes Rennen. In seiner Altersklasse M3 zeigte das Podium eine täglich wechselnde Besetzung. Nach einem zweiten, dritten und vierten Platz in der Tageswertung freute sich Sidorenko am Ende über Platz zwei der Altersklassen-Gesamtwertung und verbesserte damit sein Ergebnis vom Vorjahr.

Am Sieger der M3-Kategorie, dem Polen Krzysztof Cywinski, führte in diesem Jahr kein Weg vorbei. Die weiteren Platzierungen bei den 30- bis 39-Jährigen, denen auch Evgeny Sidorenko angehörte, waren jedoch heiß umkämpft. Dem toMotion-Racer gelang es an allen drei Tagen, ein starkes Rennen zu fahren und mit der Spitze mitzuhalten. So erreichte er täglich eine Top-Ten-Platzierung in der Gesamtwertung des 186-köpfigen Teilnehmerfeldes.

Die erste Etappe hielt 46 Kilometer und 1340 Höhenmeter für die Teilnehmer bereit. Sidorenko hielt lange mit dem späteren Sieger seiner Altersklasse, Krzysztof Cywinski, mit. Erst in einer schnellen, steinigen Abfahrt verlor er den Anschluss, da er keinen Reifendefekt riskieren wollte. So fuhr er an diesem Tag mit nur vierzig Sekunden Rückstand auf Cywinski über die Ziellinie und sicherte sich Platz zwei der M3-Kategorie. Im Nachhinein stellte er fest, dass er seine Zeit im Vergleich zum Vorjahr um sieben Minuten verbessert hatte.

Auf der zweiten Etappe (45 Kilometer, 1065 Höhenmeter) wechselten sich der toMotion-Racer, Cywinski und ein weiterer Pole aus der M3, Michal Siekierski, zunächst bei der Führungsarbeit ab. „Dann fuhr Cywinski auf einem Trail einen 30-Sekunden-Vorsprung auf uns heraus und unsere Gruppe begann zu zerfallen“, erinnert sich Sidorenko. „Als die Trailabfahrt in einen Trailanstieg überging, waren nur noch Siekierski, ich und ein M2-Fahrer übrig, der mir folgte und dann beschloss, mich zu überholen. In der nächsten Kehre kam er jedoch plötzlich zum Stehen, ich fuhr auf ihn auf und verlor so den Anschluss an Siekierski.“. So waren die beiden Polen an diesem Tag eine Minute schneller als der toMotion-Fahrer, der sich dennoch über Platz drei auf dem Tagespodium und eine um vier Minuten schnellere Zeit als im Vorjahr freute.

Am dritten Tag, an dem die Teilnehmer 47 Kilometer und 1180 Höhenmeter zu bewältigen hatten, nahm sich Sidorenko vor, seinen zweieinhalbminütigen Vorsprung in der Gesamtwertung auf den Polen  Siekierski zu verteidigen. Wieder erarbeitete sich Cywinski in einem Trail einen kleinen Vorsprung auf Sidorenko und Siekierski. „So kamen wir beide zusammen zum letzten Trail. Der Pole fuhr vor mir in den Trail ein, so dass ich keine Chance hatte, ihn zu überholen“, berichtet der toMotion-Racer. Er blieb jedoch an Siekierski dran und finishte an diesem Tag hinter Cywinski, einem Portugiesen und Siekierski auf dem vierten Platz seiner Altersklasse, mit nur einer Sekunde Rückstand aufs Tagespodium. In der Gesamtwertung gelang es ihm, Rang zwei zu verteidigen, mit knapp drei Minuten Rückstand auf den Sieger und einem Vorsprung von zweieinhalb Minuten auf Siekierski. Mit der verbesserten Platzierung und einer um fast 15 Minuten kürzeren Gesamtfahrzeit im Vergleich zum Vorjahr konnte Evgeny Sidorenko mehr als zufrieden sein.

 

Ergebnisübersicht:

Mouflon Tracks, Stronie Slaskie/Polen (138 km / 3576 hm)

Etappe 1 (46 km / 1340 hm)

2. Platz M3         Evgeny Sidorenko (2:15:03)          6. Platz Gesamt

Etappe 2 (45 km / 1065 hm)

3. Platz M3         Evgeny Sidorenko (2:04:38)          7. Platz Gesamt

Etappe 3 (47 km / 1180 hm)

4. Platz M3         Evgeny Sidorenko (2:16:06)          8. Platz Gesamt

Gesamtwertung

2. Platz M3         Evgeny Sidorenko (6:35:49)

 

Original-Rennberichte:

Evgeny Sidorenko, 2. Platz M3 bei der 1. Etappe des Mouflon Tracks in Polen:

„Der erste Renntag ist vorüber, ich bin als Sechster der Gesamtwertung und Zweiter meiner AK M3 ins Ziel gekommen.

Traditionell startete die erste Etappe um 14 Uhr. Ich holte morgens meine Startnummer ab, aß zu Mittag und dann war es schon Zeit zu starten. Zuvor machte ich noch ein paar Intervalle und stellte mich dann an die Startlinie. Genau wie im letzten Jahr hatte es niemand eilig, ich war der Erste. Aber bald gesellten sich andere zu mir. Einige waren dabei, an die ich mich vom vergangenen Jahr erinnerte – die Jungs, die Vierter und Zweiter in meiner AK geworden waren. Der letztejährige Sieger war dieses Jahr nicht am Start. Also war mein Plan simpel: mich an die anderen ranhängen und schauen, was passiert.

Start! Nach einem schnellen Start auf Asphalt ging es in den ersten Anstieg und die Gruppe begann zu zerfallen. Einige Fahrer ließen uns stehen (wie sich später herausstellte, waren es zwei junge Profis), dann ein paar Fahrer um Krzysztof (der letztes Jahr Zweiter wurde), dann ein kleine Lücke und schließlich Michal (letztes Jahr Vierter) und ich. Wir waren mit 300+ Watt unterwegs, aber ich fühlte mich gut. Mit einem kurzen Sprint schloss ich zu Krzysztof auf. Michal ging nicht mit und fiel zurück. Ein Problem weniger… Etwas später ließ ein weiterer Fahrer abreißen (ich glaube, er wurde Dritter der M2 mit 2:22), danach waren wir zu zweit. Der Andere fuhr vorne und wir waren schön gleichmäßig unterwegs. Meine Wattleistung und Herzfrequenz waren deutlich höher als ich zuvor gedacht hatte, aber es fühlte sich klasse an. Mit dieser Geschwindigkeit kamen wir an den Milky Way Trail.

Ich ging zuerst auf den Trail und dachte ernstlich, dass ich mega-cool sei auf Trails. Aber zuerst wurde ich von Krzysztof überholt und dann wurden wir beide von einem Profi überholt, der von einem Platten ausgebremst worden war und nun wieder aufgeholt hatte. Ich hatte das Gefühl, an diesem Tag sehr langsam auf den Trails unterwegs zu sein, aber später verriet mir Strava, dass ich im Gegenteil heute mein bestes Ergebnis auf diesem Abschnitt eingefahren hatte. Nach der Abfahrt waren Krzysztof und ich wieder zusammen unterwegs, bis wir zu einer weiteren, sehr schnellen, steinigen Abfahrt kamen, wo man sich leicht einen Platten einfangen konnte. Letztes Jahr hatte der Fahrer, der mit mir unterwegs war, einen Platten und heute überholten wir jemanden, der auch gerade seinen Reifen flickte, deshalb entschloss ich mich, vorsichtig zu fahren. Ich dachte mir, lieber eine Minute in der Abfahrt verlieren, als einen Platten riskieren und dann 15 Minuten verlieren. Damit verlor ich den Anschluss an Krzysztof und bekam ihn auf dieser Etappe auch nicht mehr zu Gesicht. An diesem Punkt bereute ich es zum zweiten Mal, dass ich kein Fully hatte. Aber dann musste ich nur noch diese Abfahrt und den letzten Trail sauber bewältigen. Am Ende finishte ich 40 Sekunden hinter Krzysztof, die ich auf der Schotterabfahrt verloren hatte.

Noch ein paar Werte: die Strecke war dieselbe wie im vergangenen Jahr, so dass sich die Zeiten vergleichen lassen. I war dieses Jahr sieben Minuten schneller und meine heutige Zeit ist fast eine Minute besser als die des AK-Siegers vom letzten Jahr. Das hat mich heute aber auch eine fast schon unrealistische Anzahl an Körnern gekostet.“

„The first race day is over, I was 6 in the general classification and 2 in my AG M3.

Traditionally the start of the first stage starts at 2pm. I got my starting number in the morning, had lunch, and then it is already a time to start. Before the start I made a couple of intervals, and stood in the starting line. Just like last year, no one was in a hurry, I was the first. Soon people started to arrive. This time also started those I remembered from the last year - guys who finished 4th and 2nd in the AG; the one who was the first didn't start. So the plan was simple - stick with them and let's see what happens.

Start! After a run on asphalt we turned to the first uphill and the group started to drop. A few people rolled away ahead (as it turned out later, they were two young pro's), then a couple of people with Krzysztof (was second last year), then a small gap, Michal (was 4th last year) and me. We rode 300+ W power, but I feel fine. I made a small sprint, jumped to Krzysztof, Michal didn't support me, and started to lag behind. Well, one less problem. Driving further, some guy fell away from us (I think he was third in M2 with 2:22), so we stayed two. He'd come in front, then me, so we rode pretty smoothly. My power and heart rate were a lot higher than I thought they would be, but I felt great. And at this pace we got to the trail Milky Way.

I went to the Milky Way first, and I honestly thought, that I was a mega-cool on trails, but first I was overtaken by Krzysztof, and then both of us were overtaken by the pro, who had flat tire and took us. I thought that I was very slow on this trails today, but then Strava told me that today was my best result here. Then after the descent, Krzysztof and I went together again, and so we got to a very fast descent on gravel with rocks, where it's very easy to puncture a tire. Last year a guy who was riding with me got flat tire there, today we overtook someone who was standing and fixing tire too, and I decided to ride gently. I figured I'd rather lose a minute on the descent than get punctured and lose 15. And Krzysztof finally left and I didn't see him again. Here I regretted for the second time that I didn't have a full suspension bike. And then I just had to drive this downhill and the final trail neatly. In the end I finished 40 seconds behind Krzysztof, which I lost on the gravel descent.

And now some numbers: the distance this year is the same as last year, so we can compare numbers. I brought myself almost 7 minutes this year, and my time today is almost a minute better than the AG winners time last year. I also gave out some unrealistic power for myself today.“

Evgeny Sidorenko, 3. Platz M3 bei der 2. Etappe des Mouflon Tracks in Polen:

„Der zweite Renntag des Mouflon Track ist vorbei und heute wurde ich Siebter der Gesamtwertung und Dritter in meiner Altersklasse.

Der Start fand im Zentrum von Ladek-Zdroj statt und zunächst fuhren wir langsam durch die Straßen der Stadt. Dann ließen sie uns von der Leine und das Rennen begann. Dieses Mal bildeten wir eine Gruppe mit Krzysztof, Michal, mir selbst, zwei Jungs aus der M2 und noch einem Fahrer aus unserer AK M3. Einige Fahrer aus der M2 fuhren voraus, mit ihnen ein Portugiese aus der M3, der gestern Dritter wurde.

Auf der ersten Hälfte der Renndistanz wechselten Krzysztof, Michal und ich uns bei der Führungsarbeit ab. Dann fuhr Krzysztof auf einem Trail einen 30-Sekunden-Vorsprung auf uns heraus und unsere Gruppe begann zu zerfallen. Als die Trailabfahrt in einen Trailanstieg überging, waren nur noch Michal, ich und ein M2-Fahrer übrig, der mir folgte und dann beschloss, mich zu überholen. In der nächsten Kehre kam er jedoch plötzlich zum Stehen, ich fuhr auf ihn auf und verlor so den Anschluss an Michal. Er war dann ungefähr 20 Meter vor mir. Ich konnte ihn nicht mehr einholen und es lagen immer noch einige Kilometer vor uns und dann ein Trail bis zur Ziellinie.

Michal und Krzysztof waren heute eine Minute schneller als ich. Ich bin immer noch Zweiter in der AK-Gesamtwertung mit zwei Minuten Rückstand auf den ersten Platz und zwei Minuten Vorsprung auf Platz drei.

Dieses Jahr war ich an Tag zwei vier Minuten schneller als letztes Jahr. Leistungsmäßig war ich ähnlich stark unterwegs wie gestern. Hoffentlich habe ich für morgen noch ein bisschen Kraft übrig.“

„The second race day of Mouflon Tracks is over, and today I was 7 in the general classification and 3 in my AG.

The start was from the center of Ladek-Zdroj, and at first we drove slowly through the streets of the town. Then they gave the go-ahead and the race began. This time we formed a group with Krzysztof, Michal, myself, two guys from M2 and someone else from our M3 group. A few guys from M2 went ahead, and with them a Portuguese from M3, who was third yesterday.

So here we are, periodically changing, me - Krzysztof - Michal, at this pace we drove half the distance. Then Krzysztof was very fast on the trail, and gave us 30 seconds, and our group began to break. After the trail down began to trail up, and it was just me, Michal and a guy from M2, who was following me and suddenly decided to overtake me. On the next hairpin he stalled, I bumped into him and fell behind Michal. He was about 20 meters ahead. I still couldn't get Michal and he got away, and there was still a few more kilometers up ahead and then a trail all the way to the finish line.

Michal and Krzysztof were faster than me for a minute today. I'm still second in the general classification, two minutes to the first place, and two minutes to the third.

This year I rode the course 4 minutes faster than last year, in terms of power numbers I almost didn't fail compared to yesterday, hopefully there's still strength left for tomorrow.“

Evgeny Sidorenko, 4. Platz M3 bei der 3. Etappe des Mouflon Tracks in Polen:

„Der dritte und letzte Tag des Mouflon Tracks Etappenrennens ist geschafft. Heute war ich Achter der Gesamtwertung und Vierter in meiner Altersgruppe, eine Sekunde hinter Platz drei. In der Gesamtwertung meiner AK für das ganze Rennen habe ich den zweiten Platz verteidigt.

Erstaunlicherweise hatte ich an Tag drei immer noch Power. Wir starteten in Stronie Slaskie, zunächst ziemlich entspannt, aber bald danach begann das Rennen. Einige Unbekannte versuchten, sich in der Führungsgruppe festzusetzen, fielen dann aber schnell wieder zurück. Ich hatte keine Pläne für das heutige Rennen – wichtig war nur, nicht mehr als zwei Minuten an Michal zu verlieren. Der Portugiese fuhr mit einigen jungen Fahrern voraus, dann Michal, Krzysztof und ich zusammen mit ein paar weiteren Leuten. Meinem Gefühl nach waren wir schön gleichmäßig unterwegs und ich freute mich, dass die Jungs verstanden, dann wir es heute nicht überstürzen, sondern lieber noch ein bisschen Spaß haben sollten. Aber der Garmin zeigte 300+ Watt an und aus irgendeinem Grund „verloren“ wir die Fahrer hinter uns. So wurde mir klar, dass die Jungs gar nicht daran dachten, es heute locker anzugehen.

So kamen wir an den Milky Way Trail, wo uns Krzysztof verließ und den ich mit Michal beendete. Nach dem Trail sah ich irgendwo vor mir Krzysztof, der den Portugiesen wieder eingeholt hatte. Wie im letzten Jahr fuhr ich zusammen mit Michal. Der weitere Rennverlauf war „ohne besondere Vorkommnisse“, Trail rauf und runter, leichte Anstiege, und so kamen wir zusammen zum letzten Trail. Michal fuhr vor mir in den Trail ein, so dass ich keine Chance hatte, ihn zu überholen, und so beendeten wir das Rennen.

Was interessant ist: ich erinnere ich, dass ich letztes Jahr den Schlusstrail mit viel Spaß fuhr. In diesem Jahr versuchte Michal, mir davon zu fahren und ich versuchte, dran zu bleiben. Strava sagt mir, dass ich den Trail dieses Jahr schlechter gefahren bin… O_O Insgesamt war ich dieses Jahr aber vier Minuten schneller unterwegs.“

„The third and final day of the Mouflon Tracks staged race is over, today I was 8th in the general classification and 4th in my age group, 1 sec behind third place, and in the AG's general classification by the sum of the three days I kept the second place.

Surprisingly, even by day 3 I still had a power. The start from Stronie Slaskie, and we started quite relaxed, but soon the normal race began. Some strange people tried to get into the head of the group, but quickly dropped back. I had no any plans for the race, the main thing was not to lose more than two minutes to Michal. The Portuguese rode ahead with the youngsters, then Michal - Krzysztof - me - some other people. My feeling was that we were going very smoothly and I was even glad that the guys understood that today we shouldn't rush and had some fun, but Garmin was showing 300+ watts and the "tail" was going off for some reason... So, I started to think, that guys weren't even thinking about having a rest today. Well, we had to be patient.

And so we got to the start of the Milky Way trail, where Krzysztof left and I finished it with Michal. After the trail somewhere ahead flashed Krzysztof, who got the Portuguese, and we rode together with Michal, last year was the same. Anyway, nothing special, trail up and down, gentle uphills, so we got to the last trail together. We completed the final trail with Michal together, but he was the first on the trail, so I had no chance to overtake him, and so we finished.

What's interesting, last year, as I remember, the final trail I rode purely for fun, and now Michal was trying to get away from me, and I was trying to keep up with him, and Strava says, that this year I rode worse O_O

I was 4 minutes faster by last year's result.“