29.11.2018

Tina Durst im Interview

Die toMotion-Racing-Teammitglieder schaffen es doch immer wieder, uns in ihren Interviews zu überraschen. Wer hätte gedacht, dass Tina Durst, die unser Team seit dieser Saison verstärkt, jahrelang auf höchstem Niveau Rugby gespielt hat, bevor sie zum Mountainbiken wechselte? Sie ist mehrfache Deutsche Meisterin und war eine Zeitlang sogar Kapitänin der deutschen Nationalmannschaft! Ihre Karriere als Rugbyspielerin musste sie 2011 wegen Knieproblemen beenden, entdeckte aber kurz darauf das Mountainbiken für sich. Auch in dieser Sportart ist sie inzwischen sehr erfolgreich unterwegs – unter anderem stand sie 2018 als Gesamtsiegerin beim 3-Stunden-Rennen in Waldkatzenbach, mit Platz 2 Gesamt auf der Langstrecke des Überwald Bike Marathons in Siedelsbrunn und mit jeweils einem dritten Gesamtplatz auf der Langstrecke der Schönbuch Trophy und der Mittelstrecke des Wiesbaden Bike Marathons im Teamtrikot von toMotion Racing by black tusk auf dem Podium.

Doch das Mountainbiken ist nicht Tinas einzige Leidenschaft. Was sie beruflich macht und für welche Hobbys sie in ihrer Freizeit außerdem noch Zeit findet, erfahrt ihr in unserem Interview:

Hallo Tina, bitte stelle dich kurz vor.

Tina Durst, 37, Karlsruhe

Wer gehört sonst noch zu deiner Familie?

Meine Eltern, wohnhaft in der Nähe von Hannover, eine Schwester, ein Bruder (beide jünger)

Welchen Beruf übst du aus? Was gefällt dir daran?

  • Ich bin Diplom-Ökonomin (Uni Hannover).
  • 2008 nach dem Studium Umzug in den Süden und seitdem in der Energiebranche bei der EnBW Energie Baden-Württemberg AG.
  • Bis vor kurzem als Marketing Managerin das Marketing für eine neue Geschäftseinheit aufgebaut und am Markt etabliert à daran gefallen hat mir das Kreative und immer wieder Neue, hab quasi mein eigenes Marketingkonzept entwickelt und umgesetzt sowie Jahr für Jahr optimiert. Die EnBW ist jetzt ein wesentlicher Player in diesem Thema am Markt. J
  • Zum 15. Oktober Start in eine neue Aufgabe im EnBW Konzern, wieder in einer neuen Geschäftseinheit, dieses Mal mit stärkerem vertrieblichen Fokus. Mein Ziel ist es, die EnBW auch in diesem Thema als einen wesentlichen Player am Markt zu etablieren.

Was bedeuten dir Sport im Allgemeinen und das Mountainbiken im Besonderen?

Sport war schon immer ein wesentlicher Bestandteil in meinem Leben und ist mir sehr wichtig. Bei einem einjährigen Schüleraustausch in Neuseeland bin ich mit 16 über die Sportart Rugby gestolpert, hab sie mit zurück nach Deutschland gebracht und sie hat über 10 Jahre mein Leben geprägt. War ne tolle Zeit mit vielen schönen Augenblicken und Erfolgen (2x Deutsche Meisterin 15er Rugby, 2x Deutsche Meisterin 7er Rugby, Kapitänin Deutsche Nationalmannschaft 7er und 15er Rugby). Danach hab ich einen kurzen Abstecher in die Sportart Touch Rugby gemacht und durfte 2011 beim World Cup in Edinburgh spielen, musste allerdings im Folgejahr wegen Knieproblemen aufhören.

  • 2011: Entdeckung der Sportart MTB, weil ich unbedingt mal auf den Königsstuhl bei Heidelberg fahren wollte (damals habe ich noch in der Gegend gewohnt). Das hat dann so viel Spaß gemacht, dass ich mein erstes MTB gekauft habe und alles Mögliche ausprobiert habe (Alpencross, Downhill am Gardasee oder Bikepark).
  • 2012: Erstes Rennen mit meinem damaligen Team bike technik Nußloch beim Külsheimer 12 Stunden Rennen im Mixed Team (3. Platz)
  • 2016: Erste Saison mit Fokus auf Hobby-Rennen (damaliges Team: Focus RAPIRO Racing)
  • 2017: Erste Saison als Lizenzfahrerin

MTBen ist für mich Meditation und Glück pur, weil ich draußen in der Natur meine Gedanken ziehen lassen kann, mein Geist wieder klar und frisch wird und ich immer wieder die vielen Dinge erkenne, für die ich dankbar sein kann und die mich glücklich machen.

  

Gibt es für dich noch etwas anderes als Arbeit und Mountainbiken?

Ja, ich bin eine Weltenbummlerin und liebe es, mit meinem Backpack die Welt zu erkunden. In meinem neuen Job habe ich zweimal drei Monate Auszeit vereinbart, die ich fürs Reisen nutzen möchte. Letztes Jahr habe ich zudem Kitesurfen als zweite sportliche Leidenschaft für mich entdeckt, dieses Jahr ist bei einem Yoga Retreat noch Yoga dazu gekommen. Ins Fitness-Studio gehe ich auch regelmäßig, wird also bestimmt nicht langweilig ;-). Ansonsten treffe ich noch gerne Freunde, koche oder lese ein gutes Buch.

Wie schaffst du es, dein Training mit Beruf und Familie bzw. Freunden in Einklang zu bringen?

Durch ein gutes Zeitmanagement ;-)

Wie viele Stunden pro Woche arbeitest du und wie viele trainierst du?

Arbeit: 40-50 Std. pro Woche, Training: ca. 10 Std. pro Woche (mal grob geschätzt).

Passt du deine Ernährung an deinen Sport an und worauf achtest du?

Ja, ich achte auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung, seit Juli ernähre ich mich vegan.

Wie sieht ein typischer Tag unter der Woche bei dir aus?

Unter der Woche: Aufstehen, frühstücken oder Fitnessstudio, arbeiten, Training, Freunde treffen oder chillen, essen, schlafen.

Am WE: Aufstehen, frühstücken, irgendwann im Laufe des Tages trainieren, ansonsten chillen, Freunde treffen oder Zeugs erledigen, essen, schlafen.

Woran erinnerst du dich in der vergangenen Saison besonders gern?

Fand eigentlich alle Rennen, bei denen ich nicht alleine war, sondern jemand vom Team dabei war, schön.

  

Welche Ziele hast du dir für die Saison 2019 gesetzt?

Für 2018 war mein Ziel, das BeMC UCI Rennen zu Ende zu fahren, da ich es 2017 bei meinem ersten Versuch aufgrund eines kaputten Rads nicht geschafft hatte. Das hat geklappt! :-)

Für 2019 bin ich noch nicht sicher, was mit dem neuen Job zeitlich möglich ist und was ich möchte. Aber irgendein Saison-Highlight werde ich mir schon raussuchen… ;-)