05.10.2021

toMotion-Racer holen vier Podestplätze auf der Schwäbischen Alb

Zwei Rennen prägten das vergangene Wochenende besonders, bei denen insgesamt elf Teammitglieder des Lindauer Rennstalls toMotion Racing by black tusk aktiv waren – einige von ihnen doppelt. Daniel Bürgin, der immer noch nicht renn-satte Racer aus dem Südschwarzwald, erkämpfte sich einen Doppelerfolg: er wurde sowohl beim Bike the Rock in Heubach als auch bei der Alb-Gold Trophy in Münsingen Dritter seiner Alterskategorie. Marcel Scheu sicherte sich in Heubach Platz drei bei den U19-Fahrern und wurde Gesamt-Neunter im 100-köpfigen Teilnehmerfeld der Kurzstrecke. Auch Gabi Scheu (Platz fünf) auf der Kurzdistanz sowie Thore Perske (Platz sechs) und Jens Herbstreit (Platz zehn) auf der Langstrecke fuhren beim Bike the Rock in die Top Ten. Einen Tag später feierte Mark Jagenow bei der Alb-Gold Trophy in Münsingen einen erfolgreichen Saisonabschluss: er nahm auf der Kurzstrecke den zweiten Platz seiner Alterskategorie mit nach Hause.

Der Wettergott meinte es gut mit den Teilnehmern des Bike the Rock in Heubach. Rund 200 Fahrerinnen und Fahrern standen bei den Hobby-Marathonrennen am Start, unter ihnen sieben Teammitglieder von toMotion Racing by black tusk. Auf der Kurzstrecke mit 30 Kilometern und 800 Höhenmetern fuhr der 17-jährige Marcel Scheu ein starkes Rennen und kam als Dritter der U19-Kategorie und Neunter des 100-köpfigen Fahrerfeldes ins Ziel. Mit einer Fahrzeit von 1:16:25 Stunden betrug sein Rückstand auf den Gesamtsieger weniger als drei Minuten. Seine Mutter Gabi Scheu war in diesem Jahr auf der Kurzstrecke 15 Minuten schneller als bei ihrer letzten Teilnahme in 2019. Da es bei diesem Rennen keine separate Wertung für die Ü50-Damen gibt, wurde sie in der Ü40-Kategorie auf Rang fünf gewertet. Daniel Bürgin erlebte auf der Kurzstrecke ein sehr durchwachsenes Rennen mit schlechter Startposition, einer Reifenpanne und der emotionalen Belastung durch den schweren Sturz eines Teamkameraden, den er im Anschluss an das Rennen in die Notaufnahme einer nahegelegenen Klinik brachte. Sein dritter Platz in der Alterskategorie MU50 kam für ihn dann auch eher als Überraschung.

 

Beim „Powertrack“ waren in Heubach zwei Runden à 30 Kilometer und 800 Höhenmeter zu fahren, die von drei toMotion-Fahrern in Angriff genommen wurden. Jürgen Henninger nahm zum ersten Mal am Bike the Rock teil und war begeistert von der Streckenführung: „Die hat es echt in sich. Steile Rampen gleich zu Rennbeginn, viele Trails, technisch anspruchsvoll auf und ab und am Ende noch Teile der Cross Country Bundesliga Strecke.“. Mit Platz 12 seiner Altersklasse war er am Ende vollauf zufrieden. Jens Herbstreit bestritt das letzte Rennen seiner Saison und genoss vor allem die zweite Runde. „Das Feld wurde nun deutlich kleiner und ich hatte um mich nur noch eine Gruppe aus vier Fahrern“, erinnert er sich. „Ich fühlte mich zu dem Zeitpunkt immer noch gut und konnte meine Leistung im ersten Anstieg gut halten. Die anderen Fahrer wurden etwas langsamer und so kam ich vorbei und konnte mich immer weiter absetzen.“. Herbstreit teilte sich das Rennen gut ein und freute sich nach 3:04:14 Stunden über Platz 10 der MU40-Kategorie. Sein Teamkollege Thore Perske war auf der 60 Kilometer-Strecke mit 2:44 Stunden der schnellste toMotion-Racer. Damit sicherte sich Perske Rang 6 bei den MU30-Herren und wurde Elfter der 76-köpfigen Herren-Gesamtwertung.

Einen Tag später sahen sich Thore Perske und Daniel Bürgin bei der Alb-Gold Trophy in Münsingen wieder. Der 22-jährige Perske hatte sich erneut für die Langdistanz entschieden. Nach 88 Kilometern und rund 1600 Höhenmetern nahm er Platz 18 der 80-köpfigen Hauptklasse Hobby Herren mit nach Hause. Sein Teamkollege Mike Woland hatte vor allem in der ersten Rennhälfte starke Beine, musste gegen Ende jedoch noch einige Plätze abgeben. Er wurde nach 3:22:11 Stunden 30. der Lizenzklasse und 45. im 325-köpfigen Teilnehmerfeld der Langstrecke.

Auf der 43 Kilometer Kurzdistanz feierte Mark Jagenow seinen Saisonausstand. Nachdem er weite Strecken des Rennens in einer 6-köpfigen Gruppe zurückgelegt hatte, gab er am letzten Anstieg noch einmal Gas. „Ich habe alles in eine Waagschale geworfen und konnte auf den abschließenden Trails den Abstand zu einem Altersklassen-Mitstreiter auf 30 Sekunden vergrößern. Ein perfektes Rennen, mehr war nicht drin. Ich habe das Beste aus mir rausgeholt und kann somit guten Gewissens in die Pause gehen.“ Jagenow stand in Münsingen mit Platz zwei der 91-köpfigen M1-Kategorie wiederum auf dem Podium. Sein Teamkollege Michael Morgenroth wurde bei den M2m-Herren Sechzehnter. Daniel Bürgin hatte sich nach den Strapazen des Vortags für den Mini-Marathon mit 27 Kilometern und 550 Höhenmetern entschieden. Er genoss dieses Rennen in vollen Zügen und nahm am Ende Rang drei der Herren-Kategorie mit nach Hause, mit einem kleinen Wermutstropfen: „Hätte es eine M2-Alterklasse gegeben, wäre es ein Sieg geworden“. Daniel Schmitt fuhr beim Mini-Marathon auf Platz 27.

 

 

Ergebnisübersicht:

Bike the Rock, Heubach

Powertrack (60 km, 1600 hm)

6. Platz MU30                   Thore Perske (2:44:34)
10. Platz MU40                 Jens Herbstreit (3:04:14)
12. Platz MÜ50                 Jürgen Henninger (3:25:22)

Shorttrack (30 km, 800 hm)

3. Platz MU19                   Marcel Scheu (1:16:25)
3. Platz MU50                   Daniel Bürgin (1:26:33)
5. Platz WÜ40                   Gabi Scheu (1:57:03)
DNF                                  Christian Ludewig

 

Alb-Gold Trophy, Münsingen

Langdistanz (88 km, 1590 hm)

30. Platz Lizenz m            Mike Woland (3:22:11)
18. Platz HK Hobby m       Thore Perske (3:37:23)

Kurzdistanz (43 km, 840 hm)

2. Platz M1 m                   Mark Jagenow (1:36:29)
16. Platz M2 m                 Michael Morgenroth (2:01:01)

Mini-Marathon (27 km, 550 hm)

3. Platz Herren                  Daniel Bürgin (1:03:14)
27. Platz Herren                Daniel Schmitt (1:29:15)

 

Original-Rennberichte:

Jens Herbstreit, 10. Platz MU40 beim Bike the Rock, Langstrecke:

„Der Tag fing sehr früh an. Der Start war um 8 Uhr und so musste ich schon um 4 Uhr aufstehen. Etwas müde fuhr ich im Dunklen nach Heubach. Morgens war es noch ziemlich kühl, für den Start waren aber angenehme Temperaturen und Trockenheit angesagt. Vom Rennen am letzten Wochenende hatte ich mich gut erholt und ging gespannt und motiviert auf die Strecke. Es standen 2 Runden mit insgesamt 60 km und 1.600 hm an.

Der Start verlief entspannt und ohne besondere Ereignisse. Ich fand ein gutes Tempo und konnte gleich im ersten Anstieg ein paar Plätze gut machen. Die erste Hälfte der Runde ist von einigen längeren Anstiegen geprägt, hat aber auch ein paar schöne, flowige Trails. Die zweite Hälfte und speziell die letzten 8 km wurden dann etwas anspruchsvoller und technischer. In einem Trailabschnitt hatte ich dann einen Schreckmoment. Ich war kurz unaufmerksam, kam in einer leichten Linkskurve etwas zu nah an die Hangseite und fuhr geradeaus auf einen Baum zu. Ich zog das Rad sofort nach links und kam zum Glück knapp am Baum vorbei. Nach dem kurzen Adrenalinschub war ich dann wieder voll präsent.

Am Ende vom letzten Trail ging es direkt auf den Zielbogen zu. Ich dachte kurz, dass ich den Abzweig auf die zweite Runde verpasst hatte. Der Fahrer vor mir war genauso irritiert und fragte einen Streckenposten, der an der Seite stand. Dieser zeigte auf einen steilen Grashügel, über den es dann tatsächlich auf die zweite Runde ging.

Das Feld wurde nun deutlich kleiner und ich hatte um mich nur noch eine Gruppe aus vier Fahrern. Ich fühlte mich zu dem Zeitpunkt immer noch gut und konnte meine Leistung im ersten Anstieg gut halten. Die anderen Fahrer wurden etwas langsamer und so kam ich vorbei und konnte mich immer weiter absetzen. Im nächsten steilen Anstieg machte ich dann noch einen weiteren Platz gut.

Langsam machte sich das Laktat in den Beinen bemerkbar und kurze Zeit später bemerkte ich auch noch ein leichtes Hungergefühl. Ich nahm sofort ein Gel und kurze Zeit später ein weiteres. Zu dem Zeitpunkt waren aber schon die meisten Höhenmeter bewältigt, sodass eigentlich nicht mehr viel passieren konnte. Ich war relativ sicher, dass ich das Tempo auch bis ins Ziel halten kann.

An der letzten Verpflegungszone machte ich dann noch einen weiteren Platz gut und konnte mich auch hier gut absetzen. Auf den letzten Kilometern hatte ich weder vor noch hinter mir andere Fahrer in Sichtweite und so konnte ich die letzten Trails genießen.

Mit Platz 10 in der Altersklasse und Platz 26 in der Gesamtwertung war das für mich ein sehr gelungener Saisonabschluss. Nächstes Jahr geht es dann wieder mit voller Energie los.“

Jürgen Henninger, 12. Platz MÜ50 beim Bike the Rock, Langstrecke:

Ich bin in Heubach den Powertrack gefahren und der war mega super. Die Strecke kannte ich ja noch nicht, aber die hat es echt in sich. Steile Rampen gleich zum Rennbeginn, viele Trails, technisch anspruchsvoll auf und ab und am Ende noch Teile der Cross Country Bundesliga Strecke. Ich habe es nicht aufs Äußerste ausgereizt, um beim letzten Rennen in diesem Jahr heil ins Ziel zu kommen. Man hat auch an der Teilnehmerzahl sehen können, dass sich nicht viele an diese Strecke trauten. Beim Powertrack auf 60 km 1600 hm waren glaube ich nur 83 gemeldet. Ich habe in meine AK 2 den 12. Platz belegt und war mit mir zufrieden.“

Marcel Scheu, 3. Platz MU19 beim Bike the Rock, Kurzstrecke:

„Vom Start an war das Tempo sehr hoch, am langen Anstieg zur "Grünen Hölle" zog sich das Feld allerdings auseinander und ich konnte den Spitzenfahrern nicht folgen und musste etwas Tempo rausnehmen. Dann fuhr ich erst mal eine Weile alleine, aber in Sichtweite eine Gruppe mit mehreren Fahrern, die letzten 10 Km fuhr ich dann mit einem anderen U19-Fahrer, mit dem ich um Platz 2 kämpfte. Am vorletzten Anstieg konnte ich vorne bleiben und in dem nun folgenden Trail noch Vorsprung herausholen, doch durch einen blöden Wegrutscher und Sturz verlor ich den wieder. Am letzten Anstieg vor dem Ziel waren wir gleichauf, aber kurz vor der Abfahrt machten meine Beine zu und er fuhr ein paar Sekunden vor mir ins Ziel. So wurde ich 3. meiner AK und Gesamt 9. von 100 Fahrern. Zum Gesamtsieg fehlten nur 3 Minuten!“  

Daniel Bürgin, 3. Platz MU50 beim Bike the Rock, Kurzstrecke:

http://www.becomeapro.one/2021/10/04/biketherock-rennwochenende-teil-1/

Gabi Scheu, 5. Platz WÜ40 beim Bike the Rock, Kurzstrecke:

„Samstag früh um 8 Uhr Start beim Bike the Rock- Marathon in Heubach, bestes Wetter und alles staubtrocken. Entweder konnte man 1 Runde (30 km / 900 hm) oder 2 Runden fahren. Die Strecke wurde noch 2 Wochen zuvor um ein paar Höhenmeter verlängert. So fuhr man nach dem Massenstart die "Grüne Hölle" von ganz unten hoch, ein steiler und langer Anstieg, den ich beim Hochfahren verfluchte. Aber die anschließenden vielen Trails lassen einen das wieder vergessen, vor allem der "Thunderstruck Trail" . An den folgenden Anstiegen gegen Rennende konnte ich mehr Gas geben und holte immer wieder ein paar Fahrer ein, die mich dann wieder in den etwas technischeren  Trails Richtung Ziel abgehängt haben.  Zwischendrin hörte ich im Wald minutenlanges Sirenengeheul vom Krankenwagen und erfuhr dann im Ziel, dass Christian leider böse gestürzt ist.  In meiner AK gibt es bei diesem Marathon keine Wertung und so wurde ich 5. in der AK Ü40. Immerhin war meine Zeit im Vergleich von vor 2 Jahren um 15 Minuten schneller! Am meisten aber freute ich mich, dass es Marcel aufs Podium geschafft hat :-)  Es war eine tolle und gut organisierte Veranstaltung mit einer Strecke, die richtig Spaß gemacht hat. im Nachhinein hab ich mich geärgert, dass ich nicht 2 Runden gefahren bin, aber nächstes Mal dann :-)  Gute Genesung an Christian!“

Mike Woland, 30. Platz Lizenz bei der Alb-Gold Trophy, Langstrecke:

„Am vergangenen Sonntag bin ich bei der Alb Gold Trophy in Münsingen auf der Langdistanz an den Start gegangen. Die 88 km und 1590 hm konnte ich mit einer Zeit von 3h 22min beenden. Die erste Rennhälfte habe ich mich sehr gut gefühlt, nach knapp 50 km habe ich mit immer müder werdenden Beinen kämpfen müssen. Die letzten 15 km waren dann eine pure Qual bis ins Ziel. Leider habe ich dabei noch ein paar Plätze verloren, aber das ist  Racing. Am kommenden Wochenende steht dann für mich das letzte Rennen der Saison in Singen an.“

Mark Jagenow, 2. Platz M1m bei der Alb-Gold Trophy, Kurzstrecke:

„Im letzten Rennen in der Saison 2021 ging es auf die Schwäbische Alb nach Münsingen zur Alb Gold Trophy. Gemeldet war ich auf der mittleren Distanz. Ich war eigentlich der Meinung, dass die Alb Gold Trophy in Trochtelfingen stattfindet. Wusste nicht, dass hier abwechselnd die Austragungsorte Münsingen und Trochtelfingen ausrichten. Weil in Trochtelfingen das Ganze einem Rennradrennen ähnelt, entschied ich mich für den Kurzmarathon. Aber in Münsingen ist die Strecke doch ein bisschen welliger und kommt dem MTB Sport doch näher. Hier wäre auch die Langdistanz denkbar gewesen.

Nach 3-stündiger Anfahrt auf die Alb war schon die erste Herausforderung geschafft. Im Startblock habe ich eine angenehme Position einnehmen können, was mir erlaubte, die ersten Kilometer in der Führungsgruppe mitzufahren. Erst die eingeholten Gravelfahrer zersplitterten das Feld auf den Abfahrten. Ich fand mich in einer 6-köpfigen Verfolgergruppe wieder. Augenscheinlich 4 junge Fahrer und ein Altersklassen-Mitstreiter (später Platz 2 und 3 AK). Die 4 jungen Roadies verweigerten auf den flachen Passagen die Mitarbeit im Wind, um dann am Berg 20 Meter voraus zu fahren, und dann die Beine auf der Ebene wieder hängen zu lassen. Die zwei "‘Alten" mussten hier Führungsarbeit leisten. Erst ein Urschrei aus meinem Mund und das Näherkommen einer Verfolgergruppe veranlasste die Jungstars zur Mitarbeit an der Führungsarbeit.

Am letzten Buckel, was ich daran merkte, dass alle auf einmal Gas gegeben haben, konnte ich meinen Altersklassen-Mitstreiter abhängen. Ich habe alles in eine Waagschale geworfen und alles aus mir rausgeholt. Auf den abschließenden Trails konnte ich den Abstand auf 30 Sek. im Ziel vergrößern.

Ein perfektes Rennen, mehr war nicht drin. Ich habe das Beste aus mir rausgeholt und kann somit guten Gewissens in die Pause gehen.“