20.06.2017

toMotion-Racer mischen vorne mit

Das Kaiserwetter des vergangenen Wochenendes lockte viele Teammitglieder des Lindauer Rennstalls toMotion Racing by black tusk auf die Mountainbike-Rennstrecken im In- und Ausland. 10 Podiumsplätze sowie etliche Top-Ten-Platzierungen konnte das Team am Ende verbuchen. Besonders erwähnenswert dabei sicherlich der 3. Platz AK von Sabine Loacker und der 5. Platz U23 von David Gerstmayer beim Hero Südtirol Dolomites. Beim Black Forest Ultra Bike Marathon sicherte sich Susanne Stampf den Damen-Gesamtsieg auf der Speed-Track-Distanz (52 km), Runa van Sterkenburg fuhr bei den Juniorinnen auf Platz 2. Rahel Trebing wurde Altersklassen-Zweite und Gesamt-Dritte über 89 km/2300 hm. Auf der Marathon-Distanz (77 km) erreichten Danièle Troesch und Jürgen Heyde jeweils Platz 3 ihrer Alterskategorie. Auf der 50-km-Strecke des Canyon Rhein-Hunsrück-Marathons freute sich Gwenda Rüsing über den Damen-Gesamtsieg.

Steile Rampen und atemberaubende Aussichten – so lassen sich die 85 km und 4500 Höhenmeter der Extremstrecke des „Hero Dolomites“ zusammenfassen. Unter anderem sind zwei Pässe auf über 2200 m Höhe zu überwinden. Fast 2500 Mountainbiker wagten sich auf die anspruchsvolle Strecke, zwei von ihnen im schwarz-cyanfarbenen Trikot des Lindauer Rennstalls toMotion Racing by black tusk: Sabine Loacker und David Gerstmayer. Beide bewiesen in dem sechs (Gerstmayer) bzw. achteinhalb (Loacker) Stunden währenden Rennen ihre Leidensfähigkeit. Belohnt wurde Sabine Loacker mit dem dritten Platz ihrer Alterskategorie und Rang 5 im Damen-Gesamtklassement. Auch Gerstmayer freute sich unbändig über den Lohn seiner Mühen: „2500 männliche Teilnehmer und ich lande auf dem 89. Gesamtplatz!!! Fünfter in der U23, 84. von 1850 Lizenzfahrern und SECHST-bester Deutscher!! AWESOME!“

   

Ein weiteres Rennen mit mehr als 4300 Teilnehmern fand am selben Wochenende in Kirchzarten im Schwarzwald statt. Insgesamt fünf Streckenlängen standen zur Auswahl. Auf der Speed-Track-Strecke mit 52 km und 1180 hm sicherte sich Susanne Stampf den Gesamtsieg bei den Damen. Ihre Teamkollegin Runa van Sterkenburg wurde Zweite bei den Juniorinnen. Daniel Bürgin verpasste mit Platz 4 nur knapp das „Treppchen“ der Senioren 1. Weitere zwei Podiumsplätze für toMotion Racing by black tusk gab es auf der Marathon-Distanz (77 km/2050 hm): Danièle Troesch und Jürgen Heyde erreichten jeweils Platz 3 ihrer Alterskategorie. toMotion-Nachwuchstalent Sven Rothfuß steuerte mit Platz 10 der Hauptklasse Herren ebenfalls ein Top-Ten-Ergebnis bei und wurde Gesamt-13. Auf der Power-Track-Distanz über 89 km und 2300 hm fuhr Rahel Trebing ein solides Rennen und erkämpfte sich als drittschnellste Dame Rang 2 ihrer Altersklasse.

   

Rund 300 km weiter nördlich vertraten vier toMotion-Racer den Lindauer MTB-Rennstall beim Canyon Rhein-Hunsrück MTB-Marathon im rheinland-pfälzischen Rhens. Andreas Schaible hatte sich für die mit 900 hm gespickte 30-km-Distanz entschieden. „Eine insgesamt sehr coole Strecke, mit vielen Speed-Passagen und einem recht hohen Singletrail-Anteil“, beschreibt er die Strecke. Mit einer Zeit von 1:19:16 h erkämpfte sich Schaible Platz 3 bei den Senioren 1. Auch auf der Mitteldistanz (50 km / 1400 hm) gab es zwei Podiumsplatzierungen für toMotion Racing by black tusk. Gwenda Rüsing sicherte sich mit zwei Minuten Vorsprung auf die 13 Jahre jüngere Zweitplatzierte den Gesamtsieg bei den Damen. Sven Schmid der weit hinten im Startblock stand, konnte unterwegs noch viele Konkurrenten überholen und wurde Dritter der U19-Kategorie.

     

Ein Exot unter den Rennen des vergangenen Wochenendes war sicherlich die Klapprad-WM 2017, die in Form eines Bergrennens über 12 km und 640 hm ausgetragen wurde und an der toMotion-Racing-Teammitglied Andreas Mohn teilnahm. Mit seinem 6. Platz war Mohn, der im Jahr zuvor Vizeweltmeister geworden war, nicht zufrieden. „Es war ein unglaublich hartes Rennen mit einem 20-Zoll-Klapprad mit 2-Gang-Rücktrittschaltung auf den Breitenberg in Pfronten“, behält er die diesjährige WM in Erinnerung.

 

Ergebnisübersicht:

Sellaronda Hero, Südtirol (87 km, 4500 hm)

5. Platz U23                       David Gerstmayer (6:00:11)
3. Platz AK                         Sabine Loacker (8:32:55) (5. Platz Gesamt)

 

Black Forest Ultra Bike Marathon, Kirchzarten

(Ultra-Distanz - 117 km, 3150 hm)

37. Platz AK                       Christian Ludewig (5:25:27)

(Power-Track - 89 km, 2300 hm)

2. Platz AK                         Rahel Trebing (3:58:41) (3. Platz Gesamt)

(Marathon-Distanz - 77 km, 2050 hm)

3. Platz Sen3                     Jürgen Heyde (3:26:48)
3. Platz Sen1                     Danièle Troesch (3:45:27)
10. Platz AK                       Sven Rothfuß (3:08:08)   (13. Platz Gesamt)
25. Platz AK                       David Klaiss (3:37:05)
59. Platz AK                       Michael Morgenroth (4:05:59)
85. Platz AK                       Manuel Pfister (4:05:07)

(Speed Track - 52 km, 1180 hm)

1. Platz Gesamt                 Susanne Stampf (2:18:39)
2. Platz Juniorinnen            Runa van Sterkenburg (2:38:42) (11. Platz Gesamt)           
4. Platz AK                         Daniel Bürgin (2:04:36) (19. Platz Gesamt)

(Short Track – 43 km, 900 hm)

8. Platz AK                         Gabi Scheu (2:18:34)

(Kids Race – 12 km, 260 hm)

10. Platz U15                     Jos van Sterkenburg (0:31:32)

 

MTB Marathon, Pfronten

(76 km, 2600 hm)

28. Platz AK                       Achim Schmidt (4:49:14)

(51 km, 1900 hm)

232. Platz AK                     Jürgen Richter (3:46:22)

(26 km, 900 hm)

9. Platz AK                         Andreas Soldner (1:12:23) (12. Platz Gesamt)

 

Canyon Rhein-Hunsrück-MTB-Marathon

(50 km, 1400 hm)

1. Platz Gesamt                 Gwenda Rüsing (2:23:45)
3. Platz U19                       Sven Schmid (2:09:21)
23. Platz Sen1                   Christian Schramm (2:21:60)

(30 km, 900 hm)

3. Platz AK                         Andreas Schaible (1:19:16)

 

Keiler Bike Marathon, Wombach (35 km, 850 hm)

5. Platz AK                         Heiko Müller (1:23:24)

Internationale Bundesliga, Wombach (21 km, 872 hm)

26. Platz AK                       Nicky Zankl (1:16:19)
33. Platz AK                       Patrick Lehrian (1:21:48)

 

Velothon Berlin (Straßenrennen, 180 km, 550 hm)

3. Platz AK                         Judith Mallmann (5:15:54)

 

Klapprad-WM, Pfronten (12 km, 640 hm)

5. Platz AK                         Andreas Mohn

 

Original-Rennberichte:

Sabine Loacker, 3. Platz AK (5. Platz Gesamt) Hero Südtirol Dolomites, Extremstrecke:

„Sella Ronda HERO, das für mich schönste und nebst SKGT das härteste Rennen, das ich je gefahren bin. Nach 2015 habe ich mich ein zweites Mal auf die Extremstrecke gewagt.

Tags davor hatten wir, David und ich vertraten toMotion Racing by black tusk in Wolkenstein, die Vorbelastung auf vertretbarer Steigung auf die Seiser Alm gemacht. Um Beine zu schonen mit dem Lift auf den letzen Berg im Rennen, um die letzten 10 km abzufahren. Uiuiui, da waren doch noch ein paar Rampen bis ins Ziel. Beine gut, Laune sehr gut, Wetter wolkenlos, Kulisse unbeschreiblich.

Nach einer Anreise tags davor war auch die Vorbereitung stressfrei. Ausgeschlafen gings dann für David um 7.20 Uhr und für mich um 8.25 Uhr los. Mit Startnummer 4004 aus dem 12 Block zu starten bedeutet überholen was geht.

Schon am ersten Berg müssen die ersten schieben, ich schaffe es am Wegrand auf der Wiese vorbeizukommen und fahre. Ich hole bereits die ersten aus den vorderen Startblöcken ein. Das macht Spass. Leider bedeutet das Feld von über 4.000 Startern von hinten aufzurollen auch Geduld zu haben. Blockabfertigung in den Engstellen, ich stehe das erste Mal 10 Minuten und sehe, wie die Damen hinter mir Abkürzungen nehmen. Schade, echt schade. Aber die hol ich mir. Ich kenne die Strecke, ich weiss, wie ich meine Kräfte einteilen muss.

Der zweite Anstieg, auch hier leiden die Fahrer, auch hier wird bereits geschoben. Ich frage mich, wie die Fahrer es bis ins Ziel schaffen, ich aber werde es schaffen. Ich fühle mich gut. Die Pausen, an denen wir warten müssen, um in den Engpässen fahren zu können, tun mir gut. Zum Nachteil, dass die schönen Trails nicht fahrbar sind. Italiener mögen zwar gut Rennrad fahren können, nicht aber Trails. Leider. Ich schiebe und warte und schiebe und warte.

Dann kommt der dritte Anstieg, ich weiß, was mich hier erwartet. Zeitweise sind die Rampen nicht fahrbar. Wir alle schieben kollegial. Zeit, sich die grandiose Kulisse anzusehen und zu schwitzen. Bei fast 30 Grad geht mir langsam das Trinken aus. Ich wage es nicht, ein Gel zu nehmen, das ich dringend brauchen würde, weil ich kein Wasser mehr habe und die nächste Verpflegung 300 hm ober mir zu sehen ist. Ich frage einen Fahrer, der grad frühstückt, ob ich etwas trinken dürfte. Er meinte, klar, er hätte 3 L im Trinkrucksack. Tja. Das hilft mir und ich kann wieder fahren statt schieben. Eine Dame muss ich allerdings abreißen lassen und ich weiß, dass die Damen hinter mir aufschließen.

Auf der Schotterabfahrt gebe ich mein Bestes. Der Trail Richtung Canazei dann wieder auf Stopp and Go. Es geht nun um Langkofel und Innerkofel herum, wie solche Berge wohl entstanden sind? Die Fahrt ins Tal erinnert mich an Samnaun, nur dass ich nicht allein bin. Um mich herum bereits unter 1.000er Startnummern. Leider hilft mir niemand im Gegenwind. Ich fahre also allein mein Tempo und überhole Fahrer um Fahrer. Der Gegenwind ist bitter, und dennoch arbeiten meine Beine.

Auch die beiden letzten Anstiege freuen mich, noch immer bin ich motiviert. Ich sehe auf die Uhr. Leider habe ich eine halbe Stunde mit Warten verbracht. Ich gebe daher noch ein letztes Mal Gas, um meine Zeit von vor 2 Jahren vielleicht ein wenig zu unterbieten und fahre die letzten Rampen bis es brennt. Auch am letzten Trail wird wieder langsam gefahren, die Kurzstreckenfahrer sind so mutig, wie sie können. Letztlich kann ich meine Zeit um 1 Minute unterbieten und sichere mir den gesamt 5. und AK 3 Platz.

Ja, ich bin sehr zufrieden mit mir. Es ist mir gelungen, eine solch brutale Strecke noch einmal in Angriff zu nehmen. Ich habe mich im gesamten Rennen gut gefühlt (bis auf meine Durststrecke) und - würde ich die Wartezeiten abziehen - mich deutlich verbessert. Ob ich die Sella Ronda HERO wieder fahren würde? Ja, schon. Der Schmerz vergeht, der Ruhm bleibt. An jeden, der auch mit dem Gedanken spielt: die Wartezeiten sind sehr mühsam und jene, die abkürzen, demotivieren. Aus den hinteren Rängen darf man sich daher keine Top Zeiten erwarten.

Danke an alle Sponsoren für das super Material, das wieder 100% geleistet hat. Danke auch meinem Mechaniker, die Schaltung funktioniert wieder. Danke an Andrea für das optimale Training! Danke aber ganz besonders David und seiner Familie für die super Unterstützung und Motivation!

Ups, I did it again!”

David Gerstmayer, 5. Platz U23 beim Hero Südtirol Dolomites, Extremstrecke:

„SELLA RONDA HERO 2017 - THE WORLD'S TOUGHEST ONE DAY RACE

2500 männliche Teilnehmer und ich lande auf dem 89. Gesamtplatz!!! 5. in der U23, 84. von 1850 Lizenzfahrern und SECHST-bester DEUTSCHER!! AWESOME!

Ich kann nun endlich das erste Mal in der Saison 2017 behaupten, dass ich zufrieden mit meiner Leistung bin. Allerdings hätte ich dieses Mal auch mindestens 15 min schneller sein können. Aber zunächst von vorne. Dieses Mal waren wir zum ersten Mal seit langem wieder zu fünft vor Ort in Wolkenstein im schönen Grödnertal auf 1570m Höhe! Meine Eltern, mein Bruder, Sabine und ich. Ein schöner Support und ein noch schönerer 4-Tage-Kurzurlaub bei super schönem Wetter!

Am Tag vor dem Rennen sind Sabine und ich noch kurz hoch zur Seiser Alm gefahren, um dort die letzten 10 km vom Rennen abzufahren. Wie sich später herausstellen wird, hat sich das mal wieder sehr rentiert! Am Samstag hieß es dann um 5 Uhr in der früh aufstehen, frühstücken und ab aufs Rad zum Warm-Up Richtung Grödnerjoch hoch! Hier war es enorm wichtig gut aufgewärmt zu sein, da es vom Start weg bergauf hoch zum Dantecerpies auf 2250 m Höhe ging. Ein Berg mit 14 % Durchschnittssteigung, eigentlich ja kein Problem für mich, aber das war ja nur der flachste Berg von den ganzen Anstiegen.

Der Plan war, von Anfang an mein eigenes Tempo bis zu den letzten 10 km durchzuziehen. Im Startblock wurde mir auch schon dazu geraten, da der dritte Berg angeblich so steil sein solle, dass ich mich auf 40 min Schieben einstellen kann. "Na super! Ein Rennen, wo ich minutenlang einen Berg hochschieben muss?!?" Für mich unvorstellbar