03.08.2022

toMotion Racing by black tusk dominiert bei den Stundenrennen

Der Monat Juli stand für die Teammitglieder des Lindauer Mountainbike-Rennstalls toMotion Racing by black tusk im Zeichen der Stundenrennen. Vier Rennen über sechs, zwölf und 24 Stunden fanden in den vergangenen vier Wochen statt und bei jedem von ihnen standen Racer im schwarz-cyanfarbenen Trikot auf dem Podium. Besonders erfolgreich: das 12-Stunden-Rennen in Külsheim, bei dem die Plätze eins bis drei der U50-Kategorie von Mike Woland, Daniel Bürgin und Christian Ludewig belegt wurden. Heiko Röhrig komplettierte das starke Teamergebnis mit Platz zwei bei den Ü50-Herren. Weitere Plätze auf dem Treppchen sicherte sich Mike Woland beim 6-Stunden-Rennen am Breitbrunnen (Platz drei) sowie am vergangenen Wochenende beim der 12-Stunden-Europameisterschaft in Diessen (3. Platz bei der EM 2022). Drei Wochen nach einem siebten Platz beim Heavy24 erkämpfte sich 24-Stunden-Spezialist Dennis Sczudlek beim 24h Rad am Ring trotz eines schlimmen Sturzes den Sieg bei den Masters2-Herren. Auch bei den „normalen“ Mountainbike-Rennen gab es für das Lindauer Team einige schöne Erfolge: Mark Jagenow belegte beim dreitägigen Etappenrennen Engadin Bike Giro in der Gesamtwertung Rang drei, am vergangenen Wochenende nahm er beim M1 Montafon Marathon den Gesamtsieg mit nach Hause. Jürgen Langhans dominierte auf der Kurzstrecke des Pfrontener MTB Marathons die M50-Kategorie und stand am Ende ganz oben auf dem Podium.

Der Stundenrennen-Marathon begann für das Team toMotion Racing by black tusk am 10. Juli mit den 6 Stunden am Breitbrunnen in Unterkirnach. Fünf toMotion-Racer gingen als Solofahrer auf die Strecke, die pro Runde 7,5 Kilometer und ca. 140 Höhenmeter zu bieten hatte. Am Ende stand Mike Woland nach 22 Runden als erfolgreichster Teamfahrer mit Platz drei der Gesamtwertung auf dem Podium, nachdem er sich über das gesamte Rennen hinweg einen intensiven Zweikampf mit dem späteren Viertplatzierten geliefert hatte. Gemeinsam mit Daniel Bürgin (Platz 4 Senioren), Christian Ludewig (Platz 9 Herren), Arno Rottler (Platz 10 Senioren) und Sascha Strauß (Platz 16 Senioren) sicherte er toMotion Racing by black tusk außerdem Rang drei in der Teamwertung.

   

Bereits eine Woche später trafen sich Woland, Bürgin und Ludewig beim 12-Stunden-Rennen in Külsheim wieder, an dem auch ihr Teamkollege Heiko Röhrig teilnahm. Mike Woland absolvierte dort sein erstes Rennen über zwölf Stunden und ging dieses hochmotiviert an. „Gleich von Beginn an setzte ich mich an die Spitze und versuchte, meinen eigenen Rhythmus zu fahren“, erinnert er sich. Bereits nach zwei Stunden hatte er sich einen komfortablen Vorsprung herausgearbeitet, den er bis zum Schluss halten sollte. Obwohl er das gesamte Rennen über kaum Nahrung zu sich nehmen konnte, schaffte der toMotion-Fahrer als einziger Teilnehmer 25 Runden und wurde nach 253 Kilometern und 4850 Höhenmetern mit Platz eins der U50-Wertung belohnt, gefolgt von Daniel Bürgin und Christian Ludewig auf den Plätzen zwei und drei. Das Podium war damit fest in toMotion-Hand. Komplettiert wurde das überragende Teamergebnis vom zweiten Platz ihres Teammates Heiko Röhrig in der Ü50-Kategorie.

Am selben Wochenende kämpfte sich Dennis Sczudlek durch die 24 Stunden des Rad am Ring Rennens. „Vom Start weg hatte ich super Beine, mental war ich bei 100 %“, berichtet er. „In Runde neun passierte dann jedoch der Supergau: in der Boxengasse wurde ich von einem Rennradfahrer abgeräumt. Asphaltvollbremsung mit der rechten Gesichtshälfte.“ Vom Sani-Team notdürftig zusammengeflickt, entschied sich Sczudlek trotz seiner Verletzungen zum Weiterfahren. „Bis 23 Uhr lief alles recht ruhig weiter, ich konnte meine verlorene Zeit fast aufholen. Dann machte sich aber der Unfall mehr als deutlich bemerkbar“, erinnert sich der toMotion-Racer. Mit geprellter Schulter und zunehmend anschwellendem Knie arbeitete sich Dennis Sczudlek Runde um Runde nach vorne, um das Rennen schließlich nach 391 Kilometern und mehr als 7000 Höhenmetern uneinholbar auf Platz eins seiner Altersklasse liegend zu beenden.

 

Ende Juli folgte dann die 12-Stunden-Europameisterschaft in Dießen. Wieder war Mike Woland als Solo-Fahrer mit von der Partie, musste sich bei diesem Rennen jedoch quälen: „Bereits nach sechs Stunden wollte ich in jeder Runde aufhören, wurde von meinen Teamkollegen und Betreuern aber immer wieder zum Weitermachen motiviert.“. Er überwand seinen inneren Schweinehund und wurde schließlich nach 260 Kilometern und 5600 Höhenmetern (38 Runden) mit Platz drei in der Gesamtwertung und damit bei der Europameisterschaft 2022 belohnt. Sein Teamkollege Arno Rottler erreichte als Solo-Fahrer mit 30 gefahrenen Runden Platz vier seiner Alterskategorie. Christian Ludewig, Xaver Bochtler, Carsten Gundlach und Jan Finster traten in Dießen als Viererteam an und freuten sich am Ende mit weniger als drei Minuten Rückstand aufs Podium über Platz vier. Jan Finster, der in der Saisonvorbereitung von drei gebrochenen Rippen ausgebremst worden war und daher mit einem Trainingsrückstand ins Rennen ging, fasst das Erlebte so zusammen: „Es war ein super Tag für alle in einem super Team!“.

Auch außerhalb der Stundenrennen fuhren Teammitglieder von toMotion Racing by black tusk im Juli einige schöne Erfolge ein. Beim dreitägigen Etappenrennen Engadin Bike Giro lieferte sich Mark Jagenow mit zwei Konkurrenten einen spannenden Dreikampf um die Podiumsplätze. Auf den ersten beiden Etappen wurde er zunächst von einer Reifenpanne, dann von einem Verfahrer ausgebremst und finishte jeweils auf Rang drei. Bei der Schlussetappe passte dann jedoch alles und der toMotion-Racer holte sich den Tagessieg. „Hätte ich in den Tagen zuvor nicht durch mein Verfahren und den Defekt so viel Zeit verloren, wäre es vorne noch spannend geworden. Nichtsdestotrotz überwogen der Tagessieg und die Emotionen. Und ich weiß, dass die Leistung stimmt“, fasst Jagenow sein Rennen zusammen. Beim Montafon Marathon wählte er am letzten Juliwochenende mit Hinblick auf seine für Anfang August geplante Teilnahme am viertägigen Rothaus Bike Giro die M1-Strecke mit 45 Kilometern und 1250 Höhenmetern, die er auf Rang drei der Gesamtwertung und Platz eins seiner Altersklasse beendete. Sein Teamkollege Evgeny Sidorenko hatte beim M2 Montafon Marathon 65 Kilometer und 2400 Höhenmeter zu bewältigen und erreichte nach 3:24:02 Stunden Rang vier der Master1-Kategorie.

Jürgen Langhans hatte sich beim Pfronten Bike Marathon für die Kurzdistanz mit 26 Kilometern und satten 840 Höhenmetern entschieden und erwischte einen perfekten Renntag. Im direkten Vergleich mit einem M50-Konkurrenten fiel der toMotion-Racer am Berg etwas zurück, trumpfte dann jedoch in der Abfahrt auf und kam schließlich nach 1:24:04 Stunden mit über drei Minuten Vorsprung auf Platz zwei als Sieger der M50-Kategorie ins Ziel. Eine Woche später erkämpfte er sich im tschechischen Zadov beim Kolo pro Zivot Bike Marathon in einem sehr starken Teilnehmerfeld Rang fünf seiner Altersklasse und nahm am folgenden Tag zum „Ausrollen“ noch am Arber-Radmarathon über 170 Kilometer und 2400 Höhenmeter teil.

 

Ergebnisübersicht:

Heavy 24 (Runden à 9,2 km, 142 hm)

7. Platz Männer                Dennis Sczudlek (47 Runden)

 

Engadin Bike Giro (1. – 3.7.2022,

Etappe 1 (55 km, 1150 hm)

3. Platz Masters 2-4        Mark Jagenow (2:32:29)

Etappe 2 (50 km, 1550 hm)

3. Platz Masters 2-4        Mark Jagenow (2:46:17)

Etappe 3 (56 km, 1700 hm)

1. Platz Masters 2-4        Mark Jagenow (2:57:58)

Gesamtergebnis

3. Platz Masters 2-4        Mark Jagenow (8:16:45)

 

Waldhaus Bike Marathon, Weilheim (42 km, 900 hm)

10. Platz AK                     Evgeny Sidorenko (1:38:26)

 

6h-Rennen am Breitbrunnen (Runden à ca. 7,5 km, ca. 140 hm)

3. Platz Teamwertung       toMotion Racing by black tusk
3. Platz Herren                 Mike Woland (22 Runden)
4. Platz Senioren              Daniel Bürgin (19 Runden)
8. Platz Herren                 Christian Ludewig (19 Runden)
10. Platz Senioren            Arno Rottler (17 Runden)
16. Platz Senioren            Sascha Strauß (16 Runden)

 

12h-Rennen Külsheim (Runden à ca. 10 km, ca. 190 hm)


1. Platz  U50                    Mike Woland (25 Runden)
2. Platz  Ü50                    Heiko Röhrig (23 Runden)
2. Platz  U50                    Daniel Bürgin (22 Runden)
3. Platz  U50                    Christian Ludewig (22 Runden)

 

24h-Rennen Rad am Ring (Runden à ca. 8,6 km, ca. 180 hm)

1. Platz Master2               Dennis Sczudlek (39 Runden)

 

Pfronten MTB Marathon (Kurzstrecke 26 km, 840 hm)

1. Platz Senioren M50      Jürgen Langhans (1:24:04)

 

Straßen-Bergzeitfahren Schauinslandkönig, Freiburg (12 km, 800 hm)

4. Platz                            Mark Jagenow (0:35:09)

 

12h-MTB-Europameisterschaft 2022, Diessen (Runden à ca. 7,4 km, ca. 130 hm)

2. Platz Herren                 Mike Woland (34 Runden) (3. Platz Gesamt)
4. Platz Master2               Arno Rottler (30  Runden)
5. Platz 4er-Team             Christian Ludewig/Xaver Bochtler/Carsten Gundlach/Jan Finster (38 Runden)

 

M1 Montafon Marathon (45 km, 1250 hm)

1. Platz Gesamt               Mark Jagenow (1:45:19)

M2 Montafon Marathon (65 km, 2400 hm)

4. Platz AK                       Evgeny Sidorenko (3:24:02)

 

Kolo pro Zivot Bike Marathon, Zadov (30 km, 770 hm)

5. Platz AK                       Jürgen Langhans (1:28:34)

 

Original-Rennberichte:

Mark Jagenow, 3. Platz Gesamt beim Engadin Bike Giro, Etappe 1:

„Engadin Bike Giro - der bekannt ist für seine sehr schöne Kulisse, Mega-Trails, und harten Anstiege. Er sollte 2022 einer meiner Höhepunkte werden. Mit dementsprechender Vorfreude reisten wir einen Tag vor dem Rennen an, um uns ein bisschen an die bevorstehenden Höhenkapriolen zu gewöhnen. St. Moritz Dorf liegt schon auf 1800 Meter Seehöhe. Und es sollte täglich weit über die 2000 Meter gehen.

Der Start der ersten Etappe war in der Innenstadt von St. Moritz, wo sich die Schönen und Reichen in diversen High Society Läden die Hand reichen. Nur an diesem Freitag mischten sich ein paar hundert Biker darunter. Mitunter nichts Geringeres als der Marathon-Weltmeister Andreas Seewald.

Ich hatte mich bei der Akkreditierung nicht für die Hobby Klasse entschieden, in der ich die letzten Jahre unterwegs gewesen war, sondern für die neu eingeführte Lizenz Master 2-4 Klasse (JG 1982 bis 1962).

Auf los ging´s los. Startschuss zum Engadin Bike Giro. Das Profil versprach ein taktisches Rennen, die ersten Kilometer waren im leicht steigenden Gelände dafür gemacht, sich in einer Gruppe aufzuhalten. Ich konnte mich von Beginn an in der Spitzengruppe der Masters und Fun Kategorien aufhalten (die Elite wurde früher auf die Strecke geschickt).

Es ging wie erwartet schon ziemlich hart zur Sache die ersten Kilometer. Die Anstiege wurden richtig hart gefahren und sortierten die Spitzengruppe mächtig. Bei ca. Kilometer 15 kam ein S3-Trail bergauf, wo es richtig zur Sache ging. Ich entschied mich im Hinblick auf die nächsten Tage, ab hier nicht mehr das Pensum mitzugehen, was sich schnell als Fehler herausstellte, denn ich kam nach dem S3 Trail alleine auf ein Flachstück mit mächtig Gegenwind, der vom Bernina-Pass herunter blies. Ein Blick nach hinten zeigte mir, dass ich von einigen Fahrern verfolgt wurde. Ich machte langsam, um in dieser Gruppe unterzukommen. Allerdings wollte da nur einer auch im Wind arbeiten. Schlussendlich verbündete ich mich mit meinem Rivalen aus der Masters 2-4 Gruppe, Reini Woisetschläger (den Namen müsst ihr euch merken), und wir machten gemeinsame Sache. Unsere Anhängsel, die nicht arbeiten wollten, fielen auch nach und nach raus. Im Duo kämpften wir uns den Bernina-Pass in Richtung Lago Bianco auf richtig geilen Trails hoch. Oben angekommen wurde eine kleine Schleife oberhalb des Lago Bianco gefahren, erst steil bergauf, wo ich mich ein klein wenig von Reini absetzten konnte. Die darauf folgende Abfahrt auf den nicht vorhandenen Wegen, quasi nur auf losem Geröll und Schotter, zollte bei vielen Fahrern Tribut. Zahlreiche Reifendefekte reihten sich am Rand der Strecke. Ich wartete eigentlich auch nur darauf, hatte aber Glück. Weniger Glück hatte ich, als mein Mitstreiter Reini an mir vorbei raste, als wäre nichts Schwieriges an der Abfahrt. Aber egal, ich ging auf Nummer sicher und konzentrierte mich auf eine sturz- und pannenfreie Abfahrt. Am Lago Bianco wieder  angekommen sah ich Reini ca. 200 Meter vor mir. Das Ziel war klar. Ab jetzt ging es wieder denselben Weg bis Pontresina, wie wir es hochgefahren waren. So kannte ich zumindest das Terrain. Ich konnte meinen Mitstreiter recht schnell einfangen und wir machten wieder gemeinsame Sache. Auf den letzten sieben Kilometer ging es nochmal steil ein paar Wellen hoch, welche ich am Hinterrad von Reini absolvierte und schon auf Sicherheit und im Hinblick auf die kommenden Tage nicht mehr voll gefahren bin. Die letzten drei Kilometer gingen nur noch im sehr technischen Trail bergab. Meine Taktik: einfach an Reini dran bleiben, was nicht ganz einfach war, denn er war technisch sehr stark.

Dann passierte es: im Trail bin ich wohl zu hart auf einen Stein gefahren. Es krachte mächtig im Carbon, meine erste Vermutung war, dass mir eine Speiche gerissen war. Ich konnte noch weiterfahren, merkte aber, dass ich schnell Luft verlor aus dem Hinterrad. Noch ca. 2 Kilometer zum Ziel. Und ich musste mich entscheiden - was sollte ich tun? Anhalten und eine CO² Kartusche rein hauen? Oder versuchen, irgendwie durchzukommen? Ich entschied mich durchzufahren, weit nach vorne gelehnt, damit das Hinterrad entlastet wurde. So schaffte ich es noch ins Ziel, nicht schnell, aber dennoch einigermaßen im Zeitrahmen. Ich hatte genau eine Minute auf Platz 2, Reini Woisetschläger, verloren, erreichte aber noch den 3. Platz bei den Masters. Wegen der Umstände war ich doch recht zufrieden.“

Mark Jagenow, 3. Platz Gesamt beim Engadin Bike Giro, Etappe 2:

„Engadin Bike Giro, Etappe 2. Heute stand das Dach der Rennserie an, 2700 Meter über dem Meer.

Gut erholt vom Vortag ging es in Celerina bei bestem Wetter an den Start. Auch heute war das Streckenprofil wieder sehr taktisch ausgerichtet. Die ersten 12 Kilometer recht flach in Richtung Bever sollten wieder in großen Gruppen gefahren werden, um sich im Windschatten zu schonen. Ich konnte mich auch gut in der Spitzengruppe aufhalten. Ab Kilometer 12 ging es sukzessive bergauf,  die ersten Kilometer auf Forstwegen. Und irgendwann ging es auf Wanderwegen steil bergauf Richtung Suvretta-Pass. Teilweise mussten wir minutenlang das Rad schultern, um die steilen Wanderwege passieren zu können. Später aber entschädigten die sehr schöne Alpenkulisse und die umliegenden Gletscher für die Strapazen. Ich suchte selbstverständlich gleich die Hinterräder von den Erst- und Zweitplatzierten, Juan Yves-Alain und Reini Woisetschläger. Wir sind gut im Trio die 1200 Höhemeter hinauf zum Suvretta hochgefahren. Das Tempo war genau richtig für mich, mit ein bisschen Reserve dabei. Nur überholen brachte nix auf der sehr technischen Bergauffahrt. So entschied ich mich, die Hinterräder zu halten. Oben angekommen ging es recht unspektakulär auf Schotterwegen bergab. Ich merkte schon, dass meine Mitstreiter mehr Risiko auf den Abfahrten eingingen. Es war eine kleine Lücke entstanden. Ich blieb aber meinem Motto, lieber sicher runter zu kommen, treu. In der Mitte war dann ein kleiner Flowtrail, in welchem die Lücke zwischen mir, aktuell auf drei liegend, und Platz eins und zwei ein bisschen mehr wurde. Nach der Verpflegung ging es so steil bergab, dass es schon fast kriminell wurde. Und dann sah ich den Reini schon liegen. Er war wohl ein zu hohes Risiko gefahren und war gestürzt. Ich hielt kurz an um zu fragen, ob alles ok sei. Sein Fluchen in guter österreichischer Manier "so ne Orschlochabfahrt" verriet mir, dass es im gut ging. Er war aber angeschlagen, und ich habe die Chance genutzt, um die letzen Downhill-Kilometer eine Lücke rauszufahren.

Dann auf einmal wurde es hektisch im Trail bergab. Es kamen mir einige Fahrer wieder bergauf entgegen und meinten, wir seien falsch gefahren. Ein Kollege schaute auf seinem Garmin die Koordinaten an. Und tatsächlich waren wir schon zwei Kilometer zu weit nach unten gefahren. Wir fuhren den Trail nach unten fertig und dann die Hauptstraße von Bever nach Celerina, wo wir wieder auf die Strecke einfädelten. Anhand der Fahrer, die sich hier aktuell aufhielten, wusste ich, dass wir mächtig Zeit verloren hatten. Naja, nutzt ja alles nix. Die letzten zehn Kilometer waren fast identisch der 1. Etappe. Also erst steil bergauf und meinen Schicksals-Trail wieder bergab. Mit Wut im Bauch gestaltete sich das Ganze aber nicht mehr so arg schwierig. Im Ziel war es dann klar: ich hatte fünf Minuten auf Platz 2 verloren und sechsMinuten auf Platz 1. Echt schade, ich war ja an Reini vorbeigefahren, und er berichtete, dass er sich am letzten Berg auch mit Platz 1 gebattelt hat. Und dass sich der Yves (Platz 1) übernommen hatte und eingegangen war. Reini war aber auf den letzten Kilometern schwer gestürzt und hatte dadurch Platz 1 wieder verloren. Objektiv betrachtet wäre Platz 1 für mich unter Umständen drin gewesen. Aber wie heißt es so schön: Hätte, hätte Fahrradkette...

Mark Jagenow, 1. Platz Gesamt beim Engadin Bike Giro, Etappe 3:

„Engadin Bike Giro, Etappe 3. Wieder standen wir bei bestem Wetter am Start, heute ab Silvaplana. Pünktlich um 10 Uhr ging es los. Wieder reihte ich mich in der Spitzengruppe ein. Es ging recht locker ohne große Tempoverschärfung voran, was an den ersten Anstiegen lag, die kurz bevor standen. Die erste Rampe mit ca. 200 hm hatte ich leichte Luftprobleme. Ich fuhr ziemlich am Anschlag, wollte aber das Hinterrad von Sascha Schwindling (Masters 1) halten. Meine Mühen sollten sich bezahlt machen. Meine beiden Mitstreiter der Masters 2-4 waren nicht mehr dabei. Zusammen mit Sascha ging es eine technische Abfahrt runter. Ich merkte, viele andere waren nicht direkt hinter uns. Nur Yves-Alain (Platz 1 Masters 2-4) hatte wahrscheinlich Bammel und hat mich wieder eingefangen. Wir holten im darauffolgenden Flachstück einige Fahrer der Elite ein und formierten uns in einer ca. achtköpfigen Gruppe. Bei der zweiten Welle kurz vor dem langen Anstieg taktierte ich wieder und investierte nur so viel, um in der Gruppe zu bleiben. Was mir gut gelang. Dann standen ca. sechs flache Kilometer auf dem Plan, bis zum langen Anstieg hinauf zur Lej Alv mit ca. 1300 Höhenmeter am Stück. Meine achtköpfige Gruppe, mit drei Leader-Trikots bestückt, wollte kein Tempo machen im Flachstück. So haben der Sascha Schwindling und ich uns die Arbeit geteilt. Für mich war es ja wichtig, Zeit auf Platz 2 gut zu machen. Der Reini war ja nicht bei uns dabei.

Dann ging es in den Anstieg, zuvor war ich als Führender der Gruppe ganz vorne. So kam ich die ersten sehr steilen Meter des langen Anstiegs als erster in die Trails. Es tat sich eine Lücke zu meinen Verfolgern auf, was mir einen Mega Push gegeben hat. Auch meine Beine fühlten sich mega gut an und ich war überzeugt, dass ich das Pensum hochhalten konnte. So wurde die Lücke immer größer. Auch der Erstplatzierte Yves-Alain fiel immer weiter zurück, was mich weiter beflügelte. Ich drückte allein mein Tempo durch, im Kopf immer noch der Vortag, mit dem Wissen, dass die ersten beiden in meiner Altersklasse in der Abfahrt technisch besser waren. Ich versuchte, immer mehr Polster raus zu fahren. Der Druck hat mir richtig gutgetan. In den Serpentinen konnte ich meinen Widersacher ganz weit unten im orangenen Leader-Trikot erkennen. Kurz vor dem höchsten Punkt wurde es langsam aber sicher eng mit der Luft auf 2650 Meter ü. d. M. Egal, die paar Meter einfach nur durchdrücken, bevor es dann auf den "WM-Trail" ging. Ich wusste ja, dass ich dort Druck bekommen würde, weil die beiden anderen besser auf der Abfahrt waren. Deshalb habe ich alles gegeben bergab. Der technisch sehr anspruchsvolle WM-Trail verlangte mir alles ab. Er war gefühlt endlos, und irgendwann kann man die flowigen Anlieger nicht mehr sehen. Auf einem kurzen Zwischenanstieg merkte ich, dass die Beine immer noch viel Druck hergaben, und auch der darauffolgende, verblockte Downhill bis zum Forrpettas Trail gingen echt gut. Der Forrpettas Trail, ein absolut flowiger Trail hinunter nach St. Moritz, forderte meine letzen Konzentrationsreserven. Unten angekommen warteten noch zehn Kilometer und zwei Rampen auf mich. Alleine kletterte ich die erste sehr steile und technische Rampe hoch und holte dabei noch den einen oder anderen Elite Fahrer. Aber von hinten kam nix. Erst fünf Kilometer vor dem Ziel erkannte ich das orangene Leader-Trikot von Yves-Alain. Das überraschte mich nicht, er war sehr stark bergab, was mir im letzten Anstieg wiederum mehr Watt auf die Kurbeln verliehen hat. Ich dachte mir nur, er darf mich einfach nicht sehen, um evtl. auch einen Push zu bekommen und mich doch noch einzuholen. Aber hinter mir war keiner zu sehen. Die letzten Meter waren gespickt von Vorfreude und der Angst, dass ich mich noch verfahren oder einen Defekt haben könnte. Aber dem war nicht so. So fuhr ich mega happy als Tagessieger über die Ziellinie, 1,28 min vor dem Gesamt-Erstplatzierten und 4,09 min vor dem Drittplatzierten. Hätte ich in den Tagen zuvor nicht durch mein Verfahren und den Defekt so viel Zeit verloren, wäre es vorne noch spannend geworden. Nichtsdestotrotz überwogen der Tagessieg und die Emotionen. Und ich weiß, dass die Leistung stimmt.“

Mike Woland, 3. Platz beim 6h-Rennen am Breitbrunnen in Unterkirnach:

„Am Sonntag ging es für mich nach Unterkirnach zum 6h Rennen am Breitbrunnen. Kurz vor dem Start wurde uns vom Veranstalter bekannt gegeben, dass sich der Start um ca. 5 Minuten verspätet. Somit konnten wir um kurz nach 9 Uhr auf den ca. 7 Kilometer lange Rundkurs mit ca. 140 Höhenmetern geschickt werden. Am Start habe ich gleich einige Plätze gut gemacht, um in den ersten Trails weit vorne zu sein. Nach der ersten Runde lag ich auf Platz 4 gleichauf mit Platz 3. Die ersten Runden waren sehr hektisch, da die Fahrer, die im Zweier- bzw. Dreier-Team gefahren sind, ordentlich Tempo gemacht haben. Ich habe von Anfang an versucht, mein eigenes Tempo beizubehalten, um über die 6 Stunden zu kommen. Zwar lag ich die ersten rund 2,5 Stunden auf Platz 4 und hatte immer mal wieder Platz 3 in Sichtweite. Nach ca. 3,5 Stunden hatte ich Platz 3 erreicht und konnte mich im ersten Trail der Runde so weit absetzen, dass ich ihn nicht mehr sah. Das Ziel war es jetzt, weiter Tempo zu machen, um Platz 3 zu sichern. Da hatte ich mich wohl doch zu früh gefreut, denn nach etwas über 4,5 Stunden war Platz 4 wieder in Sichtweite, als ich mich umdrehte. Die letzte Stunde war angebrochen und der Kampf um Platz 3 ging weiter. Von da an übernahm ich die meiste Führungsarbeit und mein Mitstreiter ging nur noch selten vor mich. Ich wusste, als wir nach ca. 5 Stunden und 40 Minuten die Ziellinie überqueren würden, dass es also noch zwei harte Runden geben würde. Im letzten Anstieg bevor es auf die letzte Runde ging habe ich mein Tempo nochmal angezogen und konnte eine größere Lücke zu Platz 4 rausfahren. Es waren noch ca. 3  Minuten, bis die 6 Stunden abgelaufen waren, also ging ich auf meine 22. Runde und habe versucht, diese so schnell wie möglich zu beenden, um den 3. Platz zu behalten. Nach 6:14:48 bin ich schlussendlich im Ziel angekommen. Mit knapp 160 km und ca. 3200 Höhenmeter konnte ich mir den 3. Platz in der Gesamtwertung und Altersklassenwertung sichern.“

Daniel Bürgin, 4. Platz Senioren beim 6h-Rennen am Breitbrunnen:

http://www.becomeapro.one/2022/07/11/6h-am-breitbrunnen-holzmedaille/

Mike Woland, 1. Platz U50 beim 12h-Rennen in Külsheim:

„Am Freitagmittag ging es für mich nach Külsheim, zu meinem ersten 12h MTB Rennen. Zum Abendessen haben sich Daniel Bürgin, Christan Ludewig und ich mit unseren Frauen getroffen, um uns mit Kohlenhydraten zu stärken. Danach ging es zur Rennstrecke, um unsere Verpflegungsstelle einzurichten für den Samstag. Am Samstag um 9 Uhr war dann der Startschuss der 12h, zu fahren war eine ca. 10 Kilometer lange Runde mit ca. 190 Höhenmetern, auf einer super Strecke mit schönen Trails, Schotterwegen und vielen Wiesenstücken. Gleich von Beginn an setzte ich mich an die Spitze und versuchte, meinen eigenen Rhythmus zu fahren. Die erste Runde lief sehr gut, mit einer Zeit von 00:24:18 war mir aber auch schnell klar, das Tempo ist zu hoch. Dennoch konnte ich bis zum Ende der 6. Runde Zeiten unter 27 Minuten fahren. Mittlerweile waren dann 02:34:19 gefahren und ich lag immer noch auf Platz 1 mit über 12 Minuten Vorsprung auf Platz 2. Von der 7. bis 10. Runde hatte ich dann Rundenzeiten um 27 und 28 Minuten, was immer noch sehr stabil war. In der 11. Runde kam dann meine erste Zeit über 29 Minuten, ab da fuhr ich konstant immer 29er und 30er Runden. Die 18. Runde war dann meine langsamste Runde mit 00:30:47. Da ich meinen Vorsprung zum 2. Platz im Schnitt immer auf ca. 15 Minuten halten konnte, habe ich für mich mein erstes 12h Rennen mit einem Start – Ziel Sieg beenden können. Auch wenn ich nur wenig Probleme über die Zeit hatte, fing es nach rund 4 Stunden an mit Zehenschmerzen durch das Geholpere auf den Wiesenabschnitten. Aber es war auch ein harter mentaler Kampf, da mir schon die ersten Gedanken kamen, jetzt muss ich noch 8h fahren und habe erst 4h hinter mich gebracht. Nach etwa 10 h fingen auch meine Hände an einzuschlafen und zu schmerzen. Eines meiner großen Probleme war, dass ich so gut wie keine Nahrung zu mir nehmen konnte. Das Einzige, was ich über die 12h runter bekommen habe, waren 4 Gele und eine Banane, was natürlich viel zu wenig war. Auch mit dem Trinken fingen meine Probleme nach noch nicht mal 10 gefahrenen Stunden an und musste mich förmlich zwingen, die Flüssigkeit runter zu würgen. Zum Schluss zählt aber mein tolles Ergebnis mit 25 Runden und ca. 250 gefahrenen Kilometer und 4800 Höhenmeter, somit war ich auch der einzige Einzelfahrer, der 25 Runden geschafft hat. Es war auch eine sehr starke Teamleistung, da wir in der Altersklassenwertung Herren das Podest komplett mit toMotion-Fahrern besetzen konnten. Daher meine Gratulation an Daniel 2. Platz und Christian 3. Platz. Ihr habt eine super Leistung erbracht. Ein großer Dank gilt auch den Betreuern, ohne euch wäre das nicht möglich gewesen.“

Daniel Bürgin, 2. Platz U50 beim 12h-Rennen in Külsheim:

http://www.becomeapro.one/2022/07/19/12h-kuelsheim-back-to-panzerhuegel/

Christian Ludewig, 3. Platz U50 beim 12h-Rennen in Külsheim:

„Seit Beginn von Corona war es mein erste 12h Rennen, zu welchem ich mich mal wieder angemeldet habe. Külsheim fand ich super toll von der Strecke 2019 und wollte es wieder mal „genießen“.
Morgens um 9 Uhr war Start zum Rennen. Mit guten Beinen und Kondition ging es auf die Runden. Gemeinsam mit Daniel Bürgin bin ich somit die ersten Stunden auf die Runden gegangen. Gemeinsam hatten wir Spaß und uns unterhalten. Nach rund 4h hat er abreißen lassen und ich war ein gutes Stück allein unterwegs. Diese Lücke habe ich kurz als Pinkelpause genutzt und bin zu ihm wieder anschließend aufgeschlossen. Zwei Runden später dachte der Kopf noch: „Schöner Rhythmus. Läuft gut.“ Doch mein Körper hatte eine andere Meinung: „Nein Christian, dein Rücken hat jetzt keine Lust mehr.“ Somit musste ich Daniel ziehen lassen und versuchen, den Rücken in den Griff zu bekommen. Alles half nix. Bei Stunde 7 hatte ich sogar überlegt aufzuhören bzw. anzuhalten. So stark waren die Schmerzen, die bis ins Becken strahlten, und ich konnte gefühlt kaum mehr etwas machen mit meiner Leistung aufs Pedal. Mein Wille war fast gebrochen, doch mein Ehrgeiz kann nicht gebrochen werden. So bin ich 33,5er Zeiten gefahren pro Runde und habe die Zeit rückwärts gezählt. Nach 10 Stunden Renndauer wusste ich, jetzt geht es vollends schnell. So war es auch. Runden rückwärts zählen. Noch 3, noch zwei Mal den Anstieg hoch, letzte Runde – Mittelfinger nach dem Anstieg und tschüss gesagt bis nächstes Jahr =).

Im Ziel angekommen habe ich mich erst mal in eine ruhige Ecke gesetzt und versucht, wieder Gefühl in die Füße, Beine und Becken zu bekommen. Alles taub und gefühlt abgefault. Am Ende war es dann überraschend Platz 3 für mich in der Altersklasse und ein 7. Platz vom gesamten Fahrerfeld. Mega geil war, dass wir alle Teamfahrer das Podest unserer Altersklasse gefüllt haben. Mike Woland als Maschine im Feld und nur einer einzigen Banane als Verpflegung den ganzen Tag auf Platz 1. Und Daniel Bürgin auf Rang 2. Toll, dass auch Heiko Röhrig bei seiner Altersklasse Ü50 auf dem 2. Platz gelandet ist. Ein erfolgreiches Wochenende fürs Team und am Ende hat es doch richtig Spaß gemacht. Herzlichen Glückwunsch allen Fahrern und Teilnehmern!“

Dennis Sczudlek, 1. Platz AK beim 24h-Rennen Rad am Ring:

„Am Wochenende stand das letzte Ultra Rennen dieser Saison auf dem Plan. Es ging in die Eifel, um bei Rad am Ring als Solo Fahrer zu starten. Als Ziel hatte ich mir vorgenommen, nach den 24 Stunden auf dem MTB 44 Runden absolviert zu haben, sowie am Ende in den Top 10 zu stehen. Würde bedeuten, knappe 385 KM und 8.000 hm zu absolvieren. Anzumerken sei hier, dass die MTB Fahrer nicht um 12.00 Uhr starten sondern 50 Minuten später, das heißt, man hat also nur knappe 23 Stunden Zeit dafür. Vom Start weg hatte ich super Beine, mental wieder bei 100 %, was beim Heavy24 leider noch nicht so ganz der Fall war, konnte ich 25er Rundenzeiten halten. Mit einer Rundenzeit von 30 Minuten hätte ich mein Ziel schon übertroffen. In Runde 9 dann aber der Supergau, in der Boxengasse wurde ich von einem Rennradfahrer abgeräumt. Asphaltvollbremsung mit der rechten Gesichtshälfte, vom Rennradfahrer danach und bis zum Ende nichts mehr zu sehen. Jungs aus der Box 14 kamen direkt zu Hilfe und riefen die Ärzte. Sie brachten mein MTB in Sicherheit und erledigten schon kleinere Reparaturen. Wow, danke noch mal dafür an euch. Die blutenden Wunden mit einer wirklich gut gekühlten Bierflasche gekühlt, bis ich dann abgeholt wurde und ins Medical Center gebracht wurde. Dort wurde alles gereinigt, 4 kleine Platzwunden rund um das Auge und etliche weitere Schürfwunden kamen zum Vorschein. Dann die Frage vom Chirurgen, nähen oder weiter fahren? Komische Frage... natürlich weiter fahren. Alles mit so Klammerpflaster versorgt, den Rest des Körpers auf Schäden untersucht, alles heile. Mich bei allen bedankt und wieder ab in die Box 14 geflitzt. Mein MTB geschnappt und unter Beifall der Anwesenden wieder auf die Strecke gefahren. Das gab noch mal einen richtigen Motivationsschub. Meine Rundenzeiten wurden nun doch etwas langsamer, es tat echt alles verdammt weh, jedoch blieb ich noch unter 28 Minuten. Ziel also nicht außer Gefahr. Bis 23 Uhr lief alles recht ruhig weiter, ich konnte meine verlorene Zeit fast aufholen. Dann machte sich aber der Unfall mehr als deutlich bemerkbar, die linke Schulter war geprellt, den Lenker zu halten war schon sehr schmerzhaft. Zudem machte das linke Knie immer mehr Probleme. Noch war es nicht sehr dick und ich konnte es durchstrecken. Also beschloss ich, Tempo raus zu nehmen, um das Rennen auf jeden Fall zu Ende zu fahren. Zu diesem Zeitpunkt lag ich auf einem 6. Gesamtplatz mit nicht ganz einer Runde Rückstand auf die Plätze 3-5. Gegen 4 Uhr, als man schon die ersten Sonnenstrahlen sehen konnte, lag ich endlich auf Platz 1 meiner AK, aber mein Knie war nun so angeschwollen, das ich das Bein nur unter großen Schmerzen durchstrecken konnte. Jetzt galt es nur noch, die Position in meiner AK zu halten bzw. etwas auszubauen, um jederzeit aufhören zu können. Um 10:15 bekam ich dann die erlösende Nachricht, dass mein auf Platz 2 liegender Mitstreiter aufgehört hatte. Nach 39 Runden, 351 Km und 7.183 HM konnte ich dann nun endlich, 2 Stunden vor dem offiziellem Ende, absteigen und dem Knie Ruhe gönnen. Das Rennen konnte ich in meiner AK mit 7 Runden Vorsprung auf Platz 2 und 14 Runden auf Platz 3 gewinnen. In der Gesamtwertung lag ich am Ende sogar noch auf Platz 7. Alles in allem also ein wirklich erfolgreiches Wochenende.

Besonderer Dank gilt hier noch mal den Jungs aus Box 14, dem Rettungsdienst und natürlich meiner Frau und Betreuerin, ohne die das alles sowieso gar nicht möglich wäre.“

Jürgen Langhans, 1. Platz AK beim Pfronten MTB Marathon, Kurzstrecke:

„Die große Hitze ist am Renntag des Pfrontener MTB Marathons zum Glück ausgeblieben. Regen hatte das Allgäu am Vormittag angenehm abgefrischt, sodass optimale Bedingungen zum schnellen Radfahren herrschten. Ich hatte mir das 26-Kilometer-Rennen mit satten 840 Höhenmetern ausgesucht: Anfahrt zum Breitenberg, denselben einmal hoch, wieder runter und zurück nach Pfronten. Kurzes Rennen heißt schnelles Tempo, und so war es auch. Das Jungvolk stürmte los, als wenn zwei Kilometer nach dem Start schon wieder das Ziel wäre. Die Anfahrt zum Breitenberg-Anstieg ist ständig leicht ansteigend, so dass man sich hier schon die Lunge aus dem Leib fahren konnte. Ich kam vom Start gut weg und nahm den Anstieg im vorderen Feld in Angriff. Die Beine waren gut und es ging auch in den steilen Abschnitten ganz gut voran. Fast oben, tauchte plötzlich ein M50-Konkurrent neben mir auf. Der hatte eine ordentliche Pace und nahm mir bis zum Gipfel gut 100 Meter ab. Ich hatte mich eigentlich schon mit Rang zwei abgefunden. Bergab dann, nach nur zwei Kehren, sah ich ihn plötzlich vor mir: Mit Vorsicht nahm er die Geröllabfahrt in Angriff, schnell hatte ich ihn überholt. Auf den letzten geraden Kilometern kam ich dann in einer schnellen Gruppe flott ins Ziel. Mit über drei Minuten Vorsprung gewann ich meine Altersklasse deutlich und belegte Gesamtrang 16. So kann´s weiter gehen!

Mark Jagenow, 4. Platz AK beim Straßen-Bergzeitfahren Schauinslandkönig bei Freiburg:

„Ein Muss in jedem Jahr ist das Einzelzeitfahren auf den Schauinsland hinauf.

So ging es am Sonntag bei bestem Wetter an den Start des legendären Bergzeitfahrens. Anders als im Vorjahr ging ich den Berg vernünftiger an. Dort hatte ich mich im letzten Jahr  in den ersten 5 Minuten verballert. Ich stellte mir einen Anschlag bei ca. 350 Watt – das war zwar auch ambitioniert, sollte sich aber wirklich auszahlen. Ich hatte für die Umstände, dass es ziemlich heiß war und die Fahrt bei maximaler Belastung primär eine Quälerei ist, echt Spaß an dem Berg und konnte die Intensität sogar leicht steigern, da es sich sehr gut anfühlte. Die letzten etwas flacheren Kilometer dann Vollgas im Unterlenkergriff, immer gegen die Uhr. Am Ende war ich 1:08 Minuten schneller als im vergangenen Jahr und sicherte mir Platz 4  AK. Passt!“

Mike Woland, 2. Platz AK (3. Platz Gesamt) beim 12h-Rennen in Diessen (12h-EM 2022):

„Am Freitag ging es für mich nach Dießen am Ammersee, zur 12h MTB Europameisterschaft. Am Abend bin ich die 7,6 Kilometer lange Runde noch schnell gemeinsam mit meinen Teamkollegen abgefahren. Wir sind dann gerade noch rechtzeitig zurück gewesen, bevor es angefangen hat  zu regnen. Da es bis in die Nacht regnete, war es besonders an den Stellen im Wald rutschig und aufgeweicht. Wir hatten großes Glück, dass es am Samstag den ganzen Tag über trocken blieb. Am Samstagmorgen ging es dann um 8 Uhr los. Nach ein paar Runden und einer Fahrzeit von 2h 20 min war ich kurz mal nicht bei der Sache und schon passierte es. Bei einer schmierigen Abfahrt im Wald hatte sich mittlerweile eine Fahrrille gebildet. Aus dieser bin ich mit meinem Vorderrad rausgerutscht und an einer herausstehenden Wurzel hängen geblieben, sodass es mich überschlagen hat. Natürlich stieg so schnell wie möglich zurück aufs Rad, um möglichst Zeit zu verlieren. Ich spürte einen kleinen Schmerz im linkem Knie, der aber nach ein paar Runden zum Glück wieder nachließ. Mittlerweile waren die ersten sechs Stunden vergangen und ich fiel in ein anhaltendes Dauertief. Ich war kurz davor, das Rennen zu beenden, da mein Körper so erschöpft war, dass ich mir fast sicher war, keine weiteren sechs Stunden aushalten zu können. Meine Teamkollegen, die ein 4er Team gebildet hatten, halfen mir durch ihren Zuspruch, nicht aufzugeben. Es war ein so harter Kampf gegen mich selber und die Minuten wollten nicht rumgehen, dass es sich angefühlt hat, als wäre die Zeit stehen geblieben. Nach gerade mal sieben Stunden dachte ich, das ich bald mehr als 30 Minuten pro Runde brauche. Bei der Verpflegungsstelle rief ich meiner Freundin zu, dass ich komplett kaputt bin und nichts mehr geht. Sie antwortete mir, dass ich weiter fahren solle und dass meine Rundenzeiten sehr konstant bei etwa 21 Minuten liegen. Das hatte mich doch auch nochmal motiviert. So langsam ging es dann auch dem Ende entgegen. Über zehn Stunden saß ich jetzt schon auf dem Bike und wollte seit über vier Stunden so gut wie jede Runde aufhören. Jetzt musste ich nur noch knapp zwei Stunden überstehen, um zu finishen. Somit versuchte ich weiter, in die Pedale zu treten, solange es noch ging. Ich konnte durch eine enorme Willensanstrengung meinen inneren Schweinehund besiegen und das Rennen nach 11:48:17 mit 34 gefahrenen Runden beenden. Somit kamen 260 Kilometer und 5.600 Höhenmeter zusammen. Es hat sich mehr als gelohnt nicht aufzuhören und ich bin sehr zufrieden mit dem 2. Platz in meiner Altersklasse und dem 3. Gesamtplatz.“

Arno Rottler, 4. Platz AK beim 12h-Rennen in Diessen:

„Nach dem Aufstehen um 5 Uhr ist Sachen richten angesagt und ich bekomme erst mal einen Schock: Helm vergessen (Demenz lässt grüßen). Zum Glück leiht mir Nadine ihren, so dass ich sogar mit Teamhelm starten kann (Danke!). Toll ist, dass außer mir auch noch Mike und Sascha Einzel und ein 4-er Team mit Christian, Jan, Carsten und Xaver fahren. Der Startschuss fällt um 8 Uhr und ich beschließe, defensiv anzugehen. Durch den Regen am Vortag ist die Strecke recht griffig und es rollt sich richtig gut. Die ersten 4 Runden spule ich, die Runde aufmerksam auswendig lernend, gleichmäßig jeweils in ca. 23 1/2 min. ab. Leider bildet sich keine Gruppe in meinem Bereich, Einzelzeitfahren ist also angesagt und das bleibt fast das ganze Rennen so. Da sich meine Beine in der 5. Rund besser als zu Beginn anfühlen, traue ich mich nun, etwas aufs Tempo zu drücken. Es funktioniert, die Uhr zeigt jetzt 22er Runden und meine Laune steigt. Ab Rennmitte lasse ich mir von der "Box" Infos auf den Rückstand zum Vordermann geben und starte daraufhin eine Aufholjagd. Die funktioniert anfangs ganz gut, ich bin jedoch zunehmend übermotiviert, was schließlich zu spürbar schweren Waden führt. Ergo sehe ich mich gezwungen, wieder Tempo rauszunehmen. Böiger Wind und zunehmende Wärme machen mir ebenfalls zu schaffen. In der Summe werden dadurch meine Rundenzeiten langsamer und schwankend. Trotz allem kann ich einige vor mir liegende Fahrer überholen und mich nach dem Motto "mühsam sammelt das Eichhörnchen" sukzessive in die Top Ten Gesamt fahren. Als gegen Ende Wind und Wärme nachlassen, fühle ich mich wieder besser. Veranstalter-Bedingung ist, dass nur vor Ablauf der 12 Stunden vollends gefahrene Runden zählen. Nach 11:12 h eine Runde beginnend heißt das, ich benötige, um noch 2 Runden und insgesamt 30 Runden zu schaffen, 2 Runden unter 23 min. Ergo: nochmal alle Reserven mobilisieren. Zum Glück ist das Ziel hier eine "Talankunft", Highlight der letzten Abfahrt ist ein Highspeed-Double-Jump in die Ebene hinein, macht echt ne Riesenfreude! Nach 11:57:21 habe ich dann meine anvisierten 30 Runden (ca. 222 km und 4200 hm) unter Dach und Fach. Das ist Platz 8 von 41 gesamt bzw. AK Master II  Platz 4 von 15.“

Jan Finster, 4. Platz im 4er-Team beim 12h-Rennen in Diessen:

„Lange hatte ich mich auf dieses Rennen gefreut und die komplette Vorbereitung darauf ausgerichtet, bis mich am Laacher See vor knapp acht Wochen ein übler Abflug in einer schnellen Schotterkurve mit u.a. drei gebrochenen Rippen komplett aus dem Spiel nahm. Ich versuchte zwar nach 1,5 Wochen das Training wieder aufzunehmen, musste aber schnell einsehen, dass ich mehr Zeit für die Genesung brauche. Schweren Herzens sagte ich schließlich alle geplanten Rennen und auch die EM ab und kaum war der mentale Druck weg, ging's auch mit der Heilung voran. Seit vier Wochen konnte ich nun wieder ernsthaft trainieren, die Form stieg langsam wieder an und da Gregor krankheitsbedingt im 4er-Team bei der EM kurzfristig ausfiel, war ich auf einmal doch wieder im Team. Bis auf Christian waren wir alle Neulinge im Teamkampf, weshalb wir uns nach der Streckenbesichtigung am Vorabend einigten, das Rennen ohne Ambitionen anzugehen und während der 12 Stunden einfach spontan über Änderungen der Renntaktik zu beraten. Nur eines war klar: wir wollten alle gesund und möglichst sturzfrei durchkommen und in die 12 Stunden alles reinhauen, was wir hatten. Und pünktlich um 8 Uhr am nächsten Morgen ging's ab. Christian zündete beim Start den Turbo, übergab an Xaver, dieser an Carsten und die Jungs machten ihren Job hervorragend. Denn als ich das erste Mal auf die Strecke ging, befanden wir schon mitten drin im Kampf um die Podestplätze. Die Strecke war zunächst vom Regen in der Nacht noch feucht, trocknete aber schnell ab und wurde von Runde zu Runde schneller. Von der ersten bis zur letzten Runde wechselten die Positionen von 2 bis 4 regelmäßig. Jeder von uns gab über die 12 Stunden in einem harten, aber fairen und super spannenden Kampf gegen starke Gegner bis zum Schluss alles und auch wenn's am Ende mit nur 2 Minuten und 55 Sekunden Rückstand auf Platz 3 und nicht viel mehr auf Platz 2 nicht fürs Podium langte, waren wir mit Platz 4 in der Herrenwertung sehr zufrieden. Für mich persönlich lief es ordentlich. Das Adrenalin killte ab der ersten Minute jeden Gedanken an die Rippen, in den Abfahrten fand ich eine super Linie und obwohl der Trainingsrückstand insbesondere in den Anstiegen noch spürbar war, fuhr ich konstante Zeiten und konnte so meinen heute etwas stärkeren Teammates für insgesamt acht Runden immer mal wieder eine Pause gönnen und auch unseren Einzelfahrern auf einem langen, windigen Asphaltstück zweimal ein wenig Windschatten bieten. Es war ein super Tag für alle in einem super Team und ich bin sehr dankbar, dass ich das miterleben durfte. Ich freue mich aufs nächste Jahr, in dem ich nach einer hoffentlich störungsfreien Vorbereitung hier auf jeden Fall nochmal angreifen möchte.“

Mark Jagenow, 1. Platz AK beim M1 Montafon Marathon:

„Zur Vorbereitung auf das anstehende Etappenrennen Rothaus Bike Giro am kommenden Donnerstag sollte es am vergangenen Wochenende ins Vorarlberger Montafon gehen. Es standen vier Strecken zur Auswahl: M-Fit mit 29 km/ M1 mit 45 Km/ M2 mit 66 Km und der M3 mit 130 Km. Ich entschied mich für die M1-Strecke zur Vorbereitung auf den Giro.

Die Temperaturen waren im Gegensatz zu den heimischen eher frisch und nass. Meine Strategie für das Rennen, welches ich ja mittlerweile sehr gut kenne: versuchen, bis zum ersten langen Anstieg in der Spitzengruppe zu bleiben. Danach das eigenen Tempo fahren und oben schauen, wo man steht! Gesagt, getan. Ich kam sehr gut in der Spitzengruppe mit und musste auch nicht Anschlag fahren. Ich schaute, dass ich mich ein bisschen schonen konnte im Feld bis zum Anstieg.. Dabei waren zum ersten richtigen Anstieg bereits schon 400 Hm absolviert, was mir aber erst in diesem Jahr wirklich aufgefallen war. Bis dahin waren wir noch in der Spitzengruppe vereint. Es zog zwar ein Fahrer leicht vorne weg, was uns aber nicht nervös machte. Jeder versuchte, gut in den Berg zu kommen.

Kleine Anmerkung am Rande: die Veranstalter werten die Elite Lizenz Fahrer separat. Diese tauchten nicht in der Gesamtwertung auf (was ich primär komisch fand). Ich war als Masters 1 Fahrer gemeldet. Jetzt aber zurück zum Rennen.

Also ein Fahrer vorneweg, ich mit sechs anderen Fahrer als Verfolger in den langen Anstieg rein. Zu Beginn durfte ich vorne fahren, was mir gelegen kam. Ich konnte mein Tempo Fahren. Ein Blick nach hinten verriet mir, dass alle fünf weiteren schön am Hinterrad hingen. Nach 2/3 des ersten Anstieges zog ein Fahrer leicht vorbei. Ich versuchte, dran zu bleiben, aber die Werte waren einfach zu hoch und ich fuhr in eine leichte Krise. Auf einmal war ich ganz hinten in der 6-köpfigen Gruppe, ich verlor sogar zwischenzeitlich den Anschluss, allerdings nur für ein paar Meter. Deshalb war ich froh, als die letzten Meter des Anstiegs zu erkennen waren. Im flachen Zwischenstück kämpfte ich mich wieder heran, um den Windschatten zu nutzen. Im flach welligen Zwischenstück konnte ich mich verpflegen und schwamm wieder mit. Ein Fahrer hatte die Reise nach vorne angetreten, was mir zu diesem Zeitpunkt aber egal war. Ich war froh, in der Gruppe zu sein.

Im nächsten Anstieg waren die Beine wieder spitze, ich konnte Tempoverschärfungen richtig gut mitgehen. Und Fahrer für Fahrer flogen hinten raus. Zu viert ging es an den letzten kurzen Anstieg, wo ein junger holländischer Fahrer auf einmal angriff. Man muss erwähnen, dass er von Beginn an jede Mitarbeit in der Gruppe verweigert hatte. Wir waren uns einig, dass wir ihn so nicht gehen lassen konnten und fingen ihn wieder ein.

In der abschließenden Abfahrt, die recht rasant auf Schotter und Asphalt hinabging, konnte ich die Gruppe halten. Sobald es ein bisschen technischer wurde, merkte ich, dass mein Vordermann Probleme hatte. Da ich schneller fahren konnte, galt es, meinen Mitstreiter zu überholen, was mir auch gelang. Am Ende der Abfahrt wurde es in einem ca. 400 Meter langen S3 Trail richtig technisch und schwer. Ich verlor zwar ein paar Meter, weil mir das Sturzrisiko zu hoch war, konnte das aber gleich wieder gut machen.

So gingen wir zu viert auf die letzten flachen 5 Kilometer. Ein Kollege vom Willier Team machte gut Druck, ich machte mit und so ging es recht flott weiter, bis unsere zwei recht jungen Fahrer an der Reihe waren. Sie wollten nicht Mitarbeiten. Stattdessen versuchten sie nach vorne abzuhauen. Die Attacken konnten wir gut kontern. 2 Kilometer vor dem Ziel habe ich dann taktische Maßnahmen ergriffen und auch keine Führungsarbeit mehr übernommen, bis ich ca. 400 Meter vor uns Platz 2 entdeckte.

Ich habe sofort die Chance ergriffen und angegriffen. Dabei konnte ich eine Lücke nach hinten reißen und nach vorne Boden gut machen. Jetzt noch ca. 500 Meter zum Ziel. In einem kleinen Trail ging es eng zu, die Kollegen aus der Gruppe waren auch wieder da. Platz 2 war zum Greifen nah. Die Strecke ging nach links weg, und da sah ich das Ziel. Leider war es viel zu nah.

Ich setzte zum Vollsprint an, meine Kollegen auch. Auf gleicher Höhe mit Platz 3 kam ich ins Ziel. Platz 2 war nur 10 Meter vor uns.

Alle Fahrer in meiner Gruppe waren als Elite Fahrer gemeldet. Daher für mich Platz 1 Gesamt. Bei der Elite hätte es auf Platz 3 gereicht. Ein Rennen mit Aufs und Abs, am Schluss aber doch recht versöhnlich für mich. Leider hat es ein Klischee bestätigt, nämlich dass junge Nachwuchsfahrer eine doch recht egoistische Fahrweise an den Tag legen. Ich hoffe, denen wird irgendwann mal bewusst, dass man sich immer zweimal im Leben sieht.“

Jürgen Langhans, 5. Platz AK beim Kolo pro Zivot Bike Marathon in Zadov, Tschechien:

„Nach Zadov in den Böhmerwald fahre ich immer wieder gerne. Das dortige Bikerennen ist bestens organisiert, verläuft auf einer genialen Strecke und erfreut sich von Jahr zu Jahr an höheren Teilnehmerzahlen! Und nicht nur die Quantität, auch die Qualität der Teilnehmer steigert sich - ich fuhr bei vergleichbaren Bedingungen rund zwei Minuten schneller als letztes Jahr und rutschte doch zwei Plätze weiter hinten! Gleich nach dem Start der 30-Kilometer-Distanz ging es ordentlich Höhenmeter nach oben und ich war mit meinen Beinen zufrieden. Die anschließende Abfahrt war schnell und machte richtig Laune. Zur Mitte des Rennens hin dann ein kleiner Durchhänger meinerseits, der mich ein paar Plätze kostete. Ständiges Auf und Ab auf ruppigem Untergrund forderte Mensch und Maschine ordentlich. Zum Ende hin ging‘s nochmal länger bergauf, da funktionierten die Beine wieder. Im Ziel war ich im großen Feld nach 1:28 Stunden als Fünfter meiner AK platziert und fand mich auf Gesamtrang 41 wieder. Angesichts der starken Konkurrenz war ich zufrieden mit meiner Leistung. Quasi zum "Ausrollen" bin ich am Tag drauf den Arber-Radmarathon über 170 Straßenkilometer und 2400 Höhenmeter gefahren. Reicht fürs Wochenende - am Montag durften sich die Beine erholen!“