28.10.2019

toMotion-Saisonabschluss in den Vogesen – wild, bunt und abwechslungsreich

Mit dem französischen Dörfchen Andlau, das am Rande der Rheinebene direkt am Fuß der Vogesen liegt, hatte Danièle Troesch einen perfekten Ausgangspunkt für den diesjährigen Saisonabschluss des Teams toMotion Racing by black tusk gefunden. Der ausrichtende Leiter des toMotion-Standorts Südschwarzwald, Daniel Bürgin, hatte sich mit Danièle und ihrem Lebensgefährte Olivier Guth zwei ortskundige Tour-Guides ins Boot geholt, die sich in den Vogesen bestens auskennen und wunderschöne Touren für ihre Teamkameraden ausarbeiteten. Selbst der Wettergott hatte ein Einsehen und verschonte die schwarz-cyanfarbene Truppe mit allzu viel Nässe. So war es wieder ein rundum gelungener Team-Saisonabschluss, bei dem jeder der rund dreißig Teilnehmer voll auf seine Kosten kam.

Daniel Bürgin fasst das Wochenende zusammen:

Freitag 18.10.2019

Es schüttet wie aus Eimern, ich traue mich gar nicht aus dem Haus, um meine Anreise nach Andlau zu starten. Irgendwie schaffe ich es dann doch, mich durch die Regenmasse ans Auto zu kämpfen und mich auf den Weg ins Elsass zu machen. Im Dauerregen auf der Autobahn werden wenigstens die Bikes auf dem Dach sauber, denke ich mir. Doch je weiter ich ins Elsass vordringe, desto klarer wird der Himmel und der Regen verschwindet. Im kleinen Weindorf Andlau erreiche ich unser Hotel. Auf dem Parkplatz stehen schon der Teambus und Andrea bereit und es wird klar, gleich geht’s los, unser Teamabschluss 2019.

  

Die schwarzen Wolkenfelder werden immer häufiger von der Sonne durchbrochen und tauchen die Weinberge, Blumenfelder und Bäume in ein besonderes Farbenspiel. Die Stimmung ist ausgelassen und während wir uns für ne “schnelle Runde“ richten, treffen die „Local Heroes“ Danièle und Olivier ein. Unsere Guides kennen hier jedes Eichhörnchen mit Vornamen und werden uns die kommenden Tage in Trailexstase versetzen. Wir starten unsere Runde und ich bin sofort zerrissen - viele Trails lassen wir links liegen, aber Danièle vertröstet mich: wir werden sie alle die kommenden Tage noch unter die Stollen nehmen.

Samstag 19.10.2019

Ein Dorf sieht blau, zahlreiche Fahrer sind zur Königsetappe angereist. Auf jeden Einwohner im Dorf kommen gefühlt zwei toMotion-Fahrer. Die Tatsache, dass sich Danièle und Olivier mit einem Endurobike bewaffnet haben zeigt, wir machen heute dort weiter, wo wir gestern aufgehört  haben… nur ein bissle intensiver :-).

Zwar waren sich die Wetterdienste nicht einig, aber grundsätzlich sollten wir heute nass werden.  Doch scheinbar ist Petrus noch selbst auf den umliegenden Trails unterwegs, weshalb er uns den Regen zum Tourstart erspart. Unsere Tour führt uns mit einem langen Anstieg zu einem wunderschönen Kloster, welches sich als lohnenswertes  Ziel  auf dem von Trails durchzogenen Mont Odile befindet. Danièle hat eine ausgeprägte Asphaltallergie und somit gilt es, sich die ausgewiesenen 1000 Höhenmeter über Wurzeln, Trails, Fels und Laub zu erkämpfen. Wenn eine schnelle Truppe von Rennfahrern 3,5 Stunden für 30 Kilometer benötigt, kann sich jeder vorstellen, wie selektiv die Routenführung war. Aber der Weg ist das Ziel und keiner will sich über Trails beschweren. Mir tropft das Laktat schon aus den Augen, kurz vor dem Gipfel setzt der Regen ein. Wir flüchten uns ins Restaurant beim Kloster und verwöhnen uns mit Suppe und süßem Gebäck. Während wir die Route planen, entlädt Petrus noch schnell seine Wolken, damit wir später nicht nass werden. So vernichten wir anschließend über 1000 Tiefenmeter, der aufkommende Wind hat die Trails getrocknet, teilweise schaut die Sonne hervor. Der letzte Trail spuckt uns quasi direkt auf den Hotelparkplatz aus. Ich fühle mich wie Gott in Frankreich. Deftiges Essen und etliche Panachés sorgen für einen gelungen Ausklang, während Andrea mit dem “offiziellen Saisonabschluss“  den Abend beendet.

  

 

Sonntag 20.10.2019

Was soll denn der Scheiß, es sollte der schönste Tag werden. Doch statt Sonne macht sich nach dem nächtlichen Dauerregen eine triste Nebelwand in Andlau breit. Viele der gestrigen Teilnehmer können oder wollen heute nicht mehr dabei sein und so reduziert sich unsere Gruppe wieder auf gut ein Dutzend Fahrer. Danièle und Olivier ziehen nochmals alle Register und ich finde die heutige Tour am eindrücklichsten. Am dritten Tag sind die Beine schon nicht mehr so frisch und während wir erneut über 1000 Höhenmeter auf Trails erklimmen müssen, ist wieder volle Konzentration gefragt. Es tut heute schon etwas weh. Umso erfüllender ist es dann, als wir plötzlich die Nebelwand durchbrechen und tatsächlich wunderschöne Ausblicke erhaschen können.

 

Unsere heutige Tour zieht sich entlang der Heidenmauer, einem 10 Kilometer langen Schutzwall, welcher das Odilienkloster umgibt. Man kann prinzipiell den Berg auf diesem Trailwegenetz umrunden und sich dann entscheiden, auf welchem Downhill man ins Tal stürzt. Danièle mag es heute nochmal grob, die bis dato flowigen Trails münden in angelegte Endurosegmente. Anlieger, Sprünge, Felsüberfahrten, Wurzelteppiche und Steilabfahrten. Aneinandergereiht bekomme ich einen Adrenalinschock nach dem anderen. Im Tal angekommen, wird mir im Nebel von kokelnden Bremsbelägen schnell klar, warum ich so gerne hier bin und sich in den letzten Jahren eine echte Elsassliebe entwickelt hat. Ich freue mir ein zweites Loch in den Hintern, während ich mit einem fetten Grinsen unser Hotel erreiche. Die Tatsache, dass mehrere Fahrer schon nach dem nächsten Wochenende im Elsass anfragen zeigt: nicht nur ich hatte einen versöhnlichen Saisonabschluss.“

Noch einige weitere Stimmen aus dem Team:

Gabi Scheu: „Das Wochenende in den Vogesen war sensationell! Die Touren bestanden fast nonstop aus super Trails , bergauf wie bergab. Es waren auch sehr viel flowige Trails dabei, die richtig Spaß machten. Aber es gab teils auch sehr steile Anstiege mit über 20 % Steigung, die einem alles abverlangten. Wir hatten Glück mit dem Wetter: samstags setzte der Regen erst ein, als wir von der Tour zurückwaren und sonntags war es zwar noch neblig und bewölkt, aber je höher wir radelten, desto mehr Sonne hatten wir. Die schnelle Truppe, die noch ein paar Hundert Höhenmeter mehr fuhr, hat von ihrem Aussichtspunkt sogar die Alpen gesehen. Mit Danièle und ihrem Mann Olivier hatten wir super Tour-Guides, die uns mit viel Spaß und Humor durch ihre unzähligen heimischen Trails geführt haben.“

Ben Cloudt: „„Ein absolut gelungener Saisonabschluss beendet mein erstes Jahr bei toMotion und ich kann immer wieder nur sagen, dass ich es in den letzten zwölf Monaten keine Sekunde lang bereut habe und sehr froh bin, dass ich mich letztes Jahr für toMotion entschieden habe.“

Danièle Troesch: „Was mir am meisten gefallen hat: dass alle mit einem Lächeln im Gesicht ins Hotel zurückgekommen sind. Ich mag unsere Gegend, ich mag unsere Trails, und ich bin froh, wenn ich den anderen zeigen kann, wo ich Spaß habe und was mir Spaß macht. :-)“