29.09.2020

toMotion-Sieg beim Trail Hype in Titisee-Neustadt

Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt spürten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Trail Hype in Titisee-Neustadt deutlich, dass es dem Ende der Mountainbike-Rennsaison 2020 zugeht. Für Mark Jagenow und Gabi Scheu vom Lindauer Rennstall toMotion Racing by black tusk lohnte sich der Einsatz jedoch: Jagenow trug in der Master1-Kategorie den Sieg davon, seine Teamkollegin wurde bei den Seniorinnen1 Dritte.

Satte 69 % Singletrails bietet der Mesa Parts Trail Hype in Titisee-Neustadt seinen Fans. „Die Strecke besteht aus megacoolen Waldtrails, teils wurzelig und etwas technisch, teils flowig“, beschreibt Gabi Scheu den Streckenverlauf. Leider spielte das Wetter in diesem Jahr nicht mit und schickte die Teilnehmer am vergangenen Sonntag bei kühlen vier Grad Celsius auf die Strecke. Der Dauerregen des Vortags war jedoch gut im Schwarzwaldboden versickert, so dass die Racerinnen und Racer trotzdem viel Spaß hatten auf der schönen Strecke.

Mark Jagenow, der sich für die Langstrecke mit 69 Kilometern und 2020 Höhenmetern entschieden hatte, tat sich wieder einmal schwer, ins Rennen zu finden – bis er in der Führenden der Damenwertung, Irina Lützelschwab, eine passende Rennbegleiterin fand. Diese verlor er am Ende der ersten Runde, als Lützelschwab nach einem leichten Sturz den Anschluss verlor. „Ab Beginn der zweiten Runde war ich dann "Lonesome Rider", was bei dem hohen Trailanteil gar nicht schlecht war“, erinnert sich der toMotion-Racer. „Ich konnte die Trails schön fahren und musste auf niemanden Rücksicht nehmen“. Nach einigen Höhen und Tiefen in der letzten der drei Runden überquerte Mark Jagenow nach 3:50:36 Stunden die Ziellinie. „Im Ziel haben mir meine Frau und der Sprecher dann die freudige Nachricht mitgeteilt, dass ich in meiner Alterskategorie den ersten Platz habe. Mega, das hätte ich nie für möglich gehalten im diesem Jahr...!“. In der Hobby-Gesamtwertung wurde Jagenow Fünfter.

 

Seine Teamkollegin Gabi Scheu war mit fast 57 Jahren die mit Abstand älteste Teilnehmerin der 18-köpfigen Damenkonkurrenz. Vermutlich aufgrund des schlechten Wetters waren bei den Seniorinnen drei und zwei keine weiteren Teilnehmerinnen gemeldet, so dass die rennbegeisterte toMotion-Fahrerin in der Ü30-Altersklasse bei den Seniorinnen eins gewertet wurde. „Vom Start weg fuhr ich mit einer 19-jährigen Fahrerin und wir wechselten uns bis zum höchsten Punkt, dem Hochfirst, in der Führung ab. Danach wusste ich vom Vorjahr, dass die meisten Höhenmeter bewältigt waren und gab nochmals Gas. Leider konnte meine Begleiterin dann nicht mehr folgen. Schade, zu zweit macht es einfach mehr Spaß...“, berichtet die Schwaikheimerin. So benötigte Scheu für die 34,5 Kilometer und 1250 Höhenmeter der Mittelstrecke genau drei Stunden und wurde mit nur acht Minuten Rückstand auf die 14 Jahre jüngere Zweitplatzierte, Daniela Böhler, Dritte der Kategorie Seniorinnen1.

 

Drei weitere toMotion-Fahrer taten sich an diesem Tag eher schwer, kämpften sich jedoch alle bis ins Ziel durch. Christian Ludewig belegte im 30-köpfigen Elite-Starterfeld der Langstrecke, von dem sieben Fahrer das Rennen vorzeitig beendeten, mit einer Zeit von 4:05:22 Stunden Rang 18. Auf der Mittelstrecke blieb Danièle Troesch mit Platz sechs bei den Elite-Damen weit hinter ihren gewohnten Ergebnissen zurück. Marcel Scheu erwischte einen rabenschwarzen Tag und ging gesundheitlich leicht angeschlagen ins Rennen. „Ich habe alles gegeben, konnte aber nicht die gewohnte Leistung bringen, weder von den Wattzahlen her noch vom Puls“. So musste sich der 16-Jährige bei diesem Rennen als Siebter mit einem der hinteren Plätze der U19-Lizenz-Kategorie zufrieden geben. „Damit bin ich nicht zufrieden, weil ich weiß, was normalerweise möglich gewesen wäre. Aber Schwamm drüber und nächsten Sonntag eine neue Chance bei der Albgold Trophy in Trochtelfingen. Die Strecke beim Trail Hype ist trotzdem mega mit vielen Wurzeltrails, ich freue mich schon aufs nächste Jahr!“

 

Ergebnisübersicht:

Trail Hype, Titisee Neustadt

Langstrecke (69 km, 2200 hm)

1. Platz Master1               Mark Jagenow (3:50:36)
18. Platz Männer Elite       Christian Ludewig (4:05:22)

Mittelstrecke (34,5 km, 1250 hm)

7. Platz U19 Liz                 Marcel Scheu (1:54:55)
6. Platz Frauen Elite           Danièle Troesch (2:10:21)
3. Platz Master1                Gabi Scheu (3:00:19)

 

Original-Rennberichte:

Mark Jagenow, 1. Platz Master1 beim Trail Hype in Titisee Neustadt, Langstrecke:

„Bei winterlichen Temperaturen ging es im schönen Hochschwarzwald in Titisee-Neustadt an den Start zum Trail Hype. Die Strecke ist bekannt für ihren großen Anteil an technischen Trails, welche bei der Witterung noch schwieriger zu fahren waren.

Ich kam gut rein ins Rennen. Es ging gleich einen längeren Anstieg rauf. Die Beine waren aber noch nicht richtig gut. Bereits am zweiten längeren Anstieg hatte ich schon eine meiner vielen Krisen. Aber da kam Irina Lützelschwab, frisch gebackene 3. Schweizer Meisterin und aktuell Führende im Rennen. Das hat mir irgendwie wieder einen Push gegeben und wir sind die erste Runde zusammen durchgefahren. Kurz vor dem Ende der ersten Runde ist sie leicht gestürzt und hat mein Hinterrad verloren. Ab Beginn der 2. Runde war ich dann "Lonesome Rider", was bei dem Trailanteil gar nicht schlecht war. Ich konnte die Trails schön fahren und musste auf niemanden Rücksicht nehmen. Das Gute war auch, dass niemand mehr von hinten kam. Ich habe zwar die Irina ganz weit hinten erkennen können, aber keine Männer. Nach und nach konnte ich weitere Fahrer einfangen. Einige haben sich wohl blau gefahren, die sahen nicht mehr gut aus. Aber auch ich habe so manche Höhen und Tiefen in der letzten Runde erlebt. Ich wusste auch nicht wo ich stehe. Da die Herren Elite zur gleichen Zeit startete, waren noch Elite-Fahrer auf der Strecke. Im Ziel haben mir meine Frau und der Sprecher dann die freudige Nachricht mitgeteilt, dass ich in der AK den ersten Platz habe. Mega, hätte ich nie für möglich gehalten im dem Jahr...“

Gabi Scheu, 3. Platz Sen1 beim Trail Hype in Titisee Neustadt:

„Bei Dauerregen und 4 Grad reisten wir Samstag zum Trail-Hype in Titisee-Neustadt an. Sonntag um 10.40 Uhr war der Start für die Mittelstrecke mit 34,5 km und 1250 hm. Die Strecke wurde kurz vorher noch verlängert im Hinblick auf die DM im Marathon 2022 dort. Dabei sind dann 2 Runden zu fahren, also 69 km und 2500 hm, dies war dann gestern die Langstrecke. Außerdem gab es noch die Kurzstrecke mit 20 km und 800 Hm. Die Strecke besteht zu über 60 % aus megacoolen Waldtrails, teils wurzelig und etwas technisch, teils flowig.  Pünktlich zum Start blieb es dann wenigstens von oben trocken bei  frischen 5 Grad. Also waren warme Klamotten angesagt, da es bis auf 1200 Meter zum Hochfirst hochgeht. Trotz des starken Regens die Tage zuvor waren die Trails super zu fahren. Das ist halt der gute Schwarzwaldboden. Und überall Fliegenpilze am Wegrand, es macht einfach riesig Spaß dort zu fahren! Vom Start weg fuhr ich mit einer 19-jährigen Fahrerin und wir wechselten uns bis zum höchsten Punkt, dem Hochfirst, in der Führung ab. Danach wusste ich vom Vorjahr, dass die meisten HM bewältigt waren und gab nochmal Gas. Leider konnte meine Begleiterin dann nicht mehr folgen, zu zweit macht es halt mehr Spaß... Im Ziel erfuhr ich dann, dass ich 3. bin und gleich zur Siegerehrung kommen soll. Mangels Teilnehmerinnen (dem Wetter geschuldet) bei den Seniorinnen 3 und Sen. 2 wurde ich bei den Sen. 1 (Ü30) gewertet. Es war alles top organisiert und das Hygienekonzept wurde super eingehalten. Wir haben uns sehr gefreut, dass die Veranstalter den Trail-Hype gestartet haben! Nächstes Jahr dann wieder bei Sonnenschein am 26.9.2021!!!“

Marcel Scheu, 7. Platz U19 Lizenz beim Trail Hype in Titisee Neustadt, Mittelstrecke:

„Sonntagmorgen Start beim Trail Hype auf der Mittelstrecke mit den kurz vorher verlängerten 34,5 km und 1250 hm. Leider war das Wetter der komplette Gegensatz zum Jahr zuvor, eiskalte 4 Grad und bewölkt. Morgens schon keine guten Vorzeichen, mir war schlecht beim Frühstücken und ich konnte nicht viel essen. Zum Glück hat es sich dann bis zum Start gebessert, ich stand gleich vorne im Lizenzblock mit Maske. Von Anfang an hab ich schon gemerkt, dass es nicht mein Tag ist und dass ich nicht meine Leistung abrufen kann, ich fand mich im hinteren Teil der Gruppe wieder. Leider wurde ich dann auch noch in den vielen coolen Trails von langsamen Fahrern der Langstrecke aufgehalten und bei den Trails berghoch zum Hochfirst hab ich dann auch noch einige Überholmanöver gestartet. Die Gruppe fiel auseinander, sodass ich einige Zeit alleine gefahren bin. Habe alles gegeben, aber ich konnte nicht die Leistung bringen, weder von den Wattzahlen noch vom Puls. Zum Schluss hab ich wieder eine Gruppe gefunden und wurde  dann 7. bei Lizenz U19. Damit bin ich nicht zufrieden, weil ich weiß, was normalerweise möglich gewesen wäre. Aber Schwamm drüber und nächsten Sonntag eine neue Chance bei der Albgold-Trophy in Trochtelfingen. Die Strecke beim Trail-Hype ist mega mit vielen Wurzeltrails, freue mich schon aufs nächste Jahr!“