11.05.2017

Über Schwarze Erde zum Podium

Die „Terres Noires“ nahe dem südfranzösischen Digne-les-Bains machen ihrem Namen alle Ehre: kilometerweiter erstreckt sich die schwarze Erde und mitten hindurch führen traumhafte Trails für Mountainbiker. Danièle Troesch vom Lindauer MTB-Team toMotion Racing by black tusk wurde am vergangenen Sonntag beim „Raid des Terres Noires“ über 90 km und 3800 hm trotz eines 20-minütigen, unfreiwilligen Umwegs mit Platz 2 der Damen-Gesamtwertung belohnt. Im italienischen Cecina trug Christian Schramm beim Grandfondo Costa degli Etruschi auf der 41-km-Strecke den Sieg in seiner Altersklasse davon.

Der Mountainbike-Marathon „Raid des Terres Noires“ glänzt mit Trailreichtum: „Bergab fährt man nur auf Trails. Bergauf gab es manchmal Schotter, ein bisschen Straße, öfters aber Trails und Trage-/Schiebe-Passagen“, beschreibt Danièle Troesch die Strecke. Der Regen der vorangegangenen Tage machte die Verhältnisse auf der 90 km langen und mit 3800 hm gespickten Strecke noch schwieriger und bescherte den Teilnehmern aufgrund des Schlamms so manche Schiebe- oder Tragepassage. Bereits nach wenigen Kilometern wartete der erste große Anstieg mit knapp 1000 Höhenmetern auf die Teilnehmer, der sie bis auf eine Höhe von 1600 m führte. „Zum Schluss mussten wir eine Tragepassage über Felsen bewältigen. Dort habe ich erfahren, dass ich an zweiter Stelle lag“, berichtet Troesch. Der Rückstand auf die führende Dame war gering. Aufgrund der Länge des Rennens entschloss sich die toMotion-Racerin jedoch, weiter ihr eigenes Tempo zu fahren.

 

15 km vor dem Ziel verpasste Danièle Troesch ein Schild. Der unfreiwillige Umweg kostete sie 20 Minuten und als sie die letzte Verpflegungsstelle erreichte, hatte die drittplatzierte Dame fast wieder zu ihr aufgeschlossen. „Enttäuscht, aufgeregt und fast am Weinen bin ich schnell wieder losgefahren. Ich war schon über 8 Stunden unterwegs und wollte mir wenigstens den 2. Platz sichern“. Mit immer noch guten Beinen konnte sie im letzten Anstieg ein gutes Tempo vorlegen. Als Troesch  nach 9 Stunden 27 Minuten über die Ziellinie fuhr, hatte sie 22 Minuten Rückstand auf Platz 1, aber auch wieder 15 Minuten Vorsprung auf ihre Verfolgerin herausgefahren. „Ich habe mich riesig gefreut – die Strecke hat so viel Spaß gemacht!“.

Im toskanischen Cecina stand Christian Schramm am Start der 41-km-Strecke des „Grandfondo Costa degli Etruschi“. Da er ganz hinten aus Startblock 10 ins Rennen gehen musste, hatte er in den Trails zunächst mit Stau zu kämpfen. Im Verlauf des Rennens arbeitete er sich jedoch Stück für Stück durch das Fahrerfeld nach vorne und sicherte sich am Ende den Sieg in seiner Alterskategorie. „Im Ziel war ich etwas erstaunt, dass es für den Gesamt-20. und Platz 1 in meiner Kategorie gereicht hat, zumal alle vor mir Platzierten aus dem 2. Block gestartet waren“, freut er sich über seinen Erfolg.