10.09.2020

Vorbildlich organisiertes Cross-Country-Rennen in Freisen - toMotion-Fahrer hatten viel Spaß und Erfolg

Seit Jahren gilt das 2-Stunden-Rennen „Grüne Hölle“ in Freisen als Geheimtipp. Als erstes Mountainbike Cross-Country-Rennen im Saarland nach Ausbruch der Corona-Pandemie stand es in der Region unter besonderer Beobachtung. Das Konzept des Veranstalters konnte sich jedoch sehen lassen: die 290 Teilnehmer gingen im Zeitfahr-Modus zeitlich leicht versetzt einzeln auf die Strecke und verteilten sich dadurch gut im Gelände. Am Start waren in diesem Jahr sieben Teammitglieder des Lindauer Rennstalls toMotion Racing by black tusk, von denen zwei aufs Podium fuhren: Jos van Sterkenburg siegte in der U19-Alterskategorie, Gwenda Rüsing wurde bei den Seniorinnen Zweite. In Südfrankreich erkämpfte sich Danièle Troesch bei einem langen Straßenrennen am Mont Ventoux den Altersklassen-Sieg und Rang vier der Damen-Gesamtwertung.

Die von den ausrichtenden „Höllenhunden“ präparierte Cross-Country-Strecke war 4,5 Kilometer lang, mit rund 100 Höhenmetern. "Sie hatte das Profil einer XCO- Strecke, mit sehr vielen spaßigen Details", beschreibt Peter van Sterkenburg die Streckenführung. Corona-bedingt hatten die Teilnehmer je nach Starterklasse nur drei oder vier Runden zu bewältigen, was das Rennen von den gewohnten zwei Stunden auf rund eine Stunde verkürzte. Jos van Sterkenburg konnte sich mit dem Zeitfahr-Konzept gut anfreunden: „So konnte man von Anfang an sein Tempo fahren und musste nicht mehr Gas geben als man eigentlich wollte, um den Anschluss nicht zu verlieren“. Das 16-jährige toMotion-Nachwuchstalent fand von Anfang an einen guten Rhythmus und konnte sein Tempo über die gesamte Distanz hoch halten. Belohnt wurde seine Leistung nach 54:49 Minuten mit dem Sieg in der U19-Alterskategorie sowie Gesamtrang 19 unter 92 Fahrern seines Rennens. Ähnlich erfolgreich war Gwenda Rüsing auf der drei Runden langen Damen-Distanz unterwegs: mit nur 30 Sekunden Rückstand auf die Siegerin sicherte sie sich in der Seniorinnen-Kategorie Platz zwei.

 

Mark Jagenow nahm in Freisen am ersten Cross-Country-Rennen seiner Bike-Karriere teil. Der ausgewiesene Marathon-Fahrer kam zwar gut durch die technisch schwierigen Passagen, kam jedoch nur langsam auf Touren und drehte erst nach etwa der Hälfte des Rennens richtig auf. „Plötzlich war das Rennen nach vier Runden zu Ende“, berichtet er schmunzelnd. „Ich hätte noch ein paar Runden auf dem Niveau weiterfahren können“. Seine Cross-Country-Premiere beendete er nach 56:32 Minuten auf Platz sechs der 19-köpfigen Senioren1-Kategorie.  

Jos van Sterkenburgs TNT-Teamkollege Niko Zimmermann sah sich in der U23/Elite-Kategorie einer starken Konkurrenz gegenüber. „Nach zwei Wochen ohne richtiges Training waren meine Beine erstaunlich gut und ich hatte richtig Lust, wieder ein Rennen zu fahren. Die Strecke war abwechslungsreich und hat viel Spaß gemacht“. Nach vier harten Runden wurde er mit einer Zeit von 56:40 Minuten Elfter der Elite-Kategorie. Christian Schaaf wurde 18. der Senioren2-Kategorie, Michael Urschitz fuhr bei den Senioren3 auf Rang 14. Allgemein kam das Zeitfahr-Format bei den Teilnehmern gut an. „Hier wurden Maßstäbe gesetzt“, lobt Peter van Sterkenburg, Teammitglied und verantwortlicher Organisator der toMotion-Teambetreuung vor Ort, das Sicherheitskonzept der Veranstalter. „Wenn dieses Konzept Schule macht, sollte es bald wieder mehr Rennen geben“.

  

Am folgenden Tag fand in Freisen dann noch eine CTF statt, zu der sich 530 Teilnehmer angemeldet hatten. Die Ausfahrt wurde ebenfalls Corona-konform organisiert, indem alle zehn Minuten nur 25 Teilnehmer auf die Strecke gehen durften. Das schwarz-cyanfarbene Trikot des Lindauer Teams war mit sieben Teilnehmern wieder stark vertreten. „Hier zeigten die Höllenhunde noch einmal all ihre Leidenschaft und Perfektion“, schwärmt Peter van Sterkenburg. „Ein Traumtrail folgte dem vorherigen. Ich glaube, diese Veranstaltung hat einige neue Fans bekommen.“

Im fernen Südfrankreich kämpfte sich Danièle Troesch auf ihrem Rennrad den Mont Ventoux hinauf. Bei einem anstrengenden Rennen über 137 Kilometer und 3200 Höhenmetern war sie über lange Phasen hinweg alleine unterwegs. Da sie unterwegs zu wenig getrunken hatte, tat sie sich am letzten langen Anstieg am Mont Ventoux schwer. Trotz allem überquerte die toMotion-Racerin nach 5:06 Stunden die Ziellinie als Siegerin ihrer Alterskategorie und Vierte der Damen-Gesamtwertung.

 

Ergebnisübersicht:

Grüne Hölle Freisen (18 km, 400 hm - 4 Runden)

1. Platz U19                    Jos van Sterkenburg (0:54:49)
6. Platz Sen1                   Mark Jagenow (0:56:32)
11. Platz U23/Elite           Niko Zimmermann (0:56:40)
14. Platz Sen3                 Michael Urschitz (1:11:45)
18. Platz Sen2                 Chris Schaaf (1:04:20)

Grüne Hölle Freisen (13,5 km, 300 hm – 3 Runden)

2. Platz Seniorinnen         Gwenda Rüsing (0:47:57)

 

GF Mont Ventoux (Straßenrennen, 137 km, 3200 hm)

1. Platz AK                       Danièle Troesch (5:06)

 

Original-Rennberichte:

Jos van Sterkenburg, 1. Platz U19 in der Grünen Hölle Freisen:

„Nach dem für mich mehr oder weniger missglückten Rennen in Neustadt ging es am Samstag zum ersten Corona-CC-Rennen für mich. Die Strecke war, wie gewohnt bei den Höllenhunden in Freisen, wieder geil! Das diesjährige „Zeitfahren“ fand ich auch ehrlich gesagt nicht so schlechte, denn so konnte man von Anfang an sein Tempo fahren und musste nicht mehr Gas geben als man eigentlich wollte, um den Anschluss nicht zu verlieren. Also ging es für mich als Dritter meines Rennens auf die Strecke. Gefahren sind wir 4 Runden mit insgesamt 18 km und, laut Wahoo, rund 500 hm. Vom Start weg konnte ich mit ausreichend Druck losfahren und das auch genauso das ganze Rennen über halten. Im Ziel kam ich dann als Erster meiner Altersklasse U19, an und als 19. aller 92 Fahrer meines Rennens. Am nächsten Tag ging es dann, gemeinsam mit Mark Jagenow, auf den schon mir bekannten CTF mit richtig geilen Trails. Für mich war das Wochenende auf jeden Fall eine Musterveranstaltung für alle auf uns zukommenden Rennen in der Corona-Phase, denn es war sehr gut organisiert und hinter all dem steckte ein wirkliches Konzept. Danke dafür, ich bin nächstes Jahr wieder da!“

Mark Jagenow, 6. Platz Sen1 in der Grünen Hölle Freisen:

„Premiere! Mein erstes CC-Rennen.

Bei trockenem Wetter ging es an den Start in die Grüne Hölle Freisen. Corona-bedingt wurde das prestigeträchtige CC-Rennen im schönen Saarland auf 4 Runden begrenzt (normalerweise ist das ein 2 h Rennen). Das Rennen wurde als Einzelzeitfahren absolviert. Die Orga war sehr gut für den Ablauf, was ich mir zuvor nicht vorstellen konnte.

Ich kam eigentlich gut rein, bis hinter mir die Kollegen Schwindlin von Herzlichst Zypern und Co. auftauchten und richtig einen weggeballert haben. Ich entschloss mich dann, noch eine Schippe drauf zu legen. Dies dauerte aber 2 Runden - irgendwie wollte es nicht von Anfang an. Ich bin aber sehr gut durch die sehr technischen Passagen durchgekommen und habe auch immer besser ins Rennen gefunden, welches dann auf einmal nach vier Runden fertig war! Ich hätte noch ein paar Runden auf dem Niveau weiterfahren können.

Bin aber trotzdem mit dem 6. Platz in der AK sehr zufrieden. Dass ich als Marathonfahrer nicht so explosiv fahren kann, war mir ja von vornerein irgendwie klar. Ein schönes Erlebnis...“

Niko Zimmermann, 11. Platz U23/Elite in der Grünen Hölle Freisen:

„Nach  zwei Wochen ohne richtiges Training startete ich letzten Samstag beim Rennen in Freisen. Die Beine  waren erstaunlich gut und ich hatte richtig Lust, wieder ein Rennen zu fahren. Das Rennen ging 4 Runden à 4,5 km und 100 hm. Die Strecke  war abwechslungsreich und hat richtig viel Spaß gemacht. Ich startete in der Elite und wurde dort nach vier harten Runden 11.. Damit bin ich zufrieden, werde mich aber auf die DM vorbereiten und trainieren.“

Peter van Sterkenburg, Organisator der toMotion-Teambetreuung in Freisen:

„Seit Jahren gelten das 2h-Rennen und die CTF in Freisen als Geheimtipp. Dieses Jahr konnte ich endlich ausreichend toMotion-Fahrer für eine Teilnahme begeistern. Insgesamt waren 290 Fahrer gemeldet.

Samstags waren am Start: Gwenda Rüsing, Harald Friedrich, Christian Schaaf, Niko Zimmermann, Michael Urschitz, Jos van Sterkenburg und Mark Jagenow. Das Starterfeld war dieses Jahr hochkarätig. Da dieses Rennen das erste saarländische Rennen seit CV19 war, stand das Rennen unter besonderer Beobachtung. Wir wurden alle um Beachtung und Befolgen des makellosen Hygienekonzeptes gebeten.  Ich glaube hier wurden Maßstäbe gesetzt. Wenn dieses Konzept Schule macht, sollte es bald wieder mehr Rennen geben. Corona-bedingt wurde der Rennmodus dieses Jahr in ein Zeitfahren über 4 Runden von 4,5 km und 100 hm geändert. Als Startgeschenk erhielt jeder Fahrer vorab einen Mund-Nasen-Schutz im Grüne-Hölle-Design.

Die Strecke hat das Profil einer XCO Strecke mit sehr vielen spaßigen Details. Gestartet wurden je zehn Fahrer pro AK-Block, mit einigen Sekunden Versatz. Das Ganze solange, bis alle Fahrer auf der Strecke waren. Entgegen aller Befürchtungen verteilten sich die Fahrer auf der ganzen Strecke und ermöglichten ein sportliches Überholen. Unsere Fahrer berichteten einstimmig, dass mit jeder Runde mehr Sicherheit und Mut kam. Sie bedauerten, dass das Rennen nach ca. einer Stunde schon vorbei war. Typisch für Grüne Hölle gab es wieder eine besondere Siegerehrung. Mit großem Abstand und tollen Präsenten. Baseballcaps entsprechend der Platzierung 1-3 sowie den berühmten Strandstuhl für die Gesamtsieger. Es war ein toller erster Tag mit glücklichen Leuten.

Sonntags stand der zweite Teil auf dem Programm. Die allseits beliebte CTF mit unglaublich vielen Trails. Dieses Jahr nur mit Voranmeldung und ohne Nachmeldung. Aber das 530 Starter nicht abgehalten, sich anzumelden. Der Trailanteil der unterschiedlichen Strecken ist enorm. Zusätzlich wurden auch zwei trailfreie Familientouren angeboten. Auch hier war die Ausführung Corona-konform. Es durften alle 10 Minuten genau 25 Fahrer auf die Strecke. Der Slot musste bei der Anmeldung mit ausgewählt werden. Auch hier waren wir dann stark vertreten: Gwenda und Harald, Jos, Mark, Michael, Achim Schmidt aus Pforzheim und  ich. Hier zeigten die Höllenhunde noch einmal all ihre Leidenschaft und Perfektion. Ein Traumtrail folgte dem vorherigen. Alles besenrein und ohne Hindernisse. Breite Wege verbinden hier nur zwei Trails. Ich glaube, diese Veranstaltung hat einige neue Fans bekommen.

Mehr Infos findest Du unter www.g-h-f.org