14.09.2021

Zwei Altersklassen-Siege für toMotion-Racer in Freisen und Saalbach-Hinterglemm

Am vergangenen Wochenende waren wieder viele Teammitglieder des Lindauer Mountainbike-Rennstalls toMotion Racing by black tusk auf den Rennstrecken im In- und Ausland unterwegs. Die Bilanz konnte sich sehen lassen: Niklas Gathof erkämpfte sich bei der Deutschen Junioren-Meisterschaft im Mountainbike Cross-Country den 21. Platz. Gwenda Rüsing trug beim 2-Stunden-Rennen „Grüne Hölle“ in Freisen den Sieg bei den Seniorinnen davon, ebenso wie Jürgen Langhans auf der 21-Kilometer-Strecke der World Games of Mountainbiking im österreichischen Saalbach-Hinterglemm bei den Senior Masters Men siegte. Mark Jagenow nahm am Samstag als Vorbelastung für den am Sonntag folgenden Schwarzwald Bike Marathon am Bergzeitfahren „Schauinslandkönig“ teil und erreichte – viel zu warm bekleidet – Rang vier seiner Alterskategorie.

Unterschiedlicher hätten die Rennen nicht sein können, bei denen der Lindauer Mountainbike-Rennstall am vergangenen Wochenende vertreten war. In Gedern, einer Kleinstadt in Hessen, trat Niklas Gathof bei den Deutschen Meisterschaften im Mountainbike Cross-Country an. Mit Startplatz 35 im 48-köpfigen U19-Teilnehmerfeld ging der junge toMotion-Racer wieder von weit hinten ins Rennen, machte jedoch bereits in der Startrunde mehrere Plätze gut. Im Verlauf der fünf Runden mit jeweils ca. vier Kilometern und 140 Höhenmetern kämpfte sich Gathof zeitweise unter die bestens 20 deutschen Juniorenfahrer vor. „Dann ist mir nach einer Steinpassage meine Kette vom Kettenblatt gefallen“, berichtet der 18-Jährige. „Ich bekam die Kette recht schnell wieder drauf, aber es brachte mich etwas aus dem Rhythmus und ich verlor drei Plätze. In den restlichen zwei Runden konnte ich zwei Plätze wieder gut machen und landete am Ende auf Rang 21. Damit bin ich angesichts meiner derzeitigen Leistung zufrieden, auch wenn ich mein Ziel, unter den besten 20 zu landen, knapp verfehlt habe.“.

Nach einem Jahr Corona-Zwangspause fanden in Saalbach-Hinterglemm wieder die World Games of Mountainbiking statt. Eine Besonderheit dieser Veranstaltung ist, dass sich die Teilnehmer noch während des Rennens entscheiden können, welche der fünf angebotenen Strecken sie fahren wollen. So disponierte Jürgen Langhans, der sich zunächst die 31-Kilometer-Strecke vorgenommen hatte, das Rennen jedoch etwas zu schnell angegangen war, nach etwa 300 Höhenmetern kurzfristig um und bog auf die 21-Kilometer-Distanz ab. „Hier warteten zwar auch noch gut 400 Höhenmeter Anstieg, aber meine Beine wurden zunehmend besser“, erinnert sich Langhans. „Auf der schnellen Abfahrt hinunter ins Glemmtal konnte man es dann so richtig krachen lassen. Zu meiner großen Überraschung und Freude kündigte mich der Sprecher als Sieger der Senior Master Men an, im Ziel war ich nach 1:07 Stunden auf dem Gesamtrang 15.“. Ähnlich erfolgreich war Gwenda Rüsing, die im saarländischen Freisen am 2-Stunden-Rennen „Grüne Hölle Freisen“ teilnahm. Sie bewältigte in der vorgegebenen Zeit sechs Runden auf dem 4,5 Kilometer langen Kurs mit rund 100 Höhenmetern und überquerte mit einem deutlichen Vorsprung von sechs Minuten auf die Zweitplatzierte ihrer Alterskategorie als Siegerin die Ziellinie.

 

Mark Jagenow hatte sich in Absprache mit seiner Trainerin Andrea Potratz als Vorbelastung für den am Sonntag anstehenden Schwarzwald Bike Marathon eine Teilnahme am Bergzeitfahren „Schauinslandkönig“ vorgenommen. Ein Reifendefekt kurz vor dem Start ließ bei ihm den Puls in die Höhe schnellen, ebenso wie die Tatsache, dass er versehentlich ein Trikot seiner elfjährigen Tochter eingepackt hatte. Er entschied sich gegen die „Bauchfrei-Variante“ und ging in seinem Langarmtrikot auf die elf Kilometer lange, mit 800 Höhenmetern gespickte Strecke. „Ich bin, warum auch immer, das ganze Ding einfach zu schnell und zu hart angegangen“, so Jagenow. „Nach fünf Minuten weit über 400 Watt konnte und musste ich mich ein bisschen zügeln. Aber der Flow am Berg hat sich leider nicht eingestellt, so dass es eine unendliche Quälerei den Buckel hoch war. Meine Zeit war zwar ca. 1:30 min schneller als im Vorjahr, aber ich hatte das Gefühl, dass ich hier unter normalen Umständen nochmals 15 bis 30 Sekunden mehr hätte rauskitzeln können. Auch der enorme Hitzestau in meinem langärmeligen Trikot hat mich sicherlich die eine oder andere Sekunde gekostet“. So war der Mann aus Bad Säckingen mit Rang vier unter 50 Teilnehmern seiner Alterskategorie M40 nur mäßig zufrieden.

 

Ergebnisübersicht:

Deutsche Junioren-Meisterschaft im MTB XCO (21,5 km, 700 hm)

21. Platz U19                    Niklas Gathof (1:13:55)

 

Grüne Hölle, Freisen (Runden à ca. 4,5 km und 100 hm)

1. Platz Seniorinnen         Gwenda Rüsing (1:41:42, 6 Runden)

 

World Games of MTB, Saalbach Hinterglemm, Marathon 21 (21 km, 700 hm)

1. Platz Senior Master Men          Jürgen Langhans (1:07:47)

 

Schauinslandkönig Bergzeitfahren (11 km, 800 hm)

4. Platz M40                      Mark Jagenow (0:36:17)

 

Original-Rennberichte:

Niklas Gathof, 21. Platz U19 bei der Deutschen Meisterschaft im MTB XCO in Gedern:

„Ich startete auf Platz 35 von 49 wo ich natürlich gleich am Start einiges gut zu machen hatte. Dies ist mir einigermaßen gelungen und ich ging nach der Startloop mit ca. 1,5 km auf Platz 30 in die 5 darauffolgenden Runden (ca. 4 km und 140 hm pro Runde). Auf dem ziemlich technischen Kurs mit vielen Steinen und Kurven bergauf und bergab fiel es mir etwas schwer, meine Stärke an langen Bergen auszuüben. Trotzdem konnte ich stetig Plätze gut machen und war sogar nach 3 Runden unter den besten 20 Deutschlands. Dann ist mir nach einer Steinpassage meine Kette vom Kettenblatt gefallen. Ich bekam die Kette recht schnell wieder drauf, aber es brachte mich etwas aus dem Rhythmus und ich verlor 3 Plätze. Dann konnte ich die restlichen 2 Runden noch zwei Plätze gut machen und landete am Ende auf Platz 21. Damit bin ich mit meiner derzeitigen Leistung zufrieden, auch wenn ich mein Ziel unter den besten 20 zu landen knapp verfehlte.“

Jürgen Langhans, 1. Platz Senior Master Men bei den World Games of MTB in Saalbach-Hinterglemm, Marathon 21:

„Die Worldgames of Mountainbiking in Saalbach-Hinterglemm haben nach einem Jahr Zwangspause wieder stattgefunden. Ein top organisiertes Rennen, das richtig Laune macht. Eine Besonderheit dieser Veranstaltung ist, dass sich die 500 Teilnehmer noch während des Rennens für eine der fünf Distanzen entscheiden können – je nach Lust und Tagesform. Mein ursprünglicher Plan war es, die 31 Kilometer-Distanz mit knapp 1000 Höhenmetern in Angriff zu nehmen. Nach vier neutralisierten Kilometern ging es dann am ersten Anstieg zur Sache – für mein Empfinden war das Renntempo zu Beginn sehr hoch und ich hatte richtig Mühe, die Pace im vorderen Feld mitzugehen. Einige Altersklassenkollegen musste ich schon ziehen lassen. So kam die Abzweigung zum 21-Kilometer-Rennen nach etwa 300 Höhenmetern genau richtig und ich entschloss mich kurzfristig, diese Distanz zu fahren. Hier warteten zwar auch noch gut 400 Höhenmeter Anstieg, aber meine Beine wurden zunehmend besser. Auf der schnellen Abfahrt hinunter ins Glemmtal konnte man es dann so richtig krachen lassen. Zu meiner großen Überraschung und Freude kündigte mich der Sprecher als Sieger der „Senior Master Men“ an, im Ziel war ich nach 1:07 Stunden auf dem Gesamtrang 15. Gut drei Minuten Vorsprung betrug mein Vorsprung auf den Zweitplatzierten. Eine stimmungsvolle Siegerehrung am Abend rundete die gelungene Veranstaltung ab.“

Mark Jagenow, 4. Platz M40 beim Schauinslandkönig Bergzeitfahren:

„Nach einer kleinen Zwischenpause nach den letzten Rennen Anfang August sollte der Startschuss für die abschließende Rennserie vor dem Ende der Rennsaison beim Bergzeitfahren am Schauinsland bei Freiburg fallen, natürlich wieder sehr gut vorbereitet durch meine Cheftrainerin Andrea. Das Wetter hat an diesem Morgen mal wieder gepasst und war perfekt, nicht zu heiß und nicht zu kalt.

Zum Warmfahren haben wir uns die Strecke (30 km) vom Schauinslandgipfel runter Richtung Kirchzarten Freiburg-Wiehre hoch zum Start ausgesucht. Ca. 1 km vor dem Startgelände dann der erste Schock. Ich habe mir einen Platten am Hinterrad eingefangen. Schnell reparieren und los zum Anmelden. Jetzt war er da! Der Stress. Nicht optimal, aber was soll´s.

Vom Kopf her war ich auch noch nicht ganz parat, als ich in der Startrampe stand. Und somit bin ich, warum auch immer, das ganze Ding einfach zu schnell und zu hart angegangen. Nach 5 Minuten weit über 400 Watt konnte und musste ich mich ein bisschen zügeln, was dann auch gelang. Aber der Flow am Berg hat sich leider nicht eingestellt. Somit war es eine unendliche Quälerei den Buckel hoch. Kurz vor dem Ziel wird die Strecke immer "flacher", was normalerweise für einen abschließenden Tempoabschnitt sorgt. Aber irgendwie habe ich nicht mehr richtig Druck aufs Pedal bekommen und quälte mich somit mehr schlecht als recht ins Ziel. Die Zeit war zwar ca. 1:30 min schneller als im Vorjahr, aber ich hatte das Gefühl, dass ich hier unter normalen Umständen nochmal 15 bis 30 Sek. Mehr hätte rauskitzeln können.

Ein kleiner Fauxpas ist mir vor dem Start auch noch passiert. Ich habe meine Kleidung am Morgen vor dem Rennen zuhause gepackt. An der Wäscheleine hing ein frisch gewaschenes toMotion Trikot. Super, nehmen wir das! Beim Anziehen am Schauinslandgipfel dann die Ernüchterung: es war das Trikot meiner 11-jährigen Tochter. Als ich mich entschieden hatte, nicht bauchfrei mit Trikotgröße 3 zu fahren, entschied ich mich fürs Langarmtrikot - was wohl die hohe Herzfrequenz durch den enormen Hitzestau verursacht hat. Die Geschichte hat wohl auch die eine oder andere Sekunde gekostet. Aber was soll´s, war ja als Vorbelastung für den Schwarzwald Bike Marathon am folgenden Tag gedacht.“